

Olympos
#1 Gast_Michael Birke_*
Geschrieben 29 Dezember 2005 - 14:04

#2 Gast_Frank W. Haubold_*
Geschrieben 20 Februar 2006 - 21:31
Ich bin mit OLYMPOS noch nicht ganz fertig (es liest sich sehr zäh), aber eines ist m. E. sicher: Der Autor hat sich vergaloppiert. Schon gegen Ende des ersten Bandes (bei den Caliban-Szenen) hatte ich den Eindruck, daß da nichts Sinnvolles bzw. Plausibles mehr rauskommen kann, und so scheint es jetzt auch zu sein. ILLIUM lebt von den abgefahrenen Ideen, OLYMPOS versucht, diese noch einmal zu recyclen, aber es geht gründlich daneben. Schade, ich hatte mich auf die Fortsetzung gefreut.Ich fand Ilium wegen der schrägen Ideen und dem ebenso ungewöhnlichen Plot (Troja auf dem Mars, die KGMs etc.) wirklich gut! Es war unterhaltsam. Leider Vergangenheitsform. OLYMPOS kommt zu keinem wirklich befriedigenden Ende, ich möchte hier nichts vorwegnehmen. Die Frage "Wie soll das nur enden?" hatte ich mir bereits am Ende von Ilium gestellt, und leider war das Ende noch dümmlicher als erwartet. Das erinnerte mich ein wenig an Morphogenesis, ein Haufen abgefahrener Ideen, aber keine wirklich runde Geschichte.

#3
Geschrieben 21 Februar 2006 - 09:10
Oweh, ihr macht mir ja Mut. Ich will demnächst zum Lesen anfangen.Ich bin mit OLYMPOS noch nicht ganz fertig (es liest sich sehr zäh), aber eines ist m. E. sicher: Der Autor hat sich vergaloppiert. Schon gegen Ende des ersten Bandes (bei den Caliban-Szenen) hatte ich den Eindruck, daß da nichts Sinnvolles bzw. Plausibles mehr rauskommen kann, und so scheint es jetzt auch zu sein.
ILLIUM lebt von den abgefahrenen Ideen, OLYMPOS versucht, diese noch einmal zu recyclen, aber es geht gründlich daneben. Schade, ich hatte mich auf die Fortsetzung gefreut.![]()
Bei Ilium bin ich ein wenig zwiespältig, denn ich habe beispielsweise die seitenweisen Schlachtszenen komplett überblättert. Die habe ich einmal bei Gustav Schwab gelesen, und das reicht. Wie auch beim 2. Endymion-Band fällt mir auf, dass Simmons, den ich äußerst schätze und der zu meinen Lieblingsautoren gehört, allzu weitschweifig und detailverliebt ist. Waren es in Endymion die 100.000 unwichtigen Namensaufzählungen und kirchlichen Riten, ist es bei Ilium das Schlachtenszenario und, wie oben schon gesagt, der Einbezug aktueller Politik, speziell das Judentum. Das ist für mich nicht stimmig, zu langatmig, und wird überblättert.
Wenn nun das Ende von Olympos unbefriedigend ist, na servus. Simmons ist eh kein Spezialist für starke Schlüsse.
Und dann habe ich sooo viele Seiten vor mir ... na, ich lass mich überraschen.
#4
Geschrieben 21 Februar 2006 - 09:28
(Georg Christoph Lichtenberg)
#5 Gast_Frank W. Haubold_*
Geschrieben 04 März 2006 - 16:42

#6
Geschrieben 04 März 2006 - 19:41
#7
Geschrieben 04 März 2006 - 22:28
Nun ja, ich habe "nur" die Hyperion-Bände gelesen (einschließlich Endymion) und kann die ersten beiden (in sich abgeschlossenen) Bände, die unter dem Titel "Die Hyperion-Gesänge" in einem Band erschienen sind, wärmstens empfehlen. Diese beiden Bücher gehören zum Besten der SF-Literatur, die ich bisher gelesen habe. Allerdings ist das schon eine ganze Menge Lesestoff.Da ich noch kein Dan Simmons gelesen habe: Gibt es von dem etwas kürzere lesenswertes zum Anlesen?
#8
Geschrieben 05 März 2006 - 11:23
Die SF-Novellensammlung "Welten und Zeit genug" (erschienen bei FESTA) kann ich empfehlen. Das darin enthaltene "Auf der Suche nach Kelly Dahl" gehört im Novellenbereich zu meinen All-Time-Favourites. Sehr beeindruckend, wie Simmons es hier schafft, einen mitten in die Story hineinzuziehen. "Mit Kanakaredes auf den K2" ist witzig und anrührend zugleich - auch diese Novelle fand ich klasse. Die anderen drei Novellen können meines Erachtens damit nicht ganz mithalten, geben aber einen Überblick über die Bandbreite, die Dan Simmons abdeckt. Eine spielt z.B. im "Hyperion-Universum".Da ich noch kein Dan Simmons gelesen habe: Gibt es von dem etwas kürzere lesenswertes zum Anlesen?
Empfehlen kann ich auch seinen etwas kürzeren Horrorroman "Song Of Kali" (erschienen z.B. in der EDITION PHANTASIA, ca. 250 Seiten). Er fängt etwas gemächlich an, zieht einen dann aber immer tiefer in den Strudel der Ereignisse. Der Roman bietet eine dichte Atmosphäre und einen Schluss, der es in sich hat.
Mein Blog: Schreibkram & Bücherwelten
#9 Gast_Frank W. Haubold_*
Geschrieben 06 März 2006 - 11:41
#10 Gast_Kirmesboxxer_*
Geschrieben 06 März 2006 - 23:18
#11
Geschrieben 07 März 2006 - 16:22


#12
Geschrieben 13 März 2006 - 09:08
#13
Geschrieben 07 Mai 2006 - 10:48
#14
Geschrieben 07 Mai 2006 - 17:50
Ich bin jetzt kurz vor dem Ende, und ich finde es nicht gerade den großen Wurf, vor allem wieder mal viel zu laaaaaaaaaaaaaaaang, aber ich werde in jedem Fall bis zum Schluss durchhalten. Shakespeares Sturm, Antike Sagen, das eigene "Hyperion-Universum" und Technikfirlefanz sowie Multiversen und Virtuell Reality zu verbinden, vermengt mit weiteren klassischen Rätseln wie z.B. den Osterinseln, nun, etwas weniger wäre auch ausreichend gewesen, das hätte dem Ganzen vielleicht mehr Tiefe verliehen, so gerät doch alles recht oberflächlich. Stoff für mindestens vier voneinander unabhängige Bücher jedenfalls, in denen man, konzentriert auf eine Storyline, das Ganze interessanter hätte gestalten können. Von allem ein bisschen was, das leider nicht zusammenpasst, eine zufriedenstellende Zusammenführung der Handlungsstränge kann so nicht stattfinden (und findet auch nicht statt, ich hab nämlich schon mal ein bisschen voraus geblättert). Zu sehr überfrachtet. Die Moravecs finde ich total überflüssig und deplatziert, außerdem nervig.Ich bin zwar erst auf Seite 60 von OLYMPOS, aber bisher macht mir das Lesen Spaß, weil es ganz anders ist als die gängige SF und mich die Mischung aus Göttern, antiken Helden, Quantenphysik und hypermoderner Technik nach wie vor reizt.
Was bleibt, ist ein gemischtes Gefühl. Ich kann nicht sagen, dass es mir nicht gefallen hat, denn Simmons ist einfach ein hervorragender Erzähler, den ich sehr schätze, aber wirklich gut kann ich diese Duologie auch nicht finden. Nichts, was lange haften bleiben wird.
#15
Geschrieben 15 Mai 2006 - 16:20
Durch das künstliche Aufblähen der Bücher bekommt man mit der gleichen Menge Text weniger Inhalt als früher bzw. in dünnen Büchern. Zudem laufen all die guten Ideen von OLYMPOS Gefahr, hinter breit ausgewalzten Banalitäten zu verschwinden.Ich bin jetzt kurz vor dem Ende, und ich finde es nicht gerade den großen Wurf, vor allem wieder mal viel zu laaaaaaaaaaaaaaaang
#16
Geschrieben 20 Mai 2006 - 18:27

#17
Geschrieben 08 Juni 2006 - 14:22
Bearbeitet von Beverly, 08 Juni 2006 - 14:26.
#18
Geschrieben 08 Juni 2006 - 17:17
Volle Zustimmung zu allem. Das sind auch die Seiten, die ich meistens nur überblättere. Auch bei "Endymion", im 2. Band, ist Simmons religiös abgedreht. Erstens ist es mit der katholischen Kirche in einer Zukunft um das Jahr 5000 unglaubwürdig, und zum zweiten gefällt mir einfach dieses ständige Islam/Zionismus herumgereite nicht. Das nimmt auch in einigen seiner Kurzgeschichten überhand, die übrigens selbst bei seinen eingefleischten Fans dadurch nicht gut ankommen! Dies schreibt er selbst in einem Vorwort zu einem Storyband, dass ausgerechnet seine Lieblingsgeschichte, die ja soooo viel geschichtlichen Hintergrund hatte, bei der Leserschaft total durchfiel.Ich habe das Gefühl, dass Simmons an manchen Stellen von OLYMPOS einen erzkonservativen - bürgerliche Kleinfamilie, christlich und anti-islamisch - Zeitgeist bedient, der in den USA entstanden ist und auch nach Europa rüberschwappt. (... usw)
Das sind eben so die Sachen, die mich stören: Weniger ist mehr.
#19
Geschrieben 08 Juni 2006 - 18:05
Im HYPERION-Zyklus hat er religiöse Themen, Kirche, Moslems, Juden, noch glaubwürdig abgehandelt, wovon bei ILIUM und OLYMPOS keine Rede mehr sein kann.Auch bei "Endymion", im 2. Band, ist Simmons religiös abgedreht. Erstens ist es mit der katholischen Kirche in einer Zukunft um das Jahr 5000 unglaubwürdig
#21
Geschrieben 13 Juni 2006 - 13:14
Bearbeitet von UbuRoy, 13 Juni 2006 - 13:15.
#22
Geschrieben 14 Juni 2006 - 21:08
#23
Geschrieben 25 Juli 2006 - 01:45
#24
Geschrieben 27 Juli 2006 - 17:56
#25
Geschrieben 28 Oktober 2006 - 17:51
#26
Geschrieben 24 November 2006 - 01:44
#27
Geschrieben 15 Februar 2007 - 12:57
Legimus
HohlbeinFans
#28
Geschrieben 15 Februar 2007 - 13:13
Das scheint unter fantastischen Autoren ein beliebter Sport zu sein, siehe Tad Williams Otherland, in dem eine Troja-Szene natürlich auch nicht fehlen darf.Der Anglistik-Prof und SciFi-Autor James Gunn beschreibt in seinem Roman "Die Träumer" einen sog. Träumer, der sich eine fantasierte Welt erschafft, in der im wesentlichen Götter und Sterbliche ähnlich wie in ILLIUM den Kampf um Troja nachstellen.
Frei von Eitelkeit ist Simmons auf jeden Fall nicht, da gebe ich Dir 100% Recht. Ich habe Olympos nie gelesen und werde es auch nicht mehr tun, einfach weil für mich nach ILIUM die Luft raus ist. Ein interessantes Universum wurde eingeführt und ausführlich besprochen. Damit habe ich eigentlich genug Eindrücke aus dieser Welt getankt. Wie genau nun die Story ausgeht ist mir egal.Dan Simmons wollte wohl unbedingt jedermann zeigen, wie viele Klassiker er kennt - und mir fiel auf, dass Simmons in seinen Roman doch einen guten Part immer den Religionen und auch anderen Werken widmet, die er wohl gelesen hat.

(Georg Christoph Lichtenberg)
#29
Geschrieben 20 Februar 2007 - 15:49
Legimus
HohlbeinFans
#30
Geschrieben 11 Mai 2007 - 19:16
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