42 Antworten in diesem Thema

[Jueps]

Unlängst startete "V für Vendetta" in den deutschen Kinos, die Umsetzung des gleichnamigen Alan-Moore-Comics, von den Wachowski-Brüdern produziert, und mit Hugo Weaving und Natalie Portman in den Hauptrollen.

Klingt meines Erachtens sehr (!) sehenswert, auch der Trailer sieht äußerst stylisch aus - nur läuft "V" zur Zeit in unserem Provinzkino noch nicht...

Vielleicht kann hier ja mal jemand seine Eindrücke für die anderen festhalten.

Bearbeitet von Jueps, 02 Januar 2023 - 19:32.

[yiyippeeyippeeyay]

Ich darf (u.a. mir selbst) empfehlen VORHER das Comic zu lesen! Der Vigilantische Typ trägt übrigens die klassische Guy-Fawkes-Maske - Guy Fawkes war ja der Mensch der versuchte im 16. Jahrhundert das britische Parliament zu sprengen, weil es in seinen Augen zu "repressiv" wurde. Feiern die Briten noch immer den Guy-Fawkes-Tag mit Feuerwerken? Ich glaub ja...

[Matthias]

Auf den Film bin ich auch gespannt, da es so unzählige gegensätzliche Kritiken gibt, die von "totaler Schrott" bis zu "anspruchsvoll und genial" reichen. http://www.filmstart...e Vendetta.html

[TheFallenAngel]

hab V gestern abend/nacht gesehen - wow, bildgewaltiges teil! klare empfehlung meinerseits ich kenne (nat.) den comic nicht, kann daher keine vergleiche ziehen bezüglich der umsetzung usw. was nat. (auch ohne den comic) deutlich ins auge sticht sind die ähnlichkeiten/verweise auf/zu 1984 und die stasi (oder ähnliche geheimpolizeien) - was ich aber nicht negativ verstanden wissen will natalie portman gefiel mir außerordentlich, ebenso stephen rea als chief inspector und auch eine sehr straffe klare handlungsführung, kein vergleich zum matrix reloaded/revolutions desaster der wachowskis (die ja das drehbuch zu V geschrieben haben und den film produzierten - warum haben die eigentlich nicht selbst regie geführt?) ... was uns (bruder + mich) aber voll genervt hat - 40 minuten werbung vor dem film! wir waren im cubix, berlin alexanderplatz, und dachten echt wir spinnen ... war übrigens die nachtvorstellung, 23:00 und dreckig war der saal auch wieder wie sau http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/angry.png (soviel als beitrag zur aktuellen diskussion "wie können die kinos wieder mehr zuschauer anlocken?")

[Axel]

Noch ein Film auf meiner "Werde ich mir auf DVD anschauen"-Liste. Die Chancen, dass der Film im nahen Kino läuft sind gering und extra nach München fahre ich grundsätzlich nicht.Noch ein Comic auf meiner "Werde ich mal anschauen, wenn ich mal wieder Lust auf Comics hab"-Liste. Diese wächst seit 3 Jahren und wird es wohl noch länger.

[Jueps]

der wachowskis (die ja das drehbuch zu V geschrieben haben und den film produzierten - warum haben die eigentlich nicht selbst regie geführt?)

Ah, die Frage wurde neulich bei "MTV - Making the Movie: V" beantwortet. Demnach seien die Wachowskis von ihrem "Matrix-Baby" zu erschöpft, um erneut Regie zu führen. Stattdessen überließen sie das Feld ihrem ehemaligen first assistant director, James McTeigue. Eine anscheinend gute Entscheidung, "V" belegt in meiner so gern zitierten IMDB-Top-250-Filme-Aller-Zeiten-Liste derzeit Platz 237.

Bearbeitet von Jueps, 02 Oktober 2016 - 17:28.

[Gallagher]

Bin am Mittwoch Abend in Frankfurt/Main... entweder ich gehe ins Kino und gucke mir da "V" im Original an (am Eschenheimer Turm), oder ich suche mir eine Sportkneipe, in der das Länderspiel auf Großbildleinwand läuft. Münze werfen.

[Prospero]

Werde ihn mir morgen notgedrungen auf Deutsch - grummel - ansehen. Kenne den Comic mittlerweile in- und auswendig und bin schon mal gespannt was die draus gemacht haben. Das deutsche Feuilleton war ja recht beeindruckt, Filmdienst und Blickpunkt:Film ja auch - na schön, die Telepolis hatte mal wieder eine geschwurbelte Kritik nehme ich an, nachdem ich den ersten Satz gelesen hatte reichte mir das schon und der Spiegel ist sowieso komisch bei Genre-Filmen. Es klingt allerdings nach einer guten Umsetzung wenn man Herrn Lloyd vertrauen darf.Ad Astra

[Uschi Zietsch]

Ich erhole mich langsam von meinen Herzbeklemmungen. Die 70 km einfache Fahrt zum Kino haben sich absolut gelohnt. Ich finde die Umsetzung, auch wenn es streckenweise sehr starke Veränderungen gab, hervorragend gemacht, angefangen bei den Schauspielern bis zum Set. 1:1 wurde Eveys "Erziehung" und das Domino umgesetzt, einige Motivationen, die in der Graphic Novel nicht vorhanden oder nicht nachvollziehbar waren, wurden hier sehr gut eingebracht und machen das Ganze rund und schlüssig. Daumen hoch. BTW: Ich zappte am Wochenende zufällig ins VIERTE und kam in die Kinosendung, was weiß ich, wie die heißt. Die Leute waren sowas von daneben, plapperten eine Inhaltsangabe über V, die völlig falsch war, und fanden es "trotz allen Spektakels in jedem Fall einen großen Spaß". HÄ?????? Geht's noch? Haben die das mit Vin Diesel verwechselt, oder was? (Aus nem V ein X gemacht?)Man mag V gut oder schlecht finden, aber eines ist der Film gewiss nicht: Ein großer Spaß.

[Joe Chip]

hatte grad eben das Vergnügen:Einfach klasse - ein Film der Joe Chip gefällt - und wiegenial die Besetzung des Kanzlers mit John Hurt - spielte er ja schon in 1984 mit - da allerdings auf der anderen SeiteDie Schauspieler waren alle spitze - das Setting einfach super - und die Dialoge....... ja die waren einfach wunderbarein echte Top FilmJoe

Bearbeitet von Joe Chip, 21 März 2006 - 20:34.

[molosovsky]

Wegen dem Bericht von Uschi Zietsch:TV- & Massenmedien sind nicht primär zum Infovermitteln da, sondern als Stimmungswetter-Lautsprecher und Schirm, unter dem ständig primäre Emotionen geteilt und gebahnt werden.Da bilden sich was Film betrifft zwei Extreme: die Sendung für den ältere Publikum der ›besonnenen Cineasten‹ und die Sendungen für das jüngere Publikum der ›thrillsuchenden Reizflutsurfer‹. Uschi hat wohl eine Sendung mit ner begeisterungs-süchtiger Zielgruppe entdeckt.Wirrschwätz Ende.GrüßeAlex / molosovsky

[eRDe7]

Hi. Ich habe den Film nun 2x gesehen. Und ich kann nur sagen: grandios! Der Artikel auf Telepolis sagt eigentlich alles (aber Achtung: er verrät auch alles!). http://www.heise.de/...22/22266/1.html Ralph

[Joe Chip]

weils soooo schön war

[Prospero]

Na ja, mag sein dass die TP-Kritik toll war, aber wenn ich schon beim ersten Satz Probleme habe nachzuvollziehen was der Rezensent denn da nur schon wieder gemeint hat obwohl ich den dreimal gelesen haben und nun nicht unbedingt ein Licht neben dem Scheffel stehen habe - nichts gegen die TP an sich natürlich, flöt, ähem, räusper, aber bei Filmrezensionen hab ich da immer meine Probleme mit denen.Aber jetzt kurz zum Film: Ja. War in Ordnung. Kein Meisterwerk aber gutes, solides Action-Kino, das die Essenz des Comics bewahrt hat. Nicht mehr, nicht weniger. Wußte nicht, dass Stephen Fry da mitspielt - war eine nette Überraschung, den auf großer Leinwand zu sehen ist immer ein Genuß. Die englische Fassung dürfte noch einen Ticken besser sein: Ich tippe mal stark, dass die nicht "Großkanzler" sagen.Oh - und ein Lob an Uwe Anton - wenn ich mal "Remember, remember..." auf englisch, im Comic und dann im Film vergleiche schneidet die gelungene Übersetzung des Reims doch bei Uwe weitaus besser ab. Dummerweise hat die deutsche Ausgabe diese doofen Zeichenfehler ab und an...Ad Astra

[eRDe7]

Hallo Prospero. Eine kleine Hilfe. Meinst Du diesen "ersten Satz"?

Wie schön: Endlich mal ein Action-Film ohne Amerikaner, dafür randvoll gespickt mit europäischer Kulturgeschichte: "V for V endetta", das Regie-Debüt von "Matrix"-Assistent James McTeigue, setzt den Dialogsatz des Films, dass eine Revolution, bei der nicht getanzt wird, nicht der Mühe wert wäre, in Bilder um.

Oder diesen:

Ein visuelles Feuerwerk, das in einigen Szenen die Ästhetik der Revolutionsfilme und des konstruktivistischen Massenkinos aufgreift, Eisenstein trifft "Metropolis".

Ersterer bedeutet einfach nur, dass es endlich mal einen klasse Action-Film ohne Amis gibt. Dieser Film ist voll von Anspielungen auf europäische Geschichte (Kunst und Politik). Regie führte der Typ, der bei Matrix (und Dark City) Regie-Assistent war. Und der Film setzt bildlich um, was V an einer Stelle im Satz sagt: Eine Revolution, bei der nicht getanzt wird, ist der Mühe nicht wert. Der zweite zieht einen Vergleich zu Massenszenen (viele Menschen auf einmal) in alten Filmen wie Metropolis (1927 von Fritz Lang gedreht) und Filme von Sergei Michailowitsch Eisenstein, z. B. Panzerkreuzer Potemkin (1925). (Schau z. B. hier http://www.mediacult...emkin.58.0.html ) Das "Konstruktivistisch" bezieht sich dabei auf die Kunstrichtung. (In jedem Lexikon nachzulesen.) War das einigermaßen verständlich? Grüße, Ralph PS: Schade, dass Du in dem Film nur einen guten, soliden Actionfilm siehst. Aber jeder nach seinem Geschmack.

[g. b. corner]

habe den film gestern gesehen (kannte den comic schon) - bin mit gemischten erwartungen hin, weil ich den comic ehrlich gesagt nicht schlecht, aber doch sehr spröde finde, keiner meiner lieblinge ...fazit: toller film! eine der wenigen comic-verfilmungen, die von der qualität her die vorlage stellenweise übertreffen, obwohl viele szenen sehr genau übernommen wurden. im vergleich mit z.b. der SinCity-verfilmung letztes jahr werden hier die stärken des mediums film ordentlich eingesetzt. ich habe mir dann zu hause noch einmal den comic durchgeblättert - die handlung für das drehbuch wurde meiner meinung nach sehr sinnvoll gestrafft bzw. geändert. das einzige, was ich im kino etwas vermisst habe, war die "menschliche" seite der herrscherklasse - auch ein "apparat" besteht letztlich ja aus menschen; das kam im comic besser durch. aber auf jeden fall: VOLLE EMPFEHLUNG! - auch meinem sohn (15), meinem vater (63) und einem freund von mir, die mit im kino waren, hat der film sehr gut gefallen.georg

[Uschi Zietsch]

das einzige, was ich im kino etwas vermisst habe, war die "menschliche" seite der herrscherklasse -

Dafür ist V sehr viel menschlicher geworden.
edit: Aber stimmt schon, der Großmotz kommt zu undifferenziert rüber; das war im Comic sehr interessant. Im Film wurde seine Motivation durch einen anderen übermittelt, und wir erhalten keinerlei Innensicht von seiner Person. Damit ist er eigentlich nur noch der standardisierte, gesichtslose "Böse". Ein Minuspunkt, ha!

Bearbeitet von Uschi Zietsch, 24 März 2006 - 13:37.

[Uschi Zietsch]

weils soooo schön war

"Ich bin dran ..."

[Uschi Zietsch]

TV- & Massenmedien sind nicht primär zum Infovermitteln da, sondern als Stimmungswetter-Lautsprecher und Schirm, unter dem ständig primäre Emotionen geteilt und gebahnt werden.
Da bilden sich was Film betrifft zwei Extreme: die Sendung für den ältere Publikum der ›besonnenen Cineasten‹ und die Sendungen für das jüngere Publikum der ›thrillsuchenden Reizflutsurfer‹. Uschi hat wohl eine Sendung mit ner begeisterungs-süchtiger Zielgruppe entdeckt.

Kann ja sein - aber das geht doch daneben, weil die Erwartungshaltung so gar nicht erfüllt werden kann, sprich: Diese Zielgruppe geht total verärgert aus dem Kino.

Wirrschwätz Ende.

[yiyippeeyippeeyay]

Hallo, ich hab jetzt den Film in unsere DB eingefügt. Evtl. habt ihr Lust ihn dort zu bewerten? Von mir bekam er 8 von 9 Punkten.

Aber erstmal eine kurze Kritik zum Comic: Großartig harte und konsequente Geschichte, die ich sehr klar finde - zwei Haupthandlungsstränge (wie könnt es anders sein? ) werden von "V" ausgelöst. Da ist einerseits seine gewaltige politische Agenda, die sich u.a. als ZU gewaltig sogar für ihn herausstellt, so dass die Hilfe der anfangs verzweifelten Evey letztendlich eine Lösung bietet. Andererseits gibt es den Krimi - mit einem richtigen "Film-Noir"-Detektiv - um seine Vergangenheit, und seinem entsprechenden Rachefeldzug. Genial einfach sind die "Bauten" der britischen Faschisten-an-der-Macht (z.B. "Finger", "Nase", "Ohren", "Auge", "Stimme").

Herausragend finde ich natürlich die "Konfiguration" des Hauptcharakters - für mich eine Mischung von Batman und Joker in einer Person, wobei Batmans persönlichere Rache bei "V" gegen das ganze System gerichtet ist: "V" ist ein Super-Anarchist! (Für mich der erstaunlichste Aspekt, der leider "drüben" im Film eher untergeht.)

Nun meine Kritik zum Film: Die schauspielerischen Leistungen sind erstaunlich, und die Texte teilweise ähnlich umhauend wie die von Moore (teilweise wurde Moores Text übernommen). Besonders (spoilern darf man doch inzwischen?) Eveys Kerkersequenz haben sie gut hinbekommen. Die Effekte waren gut, wenn auch in dieser Matrix-artigen Kampfszene am Ende etwas übertrieben. Die Story musste gekürzt und an die Neuzeit angepasst werden (heute weiß man, dass auch bei einer kleineren nuklearen Auseinandersetzung wie Moore sie schilderte, viel mehr Menschen sterben würden), das sehe ich ein; allerdings wurde sie mir am Ende zu sehr verschmalzt: Wenn Evey nicht "übernimmt", gibt es m.E. keine moralische Begründung mehr für die Kerkerphase, und dann mutiert "V" nur noch zu einem Biest, das mit ihrer Schönheit spielt. (Auch geht dadurch der Anarchismus-Anspruch "bis in alle Ewigkeit" des Comics verloren. Dass Regierungen immer WIEDER Scheiße bauen, vermittelt der Film letztendlich nur vage.)

Aber sicher ist es einer der sehenswerteren phantastischen Filme der Neuzeit, schon allein wg. der rasanten Abfolge der Geschehnisse. Respekt!

Zu euren Postings...

@Jueps: Lustig, ich hab für den DB-Eintrag genau den gleichen IMDB-Kurztext gewählt wie du ganz oben hier. Hab's erst nachher bemerkt, versprochen!

@eRDe: Schön, dass dir der Film so gefiel. Die von dir verlinkte Rezi öffnete mir die Augen in punkto 9/11-Zusammenhang, aber erwähnt irgendwie nicht den Anarchismus-Zusammenhang, oder? (Anarchisten sind schließlich nicht unbedingt Terroristen!) Noch nicht mal die Ähnlichkeit des V-im-O mit dem umgekehrten A-im-O der Alt-Anarchisten (Punks und Autonome hatten das ja geklaut)... Auch denke ich wird dort das Verhalten von James I vs. Guy Fawkes & Co. etwas zu kurz dargestellt - für Geschichtsbanausen wie mich darf ich die Serie Gunpowder Treason & Plot empfehlen (auf DVD zu haben), die die Hintergründe dazu, also auch zu "V", etwas ausführlicher beleuchtet.

@Prospero: Ich fand die Fry-Einlage im Film auch nicht schlecht (hatte ihn auch nicht erwartet). Sie haben ihn eingefügt damit Evey keine Hure sein musste, und um dem Film-Plot eine Chance zu geben, Evey wieder in "V"s Keller zu befördern; dabei durfte er mal eben mit viel Eleganz einen SEHR heldenhaften Schwulen spielen.

BTW: Ich fand das übrigens konsequent, dass "V" zwar Kunstsammler ist, aber dann die Houses of Parliament wegfegt. Er hasst letztendlich ALLE Regierungen, und wohl auch deren Monumente...

P.S. @Armin (Spät-Edit zu deiner DB-Rezi): Tolle Rezi! Das mit der Darstellung der Faschisten stimmt - das wirkte wirklich schon fast parodierend. Aber dass dies ein Staat nach dem 3. Weltkrieg sei, wage ich zu bezweifeln. Im Film wird erwähnt dass in den USA ein Bürgerkrieg getobt hatte; und in GB gab es eben diese Epidemie, die ja eine zentrale Rolle spielt. Die Leute waren also schwer gebeutelt, nicht völlig am Ende wie nach einem Krieg - das scheint mir auch Moores Intention damals im Comic zu sein...

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 26 April 2006 - 21:25.

[Uschi Zietsch]

Hi,volle Zustimmung zu allem!Ich fand es übrigens damals , dass in einer Batman-Folge in Anarcys Bücherregal "V" zu finden ist.Die Zusammenhänge im Film mit 3. Weltkrieg, Bürgerkrieg in USA und Epidemie in GB habe ich auch nicht so ganz verstanden, das ist nicht schlüssig, tut aber dem Film selbst keinen Abbruch.Ich gebe auch 8 von 9.

[Armin]

P.S. @Armin (Spät-Edit zu deiner DB-Rezi): Tolle Rezi! Das mit der Darstellung der Faschisten stimmt - das wirkte wirklich schon fast parodierend. Aber dass dies ein Staat nach dem 3. Weltkrieg sei, wage ich zu bezweifeln.

Hm. Habe ich mir das eingebildet oder wurde das nicht irgendwann im Film so gesagt? Ich bin mir jetzt auch nicht mehr sicher, schon wieder zu lange her für mein schwaches Gedächtnis ... Wird der Hintergrund im Comic näher erläutert? Gruß Armin

[Armin]

Ich stell meine Rezi auch mal noch hier rein, damit nicht jeder um drei Ecken herum klicken muss und weiß, von was wir reden „V wie Vendetta“ basiert auf dem gleichnamigen Comic von Autor Alan Moore und Zeichner David Lloyd, der zwischen 1982 und 1988 entstanden ist. Erzählt wird die Geschichte des Widerstandskämpfers „V“, der in einem England nach dem dritten Weltkrieg - es herrscht ein totalitäres Regime, das sich als Mischung aus Orwells Überwachungsstaat in „1984“ und dem Dritten Reich präsentiert - seinen persönlichen Rachefeldzug führt. Andy und Larry Wachowski, die Macher der „Matrix“-Trilogie, haben sich mit ihrem Drehbuch des Stoffes angenommen, Regie führt James McTeigue.Zum Einstieg gibt es ein bisschen Geschichtsunterricht: Guy Fawkes wollte im Jahr 1605 das englische Parlament in die Luft sprengen, um unter anderem König und Parlaments-Mitglieder zu töten. An den gescheiterten „Gun Powder Plot“ wird noch heute mit Umzügen, Feuerwerken und dem Verbrennen einer Fawkes-Puppe erinnert. Hinter der Maske eben jenes Guy Fawkes versteckt sich der geheimnisvolle „V“ (Hugo Weaving), der zunächst den Londoner Strafgerichtshof „Old Bailey“ in die Luft sprengt. Der verbitterte Rächer, dessen Motive lange im Dunkeln liegen, scheut sich auch nicht, die junge Ivey (Natalie Portman) für seine Ziele auszunutzen. Sie flieht, wird aber bald gefasst. Währenddessen entdeckt Inspector Finch (Stephen Rea), eigentlich beauftragt, „V“ zu fassen, die Hintergründe einer weit reichenden Verschwörung auf, in die auch die Spitzen des Staates verwickelt sind.Ein spannender Film, leider mit einigen kleineren Schönheitsfehlern. So wird das despotische Regime, unter dem das Volk zu leiden hat, aus so ziemlich allem erdenkbar Schlechten zusammengebastelt und dem Zuschauer derart penetrant vor Augen geführt, dass es sich schon hart an der Grenze zur Karikatur auf dystopische Stoffe bewegt - was ganz sicher nicht in der Absicht der Macher liegen dürfte. Sympathisch dagegen, dass die Action keine übermäßig große Rolle spielt, mehr die Menschen und ihre Schicksale im Mittelpunkt stehen. Dies auch dank großartiger Darsteller: von Natalie Portman, die hier deutlich mehr Facetten zeigen darf als in „Star Wars“, bis hin zu Stephen Fry, der als Fernsehkomödiant Gordon in einer Nebenrolle glänzt. Überzeugend thematisiert wird auch die Frage, ob im Kampf gegen ein Unrechtsregime wirklich der Einsatz aller Mittel erlaubt ist. Gegen Ende verliert der Film etwas an Tempo, trotzdem bleibt letztlich ein überwiegend guter Eindruck haften.

[yiyippeeyippeeyay]

Wird der Hintergrund im Comic näher erläutert?

Im Comic wird das (80er) Szenario eines lokalisierten nuklearen Krieges zwischen Ost und West beschrieben, wobei England relativ glimpflich davon kommt.

[Armin]

Im Comic wird das (80er) Szenario eines lokalisierten nuklearen Krieges zwischen Ost und West beschrieben, wobei England relativ glimpflich davon kommt.

Dann befürchte ich, dass ich mir das wirklich eingebildet habe ... Ich hab mal eben kurz das Film-Script durchstöbert und da auch keinen Hinweis auf einen 3. Weltkrieg gefunden Asche auf mein Haupt!

Bearbeitet von Armin, 27 April 2006 - 09:00.

[Uschi Zietsch]

Im Comic wird das (80er) Szenario eines lokalisierten nuklearen Krieges zwischen Ost und West beschrieben, wobei England relativ glimpflich davon kommt.

Dann befürchte ich, dass ich mir das wirklich eingebildet habe ...
Ich hab mal eben kurz das Film-Script durchstöbert und da auch keinen Hinweis auf einen 3. Weltkrieg gefunden Asche auf mein Haupt!

Also, ich bilde mir auch ein, dass Evey, während sie V ihre Lebensgeschichte erzählt, vom 3. Weltkrieg spricht.

[Armin]

Also, ich bilde mir auch ein, dass Evey, während sie V ihre Lebensgeschichte erzählt, vom 3. Weltkrieg spricht.

Danke, Uschi, das stimmt mich hoffnungsvoll, was mein Gedächtnis angeht Ich habe noch mal geguckt, konnte online aber nur eine "early version" des Film-Scripts finden (hier: www.imsdb.com/scripts/V-for-Vendetta.html). Möglicherweise haben die Wachowskis in die Endfassung doch noch den 3. Weltkrieg reingeschmuggelt ... Gruß Armin

[molosovsky]

Nur einer meiner üblichen Skepsis-Zwischenrufe:Warum ist der Film bei ›sonstige Phantastik‹ eingespannt?GrüßeAlex / molosovsky