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David Feintuch verstorben


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11 Antworten in diesem Thema

#1 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 21 März 2006 - 09:50

Am 16. März 2006 starb David Feintuch an einem Herzinfarkt.Er war bekannt für seine "Nick Seafort"-Romane. Außerdem schrieb er auch die Fantasyserie "Rodrigo of Caledon".1944 geboren gewann er 1996 den John W. Campbell Award für den besten Newcomer.GrußThomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#2 Holger

Holger

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Geschrieben 21 März 2006 - 16:18

Ich habe keinen einzigen seiner Romane gelesen. Kann jemand was zu "Nick Seafort" sagen? Ich habe das (vorurteilsbefangen wie ich bin) immer in die Pulp-Ecke gestellt. :rolleyes: GrüßeHolger
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#3 Diboo

Diboo

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Geschrieben 21 März 2006 - 16:54

Angesichts der Tatsache, dass ich nicht ermessen kann, welche Kriterien für Dich hinreichend oder notwendig sind, damit Du etwas als "Pulp" bezeichnest, ist es schwer, dieser Einschätzung zuzustimmen oder zu widersprechen.Die Nick-Seafort-Romane sind Military SF mit einer im Grunde sehr tragischen Hauptperson. So, wie ich Dich kenne, ist es damit für Dich "Pulp".

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#4 Martin Stricker

Martin Stricker

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Geschrieben 21 März 2006 - 16:54

Die Nick-Seafort-Reihe ist eine Art Mix aus Military SF und Space Opera. Dabei orientiert(e) sich der Autor *sehr* an C. S. Forresters Horacio-Hornblower-Reihe - so sehr, daß er ein paar Kunstgriffe anwandte, um die politische Lage und vor allem das Vorgehen in der UN-Raumflotte möglichst an die Zustände bei Hornblower anzugleichen. Kadetten und Fähnriche werden geprügelt, religiöse und anderweitige Unfreiheit (aber trotzdem sowas wie Demokratie).Die wichtigsten Konflikte sind die freiheitsliebenden und nach Unabhängigkeit strebenden Kolonien, die "Transpops" genannten Slumbewohner (es gibt keine Schulpflicht) und die "Fische" genannten Aliens, die sich offenbar im All entwickelt haben und somit biologische Überlicht-Raumschiffe sind.Die Bücher sind hervorragend und fesselnd geschrieben - Feintuch schafft es, in der ich-Erzählform eine bessere und tiefgründigere Darstellung (zugegebenermaßen hauptsächlich von Nick Seafort) zu liefern als viele andere Autoren in der dafür besser geeigneten Form der unpersönlichen Erzählung. Bei der von ihm beschriebenen zukunft rollen sich mir allerdings die zehennägel auf! Daher für mich eine sehr zwiespältige Lektüre. Als "Pulp" würde ich das aber nicht bezeichnen. Die Bücher erheben zwar kaum mehr Anspruch, als hervorragende (und zum Nachdenken anregende) Unterhaltung zu liefern, sind aber erzählerisch auf sehr hohem Niveau.David Feintuch war in den USA wie auch in Deutschland einer der Wegbereiter der Rückkehr der Military SF. Sein Tod ist ein großer Verlust für die Science Fiction, ob man seine werke nun mag oder nicht, sie haben eine ganze Reihe von Autoren beeinflußt.

#5 Holger

Holger

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Geschrieben 21 März 2006 - 17:32

Danke shugal! Das war recht aufschlussreich. Warum rollen sich bei Dir die Fußnägel auf? Weil die Zukunft Dich erschreckt oder hahnebüchen rüberkommt?

So, wie ich Dich kenne, ist es damit für Dich "Pulp".

Anhand der obigen Beschreibung würde ich das keinen Pulp nennen. Ich kann mit MSF nichts anfangen, aber Pulp ist für mich dann doch etwas anderes. Grüße Holger
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#6 Martin Stricker

Martin Stricker

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Geschrieben 21 März 2006 - 17:53

Danke shugal! Das war recht aufschlussreich. Warum rollen sich bei Dir die Fußnägel auf? Weil die Zukunft Dich erschreckt oder hahnebüchen rüberkommt?

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Weil die Zukunft mich so erschreckt, weil sie sehr konsistent ist und es sehr leicht tatsächlich zu einem zwar "demokratischen" aber doch unterdrückerischen Regime kommen kann - Feintuch hat das damals bereits erkannt, und inzwischen sollte das für jeden, der sich die Verhältnisse in den USA anschaut, leicht zu erkennen sein - und auch in Deutschland verstärkt sich diese Tendenz. "Political Correctness" ist eines der Stichworte, ein anderes ist die mehr und mehr überhandnehmende Zensur (z. B. das Gepiepe bei gewissen Worten in Talkshows - nicht daß ich die ausgepiepten Worte gut finde, aber von Zensur halte ich prinzipiell nichts, wenn mir der Kram zu blöd wird, schalte ich ab. In den USA geht es inzwischen so weit, daß "Live"-Sendungen 2 Minuten zeitversetzt gesendet werden, damit unliebsame Szenen rausgeschnitten werden können!). Ich bin Feintuch dafür dankbar, daß er mir mithilfe seiner Romane die Augen für diese Probleme geöffnet hat, lange bevor das durch die Restriktionen nach den Anschlägen vom 11.09.2001 offensichtlich wurde.

#7 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

    Biblionaut

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Geschrieben 21 März 2006 - 17:55

...aber Pulp ist für mich dann doch etwas anderes...

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Nee, nee, so kommst du mir nicht davon -
was ist dann für dich PULP - hä?

Und jetztz nur nicht davor drücken!

Gruß
Thomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#8 Gevo

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Geschrieben 23 März 2006 - 21:17

Er hat auch zwei Fantasy-Romane geschrieben, von denen der erste auf Deutsch erschienen ist: "Der Spiegel von Caledon" http://www.amazon.de...2825028-8801658 Diese beiden Bücher sind nur deshalb erwähnenswert, weil die Hauptfigur homosexuell ist. Lesen tun sie sich eher zäh. Gevo

#9 Holger

Holger

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Geschrieben 24 März 2006 - 09:05

Nee, nee, so kommst du mir nicht davon - was ist dann für dich PULP - hä? Und jetztz nur nicht davor drücken!

Also gut! Ich kann vielleicht mal eine Story (völlig frei!) konstruieren, die ich als Pulp wahrnehme: Der Herrscher einer großen Sternenflotte wird im Traum von einer wunderschönen Frau aus einer benachbarten Galaxis um Hilfe gebeten. Obwohl es genug Probleme in der eigegen Galaxis (!) gibt, macht sich der Herrscher persönlich mit seinen besten Leuten und einem Klonelefanten auf den Weg, die Schönheit zu retten. Die Reise zur Nachbargalaxis dauert mit dem neuen Hypermegagigaantrieb lange 12 Tage, usw. DAS ist für mich absoluter Pulp. :smokin:
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#10 ANUBIS

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Geschrieben 24 März 2006 - 10:15

Schade um den Autor und Menschen David Feintuch :smokin: Mir haben die Romane um Nick Seafort immer viel Spass bereitet, bin aber auch ein Fan von guter Milsf!Greetz
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

Werner Heisenberg,Atomphysiker
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  • • (Film) Neuerwerbung: EUREKA-Season 5

#11 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 24 März 2006 - 11:45

Der Herrscher einer großen Sternenflotte wird im Traum von einer wunderschönen Frau aus einer benachbarten Galaxis um Hilfe gebeten. Obwohl es genug Probleme in der eigegen Galaxis (!) gibt, macht sich der Herrscher persönlich mit seinen besten Leuten und einem Klonelefanten auf den Weg, die Schönheit zu retten. Die Reise zur Nachbargalaxis dauert mit dem neuen Hypermegagigaantrieb lange 12 Tage, usw.

Klingt irgendwie nach Pulpi Rhodan :) ...

#12 Gast_frosch_*

Gast_frosch_*
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Geschrieben 10 April 2006 - 19:04

Hi,zum Thema Nick Seafort muss ich ganz kurz was sagen - ich kenne übrigens die Hornblower-Romane nicht und kann deshalb nicht vergleichen, wie dicht Nick Seafort dranliegt oder auch nicht. Mir haben sie sehr gut gefallen - einzig diese religiöse Zerknirschung und übertriebene Selbstzweifel haben mich schwer angenervt. Es ist schon klar, dass er nicht kam, sah und siegte - aber dieses übertriebene "hach, ich bin nicht gut genug - nun gut, ich tu's trotzdem der Überzeugung wegen (und es klappt) - aber das heißt natürlich nicht, dass ich beim nächsten oder übernächsten oder über...nächsten mal etwas selbstsicherer an die Sache rangehe, weil ich ja immer noch sooo ein Versager binAber trotzdem habe ich die Bücher ratzbatz durchgelesen gehabt <_<


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