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Jack Vance: Der Weltersinner


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10 Antworten in diesem Thema

#1 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 23 März 2006 - 17:01

Wir machen jetzt weiter mit der ersten SF-Geschichte von Vance, die je gedruckt wurde:

Der Weltersinner von 1945!

Sie liegt wieder als Anhang dieses Posts bei, als RTF-Dokument in einem ZIP-Archiv.

Ich bin gespannt auf Vance "when he was young"... :smokin:

Angehängte Dateien


/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#2 Gevo

Gevo

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Geschrieben 23 März 2006 - 21:09

In Deutschland erschienen hier: Jack Vance Der Welten-Denker (1988) (D) The world-thinker (1982) (US) Uebersetzer: Peter Robert 30 S. Jack Vance Die Welt der zehn Buecher © Ullstein SF, 31169 3-548-31169-5 Jack Vance Der Welt-Ersinner (1986) (D) The world-thinker (1982) (US) Uebersetzer: Reinhard Heinz 35 S. Jack Vance Verlorene Monde © Heyne SF & F, 4384 3-453-31386-0 Quelle: http://www.chpr.at/s...es/v/vances.txt Gevo

#3 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 24 März 2006 - 10:45

Danke, Gevo! Also über 40 Jahre später! Mich würde interessieren als wie zeitgemäß dt. Leser (u.a. auch du) das damals empfanden.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 24 März 2006 - 12:06.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

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#4 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 27 März 2006 - 22:18

Interessante Geschichte, der Anfang läßt eine triviale Spaceopera befürchten(mal einfach so mit einem kleinen Raumschiff raus in die Galaxis, immer einer Flüchtigen hinterher, vorbei an übelwollenden Alienkulturen). Mit dem Auftauchen des Weltenschöpfers bzw dem Eintauchen in dessen geträumte Welten gewinnt die Geschichte jedoch.Kein Meisterwerk, aber schon mal eine gute Fingerübung.Eine Frage an die Spezialisten hier: Kann es sein, das sich Vance für die surrealen Traumbilder(die Sonne wird im wahrsten Sinn des Wortes "zur Schnecke gemacht" :closedeyes: ) von Dali hat inspirieren lassen? Um diese Zeit herum war dieser in Hollywood(1945 lief in den Kinos ein Hitchcockfilm -Spellbound- mit eigens von Dali ersonnenen Traumsequenzen). Oder ist das dann doch etwas zu weit hergeholt?

#5 Holger

Holger

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Geschrieben 03 April 2006 - 21:10

Ich notiere mal in Echtzeit meine Eindrücke (Achtung Spoiler!):Abschnitt IMan merkt der Geschichte ihr Alter an. Vance geht (angenehm) naiv daran, einen Plot aufzubauen, der etwas umständlich eine interstellare Verfolgungsjagd rechtfertigt.Diese ist mE eine 1:1 Adaption der klassischen Seefahrer-Abenteuer, mit unbekannten Küsten, Pirateninseln und geheimnisvollen Meeresabschnitten in denen es Monster geben soll. Mal gucken, wie Vance nun konkret wird!
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#6 Holger

Holger

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Geschrieben 03 April 2006 - 21:33

Abschnitt IILanarck (eine Anspielung auf den Biologen Lamarck?) trifft auf den Weltersinner, der ihm Welten zeigt, die er Kraft seines Geistes erzeugen und zerstören kann. Heute zutage wären die Eigenschaften dieser Welten vermutlich stärker anhand naturwissenschaftlicher Aspekte geprägt. Hier gibt es einen Planetenteil mit Wald, einen mit Wüste und einen mit Wasser. Die Halbmenschen müssen auf dem Weg zum Wasser durch die Wüste und dabei einen hungrigen Drachen überlisten. Das beeinflußt ihre Evolution ... Liest sich für mich wie "Halb-Science-Fiction". Nicht schlecht, aber ein weiteres Indiz für das Alter der Story. Wie diese wohl bei Vance' Zeitgenossen ankam. Ob man 1945 für so etwas Muse hatte?In einer "The Simpsons - Treehouse Of Horror"-Folge wurde das Motiv übrigens auch verarbeitet. Lisa erschafft in ihrem Zimmer durch Zufall ein Miniaturuniversum, in dem die Evolution rasend schnell eine menschliche Zivilisation hervorbringt, die sie anbetet und Bart als den Teufel betrachtet!
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#7 Holger

Holger

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Geschrieben 03 April 2006 - 22:06

Abschnitte III bis VVon nun an gehts recht flott. Salopp lässt Vance Lamarck seine kniffelige Aufgabe lösen, im Eiltempo wird eine komplizierte Situation erzeugt und gleich wieder aufgelöst- Diese Auflösung gefällt mir zwar gut, aber irgendwie basiert doch alles auf einem "Hau-Ruck!"-Konzept. (Vielleicht symptomatisch für SF-Kurzgeschichten älteren Jahrgangs oder Kolorits?)Sowohl mit Isabel als auch später mit Cardale wird sich Lanarck überraschend schnell einig und für den guten Laoome ist auch schnell eine Lösung gefunden. Trotzdem: Trotz des Trashfaktors sehr unterhaltsam.
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#8 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 10 April 2006 - 07:43

Hallo Holger,die "Simpson" Folge habe ich nur noch teilweise im Kopf, aber an Bart als Teufel kann ich mich noch erinnern. <_<Der "Weltersinner" greift eine populäre Idee in der SF auf: was bedeutet es, eine Welt zu erschaffen und Gott zu spielen? Sind wir selber ebenfalls Teil so einer Welt?Zugegeben, der philosphische Teil bleibt komplett auf der Strecke. Es entwickelt sich stattdessen eine actionreiche Story mit einer interessanten Wendung, wer die wahre Isabel ist. Die Reihe der Ereignisse ist etwas unglaubwürdig, dafür stimmt das Tempo und man fühlt sich gut unterhalten. Lesenswert ist die Geschichte auch heute noch, aber inhaltlich bleibt nichts hängen. SullivanP.S. Wenn ihr Lust habt, können wir noch eine Bonus-Runde hinterherschieben mit der preisgekrönten Geschichte "Die letzte Festung".

#9 Holger

Holger

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Geschrieben 10 April 2006 - 08:03

Lesenswert ist die Geschichte auch heute noch, aber inhaltlich bleibt nichts hängen.

Da stimme mit dir überein.

P.S. Wenn ihr Lust habt, können wir noch eine Bonus-Runde hinterherschieben mit der preisgekrönten Geschichte "Die letzte Festung".

Klar. Aus welchem Jahr ist die Geschichte? Grüße Holger
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#10 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 18 April 2006 - 09:43

:unsure:

Eine Klasse Geschichte um auf der SF-Bühne zum ersten Mal auf zu treten! Vieles von dem Vance, den ich von späteren Romanen kenne, meldet sich da schon an.

Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen, obwohl ich an einigen Stellen, die hier etwas geheimnisvoll klangen, die Übersetzung in Frage stelle. Die Abrechnung (im wahrsten Sinne des Wortes!) am Ende fand ich gelungen; wie aber wohl gängig bei der ein oder anderen Vance-KG wird teilweise zu viel Neues eingeführt ohne es zu erklären. Spaß am Kreieren neuer Visten und Wesen hat er aber wohl schon immer gehabt!

Etwas befremdend fand ich übrigens die Unterscheidung zwischen d. "echten" und "gedachten" Leben/Welten - vielleicht ist man heutzutage schon zu verwöhnt durch lauter Stories, die die Realität in Frage stellen. Das war damals wohl eher noch ein Novum.

So, ich seh mir jetzt noch in Ruhe die anderen Kommentare hier an. (BTW: Wg. mir kann Letzte Festung sofort los gehen! Freu mich schon drauf!)

(Edit:) O.k., geht los...

@Jorge: Du stelltest "Eine Frage an die Spezialisten hier". Leider bin ich kein Vance-Spezialist. Von den paar Romanen und KGen von ihm, die ich kenne, ausgehend, habe ich den Eindruck, die Fantasie-Wesen/-Gebilde sind eher ein JV-Markenzeichen; er ist besonders bekannt gerade dafür. Ob er dazu anfangs von Dali oder Anderen inspiriert wurde, würde ich auch gern wissen.

@Holger: Ich denke in 1945 waren haupts. Jugendliche Adressaten solcher Stories. Daher war Vances Debut wahrscheinlich vielen sogar "zu" wissenschaftlich. Warum hat Vance überhaupt hier eine virtuelle Ebene eingebaut? Ich denke eigentlich nur um es möglich zu machen, dass die erste Isabel, die Lanarck trifft, auch WIRKLICH glaubt diese zu sein. Ansonsten ist es wirklich ein klassisches Mythen-Abenteuer, mit ein paar Krimi-Elementen... Die Simpsons-Folge klingt toll - kenne ich leider nicht.

@Sullivan: Ob "wir selbst Teil so einer Welt" sind, deutet Vance m.E. etwas zu zaghaft an (s. auch oben). Evtl. war ja eine solche Idee damals einfach zu "abgehoben" für die Zielleserschaft. Außerdem musste Vance ja wohl erst mal bei Letzterer (bzw. dem entspr. Redakteur) "landen", bevor er so schreiben konnte wie er wollte?

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 18 April 2006 - 13:05.

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(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#11 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 30 April 2006 - 18:21

P.S. Wenn ihr Lust habt, können wir noch eine Bonus-Runde hinterherschieben mit der preisgekrönten Geschichte "Die letzte Festung".

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Die Geschichte ist jetzt, "better late than never" (genau, sie ist ausnahmsweise in englisch!), als Bonus-Thread vorhanden - die kann aber jeder lesen/kommentieren wann er will, da es etwas spät geworden ist. :D

Heuer geht ein neuer 2-Monate-KG-Lesezirkel zu Bester an den Start; man harre der Dinge die auf dem Portal (oder in unserer Forenübersicht) erscheinen.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 30 April 2006 - 18:22.

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