Philip K. Dick: Zeit aus den Fugen
#1
Geschrieben 14 April 2006 - 09:28
#2
Geschrieben 14 April 2006 - 10:06
"Wie `n Affe, der bereit ist, in den Weltraum geschossen zu werden. 'N Weltraum-Affe. Bereit, sich zu opfern, um einem höheren Ziel zu dienen."
- • (Buch) gerade am lesen:Eragon
- • (Buch) als nächstes geplant:Zeit aus den Fugen
-
• (Buch) Neuerwerbung: Der dunkle Schirm
-
• (Film) gerade gesehen: V for Vendetta
-
• (Film) als nächstes geplant: The hills have eyes
-
• (Film) Neuerwerbung: Ghost in the Shell 2
#3
Geschrieben 14 April 2006 - 10:23
#4
Geschrieben 14 April 2006 - 19:06
#5
Geschrieben 14 April 2006 - 21:17
Scheint so. Die beiden werden auch in der Heyne Version als Übersetzer aufgeführt. Ein "Überarbeitet von..." gibt es nicht.P.S: Ich lese die Haffmans Ausgabe ( Übersetzung v. Gerd Burger/ Barbara Krohn). Ist die eigentlich identisch mit der Heyne Ausgabe ?
Mein Blog (Meine Meinungen über Bücher, Filme und dergleichen)
#6
Geschrieben 15 April 2006 - 10:02
#7
Geschrieben 15 April 2006 - 11:31
"Wie `n Affe, der bereit ist, in den Weltraum geschossen zu werden. 'N Weltraum-Affe. Bereit, sich zu opfern, um einem höheren Ziel zu dienen."
- • (Buch) gerade am lesen:Eragon
- • (Buch) als nächstes geplant:Zeit aus den Fugen
-
• (Buch) Neuerwerbung: Der dunkle Schirm
-
• (Film) gerade gesehen: V for Vendetta
-
• (Film) als nächstes geplant: The hills have eyes
-
• (Film) Neuerwerbung: Ghost in the Shell 2
#8
Geschrieben 15 April 2006 - 22:22
Dem kann ich nur zustimmen: Der Einstieg in den Roman gelingt spielend und es passt jedes Wort. Sofort fühlt man sich hineinversetzt nach Old Town und kann die Protagonisten fast greifen. Dick hatte in dieser Hinsicht ein unglaubliches Talent.Hallo zusammen !! Bin auch beim erneuten Lesen v. "Zeit aus den Fugen" schon am Anfang schwer begeistert. Dicks Schilderung einer US-Kleinstadtidylle & seine Figuren sind wirklich sehr gelungen. Ich hab den Eindruck,als würde ich selbst im Wohnzimmer von Margo & Vic Nielson sitzen, Lasagne futtern, und mir dabei small talk der etwas nervigen Nachbarn über Fernseh- und Radiosendungen anhören. Wie in anderen Dick Romanen auch sind die Protagonisten ganz normale, meist sogenannte "kleine Leute", das macht sie in meinen Augen sehr lebendig & auch sympathisch.
#9
Geschrieben 16 April 2006 - 11:14
#10
Geschrieben 16 April 2006 - 21:43
#11
Geschrieben 19 April 2006 - 14:32
#12
Geschrieben 20 April 2006 - 10:32
Kapitel 1:
Dick verwendet das Kapitel nur um wichtige Personen vorzustellen und beschreibt dabei OldTown schon bis ins kleineste Detail. Wie hier schon andere erwähnt haben, fühlt man sich ab dem ersten Satz sofort in eine Kleinstadt der 50er versetzt (zumindest in das was ich mir darunter vorstellen würde ). Vic Nielson, seine Frau Margon, sein Sohn Sammy und sein Schwager Ragle Gumm werden kurz und bündig in die Geschichte eingeführt und bereits nach diesen ersten Seiten kann man sich ein gutes Bild der Charaktere machen. Vic sorgt für Unterhalt, Margon kümmert sich um Sammy und Ragle scheint seine ganze Zeit mit einem Zeitungswetbewerb zu verbringen (bei dem er allerdings ordentlich abstaubt) anstatt einem klassischen Beruf nachzugehen.
Kapitel 2:
Auch das zweite Kapitel dient auf den ersten Blick nur um eine dichte Atmosphäre zu schaffen und um das Leben der Protagonisten so glaubwürdig wie möglich zu schildern. Die Familie Nielson bekommt Besuch von den Nachbarn. Ganz offensichtlich kommen die Blacks (Junie und Bill) des öfteren auf Besuch und nicht immer scheinen sie erwünscht zu sein. Die typischen nervige Nachbarn halt, möchte man meinen. Auch die Charaktere der beiden Nachbarn werden schon nach ein paar Seiten klar ersichtlich. Bill scheint viel wert auf Image zu legen und legt wohl wert darauf "In" zu sein. Junie macht einen äußerst kindlichen Eindruck, der später bestätigt wird. Die beiden Familien machen eine kleine Pokerrunde, reden über die Arbeit usw. Auch über Ragles Wettbewerb wird philosophiert und man erfährt einiges über "Wo taucht das grüne Männchen als nächstes auf". Während man im ersten Kapitel noch den Eindruck hatte, dass Ragle seine Zeit verschleudert, so stellt sich jetzt heraus, dass er aufgrund seiner Erfolge beim Zeitungswettbewerb eine kleine Berühmtheit ist. Dann geschehen noch 2 für den Verlauf der Geschichte wichtige Dinge. Man erfährt, dass Sammy an einem selbstgebastelten Radio arbeitet. Und als Vic auf der Suche nach einer Lichtschnur plötzlich begreift, dass es nur Lichtschalter im Haus gibt, beginnt eine kleine Diskussion nachdem er dies seiner Familie und seinen Nachbarn erzählt. War die Suche nach der Schnur nur aus einer älteren Erfahrung heraus entstanden? Oder gab es im Haus doch einmal eine Schnur? Dieses Detail wirkt zwar unbedeutend, aber Vic läßt es keine Ruhe.
Bearbeitet von DonPippo, 20 April 2006 - 10:34.
#13
Geschrieben 20 April 2006 - 21:11
Kapitel 3:
Zum ersten mal bekommen wir einen genaueren Einblick in die Arbeitsweise von Ragle. Und man erhält den Eindruck, als wäre weniger System, als unglaubliche Intuition der Schlüssel zu Ragles Erfolg. Dazu bekommt er noch Besuch von Lowery, einem Angestellten der Zeitung. Es stellt sich heraus, dass Ragle ein paar Sonderzugeständnisse bekommt was das Zeitungsquiz betrifft. Da stellt sich natürlich die Frage wieso die Zeitung daran interessiert ist, dass Ragle den Wettbewerb gewinnt.
Später verbringt Ragle den Nachmittag mit Junie Black, auf die er offensichtlich ein Auge geworfen hat, beim Baden. Er gesteht ihr seine Gefühle, woraufhin sie ihm ausweicht, da sie mit Bill verheiratet ist. Dann kommt der erste Realitätsverlust Ragles, den der Leser auch mitbekommt. Ein Getränkekiosk verschwindet urplötzlich und an seiner Stelle erscheint ein kleiner Zettel Papier, auf dem Getränkekiosk geschrieben steht. Die Wirklichkeit gewinnt wieder Oberhand und Ragle legt den Zettel zu einigen anderen von vorherigen Realitätsverlusten in eine Schatulle.
Bearbeitet von DonPippo, 20 April 2006 - 21:12.
#14
Geschrieben 26 April 2006 - 16:10
Der Beginn war geradezu gemütlich, einlullend, mit ein paar Seitenhiebe auf die Spießer in der Vorstadt. Dieser Ratewettbewerb dagegen ist schon ziemlich merwürdig und erst recht, was danach passiert ist.
Wirklich lustig war das Experiment mit der Tüte. Alle laufen in die gleiche Richtung, wo überhaupt keine Tür ist?! Wenn das nicht aufschlussreich ist.
Der Versuch, mit dem Bus aus der Stadt zu kommen, hat mich an Truman Show erinnert. Während Truman aber in einer behüteten Welt lebt, hat das ganze hier einen eher psychotischen Touch.
Ich bin schon gespannt, wie Dick den Roman auflösen will. Hoffentlich nicht so wie in "Irrgarten des Todes"...
Sullivan
#15
Geschrieben 26 April 2006 - 17:31
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie es Dick gelingt, die Geschichte vollkommen aus der Sicht einer Person zu beschreiben und ein paar Zeilen später gänzlich zu einem anderen Protagonisten zu wechseln. Die meisten Autoren schaffen solche persönlichen Erzählungen noch nicht einmal in der ICH Form.Bin jetzt auch dabei und schon in Kapitel 7. Rusch hat es bereits erwähnt, die Perspektivenwechsel bereichern den Roman enorm - willkommen bei P.K. Dick!
#16
Geschrieben 26 April 2006 - 18:57
Kann mich da nur anschließen! Den Perspektivenwechsel beherrschte Dick perfekt und Zeit aus den Fugen ist dafür wahrscheinlich das beste Beispiel. Ähnlich großartig gelingt ihm das mMn nur bei 'Das Orakel vom Berge' und 'Marsianischer Zeitsturz'. Und genau deshalb sind das auch 3 meiner absoluten Lieblingsbücher von Dick. 'Zeit aus den Fugen' läßt mMn und meiner Erinnerung nach an anderen Stellen später im Buch leider kleine Schwächen erkennen, dazu aber später mehr wenn ich soweit bin. Aber in puncto Charakterzeichnung ist es ein Meisterwerk für sich.Ich finde es immer wieder faszinierend, wie es Dick gelingt, die Geschichte vollkommen aus der Sicht einer Person zu beschreiben und ein paar Zeilen später gänzlich zu einem anderen Protagonisten zu wechseln. Die meisten Autoren schaffen solche persönlichen Erzählungen noch nicht einmal in der ICH Form.Bin jetzt auch dabei und schon in Kapitel 7. Rusch hat es bereits erwähnt, die Perspektivenwechsel bereichern den Roman enorm - willkommen bei P.K. Dick!
Bearbeitet von DonPippo, 26 April 2006 - 18:59.
#17
Geschrieben 27 April 2006 - 18:30
Spätestens jetzt gewinnt auch die Story an Fahrt. Ragle überlegt sich einen Ausstieg aus dem Wettbewerb und die Stadt zu verlassen. Er kommt drauf, dass Sammy ein paar Zettel ähnlich der seinen gefunden hat, fragt diesen nach dem Fundort und begibt sich selbst dorthin, wo er ein Magazin und ein Telefonbuch findet. Das Testen der Telefonnummern ist allerdings nicht sehr aufschlußreich. Er tut sich mit Vic zusammen um weitere Ereignisse zusammen zu besprechen. Das Telefonbuch bringt neue Fragen mit sich, auch wenn sich Ragle eine logische Erklärung zusammenreimen kann. Jedenfalls sehr nett zu lesen.
Kapitel 5
Ein genialer Perspektivewechsel zu Bill Black der sichtlich gestresst wirkt. Das Kapitel liefert nun endgültig den Beweis, dass etwas rundum Ragle nicht stimmen kann. Bill Black scheint derjenige zu sein, der Ragle im Auge behalten soll. Deshalb auch die vielen, nervigen Nachbarsbesuche. Auch scheint es Bill nichts auszumachen, dass sich eine mögliche Romanze zwischen seiner Frau und Ragle anbahnt. Im Gegenteil: er versucht daraus sogar Vorteile ziehen. Dieses Kapitel ist mMn einfach unglaublich gut gelungen. Der Wechsel zu Bill, dann zu Ragle und schließlich wieder zu Bill geht wirklich sagenhaft leicht von statten. Durch die Hektik, die Bill an den Tag legt, gewinnt auch die Geschichte weiter an Fahrt. Man merkt als Leser jetzt gehts erst richtig los.
#18
Geschrieben 29 April 2006 - 10:28
Sammy stellt sein selbst gebasteltes Radio fertig, und Ragle besucht Fr. Keitelbein vom Zivilschutz und ihren Sohn. Desweiteren macht Vic ein interessantes kleines Experiment mit seinen Arbeitskollegen, welches darauf schließen läßt, dass seine Kollegen alle ähnliche Erfahrungen in ihrem bisherigen Leben gemacht haben sollten. Noch wichtiger in diesem Kapitel ist allerdings ein weiterer Realitätsverlust. Allerdings diesmal für Vic während der Busfahrt und von ihm selbst heraufbeschworen. Für kurze Zeit lösen sich Bus und Fahrgäste in "Einzelteile" auf.
Neue Erkenntnisse bekommen wir in diesem Kapitel zwar keine, aber Vic bekommt 2 weitere Indizien
dafür, dass etwas nicht stimmt. Auch das zusammengebastelte Radio gibt uns eine kleine Vorahnung darauf, was bald passieren könnte.
Kapitel 7
Jetzt gehts richtig rund! Ragle kriegt dank des Radios spitz, dass er überwacht bzw. beobachtet wird un beschließt einen spontanen Reißaus. Dieser erweist sich allerdings als äußerst schwierig. Bei der Schlange an der Bushaltekassa scheint ein Voranschreiten unmöglich. Diese Szene erinnert stark an die Szenen in der Truemanshow, wo Trueman auch immer wieder möglichst viele Hindernisse in den Weg gelegt wurden um ihn von einer "Reise" abzuhalten. Er lernt zwei Soldaten kennen. Einer davon stockbesoffen heißt sogar Phil (hmm, einfach so zum Spaß oder will Dick uns da was zeigen?). Über Umwege gelangt Ragle an einen PickUp und macht sich auf die Reise...
Zwischenresume
Mir gefällt der Roman bislang ausgesprochen gut. Komm aus dem Schwärmen für die Perspektivenwechseln und die äußerst gelungenen Charaktere (Ragle Gumm kann ich als meinen Lieblings-Dickprotagonisten bezeichnen) kaum heraus. Aber auch sonst ist bislang alles stimmig. Die Atmosphäre ist dich und man fühlt sich wirklich mittendrin. Viele Dinge werden interessant angedeutet und der Leser wird dadurch gekonnt in Spannung versetzt.
Meiner Erinnerung nach gabs dann leider in der zweiten Hälfte des Romans ein paar Kleinigkeiten, die mich störten bzw. wo bei mir ein paar Fragen aufgekommen sind. Aber dazu dann entsprechender Stelle mehr. Bislang
Bearbeitet von DonPippo, 29 April 2006 - 10:29.
Besucher die dieses Thema lesen: 3
Mitglieder: 0, Gäste: 3, unsichtbare Mitglieder: 0