Caprica (2010; mit Eric Stoltz, Esai Morales, Paula Malcomson, Allesandra Torresani, Polly Walker)
Die 1. Hälfte der einzigen Staffel dieser Serie ist bereits auf DVD erschienen; ich nehme an, sie lief im dt. TV noch nicht, sonst hätten wir hier im SFN bestimmt etwas gehört. Ich hatte das Glück, dass mein Lieblingsvideoladen sie führt. (Die 2. Hälfte - "Caprica Season 1.5"
- ist noch nicht auf DVD erhältlich. Der produzierende US-Kanal, Syfy, hatte die Serie abrupt aus dem Programm genommen, 5 Folgen vor Staffelende.)
Story
Es geht in Essenz um die
Geburt der Cylonen, inwiefern da die Netztycoon-Familie Graystone, und deren neue Freunde, die Familie Adama - ein gewisser William Adama ist dort der jüngste Spross - und die Fanatiker einer neuen monotheistischen Religion darin verwickelt waren. Bill-Gates-Klon (zumindest vom "Look" her) Daniel Graystone (Stoltz) führt eine Firma, die einen Kriegsroboter für die Capricanische Regierung bauen soll, aber eine Tauronische* Firma ist wesentlich weiter in punkto Steuerungs-Chip für so einen Blechsoldaten, also entscheidet sich Graystone den Chip, koste es was es wolle, zu stehlen. Seine geniale Tochter Zoe (Torresani) hat in der Zwischenzeit im Internet-Äquivalent dieser Welten einen Zwillings-Avatar von sich programmiert, der alle ihre Eigenschaften beinhaltet. Dann entscheidet sich Zoe mit ihrem geheimen Freund aus ihrer Schulklasse von zu Hause aus zu büchsen; dass dies eine schlechte Entscheidung war, kapiert sie erst als er in der U-Bahn seinen Mantel öffnet und einen Knopf drückt...
Kritik
Ich will nicht zuviel spoilern, also nur so viel: Mir ist mehr als unklar warum Syfy die Serie abgesetzt hat, mal von den ersten 9 Folgen her beurteilt. Die Schauspielerei ist topp, die Optik ziemlich genial (immer gerade ein wenig zu surreal um so "nett" zu sein, wie sie sich meistens gibt) - und ein BSG-Fan kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Klar scheint die Serie besonders Mädchen und Frauen ansprechen zu wollen, und das yuppisierte Seifenoper-Format schmeckt evtl. dem ein oder anderen hartgesottenen BSG-Kämpen-im-Geiste nicht auf Anhieb. Aber wie soll die friedliche Zeit VOR den Cylonenkriegen anders dargestellt werden? Ich habe auch selten eine SF-Serie gesehen, die in den kleinen Abweichungen von der Norm unseres frühen 21. Jahrhunderts (Ok, im Westen) in Summe doch so gewaltig abschweift wie diese. Ein Beispiel: Die Oberin von Zoes Schule (Walker), also eine Nonne, lebt in einer Gruppenehe, mit einer anderen Frau, und 2 anderen Männern, und es ist klar, dass ALLE miteinander kohabitieren. Das wird aber nie thematisiert; es ist einfach da.
Und: Selten war ein Centurio so beeindruckend! (S. auch Clip oben, aber mehr noch in den Szenen, wo er alles Mögliche andere macht - z.B. mit Zoes Freundin sitzend auf der Bettkante plaudern...
)
Die Serie ist SF-mäßig m.E. mindestens doppelt so gut wie das
V-Remake - und das bekommt eine 2. Staffel...
P.S.: Und
wieder ist Malcomson (Trixie aus
Deadwood) dabei - dieses Mal mit einer tragenden Rolle! Yoohooo!
(* Tauroner sind die "hispanics" der 12 Kolonien - der spanische Toro und so )
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)