Zum Inhalt wechseln


Foto
- - - - -

Tau Zero (engl.)


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
6 Antworten in diesem Thema

#1 Matthias

Matthias

    Illuminaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 905 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Gießen/Hessen

Geschrieben 09 Mai 2006 - 13:36

Kürzlich ist Andersons Novelle "Tau Zero" von 1970 in einer amerikanischen Neuauflage erschienen. Das Buch soll damals neue Masstäbe im HardSF-Bereich gesetzt haben. Kennt das Buch jemand?
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#2 Sullivan

Sullivan

    Autarchonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.616 Beiträge
  • Wohnort:Klagenfurt

Geschrieben 09 Mai 2006 - 13:40

Leider nein (Jorge kann bestimmt weiterhelfen), das Buch hat aber sehr gute Kritiken bekommen.Es gibt sogar ein (englisches) Audiobook.Sullivan

#3 Nessuno

Nessuno

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 617 Beiträge

Geschrieben 09 Mai 2006 - 14:58

In einem Winkel meiner Festplatte gefunden (vor etwa 15 Jahren gelesen und geschrieben!). Achtung Spoilergefahr:Dieser Roman Andersons ist bei vielen Kritikern überraschend gut angekommen. Blish bezeichnet ihn als "ultimate hard-SF-novel", nach Malzberg "the novel builds to an overpowering climax, yet has a decent sense of humility". Das "überraschend" bezieht sich darauf, daß zur Zeit der Hochblüte der "New Wave" Anderson mit einer recht konventionellen space opera Erfolg hatte. Erzählt wird von ihm die Geschichte des Raumschiffs Leonora Christine, das mit 50 Siedlern - 25 Männer und 25 Frauen - nach Beta Virginis, einem 32 Lichtjahre entfernten Stern, unterwegs ist. Durch Ausnützung der Zeitdilation bei der Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit soll die subjektive Reisedauer nur fünf Jahre betragen. In Relativitätsmathematik gibt es einen Faktor namens Tau. Nähert sich Tau Null, können riesige Entfernungen überbrückt werden. Um den ungeheuren Massezuwachs ausgleichen zu können, benutzt das Raumschiff den intersolaren Wasserstoff als Fusionsmaterial. Während der Reise passiert das Unglück. Ein Staubnebel bildet ein Hindernis und beschädigt beim Zusammenprall das Bremssystem. Die Leonora Christine ist dazu verdammt, stets weiter zu beschleunigen. Eine Reparatur kann nur im intergalaktischen Raum erfolgen, wo die geringe Konzentrationsdichte des Wasserstoffs ein Abschalten der schützenden Beschleunigungsfelder erlaubt. Die Schiffsführung entschließt sich, die Leonora Christine noch mehr zu beschleunigen, um die 40 Millionen Lichtjahre bis zu nächsten absoluten Vakuum zu überbrücken. Doch die Hoffnungen der Crew werden mehrfach enttäuscht. Auf der Suche nach einem geeigneten Ort, wird das Schiff immer schneller, während sich Tau langsam dem Nullpunkt nähert. Die Besatzung kann miterleben, wie vor ihren Augen das Universum altert, schließlich kollabiert und stirbt. Die fünfzig Menschen umkreisen den Nukleus des sich neu bildenden Universums und machen sich auf einem jugendlichen Planeten daran, das Universum neu zu bevölkern. Gegenüber dieser faszinierenden Rahmenhandlung wirkt die Beschreibung der Ereignisse an Bord eher langatmig und stereotyp. Anderson erzählt, wie der Constable Charles Reymont versucht, die Moral und den Überlebenswillen der Besatzung zu stärken. Leider fällt er oft in die alten Klisches der Space Opera zurück, so daß der Roman trotz seiner herausragenden Konzeption nicht den Rang eines Klassikers erreicht.Nessuno

Bearbeitet von Nessuno, 09 Mai 2006 - 14:59.


#4 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 13.434 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 09 Mai 2006 - 23:18

Empfehlenswert! Dieses Buch hat mich an Anderson herangeführt, der ja sehr unterschiedliche Bucharten produziert hat. Ich fand gut, dass mal einmal in einem SF-"Roadie" (der haupts. Reiserei durchs All beschreibt) kein "Hyperdrive" einfach die Lichtgeschwindigkeitsgrenze durchbricht...

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#5 sirius6

sirius6

    Hauptsachenaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 40 Beiträge
  • Wohnort:Bruchsal

Geschrieben 11 Mai 2006 - 21:49

hi,ich hab den auch gelesen, damals war die übersetzung kacke, aber ansonsten mag ich eigentlich fast alles von anderson, das beste von ihm ist - das avatar

#6 Kopernikus

Kopernikus

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.900 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Hamburg

Geschrieben 12 Mai 2006 - 05:29

Und noch ein Titel für den nächsten ebay/Amazon-Einkaufsbummel, manchmal hasse ich euch.... :rolleyes:

Bearbeitet von Kopernikus, 12 Mai 2006 - 05:30.


#7 Kopernikus

Kopernikus

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.900 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Hamburg

Geschrieben 01 Juni 2008 - 16:25

Mittlerweile bin ich endlich mal dazu gekommen, mir Tau Zero in der Deutschen Fassung ("Universum ohne Grenzen", Heyne 1972) anzutun. Die kosmologischen Modelle, die Anderson damals beschrieben hat, sind zwar mittlerweile veraltet, aber unabhängig davon ist mir noch nie ein Buch untergekommen, das die Lorentz-Transformationen der Raumzeit bei Geschwindigkeiten nahe c derartig konsequent bis zum Ende durchdenkt und präsentiert. Positiv fällt auch auf, das trotz der kürze des Textes und aller Technik und Wissenschaft (Selbst eine Formel findet sich im Text, das wäre heutzutage vermutlich ein Rotes Tuch für jeden Marketing-Experten...) das zwischenmenschliche in Anbetracht der Krise nicht zu kurz kommt. Was mich allerdings etwas wundert: Die aktuelle Ausgabe im Rahmen der SF-Masterworks hat 195 Seiten, meine antiquarische Übersetzung lediglich 140. Liegt das am platzsparenden Schriftbild oder wurde der Text damals gekürzt?


Besucher die dieses Thema lesen: 1

Mitglieder: 0, Gäste: 1, unsichtbare Mitglieder: 0