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John Wyndham: Die Triffids


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57 Antworten in diesem Thema

#31 Rusch

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 12:45

Naja: Er weiss, dass die Menschen höchstwahrscheinlich nicht überleben werden. Würde man nicht als Mensch, der sich schon ach so noble Gedanken wegen eines Ladendiebstahls macht, nicht ungleich mehr Gedanken wegen der Mitmenschen manchen und nicht versuchen, wenigsten ein paar zu retten, die friedfertig und kooperativ sind?

#32 Rusch

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Geschrieben 20 Juni 2006 - 08:09

So, im Mittelteil hat sich der Autor der tragischen Seite des Problems gewidmet und unser Protagonist hat einen Teil seines Gewissens wiedergefunden, wurde aber in seiner negativen Sichtweise bestätigt. Das waren ein paar echt harte Kapitel.

#33 lapismont

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Geschrieben 20 Juni 2006 - 15:36

Hab gut die Hälfte hinter mir und muss sagen, dass mir das Buch gefällt. Die Idee ist sehr stimmig und in der Umsetzung zwar leicht bieder, das mag aber dem Zeitgeist geschuldet sein.Besonders gefällt mir, dass Bill es sich nicht einfach macht mit billigen (*gg*) Urteilen über die verschiedenen Zukunftsmöglichkeiten.Und spannend ist es auch.edit: Typo

Bearbeitet von lapismont, 20 Juni 2006 - 15:43.

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#34 rockmysoul67

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Geschrieben 20 Juni 2006 - 17:50

Hier noch ein Späteinsteiger. Ich habe die ersten beiden Kapitel nun gelesen.Als Kind hatte ich ein Trigan-Comicheft, mit Pflanzen aus dem All, die ganze Städte überwucherten. (Inzwischen weiss ich, dass Don Lawrence und seine Schreiber sich sehr stark bei Film und Buch bedienten, so sind die Triganpflanzen jenen der War-Of-The-Worlds-Pflanzen sehr ähnlich.) Diese starkvisuellen Bilder lagern noch immer in meinem Gehirn und irgendwie erwartete ich so etwas von den Triffids; ich wusste auch so gut wie nichts über das Buch.Wie freudig war meine Überraschung, dass- es ganz andere Pflanzen sind- die Pflanzen von der Erde, nicht aus dem All kommen- es noch andere Themen gibt, sogar SF-ThemenDie blindmachende Kometenschwarm ist beeindruckend, vor allem wie der Ich-Erzähler Bill Masen seine Erfahrungen darüber als Einzig-Sehender schildert.Sowieso gefallen mir persönliche Nachschilderungen/Tagebucheintragungen, wenn ein Mann als Letzter übrig ist (Südpolabenteuerer, Inselgestrandeter, usw.). Ist Bill am Ende der Welt angelangt?Es gab eine Diskussion darüber, ob das Buch altmodisch ist. Nun, die Kürze ist schon ein Zeichen von "vor den Achtzigern". Schnelle Ereignissen, Rückblicke, persönliche Schilderung. Aber: Ich mag's, wenn man ein Autor diesen Stil beherrscht, und John Wyndam ist ein Meister darin!Vom Inhalt her merkt man ganz sicher sein Alter an. Da gibt es altmodische Situationen (Pferden auf der Strasse) gegen für damals SF-hafte neue Entwicklungen (Kampf-Satelliten). Ich bin neugierig, wie es weitergeht, insbesondere mit den Blinden. Jemand schrieb, dass die Blinden die Sehenden als Sklaven halten? Interessant, natürlich haben die Schon-vor-der-Meteoritenschwarm-Blinden einen anfänglichen Vorteil: Sie finden sich gut zurecht. Und: sind die Menschen nun wie die Triffids, so ohne Sicht? Vielleicht gibt es schliesslich hierdurch eine Kommunikation?Ein interessantes Buch mit einem starken Einstieg; ich wundere mich, was noch alles kommt.

#35 Rusch

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Geschrieben 20 Juni 2006 - 22:20

Ist der Roman altmodisch?Nein, definitiv nicht. Man merkt dem Werk das alter nicht und da der Autor auf detailierte Technikbeschreibungen verzichtet hatte merkt man von dem alter des Buches nur wenig - etwa bei Stellen in denen es um Milch geht und sie Dosenmilch trinken, weil die Milch schlecht geworden ist.Übrigens erinnert mich der Roman hin und wieder an Karel Capeks "Der Krieg mit den Molchen". Auch in diesen Roman muss sich die Menschheit mit einer Gefahr auseinandersetzten, die sie selbst heraufbeschworen hatte. Übrigens will ich den Krieg mit den Molchen hiermit jedem ans Herz legen. Das ist ein unglaublich gutes Buch. Einsame Spitze. In der zweiten Ausgabe von Phase X gibt es deshalb auch einen ausführlichen Artikel über diese Buch aus meiner Feder.

Bearbeitet von Rusch, 20 Juni 2006 - 22:21.


#36 lapismont

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Geschrieben 21 Juni 2006 - 07:50

Altmodisch ist das falsche Wort. Stilistisch ist es schon ein weiter Weg von Wells zu Wyndham.In der Mitte geht es irgendwie nicht weiter. Gut, er sucht Josella, aber das Finden leerer Dörfer und versprengter Gruppen zieht sich etwas.Wenn ich mir überlege, dass ich etwa mit einer Lichtmaschine nichts anfangen könnte oder auch einen Hubschrauber nicht nach einer halben Stunde Tests zum Laufen bringen würde, frag ich mich, wie lebensfähig ich da wäre.Meiner Einschätzung sind auch recht wenig Sehende unterwegs. Es muss doch Massen Leute gegeben haben, die geschlafen, oder in abgeschotteten Räumen gearbeitet haben. Aber dennoch ist das Buch gut zu lesen.

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#37 Rusch

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Geschrieben 21 Juni 2006 - 09:04

Die Sache mit den Sehenden und den Blinden ist mir auch aufgefallen. So wie es aussieht blieb bestensfalls ein Promille der Bevölkerung verschont, aber es ist in der Tat unrealistisch, dass 999 von 1000 den Komentenschauer gesehen hatten. Aber vielleicht kommt es ja noch heraus, dass es nicht nur der Kometenschauer war (oder dieser überhaupt nicht die Ursache war). Mal sehen. Das Buch ist erst mit der letzten Seite vorbei und dann wissen wir mehr.

#38 rockmysoul67

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Geschrieben 21 Juni 2006 - 14:14

Ich habe jetzt bis Kapitel 4 und erstmals eure Kommentare (so richtig) gelesen.Ich bewundere es, wie Wyndham seine Erzählung voran bringt. Die Gefahr, die von den Blinden ausgeht, wird in mehrere Beispiele angeführt. Dann wird Bill eine Freundin zur Seite gestellt (dann kann viel hinundher geschaut und geplaudert werden im Rest des Buches). Die Einführung des Vaters zeigt, dass die Sorge um Freunde und Verwandte vorhanden ist - und der Vater kratzt dann natürlich gleich ab, damit die Handlung nicht stecken bleibt. Mit dem Tod des Vaters werden auch gleich die Triffids als (Haupt-)Feind dargestellt. Ich merke, wie ich mich selbst stets frage (wie manchmal bei guten SF-Büchern): Wie würde ich selbst in dieser völlig neuen Situation reagieren? Würde ich versuchen, alle Sehenden zu sammeln? Ein Adam-Eva-Projekt starten? Würde ich die Blinden mit einbeziehen oder sie ihrem Schicksal überlassen. Etc.Interessanterweise kann ich mich dabei nur als Sehender vorstellen. Ein Blinder zu sein, ist mir einfach zu fremd. Gut ist, dass ich noch keine Ahnung habe, wie es weitergehen könnte. Was wird der Triffidexperte Bill noch so alles tun?

#39 lapismont

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Geschrieben 21 Juni 2006 - 14:22

Überraschend war für mich, dass Bill eigentlich bis zum Schluss nie ankommt. Es gibt so viele mögliche Lebensweisen, aber überlegt lange, wägt Positives wie Negatives ab und probiert auch erstmal aus.Irgendwie total unüblich für eine Handlung. Dadurch aber hat Wyndham sehr geschickt das Thema abgegrast.Dadurch war man auch nie sicher, was noch kommen wird, obwohl ja immer wieder Hinweise auf das Scheitern der einzelnen Episoden kamen, was zwar dem Berichtcharakter entspricht, ich aber gar nicht mag.Bin jetzt durch und bedauere auch, dass es eine Fortsetzung nicht gibt. Die Entscheidung die Heinrich & Hahn Ausgabe gekauft zu haben, bereue ich nicht. Ein Buch, zum Wiederlesen und Weiterempfehlen.

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#40 rockmysoul67

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Geschrieben 21 Juni 2006 - 14:28

Über die Prozentanzahl der Blinden:Ich finde, dass Bill dies schon im ersten Kapitel gut darstellt. Es "regnet" ständig und lange, dazu ist es so etwas Besonderes, dass eigentlich alle sich dieses einmalige Schauspiel anschauen wollen. Über die Tiere:Holger schreibt "alle Tiere gleichermaßen erblinden". Gab es nicht eine Szene mit sehenden Vögeln? Wäre schade, wenn auch die Tier erblinden. (Obwohl logisch: Viele Tiere schlafen in der Nacht, bzw. schauen wenigstens nicht stets in den Himmel). Über die Triffids:Wie weiss ein Triffid eigentlich, wenn er lauern muss, bzw. wohin er sticht? Kann es riechen oder sehen?Ich bin sehr neugierig auf die zukünftige Beziehung Mensch-Triffid, jetzt wo die Triffids sich einen Vorteil erschafft haben.

#41 Ulrich

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Geschrieben 22 Juni 2006 - 11:58

Bin jetzt durch und bedauere auch, dass es eine Fortsetzung nicht gibt.

Simon Clark hat mit "The Night of the Triffids" (2001) eine "Fortsetzung" geschrieben, in der 25 Jahre später Masens Sohn David nach New York kommt und erlebt, dass in dem Triffid-freien Manhattan ein unmenschliches Herrschaftssystem entstanden ist. Gelesen habe ich das Werk nicht, es soll aber recht wirr sein.

#42 Rusch

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Geschrieben 22 Juni 2006 - 14:23

Ich habe das Buch jetzt durch und ich finde, dass jede Fortsetzung, ganz gleich wie geartet, kein großer Wurf wäre, denn entweder, die Menschen besiegen die Triffids und das zeichnet sich ja bereits ab, oder sie versagen, aber das will ja keiner lesen (ich zumindest nicht). Auch weitere menschliche Gesellschaftsexperimente (wie in der Fortsetzung offenbar der Fall) hätten nur geringen Wert, denn Wyndham hat dies schon abgegrast.Insgesamt gefiel mir der Roman sehr gut. 8 von 10 Punkten. Die Hardcover Ausgabe ist ein Traum und man wünschte sich, dass öffters SF Romane in einer solchen Aufmachung erscheinen.Übrigens ist Stephen King ein unsäglicher Schwätzer. Mit der zitierten Aussage "Wyndham ist wohl der beste englische SF Autor." disqualifiziert er sich selbst. Was ist mit H. G. Wells? mit Arthur C. Clarke? George Orwell? Aldous Huxley?Holzkopf!

#43 Rusch

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Geschrieben 23 Juni 2006 - 09:05

Eine noch: Wem Gesellschaftsentwürfe in einer Erde nach der absoluten Katastrophe gefallen, dem sei Robert Merle ans Herz gelegt: Malevil Die geschützten Männer Beide Romane sind sehr gelungen und unterhaltsam.

#44 rockmysoul67

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Geschrieben 24 Juni 2006 - 07:59

Danke für den Tipp, Rusch. Da schaue ich vielleicht mal rein, "Neuaufbau-Szenarien" finde ich irgendwie attraktiv.Ich bin jetzt mit Kapitel 7 durch (ja, ich folge langsam) und mit der Konferenz wurde die Situation stark umrissen: erneut ein guter stilistischer Trick von Wyndam. Die künftigen "Kolonisten" stehen nun gut ausgerüstet parat und ihre politische Zukunft und Moralität ist klar festgelegt. Ich hatte ein langsameres Heranwachsen an die Situation erhofft als diese durchdachte, teils militärische Vorplanung und Durchführung, doch dann wäre der Roman wohl viel dicker geworden. Die Triffids sind für den Moment ausgeklammert, doch die werden den Kolonisten wahrscheinlich noch ein Beinchen oder drei stellen.

#45 rockmysoul67

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Geschrieben 25 Juni 2006 - 17:52

Kapitel 8 hat's in sich. Bill schafft es einfach nicht, die Stadt zu verlassen! Da wird er selbst versklavt und erlebt den gesamten Untergang der Stadt intensiv mit. Schliesslich sterben ihm die Leute davon - und er steht wieder wie am Anfang da. Nicht übel, John Wyndham.

#46 rockmysoul67

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Geschrieben 26 Juni 2006 - 17:48

In der Mitte geht es irgendwie nicht weiter. Gut, er sucht Josella, aber das Finden leerer Dörfer und versprengter Gruppen zieht sich etwas.

Finde ich nicht. Ich habe jetzt Kapitel 12 beendet (Bill ist erneut allein auf dem Weg) und er hat nun die Situation auf dem Land mit verschiedenen Gesellschaftsszenarien gesehen. Ich fand, es ging (soweit) flott voran, fast ohne langweilige Stelle: Die für mich einzige "Bremse" war die lange Diskussion (fast ein Monolog) zwischen Coker und der techniklosen jungen Dame; dies war ein weiterer Beweis für mich, dass dieser Roman aus den 50ern kommt. Bills Suche nach seiner Geliebten geht weiter. Laut euren Kommentaren muss noch einiges kommen.

#47 lapismont

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Geschrieben 26 Juni 2006 - 19:25

Ja, dieses "Abarbeiten" der verschiedenen Lebensentwürfe und Bills vorsichtiges Herangehen erschlossen sich mir erst später. Es dauerte bei mir etwas, ehe ich dahinter kam, dass Wyndham hier keine schnelle oder leichte Lösung auswählt.Nach der Besprechung in der Universität, als Bill seine Liebe zu Rosella erkannte und sie ihre Vorstellung von dem Leben zu mehrt erläuterte, dachte ich, dass nun am Ende der Odysse, genau diese Gesellschaft stehen muss. Daher war der Mittelteil für mich zunächst unbefriedigend, da ich etwas anderes erwartete.Dass Wyndham es völlig anders löst, ist eine Stärke des Romans.

#48 rockmysoul67

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Geschrieben 27 Juni 2006 - 08:22

Danke für die Antwort, Lapismont. ;) Ich bin froh, dass ich nicht ganz "mit mir selbst diskutiere", jetzt wo ihr alle schon längst durch seid. Ich bin jetzt beim Kapitel 14, also wo Bill seine Josella wiedergefunden hat und nun in einer einigermassen stabilen Umgebung (aber für wie lange?) lebt. Das Buch hat nicht mehr viele Seiten - und jetzt soll ja noch einiges kommen. Bis heute Abend werde ich das Buch wohl ausgelesen haben.Das Erstaunlichste ist, dass die Triffids soweit eine eher untergeordnete Rolle spielen, vom Titel her würde man erwarten, dass sie der wichtigste Faktor wären.

#49 Rusch

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Geschrieben 27 Juni 2006 - 09:39

Das mit den Triffids fand ich auch so. Sie sind zwar Bestandteil der Probleme, aber nicht irgendwie die wahre Bedrohung, denn dies ist die Blindheit. Die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Triffids und der Erblindung wurde jedoch nicht zur Zufriedenheit geklärt. Ich denke, die Art und Weise, wie die Triffids den Nutzen aus der Situation zogen läßt eine Planung vermuten. Und wenn dies tatsächlich von den Triffids so geplant war, dann trägt das Buch seinen Namen zurecht.

#50 lapismont

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Geschrieben 27 Juni 2006 - 12:27

Das denke ich nicht.Bill ist sich ja am Ende ziemlich sicher,-- Spoiler --dass die Erblindung durch eine Kriegswaffe auf Satelitenbasis herrührt. Ebenso wie die Trifids also menschenverschuldet.Wyndham steckt ja die Atombombe noch gewaltig im Nacken. Ich glaube, dass er davor in erster Linie warnen will. Vor der Leichtfertigkeit der Wissenschaft, die ihre Verantwortung nicht sehen oder nicht wahrnehmen und dadurch wie Frankenstein ein unkontrollierbares Monster erschaffen, dass sich gegen ihre Schöpfer wendet.Die Triffids mögen zwar intelligent sein und auch miteinander kommunizieren, aber wohl eher auf der Ebene von Ameisen. Eine Planung im Sinne des zielgerichteten Einsatzes der Sateliten halte ich für nicht im Text herauslesbar.Der Mensch befindet sich plötzlich in der Situation, wieder natürliche Feinde zu haben, die er nicht so leicht loswird.Ähnlich wie in Anthonys "Macht der Mantas" Reihe geht es darum, was passiert, wenn eine lebensfähigere Klasse von Lebewesen auf die Menschheit trifft.Die von Wyndham beschriebenen Triffids sind ja quasi die erste Generation. Sie stehen am Anfang ihrer Evolution. Die Geschichten aus den Urwaldbereichen von marodierenden Triffids weist ja auf eine mögliche wilde Triffidgesellschaft hin. Was könnte da passieren, wenn sie erstmal eine Gesellschaftsform für sich entwickeln?Wenn es zu Spezialisierungen kommt?

#51 Rusch

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Geschrieben 27 Juni 2006 - 12:37

Dann ergibt die ganze Sache mit den Triffids keinen Sinn: Die Triffids, die bisher nur bedingt aggressiv waren und von Menschen eher als lästig empfunden wurden, änderten ihr Verhalten sofort, als die Menschen erblindeten und griffen gezielt an. Das ergibt eigentlich keinen Sinn, denn warum sollten sie dies tun? Warum sofort die Menschen angreifen und diese wahllos töten?Es gab ja Beschreibungen als Bill zu Josellas Eltern fuhr. Der Triffid hatte kein Gift mehr im Stachel, weil er auf jeden Menschen losgegangen war den er gefunden hatte. Doch für so ein Verhalten sind die Pflänzchen nicht in der Lage. Die Szenen später mit den Zäunen bewiesen, dass sie eine Kollektivintelligenz aufweisen. Was also soll dies?

#52 Ulrich

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Geschrieben 27 Juni 2006 - 12:45

Wyndham nahm als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil, laut englischer Wikipedia an der Landung in der Normandie. Aber sowohl Soldaten als auch Zivilbevölkerung haben Massenvernichtungswaffen erlebt. Bombardierungen haben ja ganze Städte mit ihrer Bevölkerung ausgelöscht. Von daher zielen die Satellitenwaffen oder auch die Triffids in dem Buch generell auf eine Art Machbarkeitswahn ab (nicht speziell auf die Gentechnik). Und Masen spekuliert ja noch, ob die mysteriöse Krankheit/Seuche nicht auch eine Waffe gewesen sein könnte.Mit den Triffids haben sich die Menschen ein Kuckucksei ins Nest gesetzt. Es ist die Frage, was bleibt nach dem Weggang. Die Trffids füllen die Lücke aus.

#53 Rusch

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Geschrieben 27 Juni 2006 - 14:28

Naja, die Botschaft war schon klar. Das war ja nicht misszuverstehen (und insgeheim fand ich dies ein klein wenig aufgesetzt). Ich hatte ja zweifel daran geäußert ob eine Lebensform, die bestenfalls über ein Kollektivintelligenz verfügt, in der Lage ist, die Menschen so schnell und koordiniert aus den Weg zu räumen.

#54 rockmysoul67

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Geschrieben 27 Juni 2006 - 20:35

He, hier lauft plötzlich eine weitere Diskussion. ;) Ich bin jetzt auch durch. Da kam in den letzten Kapiteln ja noch einiges an Triffids und Massenvernichtungswaffen und ein paar Gesellschaftssysteme.Die Satelliten bringen den Roman mehr in den SF-Bereich. Ganz guter Wurf von Wyndham so am Schluss aufzuzeigen, dass die Blindheit ùnd die Seuche Folgen von Problemen bei den Satelliten waren anstatt ein natürliches Phänomen (Kometenschwarm). IMHO sind die Triffids "zufällig" anwesend. Sie haben nichts direkt mit dem Kometenschwarm bzw. mit den Satelliten zu tun. ABER sie sind natürlich wohl eine Folge der Moderne, sowie die Nutzniesser der Situation. Interessant ist, dass die Triffids schliesslich für Bill & Co sehr nützlich sind. Sie vernichten die Feudalherrschaftssysteme; erst danach werden die Überlebenden es höchstwahrscheinlich schaffen, die Triffids zu vernichten. Ohne die Triffids würden die Menschen möglicherweise in einem (negatives) Mittelalter belanden, während dank den Triffids ein frischer Neustart möglich scheint. Es stimmt, dass der Roman ein offenes Ende hat, aber ich empfinde dies (nur bei diesem Roman) nicht als ärgerlich. Wyndam hat wohl alles gezeigt, was er erzählen wollte: Es ergab eine sehr gemischte Endzeitswelt in rasche Abfolge. Fazit: Ein leicht leserlicher, guter Roman mit Hintergrundbotschaft (Menschen, passt doch ein bisschen auf mit was ihr so erfindet und in die Welt setzt).

#55 n811korr

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Geschrieben 22 September 2006 - 12:42

Hallo,auch auf die Gefahr hin, dass es eine bereits beantwortete Frage ist: kann man den Roman noch kaufen oder ist er nur über Antiquariate - also als gebrauchtes Buch - zu bekommen ?Vielen DankMark

#56 Morn

Morn

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Geschrieben 22 September 2006 - 13:14

Den Roman bekommt man z.B. bei amazon.

#57 n811korr

n811korr

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Geschrieben 22 September 2006 - 13:51

Vielen Dank :rofl1:

Den Roman bekommt man z.B. bei amazon.



#58 Rusch

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Geschrieben 22 September 2006 - 14:05

Und es sei noch gesagt: Die Ausgabe ist sehr, sehr schön.


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