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Rezensionen


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20 Antworten in diesem Thema

#1 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 14:20

Wenn man eine Rezension schreibt, vielleicht sogar noch eine über einen älteren Roman, schaut man gerne mal in die (Internet)Landschaft, wie denn der allgemeine Tenor zu einem Roman bzw. Buch ist.

Als ich meine Idoru Rezi verfasste, und mal schaute, was es da an Kritiken gibt, stolperte ich über den ersten Eintrag bei Google...

Ein gewisser J. TH. Thanner, Rezensent bei Enzyklopädia Phantastika (klingt mächtig wichtig), hatte die Romane der Bridge-Trio von Gibson rezensiert.... bzw. er hat es versucht.

Und weil er ihn nicht verstanden hat, lautet sein Urteil Auf den Müll mit diesem Buch!

Nun, natürlich hat jeder seine Meinung und auch das Recht, sie zu äussern.

Was mich nur stutzig macht ist... wenn er denn das Buch überhaupt nicht verstanden hat, wie kann er eine Rezension dazu schreiben?

Herr Thanners Begründung schaut so aus:



Zitat:

Dieser Roman ist unlesbar. Eine kurze Leseprobe möge das verdeutlichen:

Nach Slitscan erfuhr Laney durch Rydell, den Wachmann, der im Chateau Nachtdienst hatte, von einem anderen Job. Rydell war ein großer, ruhiger Bursche aus Tennessee mit einem traurigen, schüchternen Grinsen, einer billigen Sonnenbrille und einem Walkietalkie, das ihm fest ins Ohr geschraubt war.
»Paragon-Asia Dataflow«, sagte Rydell gegen vier Uhr morgens, als sie in zwei riesigen alten Lehnsesseln saßen. Die Betonträger über ihren Köpfen waren handbemalt, so dass sie vage Ähnlichkeit mit Balken aus heller Eiche hatten. Die Sessel waren wie die übrigen Möbel im Foyer des Chateau derart überdimensional, dass jedermann in ihnen kleiner wirkte.
»Tatsächlich?« Laney tat weiterhin so, als wüsste einer wie Rydell, wo er noch Arbeit finden könnte.
»Tokio, Japan«, sagte Rydell und saugte geeisten Latte durch einen Plastikstrohhalm.

Keinerlei Erklärungen, alles wird dem Leser nur hingeknallt.
Ich habe keine Lust, jeden Satz 2 x zu lesen, bevor ich ihn 1 x halb verstehe.

Eine Disco mit dem Namen "Die Strafkolonie" und ein Todeswürfel-K Komplex nach Motiven von Kafka wird es nie, nie, nie geben - dazu lässt sich in der breiten Masse viel zu wenig Geld damit verdienen! Dieser Roman führt die "Zukunft" ad absurdum.

Auf den Müll mit diesem Buch!

Tja, Herr Thanner, DAS ist natürlich eine Begründung! Nur weil sich mit etwas kein Geld verdienen lässt, ist es absurd.
Na dann... werde ich erst einmal mein absurdes Betriebssystem canceln... und danach meinen Freenet-Node... und danach meine ganzen Webseiten.
MannOhMann... und Joomla muß ich auch noch Bescheid geben, damit sie sich nicht soviel Mühe machen mit ihren absurden Ideen... und ... und...

Oh Gott, meine halbes Leben ist absurd, alle Kommentare hier auf dem Board, die Admins Holger und Markus... OhGott, Oh Gott ...

Jetzt bleibt nur die Frage, ob ein eingetragener Verein Geld verdienen darf... ansonsten wäre ja Thanners Kommentar vollkommen absurd.

Gruß
Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 19 Juni 2006 - 14:39.

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#2 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 14:39

Da ist ja die angeführte Textstelle aus dem Roman länger als die "Kritik"... Es iwrd nichts über die Handlung gesagt oder über ein verständliches Fazit gezogen.eigentlich ist die Zeit zu schade einen Verriß zu schreiben. Es sein denn, es wird ein richtig guter und ausführlich genug.

#3 Chao

Chao

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 15:36

Naja, die Meinungen über Idoru sind ja recht unterschiedlich, aber die Rezi an sich ist schon richtig übel. Da bekommt man richtig Lust, Rezensionen zu rezensieren :)

#4 Rusch

Rusch

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 15:58

Ich sage immer: Die Besprechung eines Romanes sollte immer länger als die Inhaltszusammenfassung sein. Mehr ist aber gewünscht.Allerdings mag ich die Plaudertaschen nicht, die glauben sich fünf Seiten über ein Buch auslassen zu müssen. Das wirklich wichtig ist doch schnell gesagt.

#5 deval

deval

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 16:50

Es gibt Filme oder Bücher die empfindet man als Leser oder Zuschauer als so schlecht, das man meint, sie wurden nur deshalb geschrieben oder gedreht damit man selbst einen reingewürgt bekommt.Ich gestehe:Mir ging es bei dem Film -Easy rider- so wie offensichtlich Herrn Thanner bei dem Buch von Gibson. Ich fand den Film dermaßen grottenübelst und hirnlos hoch drei, das ich meinen Frust und meine innnigste Abneigung einfach kundtun mußte. So ging es dann wohl auch Herrn Thanner. Schwamm drüber.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#6 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 17:35

Gibson schreibt Cyberpunk in einer Sprache der fiktiven Zukunft. Diese Sprache ist ungewohnt. Bei der Neuromancertrilogie und Cyberpunk allgemein müssen viele Leser sich erst den Stil einlesen, bis ein guter Lesefluss entsteht. Die Trilogie kommt aber "ohne Vorwarnung" und heutige Leser sind von "gutem, verständlichem Schreibstil" verwöhnt. Wenn jemand nun plötzlich so was Verrücktes begegnet wie Neuromancer, dann kann ihm der ungewohnte Stil als "falsch" bzw. als "einfach schlecht" vorkommen. Ich erinnere mich an eine Szene im Neuromancer (beim damaligen Lesezirkel), wo die Protagonisten auf seit längerer Zeit isolierte Sonderlingen trafen, die noch einigermassen normal redeten. Die Frau sagt dann (im etwa): "Weshalb reden die so komisch?"Ich fand dies eine der besten Stellen des Buches!

#7 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 18:14

@VallentonEs geht ja gar nicht darum, etwas gut oder schlecht zu finden. ABER, wenn ich etwas schlecht formuliert, unverständlich erzählt oder grottenschlecht in der Handlung umgesetzt finde, dann benutze ich, WENN ich eine Rezi schreibe, Wörter, um meinen Ärger über das Buch oder den Film auszudrücken.Jemand hat was geschrieben und ich fand es übel... dann habe ich die Pflicht als Rezensent, es auch zu erklären.Ansonsten halt ich meinen Mund bzw. die Finger still und sage besser gar nichts, als so ein Armutszeugnis wie Herr Thanner hinzulegen.Ich bin gar nicht knatschig, daß er die Bücher von Gibson nicht mag... viele mögen sie nicht, aber ich bin verstimmt darüber, daß mit solchen Äusserungen das Netz vollgemüllt wird. Und was dem Ganzen noch die Spitze aufsetzt, ist der Umstand, daß der Kram unter dem Label eines "seriösen" Anbieters von Informationen im Internet veröffentlicht wird.GrußJürgen

Bearbeitet von Jürgen, 19 Juni 2006 - 18:15.

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#8 Darnok

Darnok

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 18:55

Kannst du bitte mal den Link zu der Rezi posten, Jürgen?Oder war dein Zitat tatsächlich schon die ganze Rezi?

#9 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 19:23

Kannst du bitte mal den Link zu der Rezi posten, Jürgen?
Oder war dein Zitat tatsächlich schon die ganze Rezi?

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Das ist die ganze Rezension.

#10 Holger

Holger

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 20:56

Gutes Thema. So eine "Rezension" kann schon verärgern.In der Vorlage fehlt mir jegliche Sachlichkeit und Unvoreingenommenheit. Eigentlich ist das überhaupt keine Rezension, sondern ein subjektiver Kommentar.Aber so ist das in Zeiten des Internets. Ein jeder kann seinen Schmuh überall hinterlassen (moment mal, da fällt mir auf, dass ich ja auch ... ;) ) und andere damit möglicherweise in die Irre führen.Das beste Beispiel ist wohl mein absolutes Lieblings-Webprojekt Wiki: Da fummeln auch Siemensmitarbeiter am Profil ihres unbeliebten Chefs herum oder vor Landtagswahlen werden die Profile der Gegner gleichermaßen von beiden Seiten "geschärft". Nun will ich aber dieses kurze aber schmerzhafte Traktat, das Jürgen uns da mitgebracht hat eigentlich gar nicht in einem Beitrag mit Wiki haben. (Mist! Schon passiert!)
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#11 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 21:23

@HolgerIch glaube, selbst unsere schlimmsten Verbrechen unsachgemäßer Kritik kommen an dieses Beispiel nicht ran.Ich gebe ja zu, daß mir bei manch einer Rezi aus früherer Zeit das nackte Grauen überfällt. Manchmal habe ich den Eindruck, der Begriff subjektive Rezension wurde von mir erfunden.Aber zumindest habe ich mir was zusammengeschwafelt, um meiner Subjektivität Ausdruck zu verleihen... obwohl... zu Gogool hat sich meine Meinung nicht geändert :blink: und das war mein schlimmster Verriss(nachzulesen in den unendlichen Tiefen des Boards) ;)

Bearbeitet von Jürgen, 19 Juni 2006 - 21:27.

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#12 Lomax

Lomax

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Geschrieben 20 Juni 2006 - 00:02

Na ja, ich finde die Leseprobe sicher nicht so schlimm wie der Rezensent. Auch wenn's so aus dem Kontext gerissen etwas hart kommt, habe ich schon eine Menge gelesen, was so geschrieben war - und was ein Buch weder unverständlich noch unlesbar machte. Andererseits finde ich auch, dass aus der Rezension deutlich genug hervorgeht, was der Rezensent aussagen möchte und wie man das zu verstehen hat. Da habe ich sicher schon Rezensionen gelesen, die stringenter geschrieben waren - aber auch solche, die mir sehr viel weniger Informationswert geliefert haben. Genau wie Rezension, die besser geschrieben waren, aber inhaltlich noch mangelhafter. Profi-Rezensionen, die eigentlich keine Rezensionen waren, sondern Kolummne und Publikumspflege des Rezensenten. Rezensionen, die schon mit dem Satz anfingen: "Eigentlich lese ich das Genre ja nicht und finde alles Scheiße, was da geschrieben wird, aber weil mir das Buch jetzt zufällig in die Hand gefallen ist, sag ich auch, wie ich es fand ..." (nämlich Scheiße) ... Fällt mir schwer zu sagen, welche Art von Rezension ich schlimmer finde, oder wo im weiten Spektrum möglicher Rezensionen ich diese hier einordnen soll. Irgendwie nicht am auffälligen Rand.Ich würde also einfach mal sagen, Gibson darf Romane schreiben, die anders sind, als Josef Thanner sie gerne hätten. Und Josef Thanner darf Rezensionen schreiben, die anders sind, als Jürgen sie gerne hätte. Einen Skandalwert sehe ich darin nicht. ;)
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#13 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 20 Juni 2006 - 00:16

Schon richtig.Skandalös ist das alles nicht.Aber ich bin froh, wie sich Jürgen luft macht, anhand einer solch herrlich dumpfen ›rezi‹. Letztendlich zieh ich aus so gut wie allem, was ich an rezis les mein vergnügen, manchmal sogar auch nutzen.Im großen und ganzen schreiben ›fans‹ für mich die besseren rezis, egal ob die fans im hochfeuillition oder in kleinen szene-foren schreiben. Schlimm ist halt immer, wenn leute rezis aus gefälligkeit schreiben, bzw. sich in ihren meinungen anpassen, bzw. bücher nur so quer blättern und ihre rezi dann anhand von anderen rezis zusammenstückeln usw.Ne ehrliche meinung weiß ich zu schätzen, egal ob von herrn proffessor oder von schlachterlehrling. Blenderei und kommerzig-heuchlerisches bücklings-profitum aber versauen mir ›besprechungen‹.GrüßeAlex / molosovsky

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#14 Gerd

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    Giganaut

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Geschrieben 20 Juni 2006 - 03:04

Ich glaube, selbst unsere schlimmsten Verbrechen unsachgemäßer Kritik kommen an dieses Beispiel nicht ran.

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Je nu ... wenn ich so daran denke, wie sich hier einige Boardmitglieder über Fantasy ausgelassen haben ... ;)

Ich würde mal sagen, die Thanners sind überall. :blink:

Grüße
Gerd
Sudden moroseness. One hop too far.

#15 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 20 Juni 2006 - 06:28

Schlimm ist halt immer, wenn leute rezis aus gefälligkeit schreiben...

Oh Mann, molosovsky, da sprichst du ein Thema an, daß sogar noch ein paar Grad heißer ist... DAS sind für mich wirklich die schlimmsten Meinungsmacher in Sachen Verkaufstuning. Die Rezis auf Amazon sind da ein tolles Beispiel. Hier wird, gerade was deutsche Veröffentlichungen betrifft, Werbung bis zum Abwinken platziert. Da werden sämtliche Familienmitglieder und der gesammte Bekanntenkreis inkl. Oma (die eigentlich lieber Dr. Frank liest, als sich dem neumodischen Zeugs zu widmen) aktiviert und dann massiv in den Himmel gelobt. Durch gegenseitige Gratulation zu ihren Verkaufsförderprogrammen, sind sie sogar plötzlich TOP-REZENSENTEN ! Das macht was her, das bringt Stimmung (selbst für die Oma). Und ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe es doch vor Jahren tatsächlich mal gewagt, drei Verrisse hintereinander zu posten. Einer kam durch, die anderen wurden gar nicht mehr veröffentlicht. Tja, seitdem schreibe ich nicht mehr für Amazon und so seid ihr nun die Leidtragenden für diese Politik... jetzt müsst ihr das lesen. ;) Gruß Jürgen
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#16 Oliver

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Geschrieben 20 Juni 2006 - 09:02

Na ja, ich finde die Leseprobe sicher nicht so schlimm wie der Rezensent. Auch wenn's so aus dem Kontext gerissen etwas hart kommt

Ich verstehe das gar nicht, das oben ist doch eher noch ein gemäßigtes Beispiel für Gibson. Gut, ich schätze Gibson sehr, aber das da ist doch wirklich noch eine normale, absolut lesbare Passage.

Zumal ich komplizierte Sätze für eine Negativ-Bewertung eh nicht gelten lasse, ich zitiere da dann immer gerne leicht aus dem Zusammenhang Ray Bradbury:

"If teachers and grammar school editors find my jawbreaker sentences shatter their mushmilk teeth, let them eat stale cake dunked in weak tea of their own ungodly manufacture."


Ansonsten hat Gerd schon alles gesagt. ;)


Wir können uns doch sicher beruhigend darauf einigen: Sorgen muss man sich nicht machen, dass so eine Rezension das Kauf- und Leseverhalten beeinflusst, dafür ist sie zu unsachlich und hirnlos.

Bearbeitet von Oliver, 20 Juni 2006 - 09:03.

  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#17 Jürgen

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Geschrieben 20 Juni 2006 - 09:44

Gut, ich schätze Gibson sehr, aber das da ist doch wirklich noch eine normale, absolut lesbare Passage.

Jepp, da hat Onkel Bill schon schlimmeres verbrochen. Und überhaupt... steigt der Wert eines Buches nicht dadurch, daß man etwas zweimal lesen muß ? ... doppelter Lesedauer für das gleiche Geld ? Ähmm, na gut *Kalauer-Mode off*

e nu ... wenn ich so daran denke, wie sich hier einige Boardmitglieder über Fantasy ausgelassen haben ... tongue.gif

Tja, öhm.. also, ich finde den Tread nicht mehr... äh, ja genau :P Aber zumindest wurden da Argumente GEGEN Fantasy gebracht, zumindest, soweit ich mich daran erinnere.

Und Josef Thanner darf Rezensionen schreiben, die anders sind, als Jürgen sie gerne hätte.

Ja klar, Lomax, und als nächstes kommst du mir mit Redefreiheit und so... pffff :blink: Und ausserdem ist noch niemand auf die Begründung Thanners, WARUM Gibsons Fiktion so vollkommen absurd ist, eingegangen. DAS ist imho der Schlüsselsatz, bei dem ich beträchtliche Verletzungen meines Kopfes riskiere, weil er dauernd die Nähe zur Tischplatte sucht. ;) Da fällt mir ein... im Star Trek Universum strebt niemand mehr nach Reichtum... naja, war für mich schon immer ein absurdes Szenario http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png Gruß Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 20 Juni 2006 - 09:58.

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#18 Lomax

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Geschrieben 20 Juni 2006 - 12:34

Ja klar, Lomax, und als nächstes kommst du mir mit Redefreiheit und so... pffff

Hm, ja. Jetzt, wo du micht drauf aufmerksam machst, finde ich tatsächlich, dass es letztlich genau darauf hinausläuft. Das eine wie das andere sind am Ende doch nur Meinungen - man wird damit leben müssen, wenn man kein System etablieren will, das nur die "richtigen" Meinungen zulässt. Ich würde lieber schlechte Rezis lesen, als dafür Argumente zu liefern.
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#19 Oliver

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Geschrieben 20 Juni 2006 - 13:20

Hm, ja. Jetzt, wo du micht drauf aufmerksam machst, finde ich tatsächlich, dass es letztlich genau darauf hinausläuft. Das eine wie das andere sind am Ende doch nur Meinungen - man wird damit leben müssen, wenn man kein System etablieren will, das nur die "richtigen" Meinungen zulässt.

Aber, warum laufen so furchtbar viele Diskussionen auf diesen Punkt hinaus? Man darf doch wohl eine Meinung abwerten, abqualifizieren, verwerfen oder sonstwas, ohne deshalb gleich einem Meinungsäußerungsverbot das Wort zu reden oder in diesen Verdacht zu kommen.

Bearbeitet von Oliver, 20 Juni 2006 - 13:33.

  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
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  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
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#20 Lomax

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Geschrieben 20 Juni 2006 - 13:53

Aber, warum laufen so furchtbar viele Diskussionen auf diesen Punkt hinaus?

Wenn jeder die Meinung des Vorredners nur ein wenig weiter zuspitzt, kommt man sehr schnell auf diesen Punkt. :D

Man darf doch wohl eine Meinung abwerten, abqualifizieren, verwerfen oder sonstwas, ohne deshalb gleich einem Meinungsäußerungsverbot das Wort zu reden oder in diesen Verdacht zu kommen.

... aber damit ist dann wohl der höchstmögliche Grad an Zuspitzung erreicht, und man kann jetzt wieder runterkommen :rolleyes: Jürgen hat seine Einschätzung zur Diskussion gestellt; ich fand das Beispiel unspektakulär.
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#21 Jürgen

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Geschrieben 20 Juni 2006 - 13:58

@Oliver

Man darf doch wohl eine Meinung abwerten, abqualifizieren, verwerfen oder sonstwas, ohne deshalb gleich einem Meinungsäußerungsverbot das Wort zu reden oder in diesen Verdacht zu kommen.

Die Devise heisst: Bloß nicht streiten, schon gar nicht, wenn man verschiedener Meinung ist. Es könnte ja etwas Positives dabei rauskommen. Zum Beispiel eigene Gedanken... nicht auszudenken, wenn die Bürger Deutschlands wieder das Denken anfangen. Grauenhafte Vorstellung. Ich diskutiere, streite, überdenke meinen eigenen Standpunkt und erlange neue Einsichten. Das kann ich nur, wenn mein Gegenüber auch eine Aussage macht, über die ich streiten kann. Im Falle von Thanner habe ich keine Aussage, sondern nur: Buch nicht kapiert, ab in den Müll. Basta ! Danke Herr Ex-Kanzler, das sie uns für immer gezeigt haben, wie man mit kritischen Stimmen umgeht. Und im Falle einer Rezension(zu die ihn keiner gezwungen hat) wird das zu einem Lehrstück, von dem ich hoffe, daß es keine Nachahmer finden wird. Ich kenne Herrn Thanner nicht und vielleicht ist er ein sehr umgänglicher Mensch. Keine Ahnung. Vielleicht hat er auch nur gedacht, wenn im "Anhalter" nur ein Satz über die Erde steht, und bekannterweise hat der "Anhalter" höhere Auflagen als die Enzyklopädia Galactica, dann reichen seine zwei Bemerkungen für einen Roman erst recht aus. Auch kein Problem. Das aber ein Web-Admin, die/der für sich in Anspruch nimmt, eine phantastische Enzyklopädie zu betreiben, so etwas duldet, ist ein echtes Armutszeugnis. Gruß Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 20 Juni 2006 - 14:16.

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