Zum Inhalt wechseln


Foto
- - - - -

Lessings Canopus-in-Argos-Reihe


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Eine Antwort in diesem Thema

#1 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 13.388 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 03 August 2006 - 23:22

Ich hatte vor einiger Zeit zu meinem Erstaunen mit bekommen, dass es noch andere Boardler gibt, die diese Bände kennen. Wobei mein eigenes Lesen lange her und nur partiell war, und erst die Glass-Oper (zu einem der Bände vor vielen Jahren) den Ansporn brachte, alle Bücher noch mal gründlich an zu gehen. Ich erinnere mich, dass es nicht allzu verdaulicher Stoff war. Aber, hey, wir reden von Kultautorin & Nobelpreisanwärterin Doris Lessing, und sie selbst sagt, diese phantastischen Dystopien/Utopien seien ihre wichtigsten Werke!

Fang ich also an mit
Shikasta ("kolonisierter Planet 5" aus der Reihe Canopus in Argos: Archive, 1979)
( " , Seite 30:) Ja, so hab ich's in Erinnerung, ein abgehobener aber auch etwas zynisch-komischer Bericht, geschrieben von einem der Canopus-Übermenschen, fast unsterblich... Dieser heißt Johor, und er besucht Shikasta (einst Rohanda) wo er Zustände fortgeschrittener Dekadenz und Degeneration vorfindet. Er erinnert sich an die Anfänge, in der eine einheimische "Affen"-Spezies von den Canopiern zur hohen Zivilisation "gezogen" werden soll, durch die Einführung einer dem Planeten kompatiblen Spezies, den "Giganten" von Kolonie 10, die sich dazu bereit erklären, und bereits zivilisiert sind. Derweil ist abgesprochen mit den Siriern, einer konkurrierenden übermächtigen Spezies, dass diese die südliche Halbkugel für eigene Experimente benutzen dürfen. Die "Affen" bewohnen nur die nördliche Halbkugel.

Klingt erstmal wie ein Grundschema von E. E. Smith. Die Sprache ist einigermaßen flüssig, wenn auch öfter etwas entfernt vom wirklichen Geschehen auf dem Planetenboden, filosofierend. Von komisch noch keine Spur.

(Wer mitlesen will, kann sich gerne anschließen, und mit kommentieren! Ich bitte nur um etwas Geduld - die Lesegeschwindigkeit wird eher igelhaft sein... :))

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 11 Oktober 2007 - 17:44.

/KB

Yay! SF-Dialog Mitte Juni...
'König': Was war diese andere Frage noch, Abner?

Raddampfer-Eigner: Ich werde diese Sache [um dir zu helfen] nicht alleine angehen. Ich erzähl' das zusätzlich noch...

'Killer-Queen': (ruckartig dem  'König' zugewandt) Nein! Dieser eine war schon schlimm genug, wir dürfen ihm nicht erlauben das noch weiter zu verbreiten. Sie werden uns umbringen.

Raddampfer-Eigner: Die Hölle nochmal, mam'selle, hatte nicht vor irgend 'ne Anzeige in den True Delta zu setzen deswegen, capiche?

(2 vermeintliche Vampire vs. ob deren wahren Wesen schlimm erschrockenen - aber robusten - bisherigen Geschäftspartner, grob übersetzt aus Fevre Dream, im Bantam-Books-Verlag, Sn. 221 & 222, by Martin)


#2 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 13.388 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 11 September 2006 - 23:50

So, ich bin inzwischen bei Seite 100. Tja, es wird definitiv schwieriger. Das Ganze mutet wie ein moderner Gilgamesch-Epos an, mit ähnlich unendlich-zyklischer Lyrik und lückenhafter Logik. Interessant ist das "world building" - die Canopier benutzen Steine und mathematisches Stadtdesign um ihre Zivilisationen miteinander zu verbinden - die Völker leben in großer Harmonie, alles hat seinen Platz, alle sind glücklich bzw. leben erfüllte/zielorientierte Leben. Der Gegenspieler - hier konkret: "Shammat" - ist die real gewordene Zerstörung, die aber seltsam attraktiv auf Shikastas durch die canopisch-gesteuerten "Giganten" hochgezüchteten Ureinwohner wirkt, als diese alle ihre geometrischen Städte verlassen. Denn innerhalb den ersten 100 Seiten zerfällt de friedlich canopisierte Zivilisation wieder, weil die Planeten eine "unerwartete" Verschiebung erleben und die "Verbindung" zwischen Shikastas Städten und Rest-Canopien stark verfremdet und reduziert wird. Die Autorin hat offensichtlich einige klare Ideen/Prinzipien, die sie hier parabelhaft darlegt (u.a. wirkt der "dekadentere" Aspekt der shikastischen Gesellschaft wie eine Allegorie auf unsere westliche Hektik und Ignoranz). Ob es versteckte Dogmen des Sufismus sind? Die Wikipedia meint dies, u.a.:

Auf die Frage, welches ihrer Werke sie als das wichtigste ansehe, nannte Lessing die Romane des Zyklus Canopus in Argus. Diese Bücher gründen sich zum Teil auf die Weltsicht der Sufis bzw. des Sufismus

Ich schlage mich weiter durch den Blätterwald des Buches. Wer Lust hat, mit zu gehen, melde sich hier... :D

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 11 September 2006 - 23:53.

/KB

Yay! SF-Dialog Mitte Juni...
'König': Was war diese andere Frage noch, Abner?

Raddampfer-Eigner: Ich werde diese Sache [um dir zu helfen] nicht alleine angehen. Ich erzähl' das zusätzlich noch...

'Killer-Queen': (ruckartig dem  'König' zugewandt) Nein! Dieser eine war schon schlimm genug, wir dürfen ihm nicht erlauben das noch weiter zu verbreiten. Sie werden uns umbringen.

Raddampfer-Eigner: Die Hölle nochmal, mam'selle, hatte nicht vor irgend 'ne Anzeige in den True Delta zu setzen deswegen, capiche?

(2 vermeintliche Vampire vs. ob deren wahren Wesen schlimm erschrockenen - aber robusten - bisherigen Geschäftspartner, grob übersetzt aus Fevre Dream, im Bantam-Books-Verlag, Sn. 221 & 222, by Martin)



Besucher die dieses Thema lesen: 1

Mitglieder: 0, Gäste: 1, unsichtbare Mitglieder: 0