Vergleiche ich ad hoc zwanzig, dreißig Jahre alte Auflagen mit heutigen fällt mir folgendes auf:
* Die Bücher sind durch Verwendung von Klopapier auf überdimensionale Dicke aufgebläht. Ist es wirklich so das die Leute lieber voluminöse Bücher erwerben?
Ja, weil sie glauben, mehr fürs Geld zu bekommen. Und tatsächlich ist dieses Papier günstiger. Auch ich habe mich weinend vom Offsetpapier verabschiedet. Wobei wir trotzdem ein schönes Papier haben, das nicht so schnell vergilbt.
Übrigens: Vor 20, 30 Jahren war das Papier noch viel mieser, vergilbte, zerfiel, weil es so stark holzhaltig war, war grob und porös.
* Ständig wechselnde Formate, auch innerhalb eines Mini-Zyklus erschweren das fein säuberliche Lagern der Bücher im heimischen Bücherregal.
Nicht bei jedem Verlag. *g*
* Abgrundtief häßliche, von Vorschulkindern in 5min zusammengeklickte Cover (welche zu 98% nichts mit dem Inhalt zu haben) mit drittklassigen aus dem Internet gestohlenen Vorlagen (Thiemeyer/X-Wing *g*). Gibt es denn keine guten Zeichner mehr?
Doch, haufenweise.
Vor 20, 30 Jahren waren die Cover aber auch größtenteils grottenschlecht.
* Überproportional viele Schreib- und Satzfehler fallen sogar mir als Leghasteniker auf.
Oh, auch da habe ich sehr, sehr viele im Regal aus der alten Zeit stehen, die weitaus schlimmer sind. Und auch hier: Nicht alle Verlage arbeiten so. Aber wie überall wird halt mittlerweile an allen Ecken und Enden gespart.
Kann ich eigentlich Bücher aufgrund dieser Mängel beim Buchhändler gegen Rückerstattung des Kaufpreises zurückgeben?
Nee, natürlich nicht. Hihi, kuriose Idee.
Zusammenfassend fällt mir ins Auge, dass fast alle Produktionen wie aus der Hüfte geschossen wirken. 1974 für 2,90 DM wär mir das Rille gewesen aber nicht für Bücher die wie Dummys von alkoholisierten 1 Euro-Jobbern wirken, aber gegen 14,90€ eingetauscht werden müssen...
So allgemein kannst du das nicht sagen, viele Verlage arbeiten sorgfältig, und auch die Preise sind sehr unterschiedlich.
Das Traurige ist ja, dass die Produktion von Büchern heutzutage nicht billiger ist als noch vor 20 Jahren, obwohl schon allein der Aufwand durch den Satz geringer geworden ist, sondern vergleichsweise teurer. Und nachdem sich die Preise seit der Euro-Umstellung mittlerweile in vielen Bereichen fast vervierfacht haben, kann man die Buchpreise nicht verteufeln. Auch Verlage müssen auf ihre Kosten kommen.