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Mal wieder Krise der Science Fiction


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228 Antworten in diesem Thema

#211 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 11 Juli 2007 - 17:45

Hallo Lucardus, nett von dir zu hören, hmmm...kann ich so nicht zustimmen. Ich hab' zwei Söhne, meine Frau liest gerne und regelmäßig, ich bin Leseratte mit angrenzender Bibliothek aller Coleur, die immer und überall greifbar ist. Wir haben immer vorgelesen, ermuntert zum Lesen (nicht genervt - nach unserer Meinung). Der Älteste hat erst mit 22 entdeckt, dass Bücher auch zu anderem benutzt werden können als zum Tischunterlegen und schlägt in die Tolkienrichtung - und damit nur in etwa in meine Richtung). Der Zweite verbindet die Wörter "Buch lesen" mit dem ernten einer bestimmten Weintraubensorte. Somit hat der Erste zwar noch die Kurve gekriegt, der Zweite allerdings ist (so glaube ich) für Verleger absolut verloren.

Hmm. Das widerspricht meiner persönlichen Erfahrung total. Aber gut, ich sprach ja auch von Bonus, nicht von garantiertem Lesegen. Wer bei solchen Eltern nicht zündet, hat eben Pech gehabt. :thumb: Trotzdem bin ich überzeugt, dass das persönliche Umfeld eine wichtige Rolle spielt.
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#212 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 11 Juli 2007 - 18:47

...Wer bei solchen Eltern nicht zündet, hat eben Pech gehabt. :thumb: Trotzdem bin ich überzeugt, dass das persönliche Umfeld eine wichtige Rolle spielt.

Nun, ich gebe die Hoffnung trotzdem noch nicht auf. Außerdem geben ich dir natürlich recht, dass das Umfeld eine große Rolle spielt. In meinem Fall gibt es die Chance, in einem Anderen besteht fast keine Chance. Es gibt natürlich immer wieder Kinder (ich kenne eines), die sich lesen fast selbst beibringen mit vier und Kinder die bringst du das erste mal in eine öffentliche Bücherei und dann bringst du gleich den Meldezettel nach. Gruß Thomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#213 upspaced

upspaced

    Limonaut

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Geschrieben 12 Juli 2007 - 09:35

>>Krise in der Science FictionIch möchte mal SF-Bücher an sich betrachten.Vergleiche ich ad hoc zwanzig, dreißig Jahre alte Auflagen mit heutigen fällt mir folgendes auf:* Die Bücher sind durch Verwendung von Klopapier auf überdimensionale Dicke aufgebläht. Ist es wirklich so das die Leute lieber voluminöse Bücher erwerben?* Ständig wechselnde Formate, auch innerhalb eines Mini-Zyklus erschweren das fein säuberliche Lagern der Bücher im heimischen Bücherregal. * Abgrundtief häßliche, von Vorschulkindern in 5min zusammengeklickte Cover (welche zu 98% nichts mit dem Inhalt zu haben) mit drittklassigen aus dem Internet gestohlenen Vorlagen (Thiemeyer/X-Wing *g*). Gibt es denn keine guten Zeichner mehr?* Überproportional viele Schreib- und Satzfehler fallen sogar mir als Leghasteniker auf. Kann ich eigentlich Bücher aufgrund dieser Mängel beim Buchhändler gegen Rückerstattung des Kaufpreises zurückgeben? Sind sich die Verlage wirklich sicher auch mal Korrektur gelesen zu haben?Zusammenfassend fällt mir ins Auge, dass fast alle Produktionen wie aus der Hüfte geschossen wirken. 1974 für 2,90 DM wär mir das Rille gewesen aber nicht für Bücher die wie Dummys von alkoholisierten 1 Euro-Jobbern wirken, aber gegen 14,90€ eingetauscht werden müssen...

#214 Uschi Zietsch

Uschi Zietsch

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Geschrieben 12 Juli 2007 - 10:02

Vergleiche ich ad hoc zwanzig, dreißig Jahre alte Auflagen mit heutigen fällt mir folgendes auf: * Die Bücher sind durch Verwendung von Klopapier auf überdimensionale Dicke aufgebläht. Ist es wirklich so das die Leute lieber voluminöse Bücher erwerben?

Ja, weil sie glauben, mehr fürs Geld zu bekommen. Und tatsächlich ist dieses Papier günstiger. Auch ich habe mich weinend vom Offsetpapier verabschiedet. Wobei wir trotzdem ein schönes Papier haben, das nicht so schnell vergilbt. Übrigens: Vor 20, 30 Jahren war das Papier noch viel mieser, vergilbte, zerfiel, weil es so stark holzhaltig war, war grob und porös.

* Ständig wechselnde Formate, auch innerhalb eines Mini-Zyklus erschweren das fein säuberliche Lagern der Bücher im heimischen Bücherregal.

Nicht bei jedem Verlag. *g*

* Abgrundtief häßliche, von Vorschulkindern in 5min zusammengeklickte Cover (welche zu 98% nichts mit dem Inhalt zu haben) mit drittklassigen aus dem Internet gestohlenen Vorlagen (Thiemeyer/X-Wing *g*). Gibt es denn keine guten Zeichner mehr?

Doch, haufenweise. Vor 20, 30 Jahren waren die Cover aber auch größtenteils grottenschlecht.

* Überproportional viele Schreib- und Satzfehler fallen sogar mir als Leghasteniker auf.

Oh, auch da habe ich sehr, sehr viele im Regal aus der alten Zeit stehen, die weitaus schlimmer sind. Und auch hier: Nicht alle Verlage arbeiten so. Aber wie überall wird halt mittlerweile an allen Ecken und Enden gespart.

Kann ich eigentlich Bücher aufgrund dieser Mängel beim Buchhändler gegen Rückerstattung des Kaufpreises zurückgeben?

Nee, natürlich nicht. Hihi, kuriose Idee.

Zusammenfassend fällt mir ins Auge, dass fast alle Produktionen wie aus der Hüfte geschossen wirken. 1974 für 2,90 DM wär mir das Rille gewesen aber nicht für Bücher die wie Dummys von alkoholisierten 1 Euro-Jobbern wirken, aber gegen 14,90€ eingetauscht werden müssen...

So allgemein kannst du das nicht sagen, viele Verlage arbeiten sorgfältig, und auch die Preise sind sehr unterschiedlich. Das Traurige ist ja, dass die Produktion von Büchern heutzutage nicht billiger ist als noch vor 20 Jahren, obwohl schon allein der Aufwand durch den Satz geringer geworden ist, sondern vergleichsweise teurer. Und nachdem sich die Preise seit der Euro-Umstellung mittlerweile in vielen Bereichen fast vervierfacht haben, kann man die Buchpreise nicht verteufeln. Auch Verlage müssen auf ihre Kosten kommen.

#215 upspaced

upspaced

    Limonaut

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Geschrieben 12 Juli 2007 - 10:12

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Vielleicht bin ich nur geblendet durch meine Verehrung des Alt=Besser...

Übrigens: Vor 20, 30 Jahren war das Papier noch viel mieser, vergilbte, zerfiel, weil es so stark holzhaltig war, war grob und porös.
Finde ja auch schön das weniger Lignin im Papier ist und nicht mehr Chlorgebleicht wird, aber wenn ich mir z.Bsp. teure Hardcover von Manhatten anschaue - Urggs.


Vor 20, 30 Jahren waren die Cover aber auch größtenteils grottenschlecht.
Aber wenn schon nicht künstlerisch wertvoll dann doch zumindest Handwerklich. Im 21 Jhd. muss es nun doch echt nicht so sein das ich Jpeg Raster auf dem Umschlag, oder bei Illustrationen erkenne (obwohl das Bild ansich total blury ist weil der Graphiker sich keine Zeit genommen hat um sein Machwerk richtig zu entwickeln). Schönes Beispiel das SF Jahrbuch '07 von Heyne. Die Bildqualität ist erschreckend und böse Geister könnten denken, die Bilder der vorgestellten Bücher seien mal fix von der Amazon-Seite geleecht.

Auch Verlage müssen auf ihre Kosten kommen.
Da habe ich auch kein Problem mit. In dem Zusammenhang stößt es mir aber bitter auf, dass ich beim Einkauf bei der blühenden Muse der heiteren Dichtkunst als Kunde gezwungen bin, zuerst stundenlang die Wühlkisten, für 1,5€/Buch, nach Remitenden zu durchforsten eh ich mich getraue in das sortierte SF-Regal zu schauen. Und jedesmal bin ich froh mir die Arbeit gemacht zu haben. Diese Art Preispolitik verstehe ich nicht. Spektrum, AnansiBoys, Der Algebraist und und und, bei Neuerscheinung im Laden für s.o. gekauft und nicht für den avisierten EVP...

Bearbeitet von upspaced, 12 Juli 2007 - 10:31.


#216 Thomas Sebesta

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Geschrieben 12 Juli 2007 - 10:19

...Läßt sich das Lektorat mit dem Übersetzer vergleichen. Ich meine Kostenmäßig? Ist es üblich, dass intern Lektoriert wird oder gibt's da auch Freischaffende? Haben die dann auch Rechte?

Darf ich verschcämt auf obigen Fragen nochmals zurückkommen? Gruß Thomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#217 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 12 Juli 2007 - 10:41

Darf ich verschcämt auf obigen Fragen nochmals zurückkommen?

So verschämt brauchst Du gar nicht zu sein ;-) Lektoren und Korrektoren erwerben sich durch Ihre Arbeit keine Urheberrechte. Gewöhnlich wird die Arbeit von fest angestellten Lektoren in den Verlagen gemacht. Größere Verlage beschäftigen auch externe Korrektoren. Kürzlich bekam ich eine Rückmeldung von einer Kollegin, die meine Übersetzung von Cory Doctorows Roman für Heyne korrigiert hat und einige Verbesserungsvorschläge hatte. Ist allerdings das erste Mal vorbekommen. In der Regel hat man als Übersetzer nach der Abgabe des Manuskript nichts mehr mit dem weiteren Prozedere zu tun. Bei Autoren gibt's, je nach Verlag, schon stärkeres Feedback. Mit Uschi Zietsch habe ich während der Arbeit an meinem Roman ständig Kontakt gehabt. Gruß MKI

Bearbeitet von Michael Iwoleit, 12 Juli 2007 - 10:47.


#218 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 12 Juli 2007 - 10:46

Darf ich verschcämt auf obigen Fragen nochmals zurückkommen?

Ich sehe gerade, daß ich eine Frage nicht beantwortet habe. Soviel ich weiß bekommen externe Korrektoren auch ein Seitenhonorar, das aber nur einen Bruchteil des Übersetzer- und Autorenhonorars beträgt. Nach dem, was ich gehört habe, dürfte es sich um 2 Euro pro Seite bewegen. Gruß MKI

#219 lapismont

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Geschrieben 12 Juli 2007 - 12:02

Sun Quest bemüht sich ja sowohl um passend-schöne Cover, als auch um ordentlich verlegte Phantastik. :thumb: Was Uschi zu den Kosten sagt, ist schon ein Kreuz. Mich ärgert zudem, dass nicht nur Lektorat/Korrektorat auf der Kürzungsliste stehen, sonders besonders die Illustrationen.Gut - meine DDR-SF Bücher sind da als Vergleich schlecht zu gebrauchen. Hier hatte selbst ein 35 Seiten Heft Farbcover und 4 schwarz-weiß-Illus bei ich glaub 50 Ostpfennigen Preis.Aber selbst meine antiquarisch erworbenen Heyne und Bastei Taschenbücher verfügen über Innenillus, soweit sie älter als 20 Jahre sind.Dass aber die Ziegelsteine oft genauso teuer sind, wie das halb so groß/dicke TB, fiel mir auch schon auf. Aber da wundere ich mich eh immer wieder. Etwa dass es Splitter vermag, 64-Seiten Comics für 15 Euronen anzubieten, die sowohl drucktechnisch, als auch grundsätzlich 1a sind. Vermutlich haben Major-Verlage viel mehr mit dem Verteilen der Kosten auf unterschiedlich teure Produkte zu kämpfen.BTW im heutigen Stern stehen Durchschnittsverdienste von Berufsgruppen drin. Übersetzer: 4053 ↚¬ :coool:

Bearbeitet von lapismont, 12 Juli 2007 - 12:04.


#220 Jaktusch † 

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Geschrieben 13 Juli 2007 - 00:34

... bekommen externe Korrektoren auch ein Seitenhonorar.[...] Nach
dem, was ich gehört habe, dürfte es sich um 2 Euro pro Seite bewegen.

Aber nicht bei unseren zahlreichen Phantastik-Kleinverlagen.
So viell doch nicht!
Oder doch? Bitte melden (ich würde mein Einkommen gern etwas aufstocken...)!

Jaktusch
Man erwirbt keine Freunde, man erkennt sie.

#221 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 13 Juli 2007 - 00:54

BTW im heutigen Stern stehen Durchschnittsverdienste von Berufsgruppen drin. Übersetzer: 4053 ↚¬

Damit sind wahrscheinliche Diplom-Übersetzer genannt, die für Behörden, Gerichte etc. arbeiten und sich in ganz anderen Einkommensklassen bewegen. Literaturübersetzer sind fast alle Autodidakten bzw. Quereinsteiger ohne eine spezielle Ausbildung. An den Universitäten gibt es schon vereinzelt den Studiengang des Literaturübersetzers, ich bin aber in Zweifel, ob Akademiker den Härten des freien Markts gewachsen sind... Gruß MKI

#222 lapismont

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Geschrieben 13 Juli 2007 - 06:43

ich bin aber in Zweifel, ob Akademiker den Härten des freien Markts gewachsen sind...

:thumb: wie heißt es so schön: you made my day!

#223 Diboo

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Geschrieben 13 Juli 2007 - 07:18

Damit sind wahrscheinliche Diplom-Übersetzer genannt, die für Behörden, Gerichte etc. arbeiten und sich in ganz anderen Einkommensklassen bewegen. Literaturübersetzer sind fast alle Autodidakten bzw. Quereinsteiger ohne eine spezielle Ausbildung. An den Universitäten gibt es schon vereinzelt den Studiengang des Literaturübersetzers, ich bin aber in Zweifel, ob Akademiker den Härten des freien Markts gewachsen sind...

Ich bin auch Akademiker und komme mit den angeblichen Härten ganz gut zurecht. (Ich übersetze allerdings auch nur als Hobby)

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#224 Diboo

Diboo

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Geschrieben 13 Juli 2007 - 07:20

Aber nicht bei unseren zahlreichen Phantastik-Kleinverlagen.
So viell doch nicht!
Oder doch? Bitte melden (ich würde mein Einkommen gern etwas aufstocken...)!

Jaktusch

Da gibt es einen warmen Händedruck.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#225 Uschi Zietsch

Uschi Zietsch

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Geschrieben 13 Juli 2007 - 18:30

Aber selbst meine antiquarisch erworbenen Heyne und Bastei Taschenbücher verfügen über Innenillus, soweit sie älter als 20 Jahre sind.

Ja, das fehlt mir auch. Aber auch Illustratoren wollen leben ...

Dass aber die Ziegelsteine oft genauso teuer sind, wie das halb so groß/dicke TB, fiel mir auch schon auf. Aber da wundere ich mich eh immer wieder. Etwa dass es Splitter vermag, 64-Seiten Comics für 15 Euronen anzubieten, die sowohl drucktechnisch, als auch grundsätzlich 1a sind. Vermutlich haben Major-Verlage viel mehr mit dem Verteilen der Kosten auf unterschiedlich teure Produkte zu kämpfen.

Ja, die haben nicht nur eine Mischkalkulation, sondern auch einen viel größeren Wasserkopf an Managern, bund außerdem muss die Putzfrau mit dem Buch auch noch bezahlt werden. Kein Witz. Ich frage mich eher im Gegenteil, wie Kleinverlage es schaffen, 350 Seiten und mehr für 9,95 anzubieten. Die müssen mit ihren Verkäufen dann schon ziemlich nah an den "Normalverkäufen" von den großen Verlagen dran sein, denn bei bis zu 60% Abzug bleibt da nicht mehr viel übrig.

BTW im heutigen Stern stehen Durchschnittsverdienste von Berufsgruppen drin. Übersetzer: 4053 ↚¬ :thumb:

Waui! *sofort den Beruf wechselt**wo kann ich mich bewerben?*

#226 Naut

Naut

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Geschrieben 14 Juli 2007 - 12:27

Ja, das fehlt mir auch. Aber auch Illustratoren wollen leben ...

Zum Thema Illustrationen in den älteren Heyne-Büchern: Ich gebe zu, dass mir in der Zeit, als ich noch ab und zu gezeichnet habe, Illustration immer am meisten Spaß gemacht hat. Mit illustrierten Büchern verhält es sich aber genau anders herum: Ich bin froh, dass heute nur noch die wenigsten Bücher illustriert sind. Sicher, es gibt eine Menge schön gemachte Werke, aber es gab eine Zeit, als diese Illustriererei geradezu obligatorisch war, und in vielen Fällen laufen die Bilder einfach orthogonal zu meiner eigenen Vorstellung. Ich besitze z.B. eine Sammelausgabe von LeGuins "Erdsee" (die ersten drei Bände) und die seltsamen Wikingerzeichnungen darin sind definitiv der Grund, warum ich das Buch so selten lese. Daher lieber keine Illus als welche, die mir nicht gefallen. Abgesehen davon dürfen die Verlage gern für Liebhaber solcher Bände Sonderausgaben herausbringen. :rolleyes:
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#227 simifilm

simifilm

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Geschrieben 14 Juli 2007 - 17:16

Das aktuelle SF-Jahr von Heyne passt durchaus zum ursprünglichen Thema dieses Threads, Schwerpunkt ist dieses Mal "Das Ende eines Genres?". Habe bereits einige Texte durch und bislang hat mich davon keiner wirklich überzeugt. In meinen Augen gibt es da einen grundlegenden Widerspruch.Während Jahrzehnten klagten die SF-Fans darüber, dass ihre Literatur in einem Ghetto feststecken und vom 'ernsthaften' Literaturbetrieb nicht wahr- respektive ernstgenommen würde. Im SF-Jahr kommen nun einige Autoren unabhängig von einander zum Befund, dass 1.) die Zahl der veröffentlichten SF - im Gegensatz zur Fantasy - stark abgenommen hat, dass 2.) die Qualität abgenommen hat, dass aber 3.) mittlerweile diverse erfolgreiche Romane im literarischen Mainstream (Pynchon, Crichton, Brown, McCarthy, Atwood, Jeschke) im Grunde reine SF sind, dass die Autoren das Label '"SF" aber vermeiden.Empfinde nur ich diese Klage als widersinnig? Entweder will man, dass SF Teil des Mainstreams wird - dann sollte man sich aber darüber freuen, dass SF-Romane als 'normale Literatur' akzeptiert werden und in der Buchhandlung eben nicht in der SF-Schmuddelecke landen. Oder aber man besteht darauf, dass überall, SF drin ist, auch SF draufsteht, dann aber sind Klagen über die Ghettoisierung fehl am Platz. Wie man bei uns so schön sagt: "Man kann nicht den Fünfer und den Wecken haben." :rolleyes:

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

zfs40cover_klein.jpg ZFS16_Coverkleiner.jpg

  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
  • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
  • • (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
  • • (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!

#228 Axel

Axel

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Geschrieben 14 Juli 2007 - 17:43

Ich kann auch nicht erkennen, wo die Anzahl der Veröffentlichungen und die Qualität dieser nachgelassen haben soll. Das die Fantasy stärker ist als zuvor stimmt aber. In den letzten Jahren haben ausgezeichnete Autoren das Fantasyfeld betreten. Das bedeutet aber nicht, dass es der SF weniger gut geht. In der SF sind wir eher in einer Phase, in der sich die letzten der Großen Alten zurückziehen. Da stirbt vielleicht ein Teil der Seele der SF mit.
Die Zukunft hat begonnen, wenn Geräte intelligent genug sind, um die Dummheit ihrer Nutzer auszugleichen.
Mein Blog (Meine Meinungen über Bücher, Filme und dergleichen)

#229 lapismont

lapismont

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Geschrieben 14 Juli 2007 - 17:56

Es ist auch eine Frage der Information. Ohne den Lesezirkel etwa würde ich viele neue/moderne SF-Autoren gar nicht kennen, da ich immer noch am Klassikernachholen bin.Vielleicht ist eher die Anzahl der gelesenen Bücher gesunken, aufgrund von anderen Freizeitvergnügungen. Mir gelingt es jedenfalls nicht, alle empfohlenen SF-Neuerscheinungen des Jahres zu lesen. :rolleyes: Ach und was mir noch einfällt. Im Hörspielbereich tut sich auch einiges.


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