Geschrieben 12 Oktober 2006 - 15:42
Zurück zum Thema.Zuerstmal war ich überrascht, wie dick das Buch für 12€ doch ist. Ich kann euch bescheinigen, dass ihr die ganze Zeit über neutral geblieben seit, egal ob es über Studio, Produzenten, Synchronisation oder Schauspieler ging. Die Schreibweise ist erfrischend flott und unkonventionell, eine schöne Mischung aus Fakten, Berichten, Meinungen und Interviews. Das Buch wird niemals langweilig, selbst wenn man das ein oder andere schonmal irgendwo gelesen hat. Nur an ein, zwei Stellen bemerkt man, dass zwei Autoren an dem Buch geschrieben haben. Wie es sich für ein deutsches Star-Trek-Buch dieser Art gehört, wurde der Synchronisation und deren Gebrechen angemessener Platz eingeräumt.Zu meinen Vorurteilen:Shatners künstliche Haare kamen darin vor. Das macht es mir schwierig mein Klatsch-und-Tratsch-Vorurteil zu revidieren. Zum Glück wurden die Privatleben der Protagonisten nur sehr spärlich beleuchtet, sondern es wurde Wert auf die Vorgänge am Set und in den Büros gelegt. Wer nach der Lektüre dieser Teile nicht von Heile-Welt-Vorstellungen der Traumfabrik Hollywood geheilt ist, dem ist nicht mehr zu helfen.Enterprise: keine Verschwörungstheorie von Paramount wird an den Haaren herbeigezogen. Sehr gut. Es wurde gesagt, wie es war: die Quoten waren schlecht.Star Trek XI: Es wird nicht mehr verraten, als man im Corona-Magazin in der Zwischenzeit hätte nachlesen können. Was wohl daran liegt, dass es noch nicht mehr zu sagen gibt. Also keine Spoilergefahr. Aber seit ihr euch wirklich so sicher, dass es diesen Film geben wird. Bevor nicht die erste Klappe fällt, bin ich skeptisch.Fanzitate: Es ist ein wenig wie erwartet, die originellen Einfälle sind stark in der Unterzahl, aber mir ist ja auch nix eingefallen. Das Statement von Thomas Umbricht aus Aarau (Schweiz) wurde doppelt abgedruckt. War eine Schweiz-Quote zu erfüllen?Für mich persönlich: eigentlich hatte ich vor, das Buch per ebay zu recyclen und mir lieber einen weiteren Roman zu kaufen. Aber jetzt kommt es in meine Sekundärliteratursammlung. Wenn hier eins deutlich wird, dann dass die Zukunft von Star Trek nicht im Kommerz-bestimmten Film- und Fernsehgeschäft liegt, sondern bei uns Fans. Ich schaffe mir mein Star Trek jeden Tag neu per Internet, interaktiv, zusammen mit Gleichgesinnten. Das dürfte die Zukunft der Unterhaltung sein und nicht das passive Aufnehmen von Massenware. Star Trek ist hier ein Vorreiter, schafft sich quasi selbst die Grundlagen des Holodecks. Die 'Star Trek ist tot!'-Rufe sind also vollkommen unangebracht.Fazit: Das richtige Buch zum richtigen Zeitpunkt.P.S. In den Danksagungen werden die Corona-Redakteure erwähnt. Ich fühle mich zu Unrecht geschmeichelt. Damit mir das im Buch 'Das sind die Abenteuer... 80 Jahre Star Trek' nicht wieder passiert, werde ich mich mal hinsetzen und an ein paar Artikel zum Thema arbeiten.