Philip K. Dick: Eine andere Welt
#1
Geschrieben 14 Oktober 2006 - 20:29
#2
Geschrieben 15 Oktober 2006 - 04:09
Bearbeitet von shoogar, 15 Oktober 2006 - 04:14.
#3
Geschrieben 15 Oktober 2006 - 18:20
#4
Geschrieben 17 Oktober 2006 - 15:33
Mir gefällt wie immer Dicks Beschreibung seiner Welt und der Charaktere darin: Der abschließende Dialog am Ende von Kapitel 1 war sehr gut geschrieben, fand ich. Taverner ist nach dem 2. Kapitel in meinen Augen ein Anti-Held nach dem Dirty-Harry-Prinzip - also einer, den man nicht gerade sympathisch findet!
Wie bei Ubik kommt wieder die immanent systemkritische Abhängigkeit des Protagonisten von Alltagsdingen vor: Hier von so etwas wie einem Personalausweis, den man in Dicks Zukunft immer dabei haben muss (ich darf darauf hinweisen, dass dies außerhalb der BRD bis heute weltweit eher NICHT der Fall ist), und von den Personaldaten, die überall bei Behörden vorliegen...
Auch wie bei Ubik kommen am Rande wieder Telepathen vor - scheinbar eine der Lieblings-SF-Säulen, die Dick immer wieder einsetzt. Oder befasst er sich einfach gerne mit Berufen/Fähigkeiten, die mit dem Gehirn zu tun haben? Crichton schrieb mal als Nebensatz in einem Roman, dass intelligente Menschen oft ihren eigenen Gehirnen nicht trauen; evtl. war ja Dick auch so gestrickt?
P.S. @Rusch: Du schriebst oben...
Bei welchem Autor ist dies denn je der Fall? http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/confused.gifIch denke, Dick ist kein Autor, von dem man sich einfach ein Buch nimmt, dies liest und dann sagt, der Autor gefällt mir oder nicht.
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 09 Dezember 2006 - 03:16.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#5
Geschrieben 17 Oktober 2006 - 16:10
Na ich meine: Wenn man danach die Frage stellt, ob man den Autor mag, so kann man das nach dem ersten Buch nur schwer sagen. Man kann den Autor schlecht greifen oder bewerten und sein Werk nach einen Roman zu werten, ist sehr schwierig. Das meinte ich.P.S. @Rusch: Du schriebst oben...Bei welchem Autor ist dies denn je der Fall?
#6
Geschrieben 17 Oktober 2006 - 19:51
Um das etwas aus dem OT wieder heraus zu hieven: Bei Dick war ich, mit Ausnahme von Valis, das ich nach 100 Seiten abbrach, bisher nie der Meinung, ich hätte Besseres tun können als ihn zu lesen. (Wobei erwähnt werden sollte, dass ich bisher so +- 5 Romane/Geschichten gelesen habe.)
@Rusch: Was hältst du denn von dem Roman, den wir gerade lesen?
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 17 Oktober 2006 - 19:53.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
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Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
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#7
Geschrieben 17 Oktober 2006 - 21:35
Bearbeitet von Rusch, 17 Oktober 2006 - 21:40.
#8
Geschrieben 18 Oktober 2006 - 21:48
Bearbeitet von shoogar, 18 Oktober 2006 - 21:51.
#9
Geschrieben 18 Oktober 2006 - 23:18
#10
Geschrieben 19 Oktober 2006 - 09:33
Mir fällt auch auf, dass mir gefällt, dass Taverner kein besonders netter Mensch zu sein scheint. Zeichnet gleich ein schärferes Bild als der typische Held.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
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Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
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dann wünschen wir einfach mit Willen
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Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#11
Geschrieben 20 Oktober 2006 - 07:59
#12
Geschrieben 25 Oktober 2006 - 23:03
Ich habe das Buch schon vor einigen Jahren gelesen. Schrieb ich das nicht am Anfang? Nicht Jason Taverner ist schizophren, sondern Philip K. Dick! Vielleicht habe ich das nicht deutlich genug gesagt. Deswegen habe ich ein solche ambivalente Beziehung zu Dicks Romanen. Seinen Darstellungen kann man teilweise nur sehr schwer folgen. "Eine andere Welt" facettiert die Eindrücke, die man haben könnte, würde man ebenso wie Dick unterschiedliche Arten der Wahrnehmung auf die reale Welt anwenden.Wie kommst Du darauf, dass Jason Taverner schizophren ist? So viel sei gesagt: Mit einer möglichen schizophrenität Jason Taverners hat das ganze reichlich wenig zu tun. Aber lies selbst.
#13
Geschrieben 03 Dezember 2006 - 18:10
Das Buch verfolgt Taverner weiter wie er sich in einer Welt, die ihn nicht mehr kennt, zurecht findet. Dabei lernt er auch den regionalen Polizei-General und seine Zwillingsschwester Alys kennen, die ihm allerdings andeutet, dass sie ihn kennt.
Irgendwann kehrt Taverner zurück in die "normale" Welt, aber in der ist Alys an einer Überdosis einer neuartigen Droge "KR3" gestorben, und ihr Bruder/Liebhaber kann sich gelegentlich nicht zurückhalten mit dem Weinen...
Also, das Buch ist nicht das gelungenste in punkto Plotkohärenz. Abgesehen davon, dass das Ende sich irgendwie (im Titel?) verliert, und auch immer wieder (einigermaßen interessante) Abstecher gemacht werden in das Wesen der Liebe & des Ruhms, ist mir unklar wie das Einnehmen einer Droge durch Person A, das Raumzeitgefüge von Person B derart beeinflussen soll, das Letztere sich nach As Entwöhnung sogar daran erinnern kann. Das wird nicht erklärt, und ich sehe nur einen Weg hin zu dieser Nicht-Begründung, den Dick andeutet, nämlich durch den Namen der Schwester des hohen weinenden Polizisten: Das Buch ist einfach eine Trash-/Umkehr-Analogie zu Carrolls Klassiker Alice in Wonderland! Um es möglichst trashig zu machen, macht Dick auch häufiger als in anderen Texten, die ich von ihm kenne, Gebrauch von gesprochener/beschriebener Vulgarität, bis hin zum unsympathischen "Helden" Taverner...
Letzteres ist Dick m.E. nicht so richtig gelungen: Da war ich von Spinrads Bug Jack Barron wesentlich umgehauener.
Allerdings gibt's auch immer wieder Geschriebenes, das inspiriert: Buckman, der später unkontrolliert weinende Polizist, denkt z.B. an seine unkontrollierbare Schwester...
Dick malt die selbstbewusste Frau der Moderne aus, und seine männlichen Helden erleben realitätsverfremdende Angst. Vor mehr als 30 Jahren!Because I'm so goddamn afraid of you, so basically, ontologically scared of everything about you, even your willingness to leave.
Fazit: Lesen!
P.S.: Lustig finde ich die Idee des vernetzten Telefonsex, dem einige Figuren im Buch verfallen sind. Dick hat meines Wissens das alltägliche Internet nicht erahnt, aber schon evtl. seine mögliche zukünftige Auswirkung.
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 15 Dezember 2006 - 02:36.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
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Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#14
Geschrieben 03 Dezember 2006 - 19:51
Ganz im Gegenteil: Dies ist eines der ganz, ganz wenigen Bücher, in denen so etwas wie das Internet nur annähernd erdacht wurde. In dem Hotel in Las Vegas nimmt Traverner die Verbindung zu einem WWW ähnlichen gebilde auf. Ich habe die Szene nicht mehr genau im Kopf, aber dies war eine der sehr wenigen Stellen, in denen ein SF Autor so etwas vorher gesagt hatte.P.S.: Lustig finde ich die Idee des vernetzten Telefonsex, dem einige Figuren im Buch verfallen sind. Dick hat meines Wissens das alltägliche Internet nicht erahnt, aber schon evtl. seine mögliche zukünftige Auswirkung.
#15
Geschrieben 06 Dezember 2006 - 00:30
Und ich gar nicht. Deshalb habe ich gerade noch mal eine Viertelstunde investiert und alle Vegas-Szenen in meiner Ausgabe ('79, von Granada) durch "gescannt" - Taverner erwähnt zwar einmal eine "encyclopedia machine" aber mehr finde ich nicht. Bitte Kapitel angeben, ansonsten gehe ich erstmal davon aus, du hast dich im Buch geirrt. Sorry.In dem Hotel in Las Vegas nimmt Traverner die Verbindung zu einem WWW ähnlichen gebilde auf. Ich habe die Szene nicht mehr genau im Kopf
/KB
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(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#16
Geschrieben 06 Dezember 2006 - 02:55
Das habe ich auch so empfunden. Dafür gibts für die Schilderungen der Figuren und dem Beziehungsgeflecht untereÃnander nen Extra Plus Punkt !Also, das Buch ist nicht das gelungenste in punkto Plotkohärenz.
#17
Geschrieben 06 Dezember 2006 - 04:42
Genau das mit der Encyclopedia Maschine meinte ich. Ich war jetzt nicht in der Lage die Stelle zu finden, aber darauf kommt es nicht an. Dies ist die beste Vorhersage des Internets, die ich bisher gelesen haben. Die meisten Autoren sprachen immer entweder von Karteikarten und Lochstreifen oder von unglaublichen Supercomputern, die das Wissen der Menschheit mal schnell auf ein paar Atome speichern. Nein, von einem weltweit umspannenden Datennetz, das die Dezentralen Informationen anbieten, davon las man nie. Auch hier - das gebe ich zu, ist er noch weit entfernt, aber so viel anders als ein DSL Port ist das beschriebene nicht. Natürlich hat sich Dick ein wenig gestelzt ausgedrückt, aber das wollen wir ihm nachsehen, oder? @Lemmy: Vollste Zustimmung. Die Charaktere machen das Buch zu einem wahren Genuss.Und ich gar nicht. Deshalb habe ich gerade noch mal eine Viertelstunde investiert und alle Vegas-Szenen in meiner Ausgabe ('79, von Granada) durch "gescannt" - Taverner erwähnt zwar einmal eine "encyclopedia machine" aber mehr finde ich nicht. Bitte Kapitel angeben, ansonsten gehe ich erstmal davon aus, du hast dich im Buch geirrt. Sorry.
#18
Geschrieben 06 Dezember 2006 - 05:02
/KB
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[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
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Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
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#19
Geschrieben 31 Dezember 2006 - 07:08
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#20
Geschrieben 08 Januar 2007 - 04:51
Dazu passt aber doch nicht, dass das totalitäre System die Wirklichkeit (was immer das auch sein mag, hehe...) des Romans ist? Trotzdem eine sehr interessante Interpretation.TEIL EINS: IMHO hat Dick den abrupten Realitätswechsel bewußt gewählt, um aufzuzeigen, daß ein faschistoides Amerika direkt um die nächste Strassenecke lauert. Ein einziges Ereignis, ein Attentat ( hier mit nem Schwamm laugh.gif ), reicht aus um es hervortreten zu lassen.
Das verstehe ich nicht, was wohl daran liegt, dass ich bis auf die Kinderfilme Alice im Wunderland nicht kenne. Kannst Du das etwas genauer erklären oder sollte ich besser vorher das Buch lesen?(...) ist mir unklar wie das Einnehmen einer Droge durch Person A, das Raumzeitgefüge von Person B derart beeinflussen soll, das Letztere sich nach As Entwöhnung sogar daran erinnern kann. Das wird nicht erklärt, und ich sehe nur einen Weg hin zu dieser Nicht-Begründung, den Dick andeutet, nämlich durch den Namen der Schwester des hohen weinenden Polizisten: Das Buch ist einfach eine Trash-/Umkehr-Analogie zu Carrolls Klassiker Alice in Wonderland!
Für mich ist das wohl schon so selbstverständlich (also selbstbewusste und -bestimmende Frauen), dass ich das gar nicht wahrgenommen habe beim lesen. Wie deutest Du in dem Zusammenhang den Inzest? Generell passt dieser Teil der Geschichte irgendwie gar nicht zu dem Rest, finde ich.Allerdings gibt's auch immer wieder Geschriebenes, das inspiriert: Buckman, der später unkontrolliert weinende Polizist, denkt z.B. an seine unkontrollierbare Schwester...Dick malt die selbstbewusste Frau der Moderne aus, und seine männlichen Helden erleben realitätsverfremdende Angst. Vor mehr als 30 Jahren!
Naja, das was PKD hier beschreibt habe ich eher mit den Geräten aus "Do Androids Dream of Electric Sheep?" assoziiert wegen der gemeinsamen Erfahrung der Teilnehmenden. Im heutigen Internet findet sowas ähnliches nicht statt, oder habe ich was verpasst?P.S.: Lustig finde ich die Idee des vernetzten Telefonsex, dem einige Figuren im Buch verfallen sind. Dick hat meines Wissens das alltägliche Internet nicht erahnt, aber schon evtl. seine mögliche zukünftige Auswirkung.
Und auch die kürzeste In der aktuellen Heyne-Ausgabe steht nur die Frage "Hast Du einen Enzyklopädie-Anschluss?" und sonst nichts mehr.Genau das mit der Encyclopedia Maschine meinte ich. Ich war jetzt nicht in der Lage die Stelle zu finden, aber darauf kommt es nicht an. Dies ist die beste Vorhersage des Internets, die ich bisher gelesen haben.
Wer bin ich, um hier mit "Nein" zu antworten? Ich finde in dem Zusammenhang die vagen Hinweise auf das weltweite Polizeidaten-Netz deutlicher als die Frage nach dem Enzyklopädie-Anschluss. Trotzdem finde ich das als Hinweis auf das Internet sehr gewagt. Aber wie gesagt: wer bin ich...Nein, von einem weltweit umspannenden Datennetz, das die Dezentralen Informationen anbieten, davon las man nie. Auch hier - das gebe ich zu, ist er noch weit entfernt, aber so viel anders als ein DSL Port ist das beschriebene nicht. Natürlich hat sich Dick ein wenig gestelzt ausgedrückt, aber das wollen wir ihm nachsehen, oder?
Das finde ich auch seltsam. Ich hatte die Stelle im Buch scheinbar nur quergelesen und mir dabei meine eigene Erklärung zusammengebastelt. Ich dachte, dass Alys alle Leute _ihres_ Wahrnehmungssystems - und dazu gehört auch Jason (sie ist ja ein Fan) - in _ihr_ anderes Universum mitgenommen hat. Dort wacht Jason in dem Hotelzimmer auf, usw. Als Alys stirbt, ist er dann wieder der bekannte Entertainer. Aber Du hast recht, es steht in dem Buch: "Er [Taverner] wechselte in ein Universum über, in dem er nicht existierte. Und wir wechselten mit ihm - weil wir Objekte seines Wahrnehmungssystems sind." Mit Alys statt Taverner macht das Ganze doch mehr Sinn?!Also so ganz kann ich das Ende nicht nachvollziehen. Alys hat diese Droge genommen und dadurch die Raumzeit gewechselt. Dabei hat sie Jason mitgenommen. Dieser hat dann Felix Buckmann und dessen Bürovorsteher, da sie Teil seiner Umgebung gewesen sind, ebenfalls in die neue Raumzeit mitgenommen.
Vielleicht setzt die Wirkung der Droge so zeitverzögert ein, dass Jason kurz vor dem Anschlag in das andere Universum transferiert wurde? Also leicht zeitversetzt zu dem "richtigen" Universum? Das würde dann auch erklären, warum er dort nicht an den Röhren in seinem Körper stirbt und warum er im Hotelzimmer seinen Anzug anhat (incl. des Geldes). --- DDAls Jason die Raumzeit gewechselt hat, passierte das nur auf geistiger oder auch auf körperlicher Ebene? Wenn es die geistige Ebene war, hätte er ja eigentlich im Krankenhaus aufwachen müssen, denn da begann die ganze Geschichte. Passierte der Raumzeitwechsel jedoch auf körperlicher Ebene, hätte Jason doch im Sterben liegen müssen als er im Hotel aufwachte, da er noch vor der Entfernung dieser Freßröhren aus dem Krankenhaus verschwunden ist.
#21
Geschrieben 08 Januar 2007 - 18:34
Gerade bei den Büchern von Dick habe ich das Gefühl das er munter drauflosschreibt, so wie es ihm gefällt, und die Logik dann auch mal links liegen läßt. Mit Erklärungen geizt er, getreu dem Motto: "So ist es halt. Fertig."
Für mich ist das eine eindeutige Schwachstelle seiner Romane. Sowohl bei Eine andere Welt und Warte auf das letzte Jahr tauchen irgendwelche Drogen auf mit den man entweder in der Zeit reisen kann oder die Existenzebene wechselt. Woher, warum, wieso diese Drogen da sind wird nie erklärt, wobei Ubik noch ein Fall für sich ist.
Du hast auch Zeit aus den Fugen schon genannt. Ein Buch das ich mir deshalb gekauft habe weil eben genau diese Sache mit den Zetteln (Dinge verschwinden, zurück bleibt ein Zettel auf dem der Name dieser verschwundenen Dinge steht) so unheimlich interessant klang. Das war für mich so ein Aufhänger es zu lesen. Nur, bis auf den Anfang erwähnt Dick diese Zettelgeschichten bis zum Ende hin nicht mehr. Ja, wenn man es genau nimmt, ergibt, wenn man das Ende kennt, diese Zettelgeschichte überhaupt keinen Sinn und ist völlig unlogisch.
So wirken manche Bücher von Dick völlig zusammengeschustert auf mich.
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#22
Geschrieben 29 Dezember 2011 - 20:07
Ich habe jetzt die ersten beiden Kapitel durch. Wie oft bei Dick gibt es einen Schnitt, nachdem man nicht mehr weiß, ob das noch real sein soll, was der Protagonist da erlebt; es gibt, im Gegenteil, mehrere Hinweise darauf, dass es nicht sein KANN. Auch fällt mir auf, dass die Handlung im "realen" Teil am Anfang wie bei Ubik ziemlich SFig ist - dieses Ding, das Taverners junge Geliebte ihm da an die Brust schmettert, z.B..
Ich lese das Buch gerade und habe soeben die Anfangssequenz gelesen. Wie so oft kribbelt es und man braucht nur wenige Sätze um vollständig vom Geschehen gefangen zu sein. Kaum taucht man in die bekannte Welt ein, bricht die Vertrautheit auseinander.
http://defms.blogspo...blick-2023.html
#23
Geschrieben 17 Oktober 2018 - 16:38
http://defms.blogspo...blick-2023.html
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