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Iain Banks - Der Algebraist


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10 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

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Geschrieben 19 Oktober 2006 - 13:58

Herzlich Willkommen zur ersten Halbzeit des Novemberlesezirkels.

Wir lesen:

Iain Banks
Der Algebraist

Bitte hier nur eure Eindrücke zum zweiten Abschnitt (Seiten 361 - Ende) schreiben.

Viel Spaß!

Bearbeitet von Kopernikus, 01 November 2006 - 07:37.

"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#2 mangold

mangold

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Geschrieben 06 November 2006 - 19:05

gibt es hier ijm Forum einen Spoiler-Tag?habe ich nicht gefunden also vorsicht :devil: Zum Glück zeigt sich, dass die Dweller nicht solche Einfaltspinsel sind wie befürchtet. Sie können sich Ihre nach Aussen zur Schau gestellte Naivität leisten, weil sie noch einige Dicke Asse im Ärmel haben.Sehr gut und für mich unerwartet kam die Erscheinung der KIs als Asylsuchende bei den Dwellern. Wäre schade, wenn die KIs aus diesem Universum verbannt worden wären. Wobei sich die Frage stellt, ist Fassin wie der Gärtner auch eine KI? Zumindest sagt er, "irgendwann werden WIR frei sein". Oder wie ist das gemeint?
ich geb's auf, meine Leseliste hier auf dem Laufenden zu halten - dank dieses Forums lese ich viel zu viel :D

#3 Holger

Holger

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Geschrieben 13 November 2006 - 22:12

Stimmt ja! Da war ja was ...Teil 4 und ich hab den Banks erst mal auf die Seite gelegt. Ist eine Schande, ich weiß, aber im Moment brauche ich einfach guten Stoff und das mit viel Helium aufgepumpte Abenteuer um Fassin vermag mich nicht wirklich zu fesseln.Ich verspreche allerdings, später wieder dazu zu stoßen. Jetzt muß ich allerdings erstmal Wil McCarthys SOL fertiglesen (ein echter Pageturner!).Grüße in die RundeHolger
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#4 Dave

Dave

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Geschrieben 14 November 2006 - 11:42

Ich habe mich nun durch den gähnend langweiligen vierten Teil gekämpft. Der ist ähnlich nichtssagend und unmotiviert wie das vorige Kapitel.
Es fehlen für meine Begriffe auch die schön geschriebenen Passagen, die einen über das inhaltliche Vakuum hinwegtrösten.

Wobei sich die Frage stellt, ist Fassin wie der Gärtner auch eine KI? Zumindest sagt er, "irgendwann werden WIR frei sein". Oder wie ist das gemeint?

Ich horchte ein wenig auf, als das Thema Religion angesprochen wurde, schließlich müsste es ja etwas sein, das die unzähligen Spezies unter einen Hut bringen könnte. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann leistet Wahrheit dies, indem sie von einer großen Simulation ausgeht. Ein ziemlich verrückter gemeinsamer Nenner. Allerdings ist mir noch nicht klar, ob das nur ein kleiner Schabernack am Rande ist, den Banks hier einfließen lässt.

#5 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 14 November 2006 - 14:25

Ah es liest doch noch jemand, wenn auch nicht mit viel Begeisterung. Ich hatte schon gedacht, ihr hättet alle eure Zeitwahrnehmung verlangsamt. Mit hat Fassins Aufenthalt bei den Dwellern gut gefallen. Eine sehr interessante Rasse. Die restliche Story - Invasionsflotte-Merkatoriaflotte - hat mich überhaupt nicht interessiert.Der Roman hat durchaus seine Längen. Ohne die Dweller wäre es wirklich ein langweiliges Buch.Gruß Markus

#6 mangold

mangold

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Geschrieben 14 November 2006 - 17:02

aahhh endlich Leute im zweiten Teil. Mir kommt das Ende wie ein Cliffhanger vor, das ganze Buch (das erwähnte ich schon) erscheint mir wie die Einführung eines neuen Universums. Der Angriff des Separaten-Clusters kam mir auch arg kurz vor, kaum waren Sie da, sind sie schon wieder abgehauen weil sie von den Dwellern Schelte (das aber gründlich) bezogen haben.Wozu war eigentlich der Archimandrit mit seinen brutalen Anwandlungen da? Die Brutalität dieses Despoten ist für die Handlung doch völlig belanglos! Oder hätten die Dweller nicht eingegriffen, wenn dieser nicht so rücksichtslos gewesen wäre? Fragen über Fragen....
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#7 Stefan9

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Geschrieben 15 November 2006 - 08:53

Hallo zusammen,

ich muss einräumen, das der Titel in mir(als Banks Fan) einen sehr zwiespältigen Eindruck hinterlässt. Ich bin mir auch unschlüssig, was wir hier eigentlich vorliegen haben. Ein Lesebuch(ja schön lang), einen Thriller , eine Agentengeschichte, eine Liebesgeschichte,4 Freunde und ein Wrack Geschichte, eine Detektivgeschichte oder vielleicht auch einfach nur eine Abenteuergeschichte mit SF Backround. Mir kommt es so vor, das Banks sich ein wenig zu viel vorgenommen hat, alle Fäden dieses vielschichtigen Plots in den Händen zu halten und sich zusätzlich noch in unnötigen Längen verzettelt. Sicher gab es auch viele „oha, ach so, ach ne,“ Momente, die mich begeistert haben. Beispielsweise bin ich
Spoiler an

In dem Kapitel über die Ythin, die mit ihrem Nekroschiff Leichname aufsammeln, Banks sofort auf den Leim gegangen. Das hätte natürlich sofort klingeln müssen, das Leisicrofe auf der Rovruez nicht mehr ganz lebendig anzutreffen ist.

Spoiler aus

Möchte gar nicht wissen, wie oft ich noch solche Dinge überlesen habe.......

Leider ist das zweite und dritte Viertel des Buches viel zu opulent (gähn) geraten. Entschädigt wird man dafür aber im Finale, wo sich alles auflöst.

Noch ein Spoiler

Tja, der Schlussatz. Wie schon im ersten Lesezirkelteil angedeutet befinden wir uns imho in einem Pre Kulturuniversum.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die ganze Merkatoria bereits von den KI s unterwandert. Weil OG , der Gärtner, ja schon im ersten Satz des Prologes berichtet, eine Geschichte erzählen zu wollen.Vielleicht entwickelt sich ja aus den Beyondern, die über die KI s im Bilde sind, die Kultur nach einer gemeinsamen Revolution gegen die Merkatoria.



Das war dann auch wieder so ein „oha“ Erlebnis.


Grüsse ins Board

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4

  • (Buch) gerade am lesen:James Blish Gewissensfall
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#8 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 16 November 2006 - 16:08

Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Keine spannende Geschichte, dafür aber amüsant mit einigen interessanten Ideen (z. B. die Dweller). Hat teilweise seine Längen, aber nie so schlimm, dass ich keine Lust mehr zum Lesen hatte. Das Ende hat mir richtig gut gefallen, sehr überraschend, da hätte ich nicht mit gerechnet - Stichwort Dweller-Liste.Der Arschmantrit war in der Tat überflüssig. Da hätte man auch andere Gründe finden können, um die Liste zu suchen. Gruß Markus (Der seit einiger Zeit seine Signatur nicht mehr ändern kann) :smokin:

#9 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 16 November 2006 - 16:24

Achtung, Spoiler fürs Ende, nicht lesen wer sich die Spannung nicht nehmen lassen will!!!

Ich bin seit heute auch durch. Leider war die zweite Hälfte insgesamt etwas schwächer, mir hat etwas der Humor gefehlt, der war in der ersten Hälfte doch irgendwie prägnanter.
Wirklich überraxhend fand ich die Auflösung um die Dweller-Liste eigentlich nicht, spätestens seit der Geschichte mit dem (zu leugnenden) Planetenverteidiger war klar, das die Dweller eigentlich nur Theater spielen und alle hinters Licht führen. Für mich lag der Verdacht nahe, das sie die Wurmlöcher im inneren der Gasriesen verstecken
Ob das ganze eine Vorgeschichte zur "Kultur" darstellt, kann ich leider nicht beurteilen, das hier war mein erster Banks (aber bestimmt nicht mein letzter).
Das Fassin eine KI ist, glaube ich eigentlich eher weniger, ich denke, der Spruch am Ende (Eines Tages werden wir alle frei sein) bezog sich auf seine neuen Freunde bei den Beyondern. Gelungen fand ich die Enthüllung, das der Zwilling eine KI ist, das hat mich doch ziemlich überrumpelt.
Ob Lusiferus in dieser Form für die Geschichte notwendig war, bezweifle ich auch. Sicherlich, ohne Antagonisten kommt eine Geschichte schwer aus, aber hier wäre weniger mehr gewesen, vor allem die Szenen am Anfang waren im nachhinein betrachtet noch überflüssiger, als sie anfangs sowieso schon wirkten.
Aber insgesamt ein gutes Buch, ein paar kleine Schwächen und Durchhänger, aber insgesamt doch sehr spannend und unterhaltsam, ein Haufen skuriller Einfälle, eine Prise Humor und jede Menge Sense of Wonder vor exotischer Kulisse.

Abschlusswertung: 8/10, Empfehlenswert

#10 Chronotis

Chronotis

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Geschrieben 09 Dezember 2006 - 18:27

Da ich leider im November nicht viel Zeit zum mitlesen hatte, jetzt aber mit dem Algebraist durch bin, wollte ich hier doch nochmal ein Fazit loslassen.Ich bin definitiv ein Fan von Banks Kultur-Romanen, und im Vergleich mit denen fand ich sein neuestes Werk eindeutig schwächer und deutlich weniger fesselnd. Es ist immer noch ein ziemlich gutes und lesenswertes Buch, allein schon aufgrund des typischen Humors und der sprachlichen Genialität (habs auf englisch gelesen und regelmäßig über die Ausdruckskreft gestaunt.)Die Geschichte ist aber leider etwas zu zerfranst, und auch wenn die Haupthandlung um Fassin einen befriedigenden Abschluss findet, wirken gerade die anderen Erzählstränge etwas zu unausgegoren. In meinen Augen liegt das zum Teil daran, das Banks sich mit einigen Ideen zu sehr den Universen anderer Autoren annährt. Z.B. die in Kommentaren weiter oben erwähnten Parallelen zum Wüstenplanet oder auch Simmons Hyperion, denn Beyonders gegen Mercatoria klingt sehr nach Ousters gegen Hegemony, oder? Ich will ihn damit nicht des Plagiats beschuldigen, natürlich sind solche Ähnlichkeiten unvermeidbar, aber irgendwie scheint Banks zuviel Zeit auf diese Hintergründe zu verschwenden, während es ihm eigentlich nur um die Hauptcharaktere und ihre persönlichen Schwächen und Emotionen geht. Dieser Kontrast, den ich so phantastisch an Banks Sil finde, kommt hier leider erst ganz am Ende zur Geltung, und macht einem die Länge des guterzählten aber zu lose konstruierten Romans schmerzlich bewusst.Soweit mein momentanes Fazit, und trotz des nicht wirklich begeisternden Gesamteindrucks ist Banks für mich immer noch einer der herausragendsten Vertreter moderner Space-Opera.

#11 Dave

Dave

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Geschrieben 13 Dezember 2006 - 02:52

Dann schiebe ich auch noch eine Bemerkung hinterher, immerhin habe ich es geschafft das Buch zu beenden, allein für einen Kommentar war ich zu ermattet...

Viel gibt es ja auch nicht zu berichten, so fand ich die Kapitel 3 bis 5 sehr schwach. Ich hatte den Eindruck, wenn sich wirklich einmal etwas für die Geschichte Wichtiges ergab, dann spielte sich das in Nebensätzen ab.
Die Suche nach einem mit entscheidenden Informationen ausgestatteten Dweller am Ende des fünften Kapitels endete als Rohrkrepierer. Nun, das stellt kein größeres Ärgernis da, schließlich kann von einem Spannungsaufbau im Vorfelde nicht die Rede sein.

Zu meiner Verwunderung fand ich dann doch noch ein wenig Gefallen an dem sechsten und letzten Kapitel. Zunächst gab es einen Schuss vor den Bug, als Banks mit seiner buchstäblichen Nullnummer (!) aufwartetet, die ja aus mathematischer Sicht durchaus einen Sinn ergibt. Da musste ich schon sehr grinsen, obwohl man dies durchaus als Motivation für eine Ausholbewegung ansehen könnte, um sich des Buches so schnell als irgend möglich zu entledigen. Doch halt, die Poente folgt erst noch!
Fassin, der ja eher unbeholfen mit gefurchter Stirn durch die Veranstaltung getaumelt war, bedient sich nunmehr eines gerissenen Schachzuges und triumphiert. Ganz nebenbei löst er das Geheimnis, welches so weltbewegend nicht ist, und gibt einem so doch zumindest das Gefühl, mit diesem Roman abschließen zu können.

Lustig, einen Gedanken habe ich stets aufs Neue: Dies ist nun aber wirklich dein letzter Banks!
Insgeheim wünsche ich mir dann aber doch, dass das Gras üppig und dicht über die Lektüre wachsen möge, damit ich meine Nerven demnächst wieder auf die Probe stellen kann...

Bearbeitet von Dave, 13 Dezember 2006 - 02:52.



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