Raus aus den Startlöchern!
Den Prolog fand ich ganz stimmungsvoll und interessant. Sehr originell, wie sich der Erzähler hier einmal selbst vorstellt. Etwas rätselhaft kam es mir dann vor, als das erste Kapitel begann und der Erzähler loslegte, obwohl er bei den Szenen gar nicht zugegen sein konnte.
Na ja, dazu wird es vermutlich noch eine Erklärung geben.
Ansonsten sind die sechs Kapitel ja so üppig, dass man sich nicht mal so eben eines bei einer Tasse Kaffe zur Brust nehmen kann. Dafür gibt es aber angenehm dosierte Abschnitte und Szenenwechsel, an denen man die günstige Gelegenheit hat, sein Lesezeichen zu zücken.
Nach den ersten 60 Seiten bin ich stilistisch zumindest schon einmal sehr begeistert. Auch was hier an Dynamik, Ideen und Kulisse schon zu Anfang geboten wird, ist schon sehr beeindruckend.
Natürlich habe ich mich schon gleich zu Beginn gefragt, wann ich mich wohl das erste Mal aufregen würde. Schließlich geht es hier um
Iain Banks.
Eigentlich bräuchte ich es gar nicht weiter zu erwähnen, denn diese Szene springt einem geradezu ins Gesicht. Natürlich ist es der zum Punchingball umfunktionierte und abgetrennte Kopf eines mutmaßlichen Attentäters.
Das ist gleichermaßen absurd und abstoßend, sodass die Geschichte unverzüglich etwas an Kraft und Faszination verliert, zumindest ging es mir so. Versuche ich mich doch in die Geschichte hineinzuversetzen, um mich alsbald wieder durch die Albernheiten des Autors vor die Tür gesetzt zu sehen.
Dennoch ist die Beschreibung des
Archimandrits Lusiferus, dem Herrscher über 117 Sonnensystemen so brillant geschrieben, dass es auch hier wieder lohnenswert ist, sich dem Wechselbad
Banks einmal mehr auszusetzen.
Mein Onkel ist ein Walross, nun gut, vielleicht ist es ja eine gute Idee, in den Körper eines solchen Tieres zu schlüpfen. Im Moment erschließt es sich mir noch nicht unmittelbar.
Etwas merkwürdig kam es mir vor, das
Banks in kürzester Zeit wieder Gefallen an Reißzähnen fand. Schließlich lag die (äußerst beeindruckende) Szene mit den implantierten und tödlich wachsenden Zähnen erst wenige Seiten zurück.
Sehr gut hat mir das Herbsthaus gefallen und die ersten Beschreibungen der
Dweller, dieser gigantischen Spezies, die auf einem Gasriesen beheimatet ist.
Sehr spannend auch das abgestürzte Raumschiff und der geheimnisvolle (digitale?) Abgesandte, von denen wohl auf den nächsten Seiten die Rede sein wird...