mangold, on 6 Nov 2006, 15:49, said:
Zu den Dwellern wurde ja schon einiges gesagt, die sehr lange Lebensdauer finde ich auch seltsam und übertrieben. Gerade die kindliche und naive Darstellung stößt bei mir nicht auf Gegenliebe, so eine alte Zivilisation stelle ich mit etwas erhabener vor. Ebenso dachte ich zunächst an gigantische Wesen, musste leider feststellen, dass Dweller nur ca. 9 Meter groß werden, Kleidung tragen und im Büro sitzen. Passt leider nicht so richtig in das Konzept.
Klasse, wie nüchtern Du das beschreibst. An dieser Stelle war ich noch nicht, aber das sind exakt so die Momente, über die ich mich künstlich aufregen kann.
Daher ist ja auch das Zitat aus der Times auf dem Buchrücken "
Iain Banks ist der bedeutendste Science-Fiction-Autor der Gegenwart" nicht nur ein wenig frech, sondern ganz sicher auch nicht zutreffend. Vielleicht sollte man das sprechende Walross in der Zinkwanne dazu befragen. Für mich wäre
Banks eventuell der bedeutendste Science-Fiction-Clown.
Aber nun wieder zurück zur (eigentlich unverdienten) ernsthaften Betrachtung des Romans.
Was die Milliarden Jahre Lebenszeit der
Dweller betrifft, sollte man noch erwähnen, dass sie in der Lage sind, ihren Metabolismus und Denkvorgang zu reduzieren und so praktisch Hunderttausende von Jahren verschlafen, wenn man das mal so formulieren kann. Das hat mir ganz gut gefallen und mich etwas besänftigt.
Noch etwas zum zweiten Kapitel. Mittelpunkt ist sicher die Begegnung mit der KI-Projektion, die recht informativ war. Natürlich hatte ich in Anbetracht der unterschiedlichen Spezies, die sich im Palast trafen, eine Muppet-Show erwartet, die zu meiner Überraschung ausblieb. Überhaupt hat mir das zweite Kapitel gut gefallen.
Seltsam kommt es mir vor, das die Angst und Ablehnung von Maschinenintelligenzen scheinbar nicht auf eine Spezies beschränkt ist, es herrscht da eine große Übereinstimmung.
Was war also vor der letzten großen Diaspora geschehen?
Etwas zu unbeleuchtet sind mir bislang die
Beyonder, was hat es mit der Zerstörung des Portals auf sich und den kriegerischen Handlungen?
Übrigens, wie
Lusiferus hier wieder auftauchte, vor den Trümmern einer Stadt in eine Hand voll Erde starrend, das hat schon was.
Und natürlich die Softcore-Sex-Szene am Ende des Kapitels, mit dem Morsecode auf nackter Haut, klasse.
Stefan9, on 6 Nov 2006, 17:37, said:
Wenn ihn dann "vor lauter vor sich hinschreiben" plötzlich die Muse küsst und er mit brillanten Ideen und Gedankengängen "um die Ecke" kommt, verzeih ich ihm gerne.
Schön gesagt, und ganz genau so sehe ich es auch.