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WHAT IF - Autorenwettbewerb


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102 Antworten in diesem Thema

#61 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 02 Dezember 2006 - 13:20

Vielleicht wäre es ratsam gewesen, vor der Lektüre von Der Circus lauert überAll irgendeine abgefahrene Cyber-Droge zu sich zu nehmen.

Der Circus lauert überAll von Marcus Pohl

Brrrr, ich bekomme Schüttelfrost. Abbruch nach 2 Seiten. Eine Zumutung! - Ich kann mir nicht vorstellen, dass Altmeister Herbert W. Franke seinen Segen zu dieser gequirrlten ... gegeben hat.

#62 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

    Illuminaut

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Geschrieben 02 Dezember 2006 - 20:36

Und weiter geht´s:

Der Unterhaltungskubus von Christian Hartl

Virtual Reality mal anders, ein Kubus mit „Nano-Gel“ (Nano muss jetzt für alles herhalten) ersetzt den Cyberspace. Das mit dem „stabilen“ Gel, in welches man „eintaucht“, ohne dass überschüssiges, weil überquellendes Material beim Schließen der Schiebtür gekappt wird, ist zwar erklärungsbedürftig, aber was soll†™s? - Das Thema „Strafvollzug“ wäre es wert gewesen, seriöser behandelt zu werden - nicht in B-Movie-Stil. - Stilistisch ist der „Text“ unbeholfen, holprig, zuweilen eine Katastrophe. Kostprobe: „Die Gliedmaßen waren durch die Nanoreaktion so stark zerstört gewesen, dass man sie nur noch Amputieren gekonnt hatte.“

Ungenügend.

#63 Jan Gardemann

Jan Gardemann

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Geschrieben 02 Dezember 2006 - 22:09

Der Unterhaltungskubus von Christian Hartl liest sich wie der Bericht einer Schülergruppe, die sich mit einer ungewöhnlichen Idee bei "Jugend forscht" beteiligen möchte. Ich schließe mich Helmuths Meinung an: katastrophal!

Beim Lesen mancher WHAT-IF-Story hätte mich, wenn ich für den Wettbewerb eine auf das Thema zugeschnittene Geschichte geschrieben hätte und diese dann abgelehnt worden wäre, sicherlich die kalte Wut gepackt. :rofl1: Ganz böse Leute könnten sich sogar dazu hinreißen lassen, zu überlegen, wie schlecht die abgelehnten Geschichten erst geraten sein müssen, wenn diese ausgewählten Stories tatsächlich die Creme der eingereichten Beiträge darstellt. :smokin:

Ich bin aber artig und davon überzeugt, dass die Jury ihre Gründe für ihre Entscheidung hatte; wenn diese mir momentan allerdings unverständlich bleiben. Aber mann muss ja nicht alles verstehen!

Bearbeitet von Jan Gardemann, 02 Dezember 2006 - 22:16.


#64 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

    Illuminaut

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Geschrieben 03 Dezember 2006 - 14:29

Ich habe zwar schon mein Urteil über die nächste Story von Christian von Aster in petto, möchte aber doch zuvor einen Apell richten an Mitleser, Mitstreiter (die ebenfalls am Wettbewerb teilgenommen haben) und Mitautoren (solche, die es egal aus welchen Gründen nicht getan haben und auch jene, die zu den ausgewählten Kandidaten gehören):

Mitleser: Eure Meinung interessiert. Autoren und Jury können daraus lernen. Ein kurzer Kommentar reicht, niemand verlangt hier eine Analyse.

Mitstreiter: Ihr seid aus dem Rennen, berechtigt oder nicht. Auch wenn sich ein halbes Dutzend geoutet haben, was ehrenwert ist, unterstellt Euch niemand, dass Ihr die Autoren der Endrunde schlecht machen wollt. Ihr seid auch Leser - und habt als Autoren vielleicht eine andere Sichtweise.

Mitautoren: Ich verstehe, dass Finalisten wie Alexander Otto und Julia Blaschke sich zurückhalten, wenn es um ihre Mitbewerber geht. Trotzdem müssten sich sich hin und wieder einen sachlichen Kommentar nicht verkneifen. Ein lobendes Wort entschädigt allemal für ein kritisches. - Und weitere Finalisten, die auf diesen Thread gestossen sind, könnten wenigstens kurz Stellung zur "Kritik" an ihrer Story nehmen.

Überhaupt: Ich kann allen Autoren nur empfehlen, sich diese Storys zu Gemüte zu führen. Sie illustrieren die gegenwärtige Marktsiuation und Eure Chancen für künftige Ausschreibungen ... auf drastische Weise.

#65 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 03 Dezember 2006 - 14:58

Tut mir leid, Helmuth, aber nach einigen Kostproben war mein Bedarf gedeckt.Der arme Herbert W. Franke konnte wohl nicht "Nein!" sagen ...GrußFrank

Bearbeitet von Frank W. Haubold, 03 Dezember 2006 - 17:38.


#66 Volker

Volker

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Geschrieben 03 Dezember 2006 - 17:35

Beim Lesen mancher WHAT-IF-Story hätte mich, wenn ich für den Wettbewerb eine auf das Thema zugeschnittene Geschichte geschrieben hätte und diese dann abgelehnt worden wäre, sicherlich die kalte Wut gepackt. ;) Ganz böse Leute könnten sich sogar dazu hinreißen lassen, zu überlegen, wie schlecht die abgelehnten Geschichten erst geraten sein müssen, wenn diese ausgewählten Stories tatsächlich die Creme der eingereichten Beiträge darstellt. ;)

Als ich sah, dass meine Geschichte zu den 330 abgelehnten gehört, war ich enttäuscht, dachte aber, das sei die Quittung dafür, dass ich erst kurz vor Einsendeschluss fertig geworden bin und keine Zeit zur Überarbeitung hatte. Ich habe sehr lange an ihr gearbeitet (4 Wochen intensiv plus einige Wochen Vorüberlegungen und Skizzen). Danach hätte ich sie nochmal einen Monat liegen lassen und mir dann noch mal vornehmen müssen - dann hätte ich die Schwachstellen bemerkt (und davon gibt es einige). Ich hab die Ablehnung also seufzend akzeptiert und mich gespannt ans Lesen der Top 10 Storys gemacht. Und das war schon hart, da ich bei einigen dachte: Nö, das kann nicht sein, das können die nicht ernsthaft meiner Story vorgezogen haben! Hier spielt sicher die verletzte Eitelkeit eine große Rolle, und ich bin wohl kaum der richtige, um meinen Beitrag objektiv zu bewerten, aber was es da teilweise an stilistischen und sogar orthographischen Katastrophen (Unterhaltungskubus), an tausendmal so ähnlich gehörten Ideen gab, hat mich schon sehr verwundert. Und mir den Glauben daran genommen, dass ich mit einer Überarbeitung vielleicht doch Chancen gehabt hätte, denn offensichtlich spielte das keine Rolle. Ich war mal Gastredakteur bei einer kleinen Literaturzeitschrift und musste mehr als 100 eingereichte Kurzgeschichten durchlesen und bewerten, und diese Erfahrung hilft mir, der Jury nicht allzu sauer zu sein. Man kann einfach nicht jeder die selbe Aufmerksamkeit widmen. Irgendwann ist man einfach voll und überfliegt nur noch. Oder man sucht sich aus den ersten 20, die man gelesen hat, die beste aus und lässt den Rest unter den Tisch fallen. Wie es bei 340 bis zu 50.000 Zeichen langen Geschichten möglich sein soll, zwischen dem 31.10. und Mitte November eine Entscheidung zu treffen, kann ich mir nicht vorstellen. Wütend bin ich nicht. Allerdings ärgere ich mich, dass ich in meinem Weblog (schnipselfriedhof.de) geschrieben habe, dass ich nicht in die Endrunde gekommen bin und gleichzeitig die Besucher aufgefordert habe, die Beiträge auf Telepolis zu lesen. Was sollen die jetzt von mir denken? Einige Geschichten haben mir übrigens gefallen, zum Beispiel "Herr im eigenen Haus", "Aus der Reihe" und "Infogeddon" - ja, auch an diesen Geschichte habe ich Kritikpunkte, aber die findet man immer - und nicht zu knapp auch an meiner Geschichte, wenn man sie denn lesen könnte ;-) PS: Mist. Ich hatte die 10.000 Euro schon fest für die Entwicklung einer Weltvernichtungsmaschine verplant. Das Projekt wird sich nun leider noch etwas verzögern. Sorry. :-(

Bearbeitet von Volker, 03 Dezember 2006 - 17:37.

  • (Buch) gerade am lesen:Milan Kundera: Die Unsterblichkeit
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#67 Alexander O.

Alexander O.

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Geschrieben 03 Dezember 2006 - 20:47

Wenn ich mir vorstelle, 340 solche Texte lesen zu müssen? Ehrlich gesagt habe ich schon Probs., die veröffentlichten Storys alle zu lesen und dann noch angemessen bzw. fair zu beurteilen. Durch die willkürliche Formatierung der Beiträge wird deren Lesbarkeit nicht leichter. Wie Julia schon schrieb, die Absatzformatierung durch Grossbuchstaben erfolgte willkürlich durch die Online-Redaktion. Ehrlich gesagt hätte ich mir bei dem recht hochdotierten und als anspruchsvoll apostrophierten Wettbewerb etwas mehr Sorgfalt gewünscht. Ich finde die ganze Präsentation misslungen. Christian von Asters Infogeddon halte ich übrigens für den aussichtsreichsten Kandidaten für den Jury-Preis. Die Story ist sehr hörspieltauglich, sicher ein maßgebliches Auswahlkriterium. Ich denke, dass die Aufgabenstellung des Wettbewerbs die offensichtlichen Probleme/Suboptimalitäten mitverursacht hat. Das Thema ist sehr technikorientiert und die neuen Technologien sind extrem abstrakt, man kann auch nur schlecht auf schon vorhandene Bilder beim Leser zurückgreifen. Bei der Erwähnung eines nuklearen Armageddon, entsteht beim Leser ganz zuverlässig ein Bild, dass der Autor nicht weiter ausmalen muss. Begriffe wie Embodyment, oder „sobots“ müssen irgendwie zumindest vereinfacht erklärt werden, bevor ein breites Publikum damit etwas anfangen kann. Da denke ich an Philip Kerrs Roman „Der zweite Engel“, teilweise halbseitige Fußnoten nötigen dem Leser reichlich Geduld ab, allerdings ist die eigentliche Story actionreich genug, um das wieder auszugleichen. Generell ist es die Frage für den Autor, wo er sein Publikum abholen will/muss. Hier im Board sind halt „Hardcore“-SF Leute vertreten, aber wer sich an ein etwas breiteres Publikum wendet, kann sich die Erläuterung - für uns offensichtlicher - Begriffe nicht ersparen. Der Ablauf der Storyline leidet fast zwangsläufig in so kurzen Texten, wie sie für den Wettbewerb verlangt wurden. Die Diskussion hier im Board macht mir jedenfalls Lust mehr in Richtung SF zu schreiben. Aus meiner Aimee-Geschichte werde ich im nächsten Jahr vielleicht ein etwas größeres Ding basteln. Es gibt schon Fragmente einer Fortsetzung, bzw. eines größeren „Dings, da ließen sich dann auch Spannungselemente einbauen.......und das Personal entwickelt sich intellektuell ;-) Ciao Alex PS: @Volker

: Mist. Ich hatte die 10.000 Euro schon fest für die Entwicklung einer Weltvernichtungsmaschine verplant. Das Projekt wird sich nun leider noch etwas verzögern. Sorry. :-(

Ich bin ja noch im Rennen und habe die gleiche Verwendung für eine evt. Siegprämie. Es besteht also noch Hoffnung auf zügige Kompletterlösung...

#68 eRDe7

eRDe7

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Geschrieben 03 Dezember 2006 - 21:01

Jetzt wäre es trotz der Vorstellung, 340 solcher Stories lesen zu müssen, doch ganz interessant, einen Blick auf die abgelehnten Texte werfen zu können.Nur mal aus Neugier ...Andererseits bin ich mit Ftank Haubold einer Meinung, was selten genug vorkommt: Meine Zeit ist mir zu schade, für Texte dieser Art ...(Was nun keine Beleidigung für die Autoren sein soll, sondern mehr über mich als Leser aussagt ...)Grüße,Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#69 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 03 Dezember 2006 - 22:32

Wenn ich mir vorstelle, 340 solche Texte lesen zu müssen? Ehrlich gesagt habe ich schon Probs., die Christian von Asters Infogeddon halte ich übrigens für den aussichtsreichsten Kandidaten für den Jury-Preis. Die Story ist sehr hörspieltauglich, sicher ein maßgebliches Auswahlkriterium.

Schön, dass ich die Diskussion nochmal ankurbeln konnte!

Ich bin zwar noch nicht durch, aber zumal sie eben angesprochen wurde, kann ich immerhin Stellung beziehen:

Infogeddon von Christian von Aster

Eine Vision: Abrechnung mit der Informations-/Mediengesellschaft. Kurz, bündig, auf den Punkt gebracht. Passt. Eine gute Story. Und - hörspieltauglich!, was den Intentionen, die Siegerstory im Bayrischen Rundfunk auszustrahlen, sehr entgegenkommen dürfte, zumindest dem verantwortlichen Jury-Mitglied...

Das Fazit hebe ich mir für den Schluss auf. Ich muss ja noch zwei Storys lesen.

Bearbeitet von Helmuth W. Mommers, 03 Dezember 2006 - 22:37.


#70 Jan Gardemann

Jan Gardemann

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Geschrieben 04 Dezember 2006 - 00:33

Infogeddon von Christian von Aster ist eine klassisch erzählte Story und handwerklich gut gemacht. Im Vergleich mit anderen Stories dieses Wettbewerbs ist die technische Konzeption der hier entworfenen Vision aber ziemlich dürftig. Mich persönlich konnte diese Zukunftsvision der Informationsgesellschaft nicht recht überzeugen. Meines Erachtens blieben die Auswirkungen, die die konkurrierenden Informations- und Nachrichtenkonzerne auf die dargebotenen Nachrichten haben, gänzlich unberücksichtigt. Für einen Konkurrenzkonzern müsste es doch ein gefundenes Fressen sein, einen anderen Nachrichtenkonzern der Verbreitung von Unwahrheiten zu überführen (und wenn das nicht der Fall ist, müsste das plausibel belegt werden). Die Dynamik des Wettbewerbs schließt die Lügengebilde, wie sie in dieser Geschichte beschrieben werden m.E. aus. Was ist mit den Vereinen und Institutionen, die sich für die Verbraucher einsetzen? Und gibt es keine Wahrheitsliebenden, die gegen die Konzerne arbeiten und ihre Systeme hacken?
Für mich lässt der Zukunftentwurf von Christian von Aster zu viele Fragen offen. Ein Kerl, der es quasi ganz allein in der Hand hat, Wahrheit zu "erfinden" erscheint mir unglaubwürdig. Ein etwas genaueres Eingehen auf die Strukturen hätte die Geschichte plausibler gemacht.
Die Story hat mir trotzdem gefallen, besonders auch die Tragik - die aber noch viel tiefgreifender gewesen wäre, wenn mehr Mühe auf die Ausgestaltung der Zusammenhänge gelegt worden wäre.

#71 Naut

Naut

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Geschrieben 04 Dezember 2006 - 19:34

Ich werde beizeiten sicher noch ein paar Geschichten lesen, aber mir fällt gerade etwas anderes ein:In der Benachrichtigung von Iglhaut & Partner wurde zwar erwähnt, dass der Gewinner des Jurypreises bereits feststeht, aber es wurde mit keinem Wort erwähnt, dass er auch schon Bescheid wieß - ich halte es also durchaus für möglich, dass jemand, der sich nun aufgrund der Nichtnominierung zu den ausgewählten 10 Geschichten für einen "Verlierer" hält, in Wahrheit der größere Gewinner ist; denn welchen Sinn ergäbe es denn, jemanden, der schon den Jurypreis hat, auch noch für den Publikumspreis aufzustellen?Nehmen wir z.B. Volker: Er wird ja im Kommentar erwähnt, ist aber nicht nominiert - ein Indiz?Ich selbst mache mir keine großen Hoffnungen, aber vielleicht sollte man mit dem Weiterverkauf seiner Geschichte doch noch bis zum 10. Dez. warten.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#72 Frank

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Geschrieben 04 Dezember 2006 - 20:40

der größere Gewinner ist; denn welchen Sinn ergäbe es denn, jemanden, der schon den Jurypreis hat, auch noch für den Publikumspreis aufzustellen?
Das wäre doch total banane: So nach dem Motto: "Okay, wir als Jury haben uns die Rosine rausgepickt; den restlichen, halbwegs brauchbaren Krempel aus den 350 Stories kann das Publikum haben ..." Ne ne, dann müsste die Jury auch ALLE Stories fürs Publikum zugänglich machen ... obwohl ich dir natürlich nicht die letzte Hoffnung nehmen möchte ... :)

Bearbeitet von Frank, 04 Dezember 2006 - 21:40.

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#73 Naut

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Geschrieben 04 Dezember 2006 - 20:59

der größere Gewinner ist; denn welchen Sinn ergäbe es denn, jemanden, der schon den Jurypreis hat, auch noch für den Publikumspreis aufzustellen?
Das wäre doch total banane: So nach dem Motto: "Okay, wir als Jury haben uns die Rosine rausgepickt; den restlichen, halbwegs brauchbaren Krempel aus den 350 Stories kann das Publikum haben ..." Ne ne, dann müsste die Jury auch ALLE Stories fürs Publikum zugänglich machen ... obwohl ich die natürlich nicht die letzte Hoffnung nehmen möchte ... :)

Sehe ich anders, es wäre doch der größte Quark, wenn da nochmal dieselbe Story gewänne. Und in Punkto Benachrichtigung (oder auch nicht) im Bereich des Möglichen: Im vorigen Telepolis-Contest "Schreibrecht" wurden nicht mal alle zehn Nominierten über ihr Glück informiert. Wie gesagt, ich habe keine Hoffnung für mich, aber es würde zur seltsamen Erwähnung von Volkers Geschichte im Geleittext passen ...
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#74 von aster

von aster

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Geschrieben 04 Dezember 2006 - 21:00

Nachdem ich auf diesen Thread aufmerksam gemacht wurde, möchte auch ich ein paar Worte zu dem Wettbewerb wagen. Und auch wenn es hier zunächst um eine Besprechung der einzelnen Geschichten geht, ist es mir wichtig, das ein oder andere Wort über meine Motivation zur Teilname fallen zu lassen.
Die Informationsgesellschaft an sich und die Entwicklung von Inflation und Halbwertzeit der Information sind Themen, die ich für sehr wichtig erachte.
Man muss sicher keine Geschichte zu dem Thema verfassen, jedoch ist eine eigene Meinung und eine kritische Grundeinstellung hierbei meines Erachtens vonnöten.
Als man mir den Link zum Wettbewerb zuschickte, kam eine Geschichte mir in den Sinn, deren zentrales Charakterisitkum ist, dass es sich dabei in weiten Zügen keineswegs um Science Fiction handelt.
Außerdem habe ich im Gegensatz zu sonst den Ansatz der Satire ver- und den Humor beiseite gelassen.
Die Geschichte ist entsprechend dem Wettbewerb tatsächlich so konzipiert, dass sie als Hörspiel/ Kurzfilm am besten funktioniert.
Was ihre Funktionsweise und mögliche Kritik angeht, ist es aber vor allem beabsichtigt, auf der zwischenmenschlichen Ebene und innerhalb des Einzelschicksales aufzuzeigen was ein derartiger Umgang mit Information bewirkt. Der gesamte Überbau, Firmenstrukturen, Konkurrenzgebahren, lässt sich logisch erschließen und in der Geschichte nebensächlich.
Mich hat die Nähe zur Realität weit mehr interessiert als die ferne Utopie, in der ich mich gewöhnlich bewege, wenn ich mich in dieses Genre wage.

@Jan Gardemann: - einen Konkurrenzkonzern der Falschinformation anzuprangern ist insofern problematisch, als dass man als nächstes selber draußen hängt. Eine solche Geschichte wäre in der Anfangszeit des Infobrokings sinnvoll. Im Stadium in dem meine Geschichte spielt ist eine stillschweigende Übereinkunft von Presse, Regierung usw. der wohl wahrschienlichste Ansatz. - es sit niemals ein Mann, der die gefälschte Information freisetzen kann. Auch dieser ist letztendlich ein Angestellter, und einmal mehr ist es die Masse der Maultiere, die uns näher an den Abgrund schleifen.

Der Jurypreisträger steht meines Wissens übrigens fest und befindet sich nicht mehr unter den aufgeführten Geschichten, um zu vermeiden, dass er beide Preise gewinnt.

#75 Naut

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Geschrieben 04 Dezember 2006 - 21:06

Der Jurypreisträger steht meines Wissens übrigens fest und befindet sich nicht mehr unter den aufgeführten Geschichten, um zu vermeiden, dass er beide Preise gewinnt.

Eben. Bleibt nur die Frage, ob er von seinem Glück weiß, in meiner Mail stand nämlich nicht explizit: "Sie haben nicht den Jurypreis", auch, wenn ich fest davon ausgehe, dass ich nicht gewonnen habe.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#76 Christian Günther

Christian Günther

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Geschrieben 04 Dezember 2006 - 22:06

Eben. Bleibt nur die Frage, ob er von seinem Glück weiß, in meiner Mail stand nämlich nicht explizit: "Sie haben nicht den Jurypreis", auch, wenn ich fest davon ausgehe, dass ich nicht gewonnen habe.

das ist ja interessant, find ich aber auch schade, dass es nicht möglich ist, das in den doch recht umfangreichen Begleittexten zum Wetbewerb zu erklären (zumindest nicht so, dass ICH es gefunden hätte). @Frank: Ich denke mal, man ist davon ausgegangen, dass er mehr als EINE Rosine bei den Storys gibt. Aber ich finde deinen Kritikpunkt durchaus berechtigt, ist ein etwas seltsamer Modus. Ich glaube zwar auch nicht, dass ich beim Jurypreis eine Chance habe, aber ich bin sehr gespannt, was dann für eine Story auftauchen wird!

Bearbeitet von Christian Günther, 04 Dezember 2006 - 22:06.


#77 Volker

Volker

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Geschrieben 04 Dezember 2006 - 22:24

Der Jurypreisträger steht meines Wissens übrigens fest und befindet sich nicht mehr unter den aufgeführten Geschichten, um zu vermeiden, dass er beide Preise gewinnt.

Das wäre schon sehr merkwürdig. Beim MDR-Literaturpreis zum Beispiel gibt es einen Publikums- und einen Jury-Preis und wenn jemand sowohl Publikum als auch Jury überzeugt, kriegt er eben beide. Es wäre auch ungerecht dem Publikumspreisgewinner gegenüber, wenn der von der Jury bevorzugte Beitrag aus dem Rennen genommen wird. Woher stammt denn dein Wissen?
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#78 eRDe7

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Geschrieben 04 Dezember 2006 - 22:47

Ich will euch ja nicht die Hoffnung nehmen, aber da steht eindeutig:

Die Jury hat während des Treffens, das am 13. Oktober im Bayerischen Rundfunk, München, stattfand, mit der Hilfe einer Vorjury 10 Beiträge nominiert, die für den Publikumspreis auf Telepolis zur Online-Abstimmung veröffentlicht werden und unter denen sich auch der Jury-Preisträger befindet.

Ich denke, das kann man nicht anders versgehen, als dass der Jurygewinner unter den 10 Beiträgen ist. Grüße, Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

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#79 Alexander O.

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Geschrieben 04 Dezember 2006 - 23:12

Die Jury-Mitglieder sind natürlich besonders gespannt, ob sich ihre Entscheidung mit der der Mehrzahl der Leser decken wird oder ob sich ganz unterschiedliche Präferenzen herausschälen. Wir würden uns wünschen, dass es zwei Preisträger geben wird. Dazu aber ist Ihre Stimme wichtig.

Das ist doch eindeutig. @Naut

aber vielleicht sollte man mit dem Weiterverkauf seiner Geschichte doch noch bis zum 10. Dez. warten.

Wo kann man als unbekanter Autor seine Story erfolgversprechend anbieten? Da könnte ich Tips gebrauchen. LG Alex

Bearbeitet von Alexander O., 04 Dezember 2006 - 23:19.


#80 von aster

von aster

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Geschrieben 04 Dezember 2006 - 23:30

Upsi. Habe eigentlich mit einem der Leute telefoniert gehabt. Aber vive le Mißverständnis, tot dem Schlaumeier, jetzt wees ick et besser...

#81 Volker

Volker

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Geschrieben 05 Dezember 2006 - 00:09

Die Jury hat während des Treffens, das am 13. Oktober im Bayerischen Rundfunk, München, stattfand, mit der Hilfe einer Vorjury 10 Beiträge nominiert,

Na, dann hoffe ich mal, dass das ein Druckfehler ist. Einsendeschluss war der 15. Oktober.
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#82 Jan Gardemann

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Geschrieben 05 Dezember 2006 - 13:02

@Jan Gardemann: - einen Konkurrenzkonzern der Falschinformation anzuprangern ist insofern problematisch, als dass man als nächstes selber draußen hängt. Eine solche Geschichte wäre in der Anfangszeit des Infobrokings sinnvoll. Im Stadium in dem meine Geschichte spielt ist eine stillschweigende Übereinkunft von Presse, Regierung usw. der wohl wahrschienlichste Ansatz. - es sit niemals ein Mann, der die gefälschte Information freisetzen kann. Auch dieser ist letztendlich ein Angestellter, und einmal mehr ist es die Masse der Maultiere, die uns näher an den Abgrund schleifen.

Das schimmerte unterschwellig auch ein bisschen in der Story durch. Im Vergleich zu den anderen Geschichten, die ausführlich auch auf die zurückliegenden Entwicklungen ihrer Vision eingingen, hatte ich den Eindruck, dass etwas fehlt. Vielleicht hast du deinen Lesern dadurch aber auch eine langweilige Erklärpassage erspart. ;)

@Spekulierer:
Ihr habt es echt raus, Hoffnungen zu wecken und euch dann anschließend wieder ins eiskalte Wasser zu stoßen! :doctor:

#83 Naut

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Geschrieben 05 Dezember 2006 - 13:26

@all: Jetzt mal nicht so verbissen, ist doch nur ein Spiel :doctor: Danke Ralph, für die Textstelle, das klärt die Geschichte wohl.@Alex: Wenn's gut geschrieben ist und entfernt mit Computern oder Zukunftstechnik zu tun hat, dann ist c't die erste Adresse. Aber die Konkurrenz ist groß. ;)
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#84 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 05 Dezember 2006 - 15:03

Nein, nein, ist doch ganz klar:

"Die Jury-Mitglieder sind natürlich besonders gespannt, ob sich ihre Entscheidung mit der der Mehrzahl der Leser decken wird oder ob sich ganz unterschiedliche Präferenzen herausschälen. Wir würden uns wünschen, dass es zwei Preisträger geben wird. Dazu aber ist Ihre Stimme wichtig."

#85 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 05 Dezember 2006 - 15:26

Und hier meine Meinung zur vorletzten Story, resp. dem Hörspiel:

Nanotransgen von Wolf Auerswald

Hinterlässt bei mir spiespältige Gefühle; als Hörspiel mag ich es nicht so recht zu beurteilen, obwohl mir die Strukturierung ("Erzähler" als erklärender Part; Ledarks Bericht als Rückblende) gefallen hat. Aber in Hörspielsachen bin ich unerfahren. Gestört haben mich jedenfalls einige Passagen, in denen die handelnden Personen einander, in fast schulmeisterlichen Ton, Sachen erklären, die allen (ausser dem Leser/Zuhörer) bekannt sind; das hätte man ebenfalls dem "Erzähler" oder Ledarks Bericht überlassen können.

Das Szenario und der Plot selbst fand ich nicht uninteressant, mal abgesehen von den beiden "Unfällen" - einmal der aufgeschlitzte Schutzanzug, der sofort (warum eigentlich?) Insektenschwärme anzieht, ein andermal die unbedachte Verbindung mit dem Com-Interface, welche einem fast das Gehirn geröstet hat. Beides empfand ich plump.

Hm, was soll ich sagen? - Hätte besser sein können...

Achtung: Für alle, die darüber abstimmen wollen, nähert sich der Stichtag: 10.12.

#86 von aster

von aster

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Geschrieben 05 Dezember 2006 - 15:45

Nicht unrecht haben Sie, Herr Gardemann...Ich denke, ich werde die Entwicklung der Medien innerhalb meiner Vision bei Gelegenheit noch ein wenig ausspinnen und die Lücken in der informationsgesellschaftlichen Evolution schließen. Ich sehe verheerende Informationskriege und die Mutation der Pressefreiheit... Da ist Potential.

#87 Jan Gardemann

Jan Gardemann

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Geschrieben 05 Dezember 2006 - 16:19

Nicht unrecht haben Sie, Herr Gardemann...

Ich hoffe, Du/Sie nimmst mir den vertraulichen Ton nicht übel. In meiner Zeit als Storyredakteur von "phantastisch!" bin ich in den Antwortschreiben förmlich geblieben, wenn ich von den Autoren mit Sie angesprochen wurde (was selten vorkam - bei dir z.B.). Da es sich hier aber nicht um einen geschäftlichen Vorgang handelt, bevorzuge ich das du.


Dass das Hörspiel Nanotransgen von Wolf Auerswald in Hamburg, meiner Geburtsstadt, spielt, brachte dem Text bei mir Sympathiepunkte ein. Insgesamt wirkt das ganze aber ein bisschen spröde, und die von Helmuth angemerkten plumpen Szenen waren mir auch aufgefallen. Das Thema "genmanipulierte Agrarerzeugnisse" ist in dem Hörspiel allerdings sehr umfassend abgehandelt. Insgesamt ein interessantes Hörstück, das als Produktion gewiss noch viel schlüssiger rüber kommt. Bemerkenswert, dass in diesem und dem vorangegangenen Hörspiel eine Expedition als Setting gewählt wurde ...

#88 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 05 Dezember 2006 - 19:04

Ich denke, ich werde die Entwicklung der Medien innerhalb meiner Vision bei Gelegenheit noch ein wenig ausspinnen und die Lücken in der informationsgesellschaftlichen Evolution schließen. Ich sehe verheerende Informationskriege und die Mutation der Pressefreiheit... Da ist Potential.

Das halte ich für eine gute Idee :doctor: Die Story gewänne dadurch an Glaubwürdigkeit, nur darf sie nicht erklärungslastig werden.

#89 Jan Gardemann

Jan Gardemann

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Geschrieben 06 Dezember 2006 - 19:59

Totesursache I.O. von Veit Bronnenmeyer fängt vielversprechend an, kränkt dann aber im Fortgang der Geschichte an der Last der Erläuterungen. Die Figuren des Generalkommissars und seiner Partnerin sind humorvoll gezeichnet, die Story an sich interessant und die Idee witzig. Es war dennoch anstrengend sich durch diesen Ideendschungel zu schlagen. Die Dialoge muten manchmal wie Klammern an, die die Schilderung der Zukunft mühsam umspannen. Die Ideen und Entwürfe sind interessant, erdrücken den SF-Krimi aber, der von seiner Figurenanlage und dem Handlungsaufbau eher unterhaltend gewesen wäre. Ohne die Erläuterungen hätte es diese Geschichte wahrscheinlich aber nicht in die Auswahl geschafft, darum ist es irgendwie seltsam, ihr diese nun als negativ anzulasten. :coool: Meine Kriterien sind aber eben andere, als die der Jury!

#90 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 06 Dezember 2006 - 22:02

Hier die letzte Story:

Todesursache I.O. von Veit Bronnenmeyer

Anfänglich etwas holprig und stilistisch unbedarft, liest sich die Story dann doch recht flüssig und vermag Punkte gut zu machen: ein kleiner (Polit)krimi um das Thema der Informations(sprich: Reiz-)überflutung, eher als Satire gedacht, denn allzu ernst gemeint. Der sogenannte „Information Overload“ (ich nehme mal an, dafür steht das I.O. im Titel) entfaltet nur dort seine tödliche Wirkung, wo Konsument noch nicht dagegen abgehärtet ist; das wird mit ein paar netten Vergleichen einigermaßen glaubhaft begründet. Hübsche Idee. Thema getroffen. Und - hörspieltauglich!


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