klar bekommt ein Volk im Schnitt die Regierung die es "verdient", aber universelle Unmündigkeit an zu nehmen und danach zu handeln ist m.E. faschistoid, egal aus welcher politischen Ecke das kommen mag.
Holla so schnell ist mensch also faschistoid. Na dann vielen Dank, ich spar mir mal die unnötige Retourkutsche ähnlich großzügig mit dämlichen Zuweisungen umzugehen.
Pardon Leute mir gigns nicht um die "universelle" Unmündigkeit sondern um die derzeitige in diesem Land vorherrschende. Scheiße nochmal, wir haben zwei Regierungsparteien die uns genau denselben Mist anders gefärbt verkaufen können. Wir haben Hartz 4 und keinen Reichsarbeitsdienst, das ist doch schonmal was. Ach ja und sozial höcht ungerechtes Elterngeld, ne höhere Mehrwertsteuer, zig BW- Auslandseinsätze, demnächst mal Flüchtlingslager in der nordafrikanischen Wüste in denen es dann ganz human zugeht (wir wollen ja nicht das die Leute ertrinken), Polizisten die dienjenigen dies bis hierhin geschafft haben straffrei bei lebendigem Leib abfackeln können und einen VS der sich zumindest schon in einem Bundesland in private Computer einhacken darf. Neonazis in den Parlamenten ( Auschwitz ist ja schon mehr als ein halbes Jahrhundert her, die muss mensch auch tolerieren (Demokratie ne?) und außerdem waren die Deutschen ja eh die wahren Opfer). Ich könnte meinen Frust noch 10 Seiten weiter auskotzen aber das muss ich mir und euch nicht antun.
Wenn das die Mehrheit entschieden hat (die durchaus die Möglichkeit dazu hätte auch das Gegegnteil durchzusetzen, wir leben in einer funktionierenden (!) Demokratie) wäre das ihr gutes Recht, und ich und ne Menge anderer Leute dürften uns als unterdrückte Minderheit fühlen.
Hat sie aber nicht. Der Mehrheit ist egal was da läuft. Die Mehrheit scheißt auf alles was über ihren Tellerrand hinausgeht (und zieht sich dazu am liebsten mit nem Springerblatt in der Hand auf die Klobrille zurück).
Soweit so polemisch.
Ich unterstelle hier nur leider keinen Schwachfug sondern bezeichne Tatsachen.
Selbst die optimistischsten Demokraten müssten das Zittern kriegen bei den aktuellen Wahlbeteiligungen.
Die Bestätigung könnt ihr euch meinetwegen auch aus weiteren einschlägigen aktuellen Statistiken (Politikverdrossenheit ne?) herauslesen, ihr könnt sie euch auch abholen wenn ihr mal im Bekanntenkreis ein wenig rumfragt. Geht zumindest mir so.
Ich behalte mir, wie jeder Mensch, das Recht vor, nicht von "Besserwissenden" trivialisiert zu werden...
Hatte ich auch nicht vor. Faschistoid wäre es Unmündigkeit die Notwendigkeit einer Diktatur (also eine Intensivierugn der Unmündigkeit sondergleichen) statt die einer Erziehung zur Mündigkeit ( Aufklärung, Bildung, Emanzipation gleichermaßen für alle) abzuleiten.
Ich versuche dich nicht zu trivialisieren. Ich habe lediglich festgestellt das die momentane Majorität der Bundesbürger offensichtlich nicht in der Lage ist die ihr zukommende Rolle des Souveräns auszuüben. Dazu würde nämlich nicht nur das Wählen gehen alle paar Jahre sondern auch das kritische Hinterfragen der Tagespolitik und das aktive Mitgestalten mittels Druck auf Abgeordnete, Volksbegehren etc. gehören.
Und ich unterstelle den politisch Verantwortlichen darüber nicht unglücklich zu sein.
Das mag in der Schweiz vielleicht anders sein, um das bestätigen zu können müsste ich mich eingehenderweise mit diesem politischen System beschäftigen.
Für mich kommt in mindblasteds Aussage etwas zum Ausdruck, was ich ziemlich typisch ist für die momentane deutsche Politikverdrossenheit: Auf der einen Seite kümmern sich die Politiker nicht um die wahren Anliegen des Volkes, sondern betreiben eine korrupte Klüngelwirtschaft. Gleichzeitig ist das breite Volk aber sowieso zu dumm für Demokratie. Also braucht es einen benevolenten Diktator.
Pardon, derjenige mit dem Diktator war Martin. Das das "Volk" (ich mag diesen Begriff garnicht) zu "dumm" (diesen auch nicht wirklich, obwohl ich ihn selber unten in polemischer Absicht benutzt habe) ist gewährleistet das die Klüngelwirtschaft funktioniert. Und dein Schluss hin zum Diktator aus meiner Argumentation bleibt mir wie gesagt unverständlich.
Und ja, ich bin verdrossen über die Politik. Bin ich ganz glücklich drüber, würde ich mich wohl nicht mehr im Spiegel angucken können, wäre ichs nicht.
Aber mit welcher Sicherheit kann man diese tatsächlichen (verbesserungswürdigen) tatsächlichen Demokratien denn nun vergleichen, mit Staatsformen die mal waren (z.B. Aristokratie) oder die wir nur als Ideen kennen, weil sie kaum jemals Wirklichkeit geworden sind (z.B. Anarchie).
Mit nicht viel davon. Zumindest meistens nicht mit persönlicher Erfahrung ,aber sehr wohl zumindest teilweise mit historischen Quellen. Hätten allerdings die alten Griechen und ihre Nachfolger deinen Standpunkt geteilt lebten wir heute immer noch im Gottkönigtum uÄ.
- Aristokratie ist wohl die älteste und traditionsreichste Regierungsform überhaupt. Wenn mensch ihren Erfolg an Wohlstand und politischer Freiheit der Untertanen misst hat sie auf der ganzen Linie versagt.
- Zur Anarchie gab es übrigens ne unüberschaubar große Menge an historischen Experimenten mit kleinen Gruppen, sowie zwei Großexperimente die im selben Maßstab ziemlich erfolgreich liefen und dann relativ schnell von Demokraten, Faschisten und Stalinisten gemeinsam kaltgemacht wurden (Spanien, Ukraine).
Nicht nur in Sachen Genre-Einteilung, auch in Angeleheiten der Politik ist es wohl hinderlich, sich allzusehr auf trügerische Idealismen zu konzentrieren. Politik kennt einen ganzen Haufen einander widerstrebender Ambitionen und Motivationen. Die meisten haben sich wohl schon in der Schule gefragt, wie denn z.B. die Schlag-Werte der franz. Revolution denn widerspruchsfrei zugleich umsetzbar sein sollen, denn schließen sich Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit nicht gegenseitig aus und hindern sich? — Am heftigsten kommen sich wohl die allgemeine menschliche Sehnsucht nach stabilen Verhältnissen und der schlichte Wandel der Welt einander in die Quere.
Bin dir für die zweite Hälfte deines Posts außerordentlich dankbar. Seh ich genauso. Und nicht vergessen: das Paradies des einen ist leider die Hölle des anderen.
Nur: Diese von dir angeprangerten "trügerischen Idealismen" bestimmen bereits die Tagespolitik. Es geht nur darum wessen Idealismus. Politik (egal in welchem System) ist in erster Linie eine Sache der Kräfteverhältnisse und nicht der Rationalität.
mir wäre eine funktionierende GEWALTLOSE Anarchie lieber, aber die Frage ist, ob das auf Dauer je möglich ist
Kommt drauf an was du unter Anarchie verstehst. Die beste aller Welten ist das sicher nicht aber Utopia heißt eh "Nirgendwo".
Gewaltlos ist eh kein politisches System an sich, nur gäbs in der Anarchie kein Gewaltmonopol, dafür aber ne den Alltag durchziehende politische Kultur. Ob dir das lieber wäre musst du wissen.
So hoffe mal das sich in diesem schnell runtergetippten Roman keine Missverständlichkeiten und nicht allzu viele Tippfehler finden. Letztere dürft ihr behalten sofern ihr sie findet. Erstere bitte nicht.
Bearbeitet von mindblasted, 07 Januar 2007 - 04:38.