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Cyberbrains und Cyberimplantate?


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15 Antworten in diesem Thema

#1 Bliizzz

Bliizzz

    Bambinaut

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Geschrieben 14 Januar 2007 - 23:08

Hi Leute ;),Ich bin neu hier und hätte da mal eine Frage an euch. Ich weiss nicht ob und wie oft diese Frage gestellt wurde, allerdings habe ich keine Antwort darauf und wollte einmal von euch etwas erfahren. Ihr wisst denke ich alle, dass im Anime Gits sich Menschen Cyberimplantate einsetzten lassen können, sogar ihren ganzen Körper ersetzen lassen können. Ausserdem Maschinen wie die Tachikomas sich zu Individuen entwickeln können und sich sozusagen neue Menschen aus dem nichts erschaffen lassen. Nun jetzt wollte ich einmal von euch wissen, ob ihr denkt, dass das zu der Zeit möglich ist also im Rahmen von 2020-2030...? Ich bin gespannt :) und tut mir leid, falls diese Frage schon so oft gestellt wurde ;).

#2 Pixelprimat

Pixelprimat

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Geschrieben 15 Januar 2007 - 00:40

Von mir gibt's ein klares "Ja oder: Ich hoffe dass ich das noch erlebe", reicht das oder willst du's genauer? ;) Genauer wäre nämlich: Ich denke, dass manches aus Gits verwirklicht sein könnte, zumindest in Ansätzen. Cyberimplantate werden sicherlich dazugehören, weil es die heute in einer frühen Form schon gibt (Herzschrittmacher und Konsorten, auch wenn sie bisher eher mechanisch sind). Auch mit Implantaten wie z.B. Sehhilfen für Blinde werden AFAIK schon recht gute Fortschritte gemacht, und visuelle oder mentale Steuerung hat auch schon einige Erfolge verzeichnen können. Was die Tachikomas angeht, da liegen intelligente Drohnen mE noch am nächsten dran. Sie können weder sprechen noch Streiks organisieren :) aber immerhin dazulernen. Vielleicht ist das Jahr 2030 zu früh für eine Gits-gleiche Erde, aber man soll ja niemals nie sagen ;)

Bearbeitet von Pixelprimat, 15 Januar 2007 - 00:44.

...mfg Talh/Pixelprimat

#3 mindblasted

mindblasted

    Cybernaut

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Geschrieben 15 Januar 2007 - 14:41

Meiner Meinung nach definitiv zu früh. Für 2030 (also in 23 Jahren) auf echte KIs, Unsichtbarkeit ,richtig autonome Roboter, Ghosthacking und so zu hoffen( bzw zu fürchten) ist glaube ich nicht so drin. Aber auch ich lass mich gerne überraschen.Wenn ich mir aber die Fortschritte sonst so angucke, werden wir 2030 auf jeden Fall in interessanten Zeiten leben. Ghost in the shell ist aber auch schon was älter (1991), da liegen dann nochmal sechzehn Jahre voller Erwartung mehr dazwischen. 1990 fing auch erst die Krise der japanischen Wirtschaft an...wenn mensch bedenkt das so ein Manga auch seine Enstehungszeit braucht kann ich mir vorstellen das Shirow als er das Setting entwarf für das Jahr 2030 noch eher optimistisch sein konnte. Ist aber nur so ne persönliche Theorie.

Bearbeitet von mindblasted, 15 Januar 2007 - 14:47.

"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
  • (Buch) gerade am lesen:Walter Jon Williams-Hardwired
  • • (Buch) Neuerwerbung: Neal Stephenson-Confusion
  • • (Film) gerade gesehen: Jin-Roh
  • • (Film) als nächstes geplant: Ghost in the shell SAC

#4 Bliizzz

Bliizzz

    Bambinaut

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Geschrieben 15 Januar 2007 - 21:29

Hehe danke für eure Antworten :rofl1:Nun ich persöhnlich würde es bevorzugen, in einer solchen Zeit zu leben ;). Ich bin ja auch noch jung und werd das auf jeden Fall miterleben.Zum Tachikomastreik :) nun ja ich denke mal 2030 ist die Individualität der Maschinen noch nicht so weit vorangeschrittten. Allerdings wäre das schon etwas Schönes ...so könnte man das ausdrücken ;).Ich denke allerdings, dass eine Revolution in der Wissenschaft stattfinden müsste...und ich hoffe bald ;)

Bearbeitet von Bliizzz, 15 Januar 2007 - 21:30.


#5 mindblasted

mindblasted

    Cybernaut

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Geschrieben 15 Januar 2007 - 22:07

Mmh keine Ahnung... mein Körper mag zwar vielleicht nicht zu 100% dem landläufigen Schönheitsideal entsprechen aber dafür ist er meiner. Trag ich jetzt schon immerhin über zwei Jahrzehnte mit mir rum. Würde ich daher nur ungern für einen neuen aus Metall hergeben. Individuelle Maschinen stell ich mir auch knifflig vor ... was ist wenn mein Toaster nen Suizidversuch startet und mein Haus ausbrennt :)Und wer sagt mir das ich in Zukunft als opositionell denkender Mensch nicht von Äquivalent der Public Peace Section 9 weggeputzt werde. Und kann der Staat dann mein Gehirn hacken ohen das ich das mitkriege?Mmmh und zur "Revolution in der Wissenschaft"...auf Gentechnik außer Kontrolle, totale Überwachung, noch bessere Massenvernichtungswaffen und Heere von Killerrobotern kann ich solagne verzichten wie die Menschheit noch zu unreif ist mit entsprechender Technik rational umzugehen.Lieber die "Revolution" in der Politik und dann die in der Wissenschaft ;)Ja ich kann ALLES schwarzreden XD
"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
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#6 Bliizzz

Bliizzz

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Geschrieben 15 Januar 2007 - 23:27

Nun ja, wer redet denn hier vom Ersetzen des ganzen Körpers ;)? Wie auch schon in Gits gibt es solche Leute wie Togusa, die nur ein ,,Hirn" Update haben und sonst völlig menschlich sind :). Eins wäre natürlich schade...wenn jeder Mensch zu dieser zeit seinen gesamten Körper zu einem Cyberkörper umrüsten lässt, stirbt unser Kollektiv.Zu dem Suizidtoaster :D nun ja ich denke mal, dass die Menschen wirklich erst solch Dinge beherrschen müssen, bevor sie sie wirklich einsetzen.Un dich geb dir voll Recht, vor allem in Deutschland soltle es erst einmal zur Revolution in der politik, wie Wirtschaft kommen :)

#7 Pixelprimat

Pixelprimat

    Ufonaut

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Geschrieben 16 Januar 2007 - 00:24

wenn jeder Mensch zu dieser zeit seinen gesamten Körper zu einem Cyberkörper umrüsten lässt, stirbt unser Kollektiv.

Warum? Mal abgesehen davon dass man theoretisch unsterblich wäre - sofern der Geist unsterblich ist, er kann ja dann hin- und hertransferiert werden - der Geist eines Menschen mit Cyberkörper hätte zumindest noch menschliche Anleihen. Ich will nicht sagen, er wäre komplett menschlich, weil es AFAIK Bereiche gibt, die zu sehr von der Chemie im Körper abhängig sind, man denke allein an niedere Triebe. Vielleicht würde sich ein menschlicher Geist, in ein Cyberhirn transferiert, dementsprechend anpassen. Und vielleicht gäbe es z.B. keinen biochemisch motivierten Fortpflanzungstrieb mehr und es bestünde dann auch nicht mehr die Notwendigkeit, sich zu diesen Zweck einen Partner anzulachen. Trotzdem glaube ich nicht, dass die Cyborgisierung zu einer Auflösung des menschlichen Kollektivs führen würde. Dass Menschen Gemeinscahften schließen, ist keine rein biologische Frage, sondern vor allem eine Frage der Vernunft. Was wäre das für eine "glänzende Zukunft", wenn cyborgisierte Hirne weniger vernunftbegabt wären als natürliche?
...mfg Talh/Pixelprimat

#8 Morn

Morn

    Temponaut

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Geschrieben 16 Januar 2007 - 11:44

Dabei stellt sich die Frage, ob der Geist eines Menschen ueberhaupt getrennt von seinem Koerper existieren kann. Vielleicht gibt es jenen nur aufgrund der bio-chemisch-physikalischen Vorgaenge?

#9 Pixelprimat

Pixelprimat

    Ufonaut

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Geschrieben 16 Januar 2007 - 21:18

Dass die bio-chemisch-physikalischen Vorgänge des Geist hervorbringen, ist natürlich nicht auszuschließen. Allerdings stellt sich die Frage, ob nicht auch ein vollkommen cyborgisierter Körper teilweise biologisch sein könnte, nur weil Computer und Roboter heutzutage lediglich aus technischen Bauteilen bestehen und ihnen diese Vorgänge deshalb fehlen. Wenn ich z.B. das Axon (Nervenstrang) eines höheren Lebewesens mit dem Kupferkabel eines Computers vergleiche, stellt sich das Axon eindeutig als der kompaktere und schnellere Datenübermittler heraus und mir fällt auch kein Grund ein, anzunehmen, warum Axons nicht Kupferkabel zur Datenübermittlung von A nach B, zum Beispiel in einer Art Roboter oder Cyborg von der Fußspitze bis zum Cyberhirn, ablösen sollten.

Bearbeitet von Pixelprimat, 16 Januar 2007 - 21:20.

...mfg Talh/Pixelprimat

#10 Bliizzz

Bliizzz

    Bambinaut

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Geschrieben 16 Januar 2007 - 21:51

Hmmm....@Pixelprimat, sorry ;) ich habs leider ein wenig zu unpräzise ausgedrückt mit dem sterbenden Kollektiv....die menschliche Spezies wird nur total verändert, dadurch dass wir unsere Körper total ummodifizieren.Oder?

#11 Tarantoga

Tarantoga

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Geschrieben 18 Januar 2007 - 16:34

Mmh keine Ahnung... mein Körper mag zwar vielleicht nicht zu 100% dem landläufigen Schönheitsideal entsprechen aber dafür ist er meiner. Trag ich jetzt schon immerhin über zwei Jahrzehnte mit mir rum. Würde ich daher nur ungern für einen neuen aus Metall hergeben.

Warte mal ab wenn du älter wirst , dann siehst du das mit Sicherheit anders ;-) Ich persönliche vermute, das wir vor allem eine biotechnologische Revolution erleben werden. Ich halte es für denkbar das sich der menschliche Körper irgendwann so pimpen läßt das man 200 Jahre und länger leben kann. Und natürlich werden die Menschen immer mehr elektronische Implantante haben. Die Frage ist nur wie sich das mit unserer Gesellschaftsordung vereinbaren läßt ..zumindest wenn man über einfache Prothesen hinausgeht und sich an Vernetzung und ähnliches macht.

#12 Dave

Dave

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Geschrieben 18 Januar 2007 - 17:25

Und natürlich werden die Menschen immer mehr elektronische Implantante haben.

Ich weiß gar nicht, ob das so sicher ist. Möglicherweise wird es in absehbarer Zeit zB. keine Hörgeräte oder künstliche Herzklappen mehr geben, weil Gewebe bis hin zu ganzen Organen im Labor gezüchtet werden. Das würde ich mir zumindest eher für die Zukunft wünschen. Kürzlich wurde ja von einem Wissenschaftler berichtet, der sich einen Chip in den Arm pflanzen ließ. Wohl eher als Signal für die Zukunft als aus Zweckmäßigkeit. Ein Chip, der die körperliche Befindlichkeit überwacht und einem Neugeborenen eingesetzt wird, so etwas klingt für mich aus heutiger Sicht eher nach einer Horrorvorstellung. Aber das wäre dann ein ganz neue Generation, für die das eine Selbstverständlichkeit ist. Vielleicht ist unsereins auch schon von der Technik versklavt, ohne es wirklich zu merken...

#13 mindblasted

mindblasted

    Cybernaut

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Geschrieben 18 Januar 2007 - 19:37

Naja die Technik ist in erster Linie ein Werkzeug. Eine Pistole bringt genauso wenig jemanden um, wie du von der Technik versklavt wirst. Das tun Menschen.
"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
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#14 Pandora Panorama

Pandora Panorama

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Geschrieben 05 Februar 2007 - 02:42

Naja die Technik ist in erster Linie ein Werkzeug. Eine Pistole bringt genauso wenig jemanden um, wie du von der Technik versklavt wirst. Das tun Menschen.

Es ist naiv anzunehmen, neue Technologien einfach nur benutzen zu koennen, ohne von ihnen veraendert zu werden. Beispiel Pistole: Weil Du weisst, was man mit ihr anrichten kann, steigt Dein Testosteronspiegel wenn Du sie bei Dir traegst. Das fuehrt dazu, dass Du bereiter bist, sie einzusetzen, als eine Du es mit einer anderen Waffe waerst. (sauge ich mir nicht aus den Fingern, gibt mehrere Studien dazu... Terry Pratchett hat das auch in 'Men at Arms' sehr schoen umgesetzt) Es ist die Aufgabe der Science Fiction solche moeglichen Veraenderungen durch neue Technologien auszuloten...

Bearbeitet von Pandora Panorama, 05 Februar 2007 - 02:45.

"Science is the best defense against believing what we want to."
Ian Stewart

#15 Pandora Panorama

Pandora Panorama

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Geschrieben 05 Februar 2007 - 03:02

Dass die bio-chemisch-physikalischen Vorgänge des Geist hervorbringen, ist natürlich nicht auszuschließen. Allerdings stellt sich die Frage, ob nicht auch ein vollkommen cyborgisierter Körper teilweise biologisch sein könnte, nur weil Computer und Roboter heutzutage lediglich aus technischen Bauteilen bestehen und ihnen diese Vorgänge deshalb fehlen.

Du kannst Geist und Koerper nicht getrennt betrachten. Zwei Gruende: (1) Beim Menschen (als auch bei Tieren) ist die Hardware ("Gehirn") gleich der Software ("Geist"). Vereinfacht ausgedrueckt: das "Programm" Deiner Seele sind die Neuronen im Gehirn und die Verbindungen zwischen ihnen. Deinen Geist in einen anderen Koerper zu verpflanzen wuerde also bedeuten Dein Gehirn physikalisch in einem anderen Koerper nachzubauen. Und das wird uns bestimmt nicht in diesem Jahrhundert gelingen... (2) Ein Geist ist nicht nur durch das Gehirn sondern auch durch die Wechselwirkungen mit dem Koerper definiert. Zum Beispiel: das Gefuehl der Liebe ist unter anderem durch die koerperlichen Zustaende definiert, die mit ihr einhergehen (Herzklopfen, etc.), und die sind sehr stark an Deinen speziellen Koerper gebunden. Wenn Du in einem anderen Koerper waerst, wuerdest Du auch auf eine andere Art von Weise lieben, und diese koerperlichen Zustaende wuerden Dich zu anderem Handeln bewegen (Richard Morgan beschreibt das super in 'Altered Carbon'). Ergo: in einem anderen Koerper waerst Du nicht mehr Du selbst und wuerdest ueber kurz oder lang andere Charakterzuege entwickeln.

Bearbeitet von Pandora Panorama, 05 Februar 2007 - 03:03.

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#16 Konrad

Konrad

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Geschrieben 05 Februar 2007 - 13:58

Dass die bio-chemisch-physikalischen Vorgänge des Geist hervorbringen, ist natürlich nicht auszuschließen. Allerdings stellt sich die Frage, ob nicht auch ein vollkommen cyborgisierter Körper teilweise biologisch sein könnte, nur weil Computer und Roboter heutzutage lediglich aus technischen Bauteilen bestehen und ihnen diese Vorgänge deshalb fehlen. Wenn ich z.B. das Axon (Nervenstrang) eines höheren Lebewesens mit dem Kupferkabel eines Computers vergleiche, stellt sich das Axon eindeutig als der kompaktere und schnellere Datenübermittler heraus und mir fällt auch kein Grund ein, anzunehmen, warum Axons nicht Kupferkabel zur Datenübermittlung von A nach B, zum Beispiel in einer Art Roboter oder Cyborg von der Fußspitze bis zum Cyberhirn, ablösen sollten.

Ich glaube, wir haben eine zu einfache und auch einseitige, die elektrischen Phänomene überbetonende Sicht auf das Gehirn. Dies kommt wahrscheinlich durch die permanente Assoziation mit Computer, aber sicherlich auch durch die medizinische Meßtechnik (EEG, etc.). Trotzdem ist das Gehirn im gleichen Maße eine chemische Signalverarbeitungsmaschine. Man darf nicht vergessen, bei der Mehrheit aller Nervenzellen erfolgt die Signalübertragung von einer Nervenzelle zu einer anderen auf chemischen Wege durch Neurotransmitter im synaptischen Spalt; d.h. es gibt hier keine elektrische Verbindung zwischen den Zellen. Auch was die Meßtechnik als elektrisches Potential des Neuron registriert, ist ein Sekundärphänomen von Membranaktivitäten (Ionenwanderungen durch chemisch manipulierbare Ionenkanäle) bei der Depolarisation. Alle diese chemischen Phänomene unterliegen der Beeinflussung durch Hormone und hormonähnliche Stoffe, die ein unsichtbares Verbindungssystem jenseits der des Nervennetzes bilden. Um auf dein Beispiel des Axons einer sensorischen Nervenzelle zurückzukommen. Bei höheren Wirbeltieren erfolgt die Nervenleitung von den Gliedmaßen nicht direkt zum Gehirn, sondern über das Rückenmark, wo mit den motorischen Nervenzellen teilweise schon Rückkopplungsschleifen gebildet werden. Bei diesen rückgekoppelten Systemen spielt beispielsweise die Signalgeschwindigkeit eine große Rolle, die durch die Myelinscheide und die Schnürringe grob festgelegt, aber auch chemisch geregelt wird. Zittern bei verschiedenen Krankheiten (z.B. Neuropathien, ALS), aber auch z.B. bei starker Erregung, ist ein Zeichen von einem unausbalancierten Regelkreis. Wenn ich ein solches Axon durch einen schnellen Kupferleiter ersetzen würde ohne den Regelkreis anzupassen, bekäme ich das große Zittern. Nun ist dieser untere Regelkreis (Reflexbogen) aber nur ein Teil eines ganzen vielschleifigen Regelkreissystems, dessen Parameter teilweise angeboren, aber auch bei der Genese des Gehirns und den Lernphasen des Kindes adaptiert wurden. Wie willst du diese Parameter alle finden und vor allem wie anpassen ? Insgesamt muß man jeden Teil des Körpers als vielfältigt verknüpft mit und angepaßt an andere Teile des menschlichen Körpers ansehen. Das betrifft sowohl die evolutionäre Anpassung, als auch die Biogenese des Fötus, dem Lernen als Kind, und die dynamisch interaktive Anpassung im Betrieb. Ein solches Teil funktional isoliert zu betrachten ohne die anderen Zusammenhänge zu erkennen und dann durch ein in diesem Sinne vergleichbares anderes System mit anderen Parameter zu ersetzen, wird wohl nicht funktionieren. Gruß, Konrad


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