Philip K. Dick: Simulacra
#1
Geschrieben 23 Januar 2007 - 12:37
#2
Geschrieben 23 Januar 2007 - 15:31
Bearbeitet von Barney Mayerson, 24 Januar 2007 - 10:52.
#3
Geschrieben 25 Januar 2007 - 12:30
Bearbeitet von Barney Mayerson, 25 Januar 2007 - 12:32.
#4
Geschrieben 25 Januar 2007 - 12:51
#5
Geschrieben 25 Januar 2007 - 19:55
#6
Geschrieben 25 Januar 2007 - 20:45
Stimmt, die Reportermaschinen hatte ich ganz vergessen. Das ist eine Ueberwachung der besonderen Art - durch den Fernsehzuschauer. Wie muss sich wohl Dr. Superbs Patient gefuehlt haben, wenn jetzt wer-weiss-wie-viele Zuschauer wissen, dass er einen Psychiater aufgesucht hat...Dann gibt es fliegende Reportermaschinen, die Dr. Superb bedrängen. Und dann noch (stelle ich mir besonders nervig vor) penetrante Werbemaschinen, die auch fliegen können und mit aller Gewalt versuchen an die Leute ranzukommen und ihre Botschaften zu präsentieren.
Es kam mir so vor, da Nat Flieger nur zu denken scheint, dass er den Auftrag annimmt, und sein Chef gleich ein "Prima" (oder so aehnlich) darauf erwidert.Hm, dass das Aufnahmegerät-Lebewesen telepathisch begabt ist hab ich so nicht verstanden... der Papoola aber ist es.
Auf die Idee, dass die Namen uebersetzt sein koennten, kam ich gar nicht. Ich ging davon aus, dass das nicht der Fall ist. Liest es jemand auf englisch? Yippie, Du vielleicht?Was die Namen angeht... man müsste wissen wie er im Original heisst. Momentan (bin jetzt im 8. Kapitel) kann ich mir aber nicht vorstellen, was damit gemeint sein könnte.
#7
Geschrieben 26 Januar 2007 - 12:54
Hm, das würde dann aber die Kurzmitteilung betreffen und nicht das Aufnahmegerät oder?Es kam mir so vor, da Nat Flieger nur zu denken scheint, dass er den Auftrag annimmt, und sein Chef gleich ein "Prima" (oder so aehnlich) darauf erwidert.
Ich hab mal nachgeforscht, er heisst auch im Englischen "Dr. Egon Suberb". Mal sehen, vielleicht wirds ja noch klar ob und was damit gemeint sein könnte. Lässt jedenfalls einiges erwarten, der NameAuf die Idee, dass die Namen uebersetzt sein koennten, kam ich gar nicht. Ich ging davon aus, dass das nicht der Fall ist. Liest es jemand auf englisch? Yippie, Du vielleicht?
Tschüss,
Barney
#8
Geschrieben 26 Januar 2007 - 13:56
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#9
Geschrieben 26 Januar 2007 - 17:01
Ich bin aber mal gespannt, was für ein geheimnisvoller Besucher dem Psychiater ins Haus steht.
Als ich übrigens anfing das Buch zu lesen, sah ich eine Zeichentricksequenz vor dem geistigen Auge. Muss wohl an der A Scanner Darkly Verfilmung liegen. Na ja, belass ich†™s mal dabei.
Mir fällt wieder einmal auf, dass so eine Dick-Besprechung nicht gerade einfach ist. Da fällt einem scheinbar nichts in den Schoss, sondern man muss sich schon ein wenig ins Analysieren reintrauen, glaube ich.
Das zweite Kapitel ist schon ein wenig paranoid, scheint mir. Wenn man einmal versucht, sich in diese Situation hinein zu denken, dann ist man fast selbst bereit, sich ein paar Drogen hinter die Kiemen zu werfen. P. K. Dick zäumt das Pferd hier scheinbar von hinten auf, was ich ziemlich raffiniert finde. Da wird sozusagen eine fiktive Welt einer inneren Befindlichkeit angeglichen.
Reglementierung auf Schritt und Tritt, da springt sogar der Fernseher unversehens an, ohne dass man es verhindern könnte.
Und dann diese Pflichtveranstaltung im eigenen Apartmentgebäude inklusive einer Aufführung, weil Unterhaltung im Fernsehen untersagt ist, die mich an irgendetwas erinnerte. Dann fiel mir diese Szene aus einem Film von Federico Fellini (glaube ich) ein, in der sich eine Theatergruppe mit einer kleinen Zuschauergruppe abmühte, die anscheinend ihr komplettes Privatleben mit zur Veranstaltung gebracht hatten. Da wurden Kleinkinder versorgt, Gespräche über die Ränge hinweg abgehalten, Fressalien ausgepackt und natürlich die Akteure auf der Bühne vulgär beleidigt. Eben auch so wunderbar surreal wie in dem Buch.
So, mal sehen, ob es im nächsten Kapitel ein wenig Kontinuität gibt...
#10
Geschrieben 27 Januar 2007 - 16:27
Schon möglich, das Verhältnis von PKD zu den Deutschen ist ja sowieso so eine Art Hassliebe. Allerdings würde ich das nicht unbedingt an den Namen festmachen, da ist mir jetzt nichts besonders peinliches aufgefallen.Überhaupt finde ich die Namensgebung in diesem Buch irgendwie peinlich, gerade was die deutschen Namen angeht. Macht Dick sich hier über uns lustig?
Naja ob sie wegfallen können kann ich jetzt noch nicht sagen. Das ich die vielen Handlungsstränge auch etwas übertrieben finde hab ich ja auch gesagt, allerdings scheinen sie sich bisher dann doch irgendwo wieder zu treffen. Wie gesagt ich halte es auch für ein schwächeres Buch von Dick, aber so schlecht wie du finde ich es auch nicht. Selbst von Dick gibts noch schlechtere Interessant kanns aber trotzdem sein, da sehe ich nicht unbedingt einen Widerspruch.Ich bin überrascht das ihr das Buch "interessant" findet. Ich fand es grottenschlecht. Das ganze liest sich wie ein Episodenroman. Ganze Handlungsstränge könnten im Prinzip wegfallen da sie für das Buch an sich unerheblich sind. Eigentlich könnte gleich das ganze Buch wegfallen.
Ja, das gesamte Buch wirkt irgendwie wie ein Traum, völlig surreal und teilweise auch unlogisch, wobei aber alle handelnden Personen alles völlig normal finden. Zum Beispiel die Sache mit Dr. Superb, der nun doch weiter praktizieren darf. Was sagen denn die anderne Psychiater dazu? Und überhaupt, die Menschen? Will niemand wissen, warum ausgerechnet Dr. Superb doch weiter praktizieren darf? Offenbar nicht. Oder das mit dem Papoola. Alle scheinen zu wissen, dass er Menschen telepathisch manipulieren kann, aber niemanden scheint das zu stören. Bei dem Auftritt im Abraham Lincoln Appartment Haus rennt der Papoola offen zwischen den Zuschauern herum um sie zu beeinflussen. Keiner scheint da was gegen zu haben und Al Miller und Ian Duncan diskutieren nur darüber, ob das moralisch ok ist, kein Wort darüber dass es jemand bemerken könnte. Auf der anderen Seite ist der Erfolg bei dem Auftritt offenbar existentiell wichtig, d.h. eigentlich müsste es absolut verboten sein, einen Papoola zu benutzen. Solche Widersprüche ziehen sich bisher durch alle Kapitel und ich denke mal die sind durchaus beabsichtigt. Tschüss, BarneyDa wird sozusagen eine fiktive Welt einer inneren Befindlichkeit angeglichen.
#11
Geschrieben 27 Januar 2007 - 17:21
Vielleicht ist das ja schon ein Teil der Beeinflussung, das man sich eben nicht dran stört das man beeinflußt wird. Bei der Psychiatergeschichte hat mich was ganz anderes gestört. Dr. Suberb ist zwar auferlegt worden keinen Patienten abzuweisen, aber erstaunlich ist, das man immer sofort einen Termin bekommt. Wenn es nur noch einen Psychiater gibt der praktizieren darf sollte man doch meinen, das dieser total überlaufen ist. Aber Pustekuchen. Wer einen Termin braucht ruft an und kann quasi sofort vorbeikommen. Vielleicht sollte ich meinem Hausarzt das Buch schenken.Oder das mit dem Papoola. Alle scheinen zu wissen, dass er Menschen telepathisch manipulieren kann, aber niemanden scheint das zu stören.
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#12
Geschrieben 29 Januar 2007 - 12:27
#13
Geschrieben 29 Januar 2007 - 13:38
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#14
Geschrieben 29 Januar 2007 - 17:05
Ja, das sind irgendwie so eine Art selbstverwaltete, grosse Kommunen die sich voneinander abschotten und offenbar grundsätzlich feindlich eingestellt sind. Von den Bewohnern wird eine besondere Treue gegenüber dem eigenen Apartmenthaus erwartet, es gibt da sogar einen Test den scheinbar jeder alle paar Jahre machen muss. Vom Test hängt ab, ob derjenige im Haus wohnen bleiben darf oder nicht. Wer keine Wohnung in so einem Haus hat ist mehr oder weniger sozial am Ende. Ich finde dass an diesen Appartmenthäusern die "Teile und Herrsche"-Strategie der Mächtigen sehr gut klar wird. Das ist dasselbe was auch z.B. heute bei uns stattfindet (aktuell werden z.B. Alte gegen Junge aufgehetzt), in diesem Roman extrem auf die Spitze getrieben. Im wesentlichen scheint es in dem Roman wirklich um Macht zu gehen und darum, wie die wenigen Mächtigen es schaffen können, die vielen, vielen Beherrschten unter Kontrolle zu halten (ganz wichtig, wie gesagt, "Teile und Herrsche"). Es gibt da die Stelle wo die Berater von Nicole ihr klarzumachen versuchen, dass das gesamte System in Gefahr ist, wenn die "Be"s hinter das Geheimnis kommen, dass der "Alte" ein Simulacrum ist. Die Bevölkerung ist unterteilt in die "Be"s und die "Ge"s, "Ge" steht für Geheimnisträger, wofür stand nochmal "Be"? Aber das ist auch wieder so ein typischer Punkt des Buches, dass die gehobene soziale Klasse ganz offen als "die Geheimnisträger" bezeichnet wird...Es gibt sie nur im Weissen Haus oder in den einzelnen Apartmentgebaeuden, die nach meinem Eindruck untereinander in Konkurrenz stehen aehnlich wie Nationalstaaten.
Und dass man alle vier Jahre den "Alten" wählen darf... Tschüss, BarneyDas Demokratieverstaendnis hat sich so gewandelt, dass man den Fernseher nur dann leiser oder lauter stellen kann, wenn das auch gerade die Mehrheit der Buerger macht.
#15
Geschrieben 29 Januar 2007 - 20:24
Die "Bes" wurden mal als "Befehlsempfaenger" bezeichnet. Ich hatte mich schon gefragt, ob das die wirkliche Bedeutung ist. Jetzt, da Du es sagst, denke ich auch, dass es in dem Buch hauptsaechlich um Macht und deren Erhaltung gehen koennte.Die Bevölkerung ist unterteilt in die "Be"s und die "Ge"s, "Ge" steht für Geheimnisträger, wofür stand nochmal "Be"? Aber das ist auch wieder so ein typischer Punkt des Buches, dass die gehobene soziale Klasse ganz offen als "die Geheimnisträger" bezeichnet wird...
#16
Geschrieben 30 Januar 2007 - 09:43
Dazu kann ich mittlerweile sagen, dass Dr. Superbs Praxis tatsächlich total überlaufen ist, im 9. Kapitel wird kurz beschrieben dass sein Wartezimmer total überfüllt ist. Das trotzdem jeder sofort einen Termin bekommt liegt daran, dass es die Auflage seitens der Regierung war, unter der Superb weiter praktizieren kann: er darf keinen einzigen Patienten ablehnen Tschüss, BarneyBei der Psychiatergeschichte hat mich was ganz anderes gestört. Dr. Suberb ist zwar auferlegt worden keinen Patienten abzuweisen, aber erstaunlich ist, das man immer sofort einen Termin bekommt. Wenn es nur noch einen Psychiater gibt der praktizieren darf sollte man doch meinen, das dieser total überlaufen ist. Aber Pustekuchen. Wer einen Termin braucht ruft an und kann quasi sofort vorbeikommen. Vielleicht sollte ich meinem Hausarzt das Buch schenken.
Bearbeitet von Barney Mayerson, 30 Januar 2007 - 09:59.
#17
Geschrieben 30 Januar 2007 - 13:42
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#18
Geschrieben 30 Januar 2007 - 18:08
Ja, ich geb dir auch völlig recht, dass ist alles andere als eine realistische Schilderung dessen, was man in so einer Situation erwarten dürfte. Aber ich glaube nicht dass das ein Fehler oder Nachlässigkeit seitens PKD ist sondern ganz gut in die restlichen Widersprüchlichkeiten und Schilderungen von fast langweiliger Normalität und gleichzeitig total absurdem Wahnsinn passt, die den Roman ausmachen. Ich denke der ganze Roman ist eine satirische Fabel, viel mehr noch als andere Dicks, und diese seltsamen Widersprüche und Übertreibungen sind einfach ein Stilmittel. Dazu passt auch dass es irgendwie ein ziemlich lustiger Roman ist, sehr viel Ironie und schwarzer Humor.Das ist wohl wahr, aber die Handlungsträger die einen Termin brauchen sitzen nicht stundenlang im Wartezimmer, sondern kommen sofort dran. Da Dr. Suberb nicht weiß auf wen er wartet, müßte er sie aber quasi alle gleich behandeln. Das ist aber nicht der Fall. Er müßte, gerade weil er überlaufen ist, aber eine Wartezeit von mehreren Wochen haben. Das meinte ich.
Hab schon schnell weggescrollt gerade aber zum Glück hast du es nicht verraten Man kann es schwer abschätzen, denn mittlerweile (Kap. 10) geben sich irgendwie alle Hauptfiguren bei Dr. Superb die Klinke in die Hand... es könnte wirklich jeder sein. Tschüss, BarneyAuf jeden Fall werdet ihr alle verwundert sein wenn sich herausstellt wer der ominöse Patient ist. Denn den, hat mit Sicherheit niemand auf der Rechnung.
#19
Geschrieben 03 Februar 2007 - 16:48
Bearbeitet von vallenton, 03 Februar 2007 - 17:03.
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#20
Geschrieben 03 Februar 2007 - 16:54
Was? Das geht aber schnell hier. Also ich bin noch da, aber ich hab das Buch jetzt durch und will deshalb erstmal nichts schreiben, sonst verrat ich ja echt alles Eins kann ich aber sagen, alles in allem bleibt es bei meiner Beurteilung, das Buch gehört für mich nicht zu den besten von PKD. Es ist aber auch keins von den richtig schlechten Dingern, die PKD fürs schnelle Geld fabriziert hat. Potential ist vorhanden, viele schräge Ideen und Charaktere sowieso, aber irgendwie wird das alles in diesem Roman nicht zu einem richtig runden Ganzem verbunden. Tschüss, BarneyAm 30.01.2007 verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit der Simulacra Lesezirkel.
#21
Geschrieben 03 Februar 2007 - 17:02
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#22
Geschrieben 03 Februar 2007 - 18:13
Da sich hier keiner der offiziellen PKD-Zirkel-Mods meldet, darf ich darauf hinweisen, dass der Zirkel bei jedem Buch DREI Monate läuft. Solange z.B. ich noch gar nicht angefangen habe zu lesen, und noch vor habe mein Lesen zu kommentieren, lebt er also definitiv noch! Mitlesen kann ich aber erst wenn ich das Buch in Händen habe (s. meinen letzten Post oben).
Da es immer nur einen Thread pro Buch gibt, schlage ich allgemein vor, dass man am Anfang eines jeden Posts einfach in Klammern die Anzahl Kapitel angibt, die man schon intus hat; dann kann jedeR selber entscheiden ob sie/er den Post lesen will. Natürlich mangelt's dem Zirkel (wie allen außer dem Haupt-Roman-Zirkel im SFN) an einer kritischen Mindestmasse an LeserInnen, in der man sich relativ sicher sein kann, sich meistens aktuell mit jemandem "auf der gleichen Höhe" austauschen zu können. (Aber das ist ja oft im elektronischen 21. Jahrhundert so - wenn ich Irgendwemina eine Mail schreibe kann ich nicht sicher sein, dass sie die nicht erst Tage später liest...)
Meinem Vorschlag entspr. fordere ich dich, vallenton, aufmunternd auf: Schreib ruhig hier auf, was du zum Buch sagen willst!
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 03 Februar 2007 - 18:33.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#23
Geschrieben 06 Februar 2007 - 13:32
Ich schliesse mich Yippie an, vallenton, schreib ruhig Deine Meinung ueber das Buch. Es waere nur gut, wenn Du am Anfang anmerkst, dass Du ueber das ganze Buch schreibst, damit die, die sich nichts spoilern lassen wollen, Deinen Post erstmal ueberspringen koennen.
Ich bin auch noch dabei, lasse mir mit dem Lesen aber Zeit (zugegebenermassen ziemlich viel und ich komme auch nicht immer so zum Lesen, wie ich es mir wuenschen wuerde).
)
#24
Geschrieben 07 Februar 2007 - 12:52
#25
Geschrieben 19 Februar 2007 - 22:40
Das beschreibt es auch für mich ganz gut.Hallo,Bei den richtigen Knallern von Dick ist es bei mir so, dass ich sie praktisch nicht mehr aus der Hand legen kann und in der Regel in wenigen Tagen durch habe. Sie fesseln einfach von der ersten Szene an. Bei Simulacra ist das bei mir nicht so.
Ja, der Charakter ist interessant. Umso mehr, als dass seine Gedanken recht realistisch geschildert werden. Ist da was aus PKDs Leben eingeflossen?Man lernt Kongrovian kennen, der Mann hat keine Neurose, er ist eine. Typisch Dick.
Auf mich hatte das den gegenteiligen Effekt: ich hatte das Gefühl, die Geschichte wird PKD jetzt so langsam aus den Händen gleiten. Aber bis zum Ende eines PKD-Romans kann man sich da ja nie so sicher sein...Auch der Handlungsstrang in dem Nicole versucht Göring aus der Vergangenheit zu holen wird immer absurder. Als auf einmal überlegt wird, direkt noch ein Nazi-Killerkommando mit rüberzubringen um die Kartellbosse umzubringen merkt man richtig (wie auch die Berater von Nicole), wie die Sache kippt, die Situation aus dem Ruder zu laufen scheint. Das ganze wird immer interessanter.
Der Papoola ist doch ein Simulacrum?! Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist es doch umso erstaunlicher, dass es telepathisch gesteuert wird und andere Menschen beeinflussen kann. Vielleicht wieder etwas, dass PKD nicht konsequent durchdacht hat, oder ich hab's nicht kapiert.Und natürlich die Simulacras, der "Alte", aber auch Al Millers Papoola... Hm, dass das Aufnahmegerät-Lebewesen telepathisch begabt ist hab ich so nicht verstanden... der Papoola aber ist es.
Bisher hatte ich gedacht, dass dieser Widerspruch mit dem Papoola einfach ein Fehler des Autors wäre. Aber im Kontext der Satire passt das ganz gut: es ist vielleicht eine Anspielung darauf, dass wir uns von Medien / Werbung / ... beeinflussen lassen, obwohl wir wissen (sollten), dass genau das geschieht. Eigentlich seltsam, dass solche Sachen trotzdem funktionieren.Oder das mit dem Papoola. Alle scheinen zu wissen, dass er Menschen telepathisch manipulieren kann, aber niemanden scheint das zu stören. Bei dem Auftritt im Abraham Lincoln Appartment Haus rennt der Papoola offen zwischen den Zuschauern herum um sie zu beeinflussen. Keiner scheint da was gegen zu haben und Al Miller und Ian Duncan diskutieren nur darüber, ob das moralisch ok ist, kein Wort darüber dass es jemand bemerken könnte. Auf der anderen Seite ist der Erfolg bei dem Auftritt offenbar existentiell wichtig, d.h. eigentlich müsste es absolut verboten sein, einen Papoola zu benutzen. Solche Widersprüche ziehen sich bisher durch alle Kapitel und ich denke mal die sind durchaus beabsichtigt.
Gute Idee! Aber man kann sich dies auch zurecht interpretieren: die Leute vertrauen zum einen Psychopharmaka mehr als Therapeuten (sehr visionär von PKD ), zum anderen wollen die Menschen nicht ins Visier der NP geraten? In einem Überwachungsstaat ziehen sich viele Leute mehr und mehr in die Anonymität zurück. Ich halte es aber auch für wahrscheinlicher, dass dies von PKD nicht konsequent zu Ende gedacht wurde.Bei der Psychiatergeschichte hat mich was ganz anderes gestört. Dr. Suberb ist zwar auferlegt worden keinen Patienten abzuweisen, aber erstaunlich ist, das man immer sofort einen Termin bekommt. Wenn es nur noch einen Psychiater gibt der praktizieren darf sollte man doch meinen, das dieser total überlaufen ist. Aber Pustekuchen. Wer einen Termin braucht ruft an und kann quasi sofort vorbeikommen. Vielleicht sollte ich meinem Hausarzt das Buch schenken.
Es kann auch hier die Reaktion der Indiviuen auf ein totalitäres System sein. Rückzug auf einen überschaubaren Lebensbereich. Teile und Herrsche - ich weiß nicht. Dafür werden mir die Hochhäuser als zu unabhängig geschildert (obwohl PKD darauf kaum eingeht - ist also eher ein Gefühl von mir als durch Textstellen belegbar).Ich finde dass an diesen Appartmenthäusern die "Teile und Herrsche"-Strategie der Mächtigen sehr gut klar wird. Das ist dasselbe was auch z.B. heute bei uns stattfindet (aktuell werden z.B. Alte gegen Junge aufgehetzt), in diesem Roman extrem auf die Spitze getrieben.
Oh, da ist mir wohl was entgangen. Ich frage mich die ganze Zeit, was Ge und Be wohl bedeutet. Aber auch die Sache mit den Geheimnisträgern ist schon komisch, wenn man da genauer drüber nachdenkt. Es scheint sehr viele Ges zu geben - wie sollte das alles vor den Bes geheim gehalten werden? Irgendwie unglaubwürdig. Als Teil einer Satire könnte man es so auslegen, dass die Bes das Offensichtliche (wie eine nicht alternde, mittlerweile > 90 Jahre alte Nicole) einfach nicht sehen wollen... Ähm, wenn ich so eure Beiträge so weiterlese, dann glaube ich dass dies Teil der Auflösung am Ende des Buches ist. Vielleicht lese ich besser erstmal das Buch zu Ende?! Bis dann, DDDie Bevölkerung ist unterteilt in die "Be"s und die "Ge"s, "Ge" steht für Geheimnisträger, (...)
#26
Geschrieben 20 Februar 2007 - 15:31
Im Nachhinein würde ich es jetzt auch so sehen. Die ganze "Göring / Nazis aus der Vergangenheit holen" Geschichte wird irgendwie ziemlich platt beendet und spielt letztlich für die Handlung kaum eine Rolle.Auf mich hatte das den gegenteiligen Effekt: ich hatte das Gefühl, die Geschichte wird PKD jetzt so langsam aus den Händen gleiten. Aber bis zum Ende eines PKD-Romans kann man sich da ja nie so sicher sein...
Das würde jedenfalls Sinn machen.Bisher hatte ich gedacht, dass dieser Widerspruch mit dem Papoola einfach ein Fehler des Autors wäre. Aber im Kontext der Satire passt das ganz gut: es ist vielleicht eine Anspielung darauf, dass wir uns von Medien / Werbung / ... beeinflussen lassen, obwohl wir wissen (sollten), dass genau das geschieht.
Das eine schliesst ja das andere nicht aus, im Gegenteil. Ich finde es wird der Wettbewerb zwischen den Gebäuden stark betont und auch die gegenseitige Abschottung. Alle achten sehr darauf, dass nicht "Fremde" aus anderen Gebäuden eindringen und z.B. bei so einer Versammlung mitmachen. Und der Preis bei diesen Veranstaltungen ist dann wenn ich das recht verstanden habe im Optimalfall das Recht, ins Weisse Haus eingeladen werden um vor der First Lady aufzutreten. Also letztlich wird der ganze Zirkus da nur veranstaltet um beim Weissen Haus möglichst gut dazustehen. Ich hatte schon den Eindruck, dass mehr oder weniger alles von der Regierung gesteuert und kontrolliert wird. Tschüss, BarneyEs kann auch hier die Reaktion der Indiviuen auf ein totalitäres System sein. Rückzug auf einen überschaubaren Lebensbereich. Teile und Herrsche - ich weiß nicht. Dafür werden mir die Hochhäuser als zu unabhängig geschildert (obwohl PKD darauf kaum eingeht - ist also eher ein Gefühl von mir als durch Textstellen belegbar).
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