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Reinkippen oder Beobachten?


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17 Antworten in diesem Thema

#1 molosovsky

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Geschrieben 29 Januar 2007 - 18:45

Folgende Frage habe ich zwar andernorts schon mal losgelassen, aber mich interessiert die Thematik … Euch vielleicht auch.

Also: Neal Stephenson erklärt uns in einem Essay über STAR WARS den Untersdchied zwischen
›etwas bis ins kleinste Detail auseinandernehmen‹ (= ›geeking out‹) und
›sich in etwas reinkippen lassen‹ (= ›vegging out‹).
Stegreifübersetzung der entsprechenden Stelle von mir:

Mit ›To geek out‹ wird bezeichnet, wenn man sich in einem Ausmaß mit den Details einer Sache auseinandersetzt, das schon nicht mehr normal ist, und daß man die hellste Freude dabei hat. Im Gegensatz dazu heißt man ›To veg out‹, wenn man einen passiven Zustand einnimmt, und zuläßt, daß Klänge und Bilder einen überströmen, ohne sich allzuviel Gedanken über die Bedeutung zu machen.

Quelle: »Now we take the Jedi geeks offline« in Harald Tribune, June 18 2005.

Das klingt für mich wie eine zeitgenössische Neuformulierung der klassisch-antiken Unterscheidung zwischen einer ›homöopathischen‹ und einer ›allotopischen‹ Katharsis.
Wem das nix sagt: das erste ist im Extrem so eine orgiastische Sause, bei der das Puublikum total mitgeht. Beispiel: Sportveranstaltungen und Rock-Konzerte, aber eben auch das, was man ›Spektakel‹- und ›Achterbahn‹-Kino nennt.
Zweiteres wurde wohl am klassischsten vorgeführt in Shakespeares »Hamlet«, mit dem Theaterstück im Theaterstück, das dem Zuschauer (des Stückes »Hamlet«) das Beobachen von Beobachtern (des Puppentheaters innerhalb des »Hamlet«-Stückes) ermöglicht.

Meine Frage also:
Wozu neigt Ihr jeweils, was bevorzugt Ihr?
• Medien (Buch, Film, Spiele), bei denen man sich voll reinkippenlassen lassen kann (Hirn aus, Sinne an)?;
• oder Medien, die sich eher dafür eignen, das Werk von einer Beobachter/Zuschauerposition zu verköstigen (Laborblick)?

Bin gespannt auf Eure Antworten.
Ach ja: Ich kann mir selber noch so viel Mühe geben, aber es gelingt mir eigentlich so gut wie nie, mich voll und ganz in einen Film reinkippen zu lassen Ausnahme: Animationsfilme aller Art. Zudem fallen mir da z.B. die Quatsi-Filme oder die guten Streifen von David Fincher ein (positive Überforderung beim ersten Mal gucken). Ach ja: bei wirren Werken hilft manchmal nur das Reinkippenlassen, um sie genießen zu können. Mein Beispiel dazu: »Final Fantasy: Advent Children«. Bei gewissen Büchern/Comics fällt mir das Reinkippenlassen allerdings schon leichter (z.B. »Preacher« oder »The Spirit«). — Aber mit meiner Vorliebe für Autoren wie Eco, Stephenson, Vandermeer und Miéville oute ich mich wohl klar als so ein Kopffüßler, der gern heftig von Büchern zum Gedankenwälzen anstiften läßt.

Grüße
Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 29 Januar 2007 - 19:05.

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#2 Diboo

Diboo

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Geschrieben 29 Januar 2007 - 19:01

F Ach ja: Ich kann mir selber noch so viel Mühe geben, aber es gelingt mir eigentlich so gut wie nie, mich voll und ganz in einen Film reinkippen zu lassen (mir fallen da z.B. die Quatsi-Filme oder die guten Streifen von David Fincher ein). Bei gewissen Büchern/Comics fällt mir das Reinkippenlassen allerdings schon leichter (z.B. »Preacher« oder »The Spirit«). Grüße Alex / molo

Ich bin ein Reinkipper und ganz gut darin, das Hirn zu deaktivieren. Allerdings muss das, was ich lese oder sehe dafür ein Mindestmaß an erzählerischer Qualität haben. Ist dem nicht so, springen mir Plotholes gleich ins Gesicht und ich schalte mangels Unterhaltungseffekt das Gehirn wieder ein - aus die Maus.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

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#3 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 29 Januar 2007 - 19:10

Danke für die Antwort Diboo. Du bist ja ein Flotter.Hmmmm, Deine Antwort bringt mich auf was. Nämlich die Wichtigkeit des Faktors VERTRAUEN beim Fiktionsvertrag. Ich stimme Dir 100 Pro zu. Egal wie anspruchsvoll oder nicht, gut gemacht sollte ein Werk schon sein (sonst eben nix mit Reinkippen); oder wenn schon ein Werk schon verquast oder holperig ist, dann sollte es bitteschön wenigstens brenzlige oder interessante Inhalte behandeln.GrüßeAlex / molo

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#4 Jacob B.

Jacob B.

    Limonaut

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Geschrieben 29 Januar 2007 - 19:11

Ich kann mich meinem Vorredner da nur anschliessen.Erfüllt das Medium ein gewissen Anspruch von meiner Seite, dann schalte ich ab und lass mich voll berieseln. Sollte mir allerdings Murks vorliegen, dann verschwindet zuerst mein Interesse und dann auch das Medium in einer grossen Kiste in meinem zu kleinen Keller.Verarschen lassen will ich mich auch "reinkipper" nicht :baloon:

#5 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 29 Januar 2007 - 19:15

Und Jacob schnappt sich die Silbermedaillie im Schnellreagieren.
Schön formuliert, Dein letzter Satz :baloon:

ÜBRIGENS: Ganz vergessen hab ich oben, Euch auch um Beispiele zu bitten. Immerhin: was für den einen ein Reinkipp-Werk ist, mag für den anderen ein intellektueller Spielplatz sein (und vice versa).

Grüße
Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 29 Januar 2007 - 19:15.

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#6 Jacob B.

Jacob B.

    Limonaut

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Geschrieben 29 Januar 2007 - 19:39

Hmm ein Beispiel... mal eben überlegen.Ok. Habe vor kurzem das Marsprojekt von Eschbach gelesen. Leider warnte mich die Verkäuferin nicht, dass ich zu einem Jugendbuch greife... und immerhin stand da ja Eschbach drauf.Nun lange Rede kurzer Sinn: Story war mehr oder weniger Ok und leicht geschrieben war es auch. Hirn aus und in 6 Stunden durchgerauscht. Letztendlich blieb mir von dem Buch die Erinnerung an einen angenehm verbrachten Nachmittag nicht mehr und nicht weniger und das ist mehr als ich von manch anderem Buch behaupten kann.Bei Filmen könnte ich nun eine endlose Liste anführen. Wenn man ehrlich ist, dann fordern die wenigsten Filme den Verstand. Bei den meisten kann man beruhigt abschalten und geniessen - sofern sie geniessbar sind.

#7 Theophagos

Theophagos

    Giganaut

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Geschrieben 29 Januar 2007 - 20:51

Hmm, ich finde, dass die Unterscheidung gar nicht so leicht ist. Schon beim beobachten gibt es, wie ich finde, deutliche Unterschiede:1) Krimi: Gemeinsam mit dem Ermittler schaue ich nach Indizien um den Täter zu ermitteln. Bsp.: Ellery Queen Krimis, Richter Di Krimis.2) Symbolik/Meta-Fiktion: Wenn Jürgen nächtens besoffen mit seinem Schwert vor der Tür von Anaitis herumfuchtelt, ist das zweideutig. Wie kann ich die Geschichte von Juan Dahlmann noch lesen? Bsp.: J. B. Cabell: Jürgen, J. L. Borges: Der Süden.3) Schreibhandwerk: Wie funktioniert, was ich gerade lese? Warum ist das spannend/unheimlich? Üblicherweise spare ich mir dieses Nachdenken bis nach der Lektüre auf, aber manchmal passiert dieses während dessen, meistens sind 'Fehler' des Autoren schuld. Bsp.: Stross, Accelerando: Nach dem Sex klebt sich Pamela die Schamlippen mit Sekundenkleber zu - das hält für etwa zwei Tage. Was macht die arme Frau, wenn sie pinkeln will? Von da ab schaute ich mir die Figuren-Entwicklung besonders genau an.Manchmal bin ich auch selbst Schuld. Die '63er Verfilmung von "The Haunting of Hill House" fand ich beim ersten Sehen vor vielen Jahren extrem unheimlich. Als ich den Film deutlich später noch einmal sah, wollte ich genau darauf achten, was mir Angst macht. Das Ergebnis: Nichts. Wenn man sich von einer Horror-Geschichte nicht mittragen lässt, dann passiert nichts, außer, dass man ein paar mehr oder minder gelungene Special Effects sieht.Darum finde ich es gerade bei Stimmungsgeschichten sehr wichtig, sich 'reinzukippen'. Bsp.: Alles, was gruselt: Kings "Shining", Lovecrafts "In der Gruft"; viele Wundergeschichten: Leibers "Der Mausling in der Unterwelt", evtl. auch humorvolle Geschichten - da fällt mir aber gerade nichts ein.Was für ein Typ bin ich nun? Leicht wäre es zu antworten: Ich passe mich der Geschichte an - Krimis lese ich mit Köpfchen, Schocker mit Herz. Ist sicherlich nicht verkehrt, doch ich wähle die Geschichten, die ich lese, ja mit bedacht aus - was wähle ich also aus? Das ist Stimmungsabhängig, aber ich neige dazu mich anschließend lieber an die zu erinnern, die Stoff zum Nachdenken bieten. Generell bevorzuge ich Geschichten, die sowohl als 'Reinkipp'-Geschichten wie auch als 'Beobacht'-Geschichten funktionieren.TheophagosEdit: Das war eine Tür zuviel.

Bearbeitet von Theophagos, 29 Januar 2007 - 20:53.

"Cool Fusion? What is 'Cool Fusion'?" - "As Cold Fusion is beyond our grasp, we should reach for something ... less ... cold. Cool Fusion."
- Dr. Karel Lamonte, Atomic Scientist (Top of the Food Chain, Can 1999)
  • (Buch) gerade am lesen:Annick Payne & Jorit Wintjes: Lords of Asia Minor. An Introduction to the Lydians
  • (Buch) als nächstes geplant:Che Guevara: Der Partisanenkrieg
  • • (Buch) Neuerwerbung: Florian Grosser: Theorien der Revolution
  • • (Film) gerade gesehen: Ghost in the Shell (USA 2017, R: Rupert Sanders)
  • • (Film) als nächstes geplant: Onibaba (J 1964, R: Kaneto Shindo)
  • • (Film) Neuerwerbung: Arrival (USA 2016, R: Denis Villeneuve)

#8 Linda Budinger

Linda Budinger

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Geschrieben 29 Januar 2007 - 22:51

Hi Molo,was für ein Typ ich bin, ist schwierig zu beantworten. Ich schätze es nicht unbedingt, die Kontrolle zu verlieren :-) auch wenn ein gewissen Maß an Vertrauen und Bereitschaft mitzumachen, bei der Rezeption von Film und Buch unabdingbar ist. Meistens bin ich, ob ich nun möchte oder nicht, der bewusste Beobachter im "Theater", der sich unterhalten lässt, aber immer noch einen Blick in den Orchestergraben oder hinter die Kulissen wagt (einfach weil Stilmittel zu deutlich oder schlecht gewählt sind oder, wie heute häufig, alles zu dick ausgewalzt wird, damit es auch der Letzte noch kapiert). Aber wenn ein fiktives Werk es schafft, meinen inneren Kritiker einzulullen oder schlichtweg zu überfahren, dann ist das eine intensive Erfahrung, die ich durchaus zu genießen weiß. :fun: Hach, ich schwärme ja immer noch von Matrix im Kino. Null davon gewusst, außer "Hackerfilm" und dann schlichtweg entzückt worden. Leider gibt es zu wenig Werke, die mich durchgängig mitreißen, so dass es in denmeisten Fällen bei szenenweisem Abtauchen bleibt.Allerdings ist es ein schmaler Grat zwischen intensiv und einsaugend und abschreckend hektisch und nur noch laut.Wobei ich auch zugeben, dass es immer stimmungsabhängig ist, was mir gerade gefallen kann. Eine ganz wichtige Voraussetzung ist bei mir dann auch die Erwartungshaltung. Ich versuche, neutral positiv mit geringen Erwartungen an Sachen heranzugehen, von denen ich davon ausgehe, dass sie mir gefallen könnten. Wahrscheinlich finde ich es einfach angenehmer, positiv überrascht zu werden, als entäuscht zu sein. Gruß,Linda
Neuster Roman:
Unter dem Vollmond (Sieben Verlag) Mystery/Romance
***************************************************

Die Kunst, Happy Ends zu schreiben, liegt darin, zum richtigen Zeitpunkt mit der Geschichte aufzuhören.

#9 molosovsky

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Geschrieben 30 Januar 2007 - 01:14

@Jacob B:
Ganz richtig: dieses ›in einem Rausch durchlesen‹ ist ein deutliches Zeichen für eine Lektüre, in die man reingekippt ist. — Zuletzt gings mir so mit dem neuen Hannibal. Entsprechend kurz, großzügiger Schriftsatz, flutschig geschrieben. Morgens gekauft, unterwegs begonnen, noch ein bischen Bettgehzeit überzogen ums Finale abzuschließen.Einige Tage später im Kaffeehaus nochmal ca. eine Stunde drinn rumgeblättert, dann auch nochmal ›von Außen‹ betrachtet. — Ich weiß, Thomas Harris hat eigentlich mit seinen beiden letzten Hannibals stark abgebaut, aber ohne jetzt im Detail das Führ und Wider zu begründen, ›funktionierten‹ diese Hannibal-Fantasy-Thriller bei mir ganz vorzüglich. Ich nehm den Harris prinzipiell die ›Art von Ding‹ die er drehen will ab. Kunst ist ja immer eine Bewegung zwischen ›etwas überhöhen‹ und ›etwas übergehen‹ und warum nicht auch aus etwas, das einst als ›harte Thriller‹ anhub, im Lauf der Jahre etwas eher ›mythisch Überhötes‹ machen? Warum denn nicht? Ich als Phantast hab dafür erstmal Sympathie.

Aus dem selben Grundvertrauen raus find ich ja Tom Clancy und Dan Brown (und andere) ganz knorke, obwohl ich schon sehen kann, daß deren Sachen — wie sag ich’s neutral? — skepsiswürdig sind.
Ist dieses Vertrauen in solche ›reisserischen Autoren‹ selbst nicht ganz koscher? Obwohl ich gern mal ätzend über Literatur urteile weil ich sie für bedenklich ›nuttig‹ halte, möcht ich mir nicht anmaßen diese Frage zu entscheiden. Hängt einfach von zuvielen Dingen ab.

@Theophagos:
Heu, Du geht ja gleich ans Hochreck! :coool:
Zum Krimi-Genre habe ich irgendwo mal was geschrieben. Ich les ja auch gern Krimis, bzw. hab ich schnell mal eine Krimileser-Linse auf, wenn mir das zum Genuß eines Werkes dienlich dünkt. — Krimi lebt halt von diesem wahnsinnig präsenten Gerechtigkeits-Ding: Wer wars? Warum tat er/sie das Verbrechen? Kommt man dahinter, erwischt man den Täter, vergilt man das Opfer? — Der Beobacht-Modus ist zudem oft auf Augenhöhe der Ermittler (deshalb originell z.B. eben Highsmith), kein Wunder also, daß man schnell von einem Krimi reingesaugt wird. Die große Kür aller Krimis sind ja immer die Abschnitte wo der Täter (bzw. Nichtermittler-Figuren) ›für sich‹ sind.

Zu Deiner Frage wie man »Der Süden« noch deuten kann: als Origin-Story für ne Mystery-Fantasy-Serie (Vertico-Comics-tauglich) von Dahlmann, der planlos aber eben Glück ›seine Ebene mit dem Haus‹ entdeckt (vorausgesetzt, er überlebt das Duell).

Ruft jemand ›Horror‹, denkt man erstmal an die ›krassen‹ Aspekte (unheimlich, beängstigend, klaustrophobisch, blutig, eklig usw). Damit diese Elemente gelungen als krass auftreten können, brauchts ein entsprechend kontrastierendes Umfeld, am besten ein Bettchen, aus dem die Horrorhaftigkeiten wie Folterinstrumiente entgegenkommen. — Darauf zu achten, wie das gemacht ist, werd ich bei Horrorlektüren schwer los. / Andererseits bin ich beispielswiese derart begeistert (als Nichtspieler) in die Welt von »Silent Hill« gekippt, das schon die Liedzeile »Not again not again not again« aus dem Spiele/Filmsoundtrack groovt… (Assoziation Sirenen, Finsternis. Wu-Haa.)

Zuletzt: Werke die sowohl als ›Reinkipp‹- wie auch als ›Beobacht‹-Fiktionen funktionieren … mag ich auch sehr gern und predige ja immer, daß man mit solchen Werke wunderbar ungerhaltsam z.B. das literarische Aufnahmesensorium trainieren kann. Schwerer Stil ist halt erträglicher, wenn Figuren und Ereignisse ordentlich was aufführen (im Sinne von: sorgt für Wirbel Musikanten, nehmt’s an Holzscheit und haut’s ummanand.) — Ich frage mich aber immer: ist das nun wirklich eine eigene Gattungsgruppe? Der ›gute postmoderne Roman‹. Oder ist es vielmehr die Art zu Lesen, dei sich (sag ich mal salopp) seit der Ikonoklastischen Zeitwende der Pop-Art ergeben hat?

So, jetzt hab ich auch versucht einen Hochreck-Überschlag zu machen.

@Linda:
Schon mal Toll, daß Du auch mit der Bühnenwerk/Orchester-Metapher Umgang pflegst. Ich höre bei Dir zudem ein Bekennis zur Ungeduld heraus. Auf Redundanzen reagier ich eher allergisch, und muß mich zurückhalten, mich nicht gleich runterziehen zu lassen, wenn’s Lesen wegen ›Dauer-Runterbeugen zum Leser‹ nervig wird. (Andererseits hab ich als Teen einen deutschen Phanatstik-Autoren für ein Überdrübergenie gehalten und versuch die Begeisterung von damals nicht zu vergessen … was mich freilich nicht hindert, mal über den seichten Geschmack der Massen/Person X oder die Irrwege der Jugend zu lästern).

In der Literatur mochte ich das ›auf sympathische Art Überrumpelt‹-Werden schon immer sehr; dagegen lerne ich erst in den letzten Jahren bei Filmen gerade dieses ›ruhig-meditativ aber verstörend‹-Gepräge immer mehr zu schätzen. Deshalb kann ich wohl Comics meine eigentliche ästhetische Homebase nennen, weil die eben beides immer verschmelzen … dafür langweilen mich Comics schnell und ich bin entsprechend hochnäsig bei der Auswahl.

Was Stimmungsabhängigkeit betrifft, darf ich mich glücklich preisen, in meiner Bude jederzeit was parat zu haben, das auf meine Stimmung passt. Ist einer der (vielleicht allzuwenigen) Vorteile, viele Bücher durcheinander zu lesen. :fun:

Soweit mein endloses Drumrum-Tänzeln um die fruchtigen Re-Aktionen von Euch dreien. Danke für den Spaß soweit!
(Ich seh schon: ich muß aufpassen, daß dieser Thread nicht zu einem Selbsterfahrungskränzchen ausartet.)

Nighty Night
Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 30 Januar 2007 - 01:27.

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#10 Jueps

Jueps

    Klabauternaut

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Geschrieben 30 Januar 2007 - 05:36

Ach ja: bei wirren Werken hilft manchmal nur das Reinkippenlassen, um sie genießen zu können. Mein Beispiel dazu: »Final Fantasy: Advent Children«.

Ich wusste, dass der kommt! :-D Der Jüppes ist übrigens in der "default position" ein Reinkipper; einen Film knips ich an, um Riesel zu haben, Unterhaltung, bunte Bilder. Zugleich hab' ich allerdings ein sehr ausgeprägtes Auge für Details, weswegen mir auch bei oben genanntem Beispiel immer wieder auffällt, was für eine coole Hose Kadaj anhat (mit Schlag!) und dass Tifas Haare beim Durch-Die-Kirche-Geschleudert-Werden zwar realistisch fliegen, aber zumindest sehr intensiv gebürstet worden sein müssen, um sich derart zu verhalten... Tja, und so wie ich jetzt wieder in die finalfantasische Ästhetik abschweife, so schweift mein Hirn beim lecker Filmkonserven-Ausfuttern immer wieder ins Detaillierte ab, ins Zerlegen und Analysieren. Die Antwort auf deine Frage: Ich bin ein Hybrid, Zerfitzler und Stauner zugleich. Eigentlich denke ich, sind wir alle ein bisschen was von beiden, nur die Zusammensetzung variiert von Nase zu Nase.

Bearbeitet von Jueps, 30 Januar 2007 - 05:42.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#11 Naut

Naut

    Semantomorph

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Geschrieben 30 Januar 2007 - 09:41

Jueps hat völlig Recht: Ein wenig von beidem steckt wohl in jedem.

Ich lehne mich ganz gern mal in einen Film oder ein Buch hinein, werde aber durch (für mich) offensichtliche Logik- oder Recherchefehler leicht herausgeworfen. Davon abgesehen liebe ich es, einen Film hinterher zu zerpflücken.

Außerdem nehme ich gern extreme Geschmackspositionen ein, wenn also alle Welt einen Film liebt, finde ich ihn gern mal schlecht oder umgekehrt. Woran das nun wieder liegt, weiß ich nicht, ich mach das nicht aus Rebellenpose oder so, es ist einfach so.
Beispiele: Ich mag "Scorpion King", hasse aber die "Mumien"-Filme, ich mag "Die Herrschaft des Feuers", verabscheue aber den eigentlich ähnlich gelagerten "Armageddon". Ich verehre die "Tremors"-Reihe, konnte mich bei "Deep Blue Sea" aber kaum hämischer Kommentare enthalten.

Es sind vielleicht gewisse Details, die mir erst im geek mode auffallen, die hier meine Sym- oder Antipathie begründen.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#12 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 30 Januar 2007 - 12:27

Hmm, ich glaub, ich bin eigentlich beides gleichzeitig, und die beiden Dinge befruchten sich gegenseitig. Wenn ich von einem Film (oder Buch) begeistert bin, lasse ich mich reinsaugen und gehe mit, gleichzeitig läuft neben die ganze Analysemaschinerie. Und wenn der Film gut gemacht ist, dann freut sich auch das Analysezentrum und steigert das Wohlgefühl noch zusätzlich.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
  • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
  • • (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
  • • (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!

#13 Oliver

Oliver

    Temponaut

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Geschrieben 30 Januar 2007 - 13:22

Ich würde mich auch als "Reinkipper" bezeichnen, der aber ebenfalls einen gewissen Anspruch benötigt, sonst ärgere ich mich. Gerade, weil ich kein Schaffender (Autor/Filmemacher/Künstler) bin, darf ich als Rezipient auf gar keinen Fall denken dürfen: "Das kann ich auch". Um alles bis ins Detail auseiander zu nehmen, fehlt mir auch schlicht die Zeit, weil ich einfach zu viel inhaliere, und vor allem würde ich mich auch irgendwie nicht gut fühlen, wenn ich, um populäre Beispiele zu nehmen, die Blaupausen des Todessterns auswendig oder Klingonisch fließend sprechen könnte; dann hätte ich wohl was falsch gemacht bei der Prioritätensetzung.

Mein Beispiel dazu: »Final Fantasy: Advent Children«.

Vorsicht mit solchen Äußerungen, sonst haben wir bald den Verfassungsschutz im SF-Netzwerk. Das ist doch ein Killerspiel/Gewaltvideo seit der Sache in Tessin. :devil: :coool: Ist doch egal, dass das FSK 12 hat. :fun:
  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#14 Diboo

Diboo

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Geschrieben 30 Januar 2007 - 13:29

Gerade, weil ich kein Schaffender (Autor/Filmemacher/Künstler) bin,

Sagt der angehende Fantasy-Autor. Wer will Dich da ernst nehmen, Oliver?? :fun:

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#15 molosovsky

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Geschrieben 30 Januar 2007 - 14:13

Ihr macht mir Freude mit Euren offenden und geistreichen Kommentaren zu diesem Thread.

Zum letzten Ping-Pong zwischen Oliver und Diboo:
Das macht ja aufmerksam auf einen ganz heiklen Umstand. Wie ist das mit dem Unterschied zwischen ›nur Lesern‹ (nur Konsumenten) und ›selbst Kreativen‹ (produzierende Konsumenten)?

Zuerstmal folgende Stegreif-Unterscheidung: Man kann sein†¦
†¢ †¦›nur‹ Leser (wobei ich an Arno Schmidt erinnern möchte, daß ›gute Leser‹ mindestens, wenn nicht sogar wichtiger, sind, als ›gute Macher‹. Immerhin: für wen sollen ›gute Macher‹ was werkeln, wenn†™s keine ›guten Leser‹ gibt. Für die berüchigten Wasserspeier der Elfenbeintürme?)
†¢ †¦Leser und Reagierer; also Rezischreiber und Kommentator. Wobei man hier zwischen Foren- und Chatroomnudeln, Semi-Profi (›bessere‹ Fanzine-Zuträger) und Profi (streng gesagt: bekommt Kohle für seine Meinungsverbreitung) unterscheiden kann. †” Die Übergänge sind imho fließender als diese grobe Dreiteilung.
†¢ †¦Leser und Reagierer und Selbermacher (Autor von ›besseren‹ Kritiken/Artikeln, bzw. Fiktionellem, eben die Leute, die sich als Journalisten, Autoren, Herausgeber usw z.B. in unserem Falle, der Phantastik widmen).

Oliver erwähnt dieses »Das kann ich auch«-Grummelgefühl, wenn einem was halt mau vorkömmt. †” Dazu scheint mir sehr markant, daß sich hier eine bisweilen entmutigende Kluft auftut. Wenn ›Selbermacher‹ ihr ganzes Instrumentatium auspacken, kann das ›nur Leser‹/›nur Fans‹ ganz schön verwirren und vor den Kopf stoßen. Ganz logo: wenn ich nicht nur auf das eigene Gut/Schlechtfinden zu einem Werk schau, sondern darüberhinaus eben ›ab-geeke‹ über Einzelheiten dazu, WIE etwas gemacht ist, oder WOVON ein Werk handelt (Oberlehrerfinger: Zeitgenossenschaft! Relevanz!), denn kann das für ›nur Leser‹ mitunter ganz schon geschwollen, abgehoben, über-kritisch, klemmihaft usw. daherkommen.

ABER: Ich glaube ja fest daran, daß man sich gegenseitig dank ›stressiger‹ Auseinanderfizzelei zu besseren Lesern und Machern trainieren kann. †” Ich hänge halt an diesem ›altmodischen‹ Ideal, daß man bei intensiver Auseinandersetzung auch vom größten ›Gegener‹ was lernen kann, und sei es nur, ihn/sie zu als Leser/Macher zu tolerieren.

Auch hier seh ich zwei Schienen, auf denen der Diskurs-Zug fahren kann.
†¢ Man bleibt unter sich und genießt die Geselligkeit der verschworenen Clique (wogegen ich per se nichts lästern kann).
†¢ Und/oder man kann die Reibung mit dem Umfeld suchen (siehe meine Vokabel »Phantastik-Fachdepp«). †” Als jemand, der (wie so viele) gern mal über die verzwickte Lage der Phantastik und Genre-Literatur ›bei uns im Deutschsprachigen‹ klagt, zieht es mich immer wieder mal zum Zweiten. Zumindest babbt ein Memo diese Ambition betreffend weit oben auf meiner inneren Pinwand.

Grüße
Alex / molosovsky

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#16 Linda Budinger

Linda Budinger

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Geschrieben 30 Januar 2007 - 15:24

Hallo Molo,

ja, eine gewisse Ungeduld ist ein Wesensmerkmal von mir quirligem Wassermann. Da ich eigentlich in allem (außer Steuererklärungen) sehr schnell bin, lege ich diese Ansprüche wohl zu häufig auch an andere ...

In dem speziellen Fall allerdings ist es eher das Gefühl, für dumm gehalten zu werden, das mich ärgert, wenn man mir in einem Werk die gleichen Fakten alle 10 Seiten bzw Filmminuten um die Ohren haut. Fast noch mehr nervt es allerdings, wenn man das ausufernd in eigene Texte einbauen muss, damit die Zielgruppe folgt (das ist eine sehr heikle Sache, denn ein Teil der Leserschaft versteht es dann zumeist immer noch nicht und der andere fühlt sich in ähnlicher Weise wie ich auf die Füße getreten und bevormundet).

Ach ja, dieses »Das kann ich auch«-Grummelgefühl kenne ich natürlich ebenfalls. Aber es verschwindet meistens wieder nach einer Sekunde Bauchnabelschau in der ich mich frage "...aber will ich das überhaupt"? und dann feststelle, dass mir meine Lebenszeit dafür zu schade ist.

Gruß,

Linda
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Unter dem Vollmond (Sieben Verlag) Mystery/Romance
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Die Kunst, Happy Ends zu schreiben, liegt darin, zum richtigen Zeitpunkt mit der Geschichte aufzuhören.

#17 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 31 Januar 2007 - 17:54

Reinkippen klappt bei mir längst nicht mehr, ich versuche immer, irgendetwas sinnvolles aus einem Buch / Film zu ziehen. Das ist bei "Popcorn" natürlich schwer, aktuelles Beispiel wäre der erste Teil der Harry Dresden Reihe von Jim Butcher. Gut geschrieben und unterhaltsam, aber eben nur Popcorn. Final Fantasy: Advent Children fällt bei mir glatt in die Rubrik "Zeitverschwendung", selten so eine konfuse Handlung gesehen. Auf der anderen Seite stehen Autoren wie Eco (wurde bereits genannt), Italo Calvino, Haruki Murakami oder z.B. Jeff Vandermeer, Gene Wolfe, John C. Wright, Anna Kavan.

Laut Molo falle ich damit ziemlich klar in die Rubrik Leser und Reagierer. Allerdings bin ich kein "Auseinandernehmer" und "Zerpflücker". :)

Mittlerweile fällt es mir recht leicht zu sagen, WIESO etwas gefällt. Insbesondere in der Phantastik finde ich die Kriterien relativ klar, in keinem anderen Genre kann sich ein Autor so frei austoben und hat soviele Möglichkeiten, den Leser auf verschiedenen Ebenen zu erreichen. Umso ärgerlicher finde ich es, wenn die Chancen nicht genutzt werden.

Sullivan

#18 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 31 Januar 2007 - 21:40

Reinkippen und Beobachten.
Wo beides gleichzeitig nicht geht, weil die Erfahrung zu intensiv oder ich zu unkonzentriert bin, gibt es grundsätzlich ein zweites Mal, bei dem auf jeden Fall analytisch beobachtet wird.

Es gibt natürlich auch Beispiele, wo das Reinkippen beim besten Willen nicht funktioniert, und dann ist Beobachten die einzige Möglichkeit, (intellektuellen?) Mehrwert daraus zu ziehen.
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)


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