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Christopher Priest: Prestige - Die Meister der Magie


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22 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

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Geschrieben 04 Februar 2007 - 14:20

Herzlich Willkommen zum Klassiker Lesezirkel im Februar. Gelesen wird:

Christopher Priest
"Prestige - Die Meister der Magie"
(Seiten 1-160)

Eingefügtes Bild

Viel Spaß!
Holger

Bearbeitet von Dave, 06 Februar 2007 - 23:08.

"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#2 Rusch

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Geschrieben 04 Februar 2007 - 15:12

Hmm, ich habe mir jetzt Reziexemplare bei Heyne besorgt, aber Prestige war aus irgend einem Grund nicht dabei (dafür aber die Fortsetzung zu Kompression, Das Amphora Projekt sowie zwei Bücher, die ich schon lange lesen wollte: Eine Tiefe am Himmel und Unendlichkeit von Reynolds). Ich habe mir kurzerhand jetzt bei Amazon das englische Taschenbuch bestellt. D. h. ich steige erst Dienstag oder Mittwoch ein.

#3 rockmysoul67

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Geschrieben 04 Februar 2007 - 17:18

Auch ich habe eine englische Ausgabe. Bei welchem Kapitel hört Seite 149 auf in der deutschen?Teil 1. Mir gefällt der erste Teil. Er ist gut lesbar und trägt eine Überraschung (Ereignis in der Moderne, während man das 19. Jahrhundert erwartet) und ein Rätsel (Zwillingsbruder) in sich. Ich mag auch den "novellistischen" Aufbau (kurze Erzählungen aus anderem Blickwinkel und Einrahmung) dieses Romans. Leider schafft Priest keinen fliessenden Erzählungsübergang, denn Teil 1 müsste eigentlich damit enden sollte, dass Andrew Westley im Buch von Alfred Borden liest. Teil 2. Ich bin schon zur Szene vorgerückt, wo Olive Wenscombe ihren Verrat zugibt (Kapitel 27). Ein Applaus zu den Machern vom Film! Sie haben den Verrat sowie die Vendetta zwischen den beiden Magiern genial ausgearbeitet. Es ist jammerschade, dass Priest bei diesen beiden Schlüsselszenen so wenig einfiel. Trotzdem mag ich die Spiritistenszene an sich, weil a) sie stimmig für das 19. Jahrhundert ist, b) sie den Spiritismus blosslegt und c) ich leicht mit Spiritismus aufgewachsen bin, weil ein Grosselternpaar von mir sich dafür interessierte.

#4 Rusch

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Geschrieben 04 Februar 2007 - 18:21

Wie ist das eigentlich: Die Inhaltsbeschreibung läßt eher auf ein Werk schließen, dass man weitläufig als Fantasy bezeichnen könnte. Oder täusche ich mich?

#5 rockmysoul67

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Geschrieben 05 Februar 2007 - 09:28

Wie ist das eigentlich: Die Inhaltsbeschreibung läßt eher auf ein Werk schließen, dass man weitläufig als Fantasy bezeichnen könnte. Oder täusche ich mich?

Jorge schrieb dazu in der Auswahlrunde:

Spätestens wenn Nikola Tesla auftaucht, schwenkt das Buch in die SF - ist also keine Fehlbesetzung für diesen Thread.

Vielleicht "Electro-Punk" statt "Steam-Punk"? :bighlaugh: Nun, erst mal das Buch lesen.

#6 Henrik Fisch

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Geschrieben 06 Februar 2007 - 16:28

Wer liest denn eigentlich schon? Ich bin erst morgen oder übermorgen mit dabei, weil ich erst noch Baxters "Der Orden" abhaken will.Und wer schaut sich den Film an?Bis dennen,Henrik
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#7 Dave

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Geschrieben 06 Februar 2007 - 17:34

Auch ich habe eine englische Ausgabe. Bei welchem Kapitel hört Seite 149 auf in der deutschen?

Gute Frage, Seite 149 ist mitten im 36. Kapitel, wobei Teil Zwei auf Seite 160 endet.
Holger?

Wer liest denn eigentlich schon?

Ich... http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/smile2.gif


Das letzte Buch, das ich von Cristopher Priest gelesen habe, war Die Amok-Schleife. So trocken geschrieben, dass es unter meinen Fingern fast zu Staub zerbröselte. Da Prestige nun aber bis in das neunzehnte Jahrhundert zurückrecht, hatte ich mich sprachlich auf etwas ansprechenderes, angenehmeres eingestellt. Nach ein paar Seiten hatte ich allerdings schon den Eindruck, das hier eher der Schlichtheit Vorrang eingeräumt wurde.
Allerdings fasziniert mich die Geschichte mehr und mehr, sodass dies kaum noch eine Rolle spielt.

Der erste Teil um Andrew Westley ist ja recht kurz, und ich frage mich ob man noch einmal auf dieses diffuse Gefühl eines möglichen Zwillingsbruders zurückkommen wird.

Der größere Abschnitt um Alfred Borden gefällt mir wirklich gut, und zwar nicht nur wegen des verblüffenden und etwas unwirklichen Abschlusses. Alles andere erschien mir eigentlich wie eine Geschichte, die sich wirklich so hätte zugetragen haben könnte. Obwohl es ja eine Aufzeichnung ist, erschien mir das alles sehr lebendig und überzeugend.
Den Trick um den transmittierten Mann fand ich zwar nicht so außergewöhnlich, in der Durchführung auf der Bühne allerdings als sehr schwierig. Interessant, wie später die Elektrizität in die Geschichte mit einfloss und diesen Trick noch beeindruckender werden ließ.
Nun nahm ich an, dies müsste die eigentliche Attraktion sein, aber die Vorführung seines Kontrahenten war ja eigentlich noch imposanter. Als die beiden dann aufeinander trafen, das war schon klasse beschrieben. Wie überhaupt die Vorführungen ausgezeichnet beschrieben sind, finde ich.
Bei den Aufzeichnungen von Borden hatte ich zwischendurch einige Male das Gefühl, es mit einer schizophrenen Person zu tun zu haben. Dieser Eindruck verdichtete sich dann am Ende noch einmal deutlich.
Das Ende des zweiten Teils ist überhaupt sehr absonderlich, irgendwie driftet alles in eine Situation ab, die von Stephen King hätte stammen können.

So, nun wechselt erneut die Perspektive, und ich bin mal gespannt, was Kate Angier zu bieten hat...

Bearbeitet von Dave, 06 Februar 2007 - 17:35.


#8 Holger

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Geschrieben 06 Februar 2007 - 22:45

Holger?

Gnade. Ich lese das Buch nicht mit und besitze es auch nicht. Ich hab nur gesehen, dass es ~450 Seiten hat und wollte es irgendwie dritteln. Wir können bei der Einteilung gerne neu verhandeln, hauptsache es werden mind. drei Threads (Spoilervorsorge, Nachzüglerbetreuung) http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png
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#9 Dave

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Geschrieben 06 Februar 2007 - 23:22

Holger,ich habe das einmal leicht geändert im Titel. In Kapitel ließe es sich nur im ersten Drittel sinnvoll einteilen.Leider konnte ich aus irgendeinem Grund nur den Untertitel ändern (sprich schreiben), notfalls müsstet Du das nochmal ändern. Ich war mir auch nicht ganz sicher mit der Anzahl der Threads, sonst wäre ich am Monatsanfang eingesprungen.

#10 Rusch

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Geschrieben 07 Februar 2007 - 09:13

Ich habe jetzt auch angefangen. Ich lese das Buch in Englisch und ich finde Priest hat einen sehr klaren Stil. Ich denke, er macht den Übersetzern keine großen Probleme, somit kann man den Roman auch bestens auf Deutsch lesen.Aber trotz des einfachen Stils ist der Roman sehr flüssig und spannend geschrieben. Die Sprache gewinnt ihr Schönheit nicht durch die Wortwahl - die ist eher einfach - sondern durch den wendungsreichen Schreibstil.Ich habe Teil 1 durch (war ja nicht so viel) und ich bin gespannt wie es weitergeht. Die Rätsel der Vergangenheit und das Rätsel um den Zwillingsbruder fesseln den Leser sofort. Selten schafft man den einstieg in einen Roman so schnell.

#11 rockmysoul67

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Geschrieben 07 Februar 2007 - 20:12

Wir können bei der Einteilung gerne neu verhandeln, hauptsache es werden mind. drei Threads (Spoilervorsorge, Nachzüglerbetreuung)

Wenn es gedrittelt wird, liegt die folgende Dreiteilung auf der Hand: Part One (Andrew Westley) + Part Two (Alfred Borden) Part Three (Kate Angier) Part Four (Rupert Angier) + Part Five (The Prestiges)

#12 rockmysoul67

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Geschrieben 07 Februar 2007 - 20:22

Bei den Aufzeichnungen von Borden hatte ich zwischendurch einige Male das Gefühl, es mit einer schizophrenen Person zu tun zu haben.

Eine doppelte Persönlichkeit, nicht wahr? Im Film wurde auf diese Zweiteilung in einer Person ständig wieder verwiesen ... und dann kam alles doch ganz anders. Erstaunlicherweise halte ich es für möglich, dass die Lösungen zur "Bilocation" im Buch anders sein könnten als im Film.

ich bin mal gespannt, was Kate Angier zu bieten hat...

Ich auch. :thumb:

#13 Dave

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Geschrieben 07 Februar 2007 - 22:21

Die Rätsel der Vergangenheit und das Rätsel um den Zwillingsbruder fesseln den Leser sofort.

Ja, wobei ja der Stand der Dinge nach diesem Kapitel ist, das es keinen Zwillingsbruder gibt. Aber das da jemand geisterhaft im Raume steht, das setzt sich auch im zweiten Teil fort. Allerdings eher subtiler, bis eben zum ungewöhnlichen (vorläufigen) Schlussakkord. Von der Zwillingsforschung bin ich irgendwie schon länger fasziniert. Besonders, was diejenigen betrifft, die bei der Geburt getrennt wurden. Und da solche Fälle sehr selten sind, ranken sich wohl auch viele Mythen um diese Fälle.

Wenn es gedrittelt wird, liegt die folgende Dreiteilung auf der Hand: Part One (Andrew Westley) + Part Two (Alfred Borden) Part Three (Kate Angier) Part Four (Rupert Angier) + Part Five (The Prestiges)

Das Problem ist, dass in der deutschen Fassung der dritte Teil nur 40 Seiten hat, was für einen eigenen Thread natürlich etwas mager ist. Der vierte Teil ist dagegen wieder sehr üppig und der letzte hat dann nicht einmal mehr 20 Seiten. Daher ist die Seite 300 mitten im Getummel. :thumb:

Im Film wurde auf diese Zweiteilung in einer Person ständig wieder verwiesen ... und dann kam alles doch ganz anders. Erstaunlicherweise halte ich es für möglich, dass die Lösungen zur "Bilocation" im Buch anders sein könnten als im Film.

Dann hast Du den Film also schon gesehen, sehr gut. Ich habe mir schon beim Lesen gedacht, dass man so einiges sicher wunderbar in einem Film umsetzen könnte. Ich lese aber erst einmal zu Ende und bin mir nicht sicher, ob ich mir den Film ansehe.

#14 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 08 Februar 2007 - 08:55

Ich lese aber erst einmal zu Ende und bin mir nicht sicher, ob ich mir den Film ansehe.

Der Film ist eine gute Interpretation des Buches und erzählt seine eigene Version(Weglassen der Handlung in der Gegenwart, anderes Schicksal Julias etc.). Das Ansehen lohnt sich.

#15 rockmysoul67

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Geschrieben 08 Februar 2007 - 15:30

Zur Thread-Einteilung:

Eine Zweiteilung wäre vom Umfang und Kapitelaufbau her natürlich am einfachsten. Ich hoffe, ihr setzt es noch dieses Wochenende fest; ich fange schon mit "Rupert Angier" an.

Noch zum Abschluss von "Alfred Borden":

Ich habe wohl den Film zu fest im Kopf; ich glaube die Lösung des Rätsels zu kennen, aber dies widerspricht einer Geistererscheinung. Dieser Geist irritiert mich - ich hoffe, dass Priest alles gut abrunden kann.

Zu "Kate Angier":

Mir gefällt die Geschichte in der Moderne. Das Rätsel wird nicht gelöst, sondern mit dem toten Kind sogar noch erhöht.

Erneut finde ich aber, dass die Kapitel falsch aneinander gereiht sind. Die Erzählung von Kate hätte gleich auf Andrews Erzählung folgen sollen. Andrew hätte dann im kalten Bett das Buch von Alfred Borden gelesen, am nächsten Morgen hätte Kate dem Andrew das Tagebuch von Rupert Angier zeigen sollen.

#16 Dave

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Geschrieben 08 Februar 2007 - 19:49

Eine Zweiteilung wäre vom Umfang und Kapitelaufbau her natürlich am einfachsten. Ich hoffe, ihr setzt es noch dieses Wochenende fest; ich fange schon mit "Rupert Angier" an.

Ach ja, wegen der Seitenzahlen im Original: der zweite Thread geht los mit dem dritten Teil (Kate Angier) und die Seite 300 im dritten Thread entspricht dem 12. September1898 im vierten Teil (Rupert Angier). Das noch einmal zur allgemeinen Verwirrung...

Nach dem Alfred Borden Teil kann man ja nur spekulieren, wer denn nun derjenige mit den übernatürlichen Fähigkeiten ist. Wobei davon ja eigentlich bislang gar nicht die Rede war, es ist eher ein kleiner Spoiler zum Buch, glaube ich.
Gut, Angiers Auftritte sind pompöser und spektakulärer, aber der Schlüssel scheint hier die Zeit zu sein. Es vergehen bei eben Sekunden bei ihm, des weiteren scheint er körperlich in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Vermutlich muss er seinem fast krankhaften Ehrgeiz Tribut zollen.
Borden überzeugt stattdessen mit dieser verblüffenden Geschwindigkeit und man könnte meinen, es geht nicht mit rechten Dingen zu. Erinnert mich ein wenig an den Gag, in dem jemand mit einer Leiter ins Bild läuft, worauf sich anschließend nur die Leiter zu sehen ist und am Ende derselbe Typ wieder ins Bild kommt, lol.
Gut, die geisterhafte Erscheinung ist sehr absonderlich, aber der eigentlich Verdächtige ist für mich bislang Borden.

Apropos Geschwindigkeit, ich habe einmal vor einigen Jahren eine Aufzeichnung von Siegfried & Roy gesehen und kann mich entsinnen, dass ich dem Rätsel unbedingt auf die Spur kommen wollte. Sie hatten keine Mühen gescheut und einen Elefanten auf die Bühne geholt. Langsam verschwand er hinter einem Vorhang, der allerdings nicht bis zum Boden reichte, so dass man deutlich die vier Plattfüße beobachten konnte. Dann passierte das Verblüffende, der Rest des Vorhangs senkte sich abrupt und im selben Augenblick fiel der gesamte Vorhang in sich zusammen. Der Elefant hatte sich buchstäblich innerhalb eines Wimpernschlages in Luft aufgelöst.
Wenn ich mich richtig erinnere, dann wurde dieses Kunststück mit einem raffinierten Einsatz von Spiegeln realisiert. Aber dies nur mal so nebenbei.

Bearbeitet von Dave, 08 Februar 2007 - 20:02.


#17 Rusch

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Geschrieben 09 Februar 2007 - 09:20

Ich bin mitten im Teil 2. Ich muss sagen, dass ich das ja nicht so mag, wenn der Autor so einen extremen Sprung in der Geschichte macht. Sicherlich, die Ereignisse um Alfred sind interessant, aber ich hätte doch lieber gelesen, wie es in der Gegenwart weitergeht.

#18 rockmysoul67

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Geschrieben 09 Februar 2007 - 13:49

Ach ja, wegen der Seitenzahlen im Original: der zweite Thread geht los mit dem dritten Teil (Kate Angier) und die Seite 300 im dritten Thread entspricht dem 12. September1898 im vierten Teil (Rupert Angier). Das noch einmal zur allgemeinen Verwirrung...

Danke!

ich habe einmal vor einigen Jahren eine Aufzeichnung von Siegfried & Roy gesehen und kann mich entsinnen, dass ich dem Rätsel unbedingt auf die Spur kommen wollte. Sie hatten keine Mühen gescheut und einen Elefanten auf die Bühne geholt. Langsam verschwand er hinter einem Vorhang, der allerdings nicht bis zum Boden reichte, so dass man deutlich die vier Plattfüße beobachten konnte. Dann passierte das Verblüffende, der Rest des Vorhangs senkte sich abrupt und im selben Augenblick fiel der gesamte Vorhang in sich zusammen. Der Elefant hatte sich buchstäblich innerhalb eines Wimpernschlages in Luft aufgelöst.
Wenn ich mich richtig erinnere, dann wurde dieses Kunststück mit einem raffinierten Einsatz von Spiegeln realisiert. Aber dies nur mal so nebenbei.

Anfang der Neunziger gab es eine Art Doku (aber ohne Siegfried & Roy), wo man alle möglichen Tricks zeigte und erklärte. Irgendwie so in sechs Teilen je eine Viertel Stunde. Die einzige Viertel Stunde, die ich sah, war dieser Elefantisverschwindibus. Sehr beeindruckend. Und so ach so unglaublich simpel. Um den Elefanten standen vier Mäuerchen mit Lilianen, ein bisschen kitschig, aber ok, es ist halt um eine afrikanische Stimmung reinzubringen. Vorhang runter. Simsalabim. Vorhang hoch. Elefantchen weg.

Wie ist das möglich??? Sehr einfach: Die Mäuerchen sind nicht zur Stimmung da, sondern Teil des Tricks. Die zwei Mäuerchen schräg seitlich des Elefanten sind echt; die Mäuerchen hinter dem Elefanten sind vor dem Vorhangfall echt und sichtbar, aber nach dem Vorhangheben von zwei Spiegeln ersetzt worden (die wohl zuerst hinter den seitlichen Mäuerchen standen), die den seitlichen Wänden widerspiegeln (und so wie die Mäuerchen aussehen)!!! Der Elefant hat sich in Wirklichkeit gar nicht bewegt, er steht hinter den Spiegeln.

#19 lapismont

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Geschrieben 09 Februar 2007 - 20:09

Sorry, aber ich war fünf Tage im Urlaub und der Roman hat es nicht so lange überlebt, was deutlich für ihn spricht.Mich erinnerte der Beginn an Poe. Es wird durch sachliches Erzählen Mystisches offenbart. Wenn man später erfährt, was Andrew Westley noch so bewegt, etwa seine Freundin, wundert man sich im Nachhinein, wie schnell der Autor die geheimnisvolle Stimmung aufbauen konnte. Da helfen ihm sicher auch die Zutaten, etwa Schloss und die Sekte, welche ja nunSpoilernix mit der Handlung zu tun hatSpoiler EndeAuch ich fand den Wechsel in Bordens Tagebuch recht abrupt. Bedeutungsvoll erscheinen mir hier die wiederholten Hinweise auf die Illusion dieses Buches. Auch hier hatte ich einen weiteren Augenöffner am Ende des Buches.SpoilerWas auch immer als Lösung für Bordens oder Angiers Trick in Frage kommt, wir als Leser haben darüber nur die Aussage von Angier, einem Illusionisten. Ob Tesla tatsächlich etwas derartiges zustande brachte, oder doch "nur" ein magischer Trick dahinter steckt, erfahren wir nicht. Und Angier ist nicht zu trauen.:DSpoiler EndeOhne Zweifel einer der besseren Romaneröffnungen. Es stimmen Figuren und Flair, das Geheimnis ist subtil, der Stil leicht und lesbar, selbst in Bordens Tagebuch der Zeit angemessen.

#20 Rusch

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Geschrieben 12 Februar 2007 - 09:31

So, ich habe jetzt Bordens Tagebuch durch. Noch immer ist nicht ganz klar, wohin sich das ganze hin entwickelt. Die Beschreibungen sind interessant und man gewinnt den Eindruck, dass Priest viel Ahnung von Magiern hat. Zumindest hat er sich intensiv mit dem Thema beschäftigt.Vom Stil her bin ich nicht so begeistert. Mir fehlt die Linie in dem Roman und nach drei Abschnitten wirkt alles sehr zerteilt. Hinzu kommt, dass Alfred Borden in seinen Aufzeichnungen in der Zeit vor und zurück springt. Aber ich bin auf die Aufzeichnungen seines Widersachers gespannt. Ich möchte wetten, dass dieser Teil ganz anders verfasst ist.

#21 rockmysoul67

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Geschrieben 12 Februar 2007 - 12:15

Ruperts Tagebuch

Eigentlich ist es kein Tagebuch, sondern ein biographisch angehauchtes Sachbuch für Magier.

man gewinnt den Eindruck, dass Priest viel Ahnung von Magiern hat. Zumindest hat er sich intensiv mit dem Thema beschäftigt

Ich weiss nicht; etwas versteht er gewiss davon, aber diese Infos im Buch könnte man innerhalb von zwei Wochen zusammensuchen. Ich merke jedenfalls nicht, dass jede Seite vor lauter Insiderwissen trieft. Diesbezüglich bin ich auch ein wenig enttäuscht: Ich hoffte auf einen Roman, voller Romantik und Vergangenheitsnähe und insbesondere auf viele, viele Zaubertricks mit Hintergrunderklärungen. Die Romantik bleibt kühl im Buch, Priests 19. Jahrhundert macht keinen bleibenden Eindruck und weil Tricks aus Bordens Sicht nicht verraten werden dürfen, bleibt auch die Zauberei zum Gähnen. Ich habe wohl (nach dem Superfilm) zu viel vom Buch erwartet.

#22 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 12 Februar 2007 - 12:24

Ich habe wohl (nach dem Superfilm) zu viel vom Buch erwartet.

Mir ging es genau umgekehrt: Nach dem Roman war ich von der Verfilmung ein wenig enttäuscht, da diese doch einiges weglässt bzw stark verändert.

#23 Rusch

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Geschrieben 12 Februar 2007 - 12:54

Ich muss mir den Film noch ansehen...


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