Bearbeitet von Jakob, 10 März 2007 - 10:32.

Nova 11
#31
Geschrieben 10 März 2007 - 10:31
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
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#32
Geschrieben 10 März 2007 - 10:43
Nach vier Seiten und der Frage, was soll das, habe ich aufgegeben. Bin wohl auch nicht die Zielgruppe. Warum man ein Magazin aber mit solch einer schwer zugänglichen Geschichte beginnt...Nadeln und Fäden - Jakob Schmidt:
Bin gespannt auf die anderen Lesermeinungen. Die Zielgruppe bin ich hierfür eindeutig nicht, aber wie man sieht beschäftigt die Geschichte mich doch.
Als Neuleser hätte ich jetzt NOVA aus dem Fenster geschmissen und den Fernseher eingeschaltet.
#33
Geschrieben 10 März 2007 - 10:59
Bearbeitet von Nadine, 10 März 2007 - 11:00.
Europa ist nicht nur ein Kontinent.
#34 Gast_Frank W. Haubold_*
Geschrieben 10 März 2007 - 12:29
"manieristisch" ist ein Terminus, der es m. E. ziemlich genau trifft.Im Kunstunterricht habe ich gelernt, dass das eine in sich verdrehte Figur ist, die im Manierismus bis zur anatomischen Unmöglichkeit überstreckt wurde. Es gibt manieristische Werke, die ich sehr mag, da sie karikieren, überzeichnen und dennoch in ihrer Farbwahl stimmig sind und etwas in ihr ansprechen. Aber ganz viele tun das nicht und Eckhardts Wortschöpfungen und philologisch-neurotische Sätze erinnern mich genau an diese nicht-gefallenden Werke.
Wie wir dank Michael Iwoleit wissen, ist es der Fleiß des Autors und nicht etwa ein Indiz für Cliquenwirtschaft oder gar Realitätsverlust.Warum eigentlich einen Autor, der verhältnismäßig wenig Leser anspricht, in fast jeder Nova-Ausgabe?

#35
Geschrieben 10 März 2007 - 14:51
Stimmt, letzteres hab ich auch kürzlich irgendwo in einem TV-Bericht gesehen ... da werden wohl bewusst Grenzen verwischt. @ Nadine & Frank Haubold: Ich hab mit dem Eckhardtschen Humor auch meine Probleme, dennoch würde ich durch die Meinung einer Handvoll Leute, die sich hier erfreuliocherweise äußern (und deren Lesegeschmack teilweise ähnlich zu sein scheint), nicht auf die gesamte NOVA-Leserschaft schließen. Und was schwer Verdauliches betrifft, möchte ich auch künftig keine Magazine oder Anthologien lesen, die dies völlig ausklammern. Frank - du sicherlich auch nicht, wenn ich z.B. deine Antho-Zusammenstellungen sehe, die immer auch Stories Raum bieten, die von der üblichen Spur ein wenig abweichen.Abgesehen davon musste ich mich vor einiger Zeit mal notgedrungen damit Auseinandersetzen, wie viele Naziparteien und -gruppen sich das Eikett "Öko" an die Fahnen heften und durchaus auch bei entsprechenden Anlässen (z.B. Demos gg. Castorpransporte) auftauchen um dort für sich zu werben ...

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#36
Geschrieben 10 März 2007 - 15:03
Bearbeitet von Nadine, 10 März 2007 - 23:19.
Europa ist nicht nur ein Kontinent.
#37 Gast_Frank W. Haubold_*
Geschrieben 10 März 2007 - 16:15
Hallo Christian, mein Anmerkungen waren auch nicht als Kritik gemeint (Ausnahme die Eckhardtmania), sondern als persönliches Fazit. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob Du mit Deiner Bemerkung recht hast, daß die bisherigen Meinungsäußerungen auf einen ähnlichen Lesegeschmack zurückzuführen sind.Und was schwer Verdauliches betrifft, möchte ich auch künftig keine Magazine oder Anthologien lesen, die dies völlig ausklammern. Frank - du sicherlich auch nicht, wenn ich z.B. deine Antho-Zusammenstellungen sehe, die immer auch Stories Raum bieten, die von der üblichen Spur ein wenig abweichen.

#38
Geschrieben 10 März 2007 - 18:54
Allenfalls teilweise, schon klar, Frank. Aber in Bezug auf den Eckhardthumor z.B. besteht bei einigen schon Deckungsgleichheit - was aber nicht heißt, dass andere dem nicht sehr wohl etwas abgewinnen können, wie civs oder auch Olaf ja ausgeführt haben. Grüße ChristianIch bin mir allerdings nicht sicher, ob Du mit Deiner Bemerkung recht hast, daß die bisherigen Meinungsäußerungen auf einen ähnlichen Lesegeschmack zurückzuführen sind.
Bearbeitet von ChristianW, 10 März 2007 - 18:55.
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#39
Geschrieben 10 März 2007 - 19:00
Diese Konstante hast du aber bei vielen Storymagazinen, Nadine. Und die Entscheidung, wer öfter oder weniger oft vertreten ist, treffen die Herausgeber. Ist doch klar, dass sie ihre Vorlieben dabei berücksichtigen. Trotzdem zeigt doch die Nr. 11 - wie auch die 12Kann man natürlich auch als Konstante sehen. Für mich heißt "Nova" als Marke, dass ich immer auf neue und stilistisch andere Geschichten treffe.

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#40
Geschrieben 10 März 2007 - 19:37
Aber bevor du dann den Fernseher auch aus dem Fenster schmeißt, weil nix Gscheites gesendet wird, schau bitte nach, dass unten gerade keiner vorbei geht ...Nach vier Seiten und der Frage, was soll das, habe ich aufgegeben. Bin wohl auch nicht die Zielgruppe. Warum man ein Magazin aber mit solch einer schwer zugänglichen Geschichte beginnt... Als Neuleser hätte ich jetzt NOVA aus dem Fenster geschmissen und den Fernseher eingeschaltet.

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#42
Geschrieben 11 März 2007 - 13:02
Jetzt wo ich zwei mal das Wort "Zielgruppe" gelesen habe, komme ich doch ins Grübeln ... Da ich eh nicht für Geld schreibe (zumindest die Kurzgeschichten), sehe ich mich als jemanden, der eigentlich die Freiheit hat, für gar keine "Zielgruppe" zu schreiben. Deshalb die Frage: habt ihr (Michael und Nadine) bei eurer Beurteilung an irgendeine bestimmte Zielgruppe gedacht, der ihr euch entsprechend nicht zuordnet? Ist eine ehrlich gemeinte Nachfrage, denn es ist ja vielleicht durchaus nützlich, für wen man schreiben kann und für wen wohl eher nicht. Wenn es sich andererseits nur für eine höfliche Formulierung für "Irgendwelche Leute wird es wohl geben, denen das aus unerfindlichen Gründen gefällt" handelt, bin ich auch nicht böse. Ob man diese Leute dann aber als "Zielgruppe" bezeichnen kann, finde ich ein bisschen fraglich ...Nach vier Seiten und der Frage, was soll das, habe ich aufgegeben. Bin wohl auch nicht die Zielgruppe. Warum man ein Magazin aber mit solch einer schwer zugänglichen Geschichte beginnt... Als Neuleser hätte ich jetzt NOVA aus dem Fenster geschmissen und den Fernseher eingeschaltet.
R. Scott Bakker
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#43
Geschrieben 11 März 2007 - 13:08
Na, jeder hat seinen eigenen Stil, seine eigenen Inhalte und erreicht damit eine gewisse Leserschaft. Das ist doch unabhängig davon, ob man Geld damit verdient oder nicht.Jetzt wo ich zwei mal das Wort "Zielgruppe" gelesen habe, komme ich doch ins Grübeln ... Da ich eh nicht für Geld schreibe (zumindest die Kurzgeschichten), sehe ich mich als jemanden, der eigentlich die Freiheit hat, für gar keine "Zielgruppe" zu schreiben.
#44
Geschrieben 16 März 2007 - 14:12
Nadeln und Fäden: Extrem anstrengend zu lesen. Ich muss gestehen, dass ich es nicht durchgestanden habe. Ich denke, es lag nicht an dem sehr bildhaften und schwierigen Stil, sondern an mangelnder Spannung. Gut, dieser Planet, dessen Winde "sprechen" (oder so), ist eine interessante Grundidee. Aber es genügte nicht, um mich zu fesseln. Sorry.
Ich träume: Ich auch. Von einer Nova-Ausgabe ohne solche bodenlosen Niveau-Abgründe.
Im Labyrinth der Neonrose: Kannte ich schon, fand ich schon damals cool, aber typisch für Hebben nicht ganz leicht verdaulich.
Wie Terrorismis entsteht: Wirklich witzig!
Kafkas Schloss: Zäh und lang. Das Setting hat was, und ich bin Eckhard dankbar dafür, nicht schon wieder eine sinnlose Groteske abgeliefert zu haben. Namensverschwurbelungen wie Gallus und Jeczek finde ich einfach nur albern. Sowas kennt man aus spätpupertären 80erjahre-Fanzines wie Egmont Herkules Caruso, Marc o'Popel, Garbage Scow und Chaos mal drei. Aus dem Alter sind wir doch alle raus, oder?
Testudo: Liebe Nova-Redaktion, ihr habt versehentlich die Zusammenfassung statt der Geschichte abgedruckt. Reicht ihr die eigentliche Story nach?

Der Lazarus-Mann: Knackig, intelligent, souverän geschrieben. Top!

Ein Abend im City-Café...: Recht rasant geschrieben, unter dem Strich aber doch eine konventionelle Verfolgungsjagd mit ein paar Cyber-Ideen. Die Welt scheint mir nicht ganz stimmig zu sein; zuviele Einzelideen, die kein konsistentes Bild abgeben (kann aber an meiner Wahrnehmung liegen). Insgesamt jedenfalls unterhaltsam, gerne gelesen.
Kontakt: Gute Idee für einen billigen Gag verschenkt. Mächtige Außerirdische, die auf einem fremden Planeten landen, um von einem Kuhfladen erstickt zu werden, einer Ameise verspeist, das Klo runter gespült werden, sind einer der ältesten und blödesten Pointen überhaupt. Und das, wo im vorderen Teil eine interessante Kultur dargestellt wird. Warum muss immer die anthropische Perspektive herhalten? Und dann auch noch für einen billigen Gag? Ich finde es ärgerlich, wenn Ideen mit Potenzial so verschenkt werden.
Bergers Bericht: Hm, wieso kann ich mich mehr an die Story erinnern? Sie ist jedenfalls sauber geschrieben, aber der Plot ist mir zu konventionell. Ein Ermittler gerät zwischen die Fronten von irgendwelchen machthungrigen Konzernen. Schon unterhaltsam, aber für einen Daumen-hoch-Smiley fehlt es an Durchschlagskraft.
Das Festival: Alfred Bekker ist natürlich als routinierter Schreiber bekannt. Umso neugieriger war ich auf die Story, die er Nova geschickt hat. Ich muss gestehen, dass ich ein bisschen enttäuscht bin. Die Story zieht sich bis zum Festival langatmig hin, es wird von vielen Figuren viel geredet und wenig geschieht. Das Festival selbst wird recht farblos in ein paar Sätzen abgehandelt, der Schluss ist wiederum konsequent. Ich weiß nicht recht. Ich denke, in einer anderen Darreichungsform - vielleicht mit Vor- oder Rückblenden zu Festivalszenen - und weniger Blabla wäre eine kompakte, farbige Geschichte herausgekommen. Hervorzuheben sind die kreativen Namen auf der einen Seite, auf der anderen Seite aber der beliebte Lapsus "Standardeinheit" - ein Begriff, der für sowas wie einen Tag aus wissenschaftlicher Sicht Unsinn ist. Wenn schon, dann Standardzeiteinheit.
Das perfekte Paar: Harmloser und unglaubwürdiger Versuch, mit herbei fabulierten perfekten Double-Maschinen die Tiefen der Zweisamkeit zu erforschen. Plattestmögliche Pointe.
Insgesamt eine Nova-Ausgabe mit wenigen Höhepunkten, viel Durchschnitt und ein bis drei Totalausfällen.
Die besonders abwechslungsreichen Illustrationen möchte ich ausdrücklich loben, und die informativen Interviews auch.
#45
Geschrieben 23 März 2007 - 01:11
Nein! Die Kollegen mit den vierzehn Beinen landen nicht im Putzeimer, sondern sorgen jeden Morgen dafür, dass das Tier mit dem Mopp sie wieder vergisst. Das haben wir zugegebenermaßen wohl etwas zu zart angedeutet. Also eher das umgekehrte Setting: Schmächtige Außerirdische schaffen es, sich mit den Menschen zu arrangieren.Kontakt: Gute Idee für einen billigen Gag verschenkt. Mächtige Außerirdische, die auf einem fremden Planeten landen, um von einem Kuhfladen erstickt zu werden, einer Ameise verspeist, das Klo runter gespült werden, sind einer der ältesten und blödesten Pointen überhaupt. Und das, wo im vorderen Teil eine interessante Kultur dargestellt wird. Warum muss immer die anthropische Perspektive herhalten? Und dann auch noch für einen billigen Gag? Ich finde es ärgerlich, wenn Ideen mit Potenzial so verschenkt werden.
Maximilian
Bearbeitet von raketenbär, 23 März 2007 - 01:14.
#46
Geschrieben 23 März 2007 - 10:37
Ja, mag ja sein, ich hatte das nicht mehr genau in Erinnerung, weil ich's halt doof fand - aber der erste Abschnitt gefällt dermaßen gut, dass ich mir wünsche, es wäre in diesem Stil weitergegangen. Es ist ein Irrglaube, dass man in jeder Geschichte mit Außerirdischen versuchen muss, irgendwie Menschen reinzubringen und dann auch ne dazu passende Pointe (die durch die Titelillustration übrigens vorweggenommen wird). Ein überzeugend dargestelltes, kulturell oder biologisch interessantes, fremdartiges außerirdisches Volk darf auch gerne mal ein ganz und gar menschenfreies Abenteuer erleben - ich fände das sogar richtig erholsam: endlich mal keine Menschen ... *seufz*Nein! Die Kollegen mit den vierzehn Beinen landen nicht im Putzeimer, sondern sorgen jeden Morgen dafür, dass das Tier mit dem Mopp sie wieder vergisst. Das haben wir zugegebenermaßen wohl etwas zu zart angedeutet. Also eher das umgekehrte Setting: Schmächtige Außerirdische schaffen es, sich mit den Menschen zu arrangieren.

#47
Geschrieben 26 April 2007 - 15:26
Top waren bei mir die Erzählungen des Kroaten Ziljak, und Eckhardts Kafkas Schloss, die beste Eurodetektei-Story bisher, wenn auch mit gewissen Längen, und vom Sprachlichen her ein Leckerbissen (wobei ich mit dem meisten Storys dieses Autors so meine Probleme habe). Diese hab ich wirklich genossen. Der Lazarus-Mann von Stevenson und auch Hebbens Im Labyrinth der Neonrose gefielen; letztere nicht uneingeschränkt - zwar atmosphärisch dicht, spannend, aber bruchstückhaft und ohne Tiefe; das Problem „Gedächtnistransfer“ wird leider nicht behandelt.
Hahn bleibt Hahn, typisch, bissig und witzig! Bei der Kemmler-Story Das perfekte Paar musste ich schmunzeln - eine ganz ähnliche Story hatte ich unter dem Titel Personal Android in ALIEN CONTACT veröffentlicht: nicht die erste und nicht die letzte ihrer Art, natürlich, nette Unterhaltung allemal.
Schwach fand ich Kontakt des Autorengespanns, langweilig weil uninteressant die Story von Weis, enttäuschend die Bekker-Erzählung Das Festival - sie wirkte auf mich wie das routiniert, aber breitgewalzte Kapitel eines Romans. Testudo von Debray war gottseidank nur eine Seite lang. Last but not least konnte ich mit der Erzählung des hochtalentierten Jakob Schmidt Nadeln und Fäden nichts anfangen, aber auch gar nichts. Für mich ungeniessbar. Aber eben: man kann nicht jedermanns Geschmack treffen.
Layout gut, Grafiken nicht minder, schön die Idee, die Mitarbeiter zum Schluss vorzustellen. Alles in allem eine Ausgabe, die, wenn auch durchwachsen, ich nicht missen möchte.
NOVA - Das Deutsche Magazin für Science Fiction & Spekulation
VILLA FANTASTICA - Bibliothek für fantastische Literatur

#48
Geschrieben 03 Mai 2007 - 09:20
Auf das Urteil war ich ja vorbereitet, nachdem die Story bei den Visionen durchgefallen ist ... Kann ich mich also um so mehr über das gar nicht so versteckte Lob darin freuen!Last but not least konnte ich mit der Erzählung des hochtalentierten Jakob Schmidt Nadeln und Fäden nichts anfangen, aber auch gar nichts. Für mich ungeniessbar. Aber eben: man kann nicht jedermanns Geschmack treffen.
Dass mit der Kemmler-Story war mir übrigens auch schon aufgefallen. Aber ist auch schon eine Idee, bei der glaubwürdig ist, dass sie zufällig zwei mal innerhalb kurzer Zeit unabhängig auftaucht. Trotzdem ein bisschen enttäuschend, ich dachte immer, die Sf-Schreiberlinge wären alle fleißige AC-Leser ...
R. Scott Bakker
"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama
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#49
Geschrieben 17 Juli 2007 - 09:02
Jakob Schmidt: Nadeln und Fäden
Der Mann kann schreiben. Schmidt bedient sich einer intensiven, wunderschönen Sprache, die den Leser in ihren Bann zieht. Leider blieb dahinter die Handlung etwas auf der Strecke. Die Pointe, so es eine gab, blieb mir verborgen. Dennoch: Gern gelesen, mehr davon!
7 von 10 Punkten
Ralf Peter Krämer: Ich träume
Was sich hinten reimen tut,
ist nicht immer wirklich gut.
Vor allem, wenn der Rhythmus holpert,
weil ein Delphin durchs Wasser stolpert.
1 von 10 Punkten
Frank Hebben: Im Labyrinth der Neurose
Eine weitere starke Story aus dem "Memories"-Universum. Céline kommt lebensecht und intensiv rüber. Lakonische, eiskalte Sprache, dem düsteren Setting angemessen. Hebben kann schreiben. Eine fesselnde Story, die ich gern gelesen habe.
8 von 10 Punkten
Ronald M. Hahn: Wie Terrorismus entsteht
Konventionelle, vorhersehbare Glosse über den Leidensweg von S.F. Schreyber und seiner Erzählung "Planet der Gullideckelsammler" durch die Publikationsmühle eines kleineren SF-Magazins. Zur Auflockerung ganz nett. Die Story ist genauso ernst zu nehmen, wie sie gemeint war.
4 von 10 Punkten
Holger Eckhardt: Kafkas Schloß
Holger präsentiert eine runde Geschichte in einer stimmigen Welt, die von Außerirdischen übernommen wurde. Die Story, vor allem das Eindringen in Hansens Erinnerungen, ist gut durchdacht. Der Humor ist diesmal sparsam und puktgenau eingesetzt, was der Geschichte insgesamt gut tut. Die Auflösung kam für mich überraschend. Einziger Kritikpunkt: Das Motto (Hansen kann mit Frauen nicht), ursprünglich wohl als Leitmotiv gedacht, wurde im Rahmen der Story schlicht vergessen. Das war gut für die Story, allerdings hätte man das Motto schlicht streichen können.
9 von 10 Punkten
AD: Testudo
Das ist bestenfalls das Exposé für die Story, die noch geschrieben werden muss. Wozu D. die historische Entwicklung der terranischen Raumfahrt brauchte, ist mir nicht klar geworden. Ebensowenig, wie diese "Story" zur Veröffentlichung bei NOVA angenommen werden konnte. :kopfkratz:
0 von 10 Punkten
Scot W. Stevenson: Der Lazarus-Mann
Der Lazarus-Mann, der mithilfe übersinnlicher Fähigkeiten elektronische Geräte reparieren kann, ist eine interessante Idee. Auch sein Konflikt mit FBI, CIA und anderen begehrlichen Kreisen ist prinzipiell tragfähig. Grundsätzlich ist die Story gut geschrieben, an einigen Stellen störten mich zu viele "und"s. Nur das Ende mit dem FBI-Mann, dessen Kind auch Krebs hatte, fand ich seltsam. Insgesamt eine gelungene Fingerübung!
6 von 10 Punkten
Aleksander Ziljac: Ein Abend im City-Café, die Gedanken bei Lydia
Die Idee mit der Alien-Hure ist klasse, die ganzen Verwicklungen drumherum sind gut durchgeführt. Ziljac schreibt spannend, nimmt den Leser mit. Das Ende mit dem Lazarus war mir eine Spur zu dick aufgetragen, dafür sind die ebenfalls von Ziljac stammenden Illustrationen, nun ja, sehr schön und anregend. :oops:
9 von 10 Punkten
Kirsten Küppers und Maximilian Vogel: Kontakt
Spinnen-Aliens richten sich in einem U-Bahn-Schacht wohnlich ein. Nur die Putzfrau bemerkt was, aber nicht richtig. Ausgelutschte Idee, schon dutzendmal gelesen, meist sogar besser, wenig aufregend erzählt.
2 von 10 Punkten
Christian Weis: Bergers Bericht
Am Anfang entwickelt Weiß ein düsteres Thriller-Szenario mit interessanten Figuren, die noch einiges miteinander erleben können. Der Schluß kommt zu früh und etwas unmotiviert gerade an der Stelle, an der es richtig losgehen könnte mit der Handlung. Schade. Eine Unvollendete, die durchaus zu einer Novelle bzw. einem Roman ausgebaut werden könnte.
7 von 10 Punkten
Alfred Bekker: Das Festival
Bekker entrollt eine interessante Kultur auf dem Randplaneten Tasner und platziert interessante Charaktere darin (allen voran N'Gaba und LeCarré - war die Namensgebung eine Hommage an den Schriftsteller John le Carré?), die in konfliktträchtigen Beziehungen zueinander stehen. Wahnsinn, wie er die Funktionsweise von Vitamin B und Korruption darstellt. Leider fällt die Story zum Ende hin ab. Das Festival selbst wird viel zu kurz und oberflächlich abgehandelt - etwas mehr Splatter hätte hier gut getan. Und die Schlußszene fand ich arg aufgesetzt. Zumal auch zu viel explizit erklärt und zu wenig erlebbar gemacht wird.
Insgesamt aber die stärkste Story in NOVA 11!
9 von 10 Punkten
Olaf Kemmler: Das perfekte Paar
Jau, nett geschrieben, zum Schmunzeln, wobei sich die Pointe schon ab der Hälfte der Story abzeichnete. Außerdem ist die Idee nur wenig originell. Immerhin kann Kemmler ganz ansehnlich erzählen. Zur Entspannung zwischendurch gern gelesen.
5 von 10 Punkten
Usch Kiausch: Interview mit Leigh Kennedy und Christopher Priest
Wieso brauchte es drei Jahre, bis die Transkription eines Podiumsgesprächs auf dem PalantineCon 2004 in Neustadt/Weinstraße zum Druck kommt? Das Interview selbst bleibt etwas theoretisch-abgehoben. Wir lernen das Stichwort "Visionärer Realismus" kennen und erfahren etwas über die Probleme von Büchern, die zwischen alle Schubladen fallen.
Michael Lohr: Interview mit Charles Stross
Lohr bringt Stross dazu, Einblicke in seine Ideenwelt und sein Leben zu gewähren. Hochspannend, Rote-Ohren-Lektüre, die viele Leseanregungen bietet!
Gesamturteil: Nicht die beste NOVA-Ausgabe, aber mit Sicherheit auch nicht die schlechteste. Sie enthielt einige gute Stories (Hebben, Eckhardt, Ziljac, Bekker), einige mit guten Ansätzen und auch einige mißlungene Texte. Insgesamt habe ich NOVA 11 aber gern gelesen und fühlte mich nicht übervorteilt.
Gruß
Ralf
Bearbeitet von ShockWaveRider, 08 Mai 2008 - 23:14.
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ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!
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#50
Geschrieben 12 März 2008 - 20:01
Erwartet hatte ich Magazine, STERN- oder SPIEGEL-ähnlich, nur inhaltlich gut.
Das dumme Gesicht, als ich die realen NOVAs sah, könnt ihr euch wohl vorstellen.
Taschenbücher höchster Qualität mit Hochglanzumschlag !!! Allein das Ansehen ist ja schon eine Freude. Und die Graphiken auf dem Cover ebenso wie im Innenteil tun ein übriges, um allein vom Äußeren her ein echter NOVA-Fan zu werden.
Zu den Geschichten :
Jakob Schmidt: Nadeln und Fäden
Typisch deutsch und so überhaupt nicht mein Ding. Ich bin dafür einfach nicht die Zielgruppe.
Ralf Peter Krämer: Ich träume
Is†™n Gedicht. Macht nix.
Frank Hebben: Im Labyrinth der Neurose
Eine hervorragender Stil, großer Lesespaß. Aber mir ist der Sinn des Ganzen unklar, irgendwie wirkt die Story (der Roman ?) für mich unfertig.
Ronald M. Hahn: Wie Terrorismus entsteht
Kicher, schade, daß es keine SF sondern ein Tatsachenbericht ist.
Holger Eckhardt: Kafkas Schloß
Seeehr norddeutsch, hinter der Elbe wohl nicht mehr verständlich. Aber ich mochte den Stil, die Story gefiel mir insgesamt sehr gut. Allerdings ist die Idee Standard. Auf jeden Fall will ich mehr von Eckhardt !
A. D. : Testudo
Standard, schon x-mal ähnliches gelesen
Scot W. Stevenson: Der Lazarus-Mann
Standard, uninnovativ
Aleksander Ziljac: Ein Abend im City-Café, die Gedanken bei Lydia
Stilistisch top, Geschichte altbekannt. Aber ebenfalls ein sehr angenehmer Lesespaß
Kirsten Küppers und Maximilian Vogel: Kontakt
Standard
Christian Weis: Bergers Bericht
Sehr schöner Krimi, aber keine SF. Trotzdem nett zu lesen.
Alfred Bekker: Das Festival
Eine Story im klassischem Gewand, die die Moderne pointiert kommentiert.
Olaf Kemmler: Das perfekte Paar
Das kenn ich schon irgendwoher, das ist eine klassische amerikanische (?) SF-Story, m.E. ein Plagiat.
Usch Kiausch: Interview mit Leigh Kennedy und Christopher Priest
Michael Lohr: Interview mit Charles Stross
Nicht mein Ding, ich mag keine Interviews.
Insgesamt eine tolle Lese-Erfahrung. Tatsächlich habe ich den Eindruck, daß die NOVA-Geschichten literarisch hochstehender als etwa die von Wurdack sind. Das heisst jedoch nicht, daß sie mir besser gefallen, aber es ist ein vager Eindruck, den ich nach NOVA 12 mitnehme.
Und was mir beim Lesen auffiel : Kann es sein, das NOVA "deutscher" ist als beispielsweise SFX ? Wobei das nicht ganz der richtige Ausdruck ist (man denke an die geniale Geschichte aus Zagreb), mir fällt aber kein besserer ein. Irgendwie kommt mir gegen NOVA das, was ich bisher gelesen habe (etwa Ernst Wurdacks SF-Reihe oder die Visionen) internationaler, vielleicht amerikanisierter vor. Gerade beim Lesen der norddeutschen Geschichte habe ich diesen Unterschied am deutlichsten gespürt. Hat mir aber sehr gefallen, es ergänzt die Stories aus Visionen und SFX. Wie seht ihr das ?
Bearbeitet von a3kHH, 09 Mai 2008 - 05:24.
#51
Geschrieben 13 März 2008 - 00:24
Och bitte, tu mir das nicht an! ich verkrafte vielerlei Anschuldigungen, aber "typisch deutsch" gehört nun wirklich nicht dazu! Und das, wo meine Vorbilder bei dieser Geschichte doch (ganz unbescheiden) so anglo-amerikanische Größen wie Samuel Delany, Greg Bear und Justina Robson waren. Ausnahmsweise fühle ich mich mal wirklich missverstanden ...Jakob Schmidt: Nadeln und Fäden
Typisch deutsch und so überhaupt nicht mein Ding. Ich bin dafür einfach nicht die Zielgruppe.
R. Scott Bakker
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#52
Geschrieben 13 März 2008 - 07:02
Oh Gott, verzeih mir, daß war nun wirklich nicht als Anmache gemeint. Würde Dir "Geschwätzig wie Thomas Mann" besser gefallen ?Och bitte, tu mir das nicht an! ich verkrafte vielerlei Anschuldigungen, aber "typisch deutsch" gehört nun wirklich nicht dazu! Und das, wo meine Vorbilder bei dieser Geschichte doch (ganz unbescheiden) so anglo-amerikanische Größen wie Samuel Delany, Greg Bear und Justina Robson waren. Ausnahmsweise fühle ich mich mal wirklich missverstanden ...

#53
Geschrieben 13 März 2008 - 10:03
Yup, mit Thomas Mann kann ich allemal leben!Oh Gott, verzeih mir, daß war nun wirklich nicht als Anmache gemeint. Würde Dir "Geschwätzig wie Thomas Mann" besser gefallen ?
Bearbeitet von Jakob, 13 März 2008 - 11:52.
R. Scott Bakker
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#54
Geschrieben 14 März 2008 - 18:53
Freut mich, wenn die Story gefallen konnte.Christian Weis: Bergers Bericht
Sehr schöner Krimi, aber keine SF. Trotzdem nett zu lesen.

Aber weshalb denn "keine SF"?
Mein Blog: Schreibkram & Bücherwelten
#55
Geschrieben 18 März 2008 - 19:28
Ich habe kein echtes SF-Element entdecken können. Das alles könnte auch so in der Gegenwart spielen, erinnert ein bißchen an Crighton et al. Nichtsdestotrotz hat es Spaß gemacht, etwas derartiges zwischen der Hardcore-SF zu lesen, Kompliment an die Herausgeber.Freut mich, wenn die Story gefallen konnte.
Aber weshalb denn "keine SF"?
Bearbeitet von a3kHH, 18 März 2008 - 19:28.
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