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Amokläufer und Serienkiller


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20 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

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Geschrieben 16 April 2007 - 20:18

Lese gerade die Schlagzeile von einem schrecklichen Amoklauf in den USA. Dabei fällt mir ein, dass ich erst kürzlich ein nur so vor Halb- und Unwissen strotzendes Gespräch geführt habe, in dem irgendwann festgestellt wurde, dass Serienmorde ausschließlich von weißen Männern begangen werden. Also scheinbar ein geschlechtsspezifisches Phänomen sind, das auch nur in dieser ethnischen Gruppe auftritt.

Ist da was dran? Hat jemand was ähnliches gehört oder gelesen? Gibt's da verlässliche Studien?
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#2 Pogopuschel

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Geschrieben 16 April 2007 - 20:29

War nicht dieser Scharfschütze der vor ein paar Jahren in Oklahoma oder Ohio zusammen mit einem Jugendlichen von seinem Truck aus auf Tankstellenbenutzer geschossen hat Schwarz. Etwa 12 Prozent aller Amerikaner sind afroamerikanischer Herkunft. Da ist die Wahrscheinlichkeit für einen weißen Amokläufer wohl statistisch größer. Ich kenne mich bei diesem aber Thema nicht aus. Man sollte sich aber nicht auf Aussagen von Serien wie "Criminal Minds" verlassen.Markus

#3 Holger

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Geschrieben 16 April 2007 - 20:33

Oder "Schweigen der Lämmer". Habe mal bei Wikipedia gestöbert und dort nur einen wagen Hinweis gefunden, dass es auch nicht stimme, dass es hauptsächlich männliche Täter sind. :P Von Abstammung stand da erst recht nichts. Ist natürlich auch immer ein heißes Eisen, das gerne und schnell mißverstanden wird!
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#4 Pogopuschel

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Geschrieben 16 April 2007 - 20:42

Dieser Link von Wikepedia ist ganz interessant. Dort findet man folgendes Tätermuster: * Täter-Muster - Die überwiegende Mehrzahl der Täter waren - bis auf eine Ausnahme - jüngere Männer (in der amerikanischen Untersuchung 95%). Das mittlere Alter lag bei 35,2 Jahren (USA: 34 Jahre). - Angaben über den Zivilstand fanden sich nur in etwa mehr als 10% aller Fälle (und deshalb nur bedingt aussagekräftig): 7 Täter waren verheiratet, 7 lebten allein, 6 getrennt von ihren Partnern, ein Täter war geschieden. - Die meisten werden als sozial isoliert bzw. als Einzelgänger beschrieben. - Dass es keine "Amok-Täterinnen" geben soll, lässt sich zwar nicht bestätigen, doch ist der statistische Unterschied mehr als deutlich. - Bei der Hälfte der erfassten Täter lagen Angaben über den Beruf vor: Diese streuten von keine Berufsausbildung (5%), arbeitslos (11%), Schüler (14%), Handwerker (4%), Angestellte (19%), Akademiker oder selbständig (14%), Polizisten (7%) und Soldaten (26%). Rest: keine Informationen. Von der ethnischen Herkunft steht hier nichts dabei. Ich kann mir aber nicht vorstellen das die Hautfarbe, bei gleicher sozialer Herkunft, einen Unterschied macht. Markus

#5 Naut

Naut

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Geschrieben 17 April 2007 - 07:41

Völlig bizarr ist, dass ich gestern, fast zeitgleich mit Eintreffen der News über den Amoklauf, folgende Spam-Mail bekam:

In Muenchen ist Trauer angekuendigt

Innerhalb von einer Stunde beging ein Asiater 6 brutale Morde und verschwand in der unbestimmten Richtung. Der Moerder schlich sich in ein Wohnhaus ein und schlachtete all seine Bewohner inklusive 2 kleiner zehnjaehrigen Maedchen, die heimgegangen sind. Ermordet waren auch alle Haustiere. Die Polizei ist schockiert und macht nun alles Moegliche, um diesen Taeter so schnell wie moeglich finden zu koennen. Dank einiger Passanten gibt es nun eine kurze Beschreibung des Verbrechers. Es wurde eine Belohnung angekuendigt, wenn jemand etwas zu diesem Fall mitteilen kann. Naeheres dazu sowie ein Roboterbild unter Link entfernt

Seien Sie bitte vorsichtig! Danke fuer ihre Aufmerksamkeit

Ich habe den Link natürlich nicht angeklickt und ihn hier entfernt. Ist schon eine seltsame Geschichte ...
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#6 ANUBIS

ANUBIS

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Geschrieben 18 April 2007 - 19:13

Hmmmm...ich weiß nur das "Rassen"übergreifende Serienkiller nicht üblich sind!!D.H....Weiße töten weiße, Schwarze töten Schwarze etc...Ich hatte da mal ein Sachbuch vom Begründer des modernen Profiling...John Douglas.Greetz

Bearbeitet von ANUBIS, 18 April 2007 - 19:17.

" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

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#7 ANUBIS

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Geschrieben 18 April 2007 - 19:19

Link zu Amazon... Dieses Buch meinte ich....sehr zu empfehlen, wenn Douglas auch sehr zur Selbstbeweihräucherung neigt. :P Greetz
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#8 molosovsky

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Geschrieben 19 April 2007 - 16:31

John Douglas gab das Vorbild ab für Thomas Harris, als der sich Jack Crawford (Starlings/Jodie Fosters Boss) ausdachte. Grad gabs drüben im Literaturweltbolg einen thematischen naheliegenden Kommentar, zu dem ich ein wenig abschwurbelte. Mein Lektüretipp ist derzeit Sloterdijks »Zorn & Zeit«, indem er den Versuch unternimmt, die großeren Zusammenhänge zwischen Heilsversprechen, Gewalt und Jungmänner-Heldenwahn zu beleuchten (was ihm—imho—auch gut gelingt). Da lob ich mir das Motto chinesischer Punks: »Macht kaputt, was Euch kaputt macht. Und hinterher wieder aufbauen/aufräumen.« Grüße Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 19 April 2007 - 16:32.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

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#9 deval

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Geschrieben 19 April 2007 - 23:30

Eine Serienkillerin war z. B. Aileen Wuornos, die sieben Männer ermordet hat.

Den passenden Film dazu gibts auch. Monster mit Charlize Theron.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#10 ANUBIS

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Geschrieben 20 April 2007 - 16:51

Oh, es gibt schon einige weibliche Seriallkiller;-)Nur gehen die meistens subtiler vor als die Männer....großteils sind sie Giftmörderinen..Also vorsicht Jungs*lol*Greetz
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#11 MartinHoyer

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Geschrieben 24 April 2007 - 13:22

Ganz spannend wird es, wenn man in die Erhebung einfließen lässt, wie die Geschlechterverteilung bei denjenigen ist, welche die Profile erstellen.Einen Serientäter kann man nur zuordnen, wenn man die Serie erkennt, also eine Verbindung zwischen den Opfern findet. Das ist schon an sich keine leichte Aufgabe, aber da es tatsächlich so aussieht, dass Frauen subtiler morden und auch anders ticken als Männer, dürfte es manchmal für männliche Profiler schwer werden, Serienmorde durch Frauen als zusammenhängende Mordserie (oder auch nur die einzelnen Morde als solche) zu erkennen. Und anders, als das Fernsehen uns glauben machen will, gibt es kaum weibliche Profiler.Nun ja, ansonsten ist das wohl etwas für Verhaltensbiologen, die ja nicht müde werden darauf hinzuweisen, dass zumeist nur Männer Bestätigung in gewalttätigem Verhalten suchen. Sollte das stimmen, folgen auf die erste Tat im Affekt weitere Morde, weil der Täter Blut geleckt hat und die Morde aus Selbstzweck heraus verübt. Frauen morden, wenn ich so die mir bekannten Fälle Revue passieren lasse, zumeist aus zwei Gründen in Serie: aus Rache oder aus Zweckmäßigkeit, nicht jedoch, weil ihnen das Töten an sich etwas gibt.
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#12 molosovsky

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Geschrieben 24 April 2007 - 21:11

Nebenbei: obwohl ich für das Thema Serienmörder und Amokläufer ein ›anthopolgisches‹ Interesse hege und es auch als Fiktions-Verköster mag (ich bin ja gestehender Buch/Film-Hannibal Lecter-›Fan‹), finde ich das Gewese in den Medien unerträglich. Da stimmt die Relation so gar nicht. Entsprechende Uffregung von mir kürzlich abglassen in »Amokläufer mit Knarren sind harmloser als Verkehrsanfänger mit Autos«. Zugestanden: Serienmörder und Amokläufer SIND was (buchstäblich: mords)Spektakuläres, aber das sind Akkrobaten die mehr als 6 Bälle jounglieren auch. †” Manchmal hab ich den paranoiden Verdacht, daß Serienmörder und Amokläufer so ein klassisches Ablenkthema sind, mit dem zudem Angst geschürt wird. Und eine ängstliche Bevölkerung läßt sich schön an der Nase herumführen. Grüße Alex / molo

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#13 dyke

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Geschrieben 26 April 2007 - 10:06

Zum Thema zwei links http://www.stephan-harbort.de/ http://www.serienkiller.net/ Besonders der erste dürfte einige Fragen beantworten.

#14 Beverly

Beverly

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Geschrieben 09 Mai 2007 - 11:14

Lese gerade die Schlagzeile von einem schrecklichen Amoklauf in den USA. Dabei fällt mir ein, dass ich erst kürzlich ein nur so vor Halb- und Unwissen strotzendes Gespräch geführt habe, in dem irgendwann festgestellt wurde, dass Serienmorde ausschließlich von weißen Männern begangen werden. Also scheinbar ein geschlechtsspezifisches Phänomen sind, das auch nur in dieser ethnischen Gruppe auftritt.

Ist da was dran? Hat jemand was ähnliches gehört oder gelesen? Gibt's da verlässliche Studien?

Tut mir Leid, aber dass ist eine dieser Sinnlos-Erklärungen, wie sie immer in Bezug zu Amokläufen und dergleichen autreten. Nachdem Computerspiele als Sündenböcke abgelutscht sind, muss nun die Hautfarbe herhalten und das erweist sich beim Amoklauf Virginia gleich als Unsinn, da der Täter Koreaner war, nicht "weiß", sondern "gelb". In Afrika haben wir vermutlich massenhaft schwarze Serienkiller - alle Rassen sind also vertreten.

Ursachen: Frustrationen, niedrige Hemmschwellen, keine andere Möglichkeit, Konflikte auszutragen und wahrgenommen zu werden, zu wenig Sex, keine anderen Möglichkeiten, Aggressionen abzureagieren und Lebensenergie zu nutzen, ständiger alltäglicher Kleinkrieg und Mobbing. Kombination aus autoritärer Erziehung und Vernachlässigung, die zu Gewaltbereitschaft führt ...
Raumfahrt brauchen wir ja nicht, wir lösen lieber die Probleme auf der Erde und wundern uns dann, wenn diese blutvergießenderweise durch Klassenzimmer un Hörsäle toben - finde ich übrigens voll vorm Arsch, es gibt auch JobCenter, Redaktionen voller gekaufter Journalisten und Parteizentralen voller überflüssiger Funktionäre und Politiker ...

Fünf Jahre nach dem Amoklauf in Erfurt würde eineigen postmodernen Zeitgeistern, die immer alle Probleme kleinreden und bagatellisieren und für die es gar nicht Sand genug gaben kann, um darin den Kopf zu stecken, vermutlich das Grinsen aus der Fresse fliegen, wenn sie wüssten, wer schon alles mit dem Gedanken an einen Amoklauf gespielt hat. Nach dem Massaker in Erfurt 2002 habe ich im Leserforum der "Süddeutschen" geschrieben, die Politiker werden die wirklichen Ursachen ignorieren und das nächste "Sparpaket" ist schon in den Schubladen. So ist es dann auch gekommen und weitere Amokläufe haben nicht auf sich warten lassen und sie werden so lange weiter Unschuldige treffen, bis es die Schuldigen trifft.

#15 Beverly

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Geschrieben 09 Mai 2007 - 11:22

das Thema Serienmörder und Amokläufer

Werden dabei nicht zwei Dinge zusammengeschmissen, die nur das Töten gemeinsam haben? Der Serienkiller tötet heimlich und bleibt unerkannt und ungestraft. Der Amokläufer tötet in der Öffentlichkeit, offen und spektakulär und zum Schluss tötet er sich selbst - also bestraft sich sozusagen für seine Untaten. ´ Der Serienkiller ist sozusagen unautorisierter Terror (weil nicht vom Staat sondern einer Privatperson), der Amokläufer ist die ultimate Form des gewalttätigen Protestes oder wird zumindest so wahrgenommen. Wobei ich auch Amokläufer eigentlich nicht leiden mag - was die anrichten, kann man aus den Meldungen im Irak sehen. Mittlerweile finde ich aber, unsere Gesellschaft züchtet die regelrecht und bei all dem Geschwalle um die Ursachen wird das ignoriert. Mir fehlt auch der Glaube daran, dass die Gesellschaft konstruktiv die Ursachen von Amokläufen beseitigt und es kann gut sein, dass der private Amoklauf Einzelner im kollektiven Amoklauf ganzer Gruppen mündet.

#16 Beverly

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Geschrieben 09 Mai 2007 - 12:48

Wäre es nicht möglich, auf einer Website in der Art von "Second Life" virtuelle Amokläufe zu ermöglichen? Das würde vielleicht reale Amokläufe verhindern, weil es ein ethisch vertretbares "Ventil" gibt und zudem die Website attraktiver machen. Pech hätten dann zwar die, deren virtuelle Identitäten dran glauben mussten, aber wer im Web stirbt, lebt im RL bekanntlich weiter. Für Parteien und Politiker sollte man dann Identitäten im "Second Life" verpflichtend machen, damit die Bürger hier endlich das tun können, wass sie sich real noch verkneifen. By the way würde "Second Life" dann unwahrscheinlich boomen.Zudem würde virtuell auch der so gern eingeforderte Realismus einkehren :fun:

#17 Beverly

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Geschrieben 09 Mai 2007 - 13:00

Meines Wissens fand der erste Amoklauf nach US-Manier in Deutschland 2002 in Erfurt statt, wobei ein Schüler 16 Menschen erschoss. Siehe: http://de.wikipedia....lauf_von_Erfurt Damals wurden immerhin die Waffengesetze verschärft, doch nach dem Amoklauf in Virginia entblödete sich die gekaufte Journaille nicht, die "liberalen" Waffengesetze der USA zu bagatellisieren. So nach dem Motto "das ist halt so, dass in Amiland jeder mit Sch...laune ins Waffengeschäft rennen und bumm bumm machen kann." Ach ja, der Justiz der USA wird nachgesagt, nach dem sozialen Status der Opfer zu agieren. Studenten rangieren da wohl nicht sehr hoch. Ich denke, wenn ein Amoklauf das Leben von Senatoren, Kongressabgeordneten, Lobbyisten und Journalisten fordert, werden in Amiland Waffengesetze beschlossen, dass uns die Augen übergehen werden.

Bearbeitet von Beverly, 09 Mai 2007 - 13:01.


#18 My.

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Geschrieben 09 Mai 2007 - 13:32

Der Serienkiller tötet heimlich und bleibt unerkannt und ungestraft. Der Amokläufer tötet in der Öffentlichkeit, offen und spektakulär und zum Schluss tötet er sich selbst - also bestraft sich sozusagen für seine Untaten.

Die Unterschiede zwischen Serienkillern und Amokläufern liegen wohl eher in deren Motivation, zu töten, weniger in der Ausgestaltung. Gruß My.

Bearbeitet von Beckinsale, 09 Mai 2007 - 13:33.


#19 Beverly

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Geschrieben 09 Mai 2007 - 14:31

Die Unterschiede zwischen Serienkillern und Amokläufern liegen wohl eher in deren Motivation, zu töten, weniger in der Ausgestaltung. Gruß My.

Sie unterscheiden sich in den Motiven, der "Ausgestaltung" und v. a. der Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit so start, dass es keinen Sinn macht, sie zusammen zu diskutieren. Den Serienmörder, der unerkannt Angst und Schrecken verbreitete, könnte man ebensogut in Zusammenhang mit der Gestapo oder lateinamerikanischen Todesschwadronen diskutieren, die das mit ähnlichen Methoden auch machten.

Bearbeitet von Beverly, 09 Mai 2007 - 14:32.


#20 Beverly

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Geschrieben 09 Mai 2007 - 14:36

Bei einem Amoklauf hat der Täter seine Tat vorher quasi im Internet angekündigt, siehe http://www.sueddeuts...ikel/215/92123/ Im Grunde ist das alles nur krank, so wie in einer Kurzgeschichte von Philipp K. Dick. Doch wir sind ja in der Postmoderne und die USA sind das große Vorbild, die "Reformen" müssen weitergehen und wer dem nächsten Irren vor die Flinte gerät, hat halt "Eigenverantwortung" :fun:

Bearbeitet von Beverly, 09 Mai 2007 - 14:37.


#21 My.

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Geschrieben 09 Mai 2007 - 17:55

Sie unterscheiden sich in den Motiven, der "Ausgestaltung" und v. a. der Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit so start, dass es keinen Sinn macht, sie zusammen zu diskutieren.

Ja. Nur nachdem sie sich schon in ihren Motiven unterscheiden und deshalb nicht gemeinsam diskutiert werden können (oder doch sollten), spielt es keine Rolle mehr, worin sie sich noch unterscheiden. :coool: Das meinte ich. Gruß My.


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