
Bearbeitet von Konrad, 25 April 2007 - 01:21.
Geschrieben 25 April 2007 - 01:18
Bearbeitet von Konrad, 25 April 2007 - 01:21.
Geschrieben 25 April 2007 - 07:35
Habe ich eine andere Dokumentation gesehen als du?Keine Erwähnung des Ausfuhrverbots des US-Innenministeriums
Geschrieben 25 April 2007 - 09:30
Tja, wer weiß... Diese Szene ist mir jedenfalls nicht in Erinnerung geblieben. Dafür aber umsomehr das breit inszenierte Lamento von Dr. Eckener, in dem er über seine Schuld sinniert, daß er die Helium-Zusicherung des Präsidenten hatte und sich aus eigenen Erwägungen für Wasserstoff entschieden hätte. Kein Wort darüber, daß es keine Rolle gespielt hat, daß der Präsident ihn unterstützen wollte. Daß es genügend Kräfte gab, die jeden Versuch, an Helium zu kommen mit allen Mitteln verhindert haben. Die USA hat selbst nach dem Unglück, als sie unter dem Druck der Öffentlichkeit das Gesetz abändern mussten, es geschafft, die Lieferung von Helium für die LZ130 zu verhindern. Kein einziges Wort darüber.Habe ich eine andere Dokumentation gesehen als du?
Das mit dem Ausfuhrverbot der US-Regierung wurde doch in einer dieser Wochenschau-Einblendungen mit aufgeführt, zusammen mit den Hätte-Wenn-und-Aber-Fragen dieser beiden lästigen Reporter...
Geschrieben 25 April 2007 - 11:10
Das ist so nicht richtig - im Nachspann wurde darauf hingewiesen, dass Dr. Eckener noch einen Zepelin baute und für diesen KEIN Helium aus den USA erhielt. Gruß Thomas...Die USA hat selbst nach dem Unglück, als sie unter dem Druck der Öffentlichkeit das Gesetz abändern mussten, es geschafft, die Lieferung von Helium für die LZ130 zu verhindern. Kein einziges Wort darüber.
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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Geschrieben 25 April 2007 - 12:00
/KB
Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
"In the sprawling city forums of the galaxy, where chaos reigns and time flows differently, true power is found not in dominance, but in moderation. The wise use their influence to temper ambition with reason, and chaos with order."
(auf Bing.de generierter Monolog von der Copilot-S/W - die ich hiermit NICHT bewerbe! - nach Aufforderung nach einem "s.f. quote" mit einem bestimmten Wort darin; ich ersetzte nur das 4. Wort mit "city forums")
Geschrieben 25 April 2007 - 13:24
Ok, Thomas, der Genauigkeit halber sei dies angemerkt.Das ist so nicht richtig - im Nachspann wurde darauf hingewiesen, dass Dr. Eckener noch einen Zepelin baute und für diesen KEIN Helium aus den USA erhielt.
Tja, ich wußte zuerst auch nicht, wohin damit. Dann habe ich aber die Abstimmung über Loriot gesehen und dachte, hier bin ich richtig...(Hallo - obwohl ich kein TV besitze, gehört m.E. dieser interessante Thread nicht in den TV-Bereich des SF-Netzwerks, weil keine SF. Ich hab ihn erstmal hier im Wissenschaftsbereich geparkt...)
Bearbeitet von Konrad, 25 April 2007 - 14:10.
Geschrieben 25 April 2007 - 13:43
Gut Frage ist - War es historisch gesehen Dr. Eckener's Entscheidung, oder war dies eine künstlerische Freiheit des Drehbuchautors? Hatte er die Zustimmung des Präsidenten und hat er diese nicht genutzt? Bei mir wäre dies so 'rübergekommen. Im Grunde war die Essenz, dass wohl jeder der Hauptbeteiligten an der Katastrophe seinen Anteil an "Schuld" hatte - Der Kapitän durch das Flugmanöver Der Flugplatz-Chief durch seine Landeerlaubnis Der Konstrukteur durch die Entscheidung Wasserstoff zu verwenden wie sooft ein Zusammenspiel vieler Faktoren, die in dieser Zusammenstellung niemand bedacht und niemand für möglich gehalten hätte. Bei uns lief der Film unter "Dokumentarspielfilm" - da wären also künstlerische Freiheiten durchaus drinnen. Es kam auch so 'rüber, dass eigentlich ausser Dr. Eckener und dem Kapitän niemand davon wußte, dass eigentlich eine Heliumfüllung möglich gewesen wäre. Gruß ThomasOk, Thomas, der Genauigkeit halber sei dies angemerkt.
Es wurde aber nicht erklärt, wie dies kam, obwohl die Gesetzesänderung eine Öffnung des Exportes bewirken sollte.
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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Geschrieben 25 April 2007 - 14:01
Ich weiß nur, daß sich Dr.Eckener 1930 nach der Katastrophe des englischen Luftschiffes R101 ernsthaft um den Ankauf von Helium bemüht und die Auslegung der LZ129 für Helium entschieden hat. Nach verschiedenen Aufzeichnungen hatte er wohl die Unterstützung von Hoover, der ihm 1929 die Lieferung von Helium angeboten hatte. Das Helium-Gesetz war aber so ausgelegt, daß fünf Zustimmungen (Präsident, Kriegsminister, Marineminister, Innenminister und Handelsminister) erforderlich waren und der Präsident war nur eine Stimme davon.Gut Frage ist - War es historisch gesehen Dr. Eckener's Entscheidung, oder war dies eine künstlerische Freiheit des Drehbuchautors? Hatte er die Zustimmung des Präsidenten und hat er diese nicht genutzt?
Worauf ich hinaus will, ist, daß in der Doku sehr viel Sorgfalt darauf verwandt wurde, jeden eventuellen Verdacht auszuräumen, Amerika träfe auch nur eine minimale moralische Mitschuld an der Katastrophe. Gruß, KonradBei mir wäre dies so 'rübergekommen. Im Grunde war die Essenz, dass wohl jeder der Hauptbeteiligten an der Katastrophe seinen Anteil an "Schuld" hatte - Der Kapitän durch das Flugmanöver Der Flugplatz-Chief durch seine Landeerlaubnis Der Konstrukteur durch die Entscheidung Wasserstoff zu verwenden
Bearbeitet von Konrad, 30 April 2007 - 11:17.
Geschrieben 25 April 2007 - 14:33
Das verstehe ich schon, aber ich finde es immer problematisch Schuld einem Konstrukt zuzuweisen. Amerika hat keine Schuld - allerhöchstens eine bestimmt Gruppe von Menschen die Teil eines Amerikas war. Schuld kann meines erachten nur ein Mensch (natürlich auch mehrere gleichzeitig als Gruppe) auf sich laden. Die Frage ist auch - hat man Schuld auf sich geladen obwohl die Person gegenüber nicht unmittelbar durch meine Unterlassung ohne Wahlmöglichkeit eine falsche Entscheidung trifft? Hier ist doch eigentlich die Schuld auf der Seite zu suchen, die beschließt etwas zu untnehmen, wohlwissend, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Katastrophe kommen wird. Es ist, sofern wirklich kein Sabotageakt vorliegt, ein Beispiel von maßloser Selbstüberschätzung von Seiten des Konstrukteurs. Es hat geglaubt, auch ohne Helium, die Gefahr so im GRiff zu haben, dass nichts passiert - das war sein Irrtum. Es ist einfach die Technikgläubigkeit die solche Katastrophen hervorruft und nicht irgend ein Land. Gruß ThomasWorauf ich hinaus will, ist, daß in der Doku sehr viel Sorgfalt darauf verwandt wurde, jeden eventuellen Verdacht auszuräumen, Amerika träfe auch nur eine minimale moralische Mitschuld an der Katastrophe.
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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Geschrieben 26 April 2007 - 14:04
Das sehe ich aus so; mit der unscharfen Formulierung waren "Amerikas Repräsentanten" gemeint.Das verstehe ich schon, aber ich finde es immer problematisch Schuld einem Konstrukt zuzuweisen. Amerika hat keine Schuld - allerhöchstens eine bestimmt Gruppe von Menschen die Teil eines Amerikas war. Schuld kann meines erachten nur ein Mensch (natürlich auch mehrere gleichzeitig als Gruppe) auf sich laden.
Tja, das ist natürlich nicht so ganz einfach zu beantworten. Angenommen, du siehst einen sehr betrunkenen Fahrer an seiner Autotür hantieren und tust nichts. Der steigt ein und baut einen tödlichen Unfall. Mitschuld oder nicht ? Juristisch liegt nur dann ein Fall von "Unterlassung" vor, wenn du in einer Garantenstellung zum Fahrer stehst (also z.B. Verwandter, Freund oder auch Polizist). Moralisch ist aber m.E. jeder zu einem Eingreifen verpflichtet. Das ganze Luftschiff-Programm der Amerikaner basierte auf deutscher Zeppelin-Technologie, die in ein gemeinsames Unternehmen, der Goodyear-Zeppelin Co. eingebracht wurde. Die amerikanisch-deutschen Beziehungen waren 1930 sehr gut. Dr.Eckener konnte also m.E. zu Recht eine Unterstützung in der Helium-Frage erwarten. Tut mir leid, Thomas, ich bin nicht bereit, die "amerikanischen Repräsentanten" aus dieser Verantwortung zu entlassen.Die Frage ist auch - hat man Schuld auf sich geladen obwohl die Person gegenüber nicht unmittelbar durch meine Unterlassung ohne Wahlmöglichkeit eine falsche Entscheidung trifft? Hier ist doch eigentlich die Schuld auf der Seite zu suchen, die beschließt etwas zu untnehmen, wohlwissend, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Katastrophe kommen wird.
Also, maßlose Selbstüberschätzung ist wohl deutlich übertrieben. Wasserstoff als Traggas war damals State-of-the-Art. Das Risiko der damaligen Luftfahrt muß man im Kontext der Zeit sehen und ist vielleicht noch am ehesten mit der heutigen Raumfahrt zu vergleichen. Vor der Challenger-Katastrophe hat man auch geglaubt, man hätte alles im Griff. Es ist halt ein grundsätzliches Problem, wenn man mit so einem Haufen brennbaren Material unterwegs ist. Gruß, KonradEs ist, sofern wirklich kein Sabotageakt vorliegt, ein Beispiel von maßloser Selbstüberschätzung von Seiten des Konstrukteurs. Es hat geglaubt, auch ohne Helium, die Gefahr so im GRiff zu haben, dass nichts passiert - das war sein Irrtum.
Bearbeitet von Konrad, 26 April 2007 - 14:27.
Geschrieben 26 April 2007 - 14:54
In diesem Fall ja, aber der Vergleich hinkt - in diesem Fall hätten die amerikanischen Verantwortlichen zB grundsätzlich keine Landeerlaubnis erteilen dürfen oder ähnliches da es nicht in ihren Möglichkeiten lag, den Bau oder eine Benutzung zu verhindern. Das war nicht ihre Entscheidung, sondern (sagen wir mal deutsche Entscheidung). Die amerikanischen Repräsendanten sagten "ich habe Helium, aber ich verkaufe dir keines" und die Antwort hätte nur lauten können - dann kann ich den Zeppelin nicht fliegen (wegen zu hohem Risiko). Impliziert man die Antwort - Er wird trotzdem gebaut und dann bist du schuld wenn was passiert, so ist dieses bereits moralisch bedenklich, wenn nicht Erpressung!...Angenommen, du siehst einen sehr betrunkenen Fahrer an seiner Autotür hantieren und tust nichts. Der steigt ein und baut einen tödlichen Unfall. Mitschuld oder nicht ? Juristisch liegt nur dann ein Fall von "Unterlassung" vor, wenn du in einer Garantenstellung zum Fahrer stehst (also z.B. Verwandter, Freund oder auch Polizist). Moralisch ist aber m.E. jeder zu einem Eingreifen verpflichtet.
Das kann ich auch so stehen lassen, da es sich hier um verschiedene Betrachtungsweisen handelt und wir vermutlich argumentativ trotzdem nicht zusammenkommen. No ProblemDas ganze Luftschiff-Programm der Amerikaner basierte auf deutscher Zeppelin-Technologie, die in ein gemeinsames Unternehmen, der Goodyear-Zeppelin Co. eingebracht wurde. Die amerikanisch-deutschen Beziehungen waren 1930 sehr gut. Dr.Eckener konnte also m.E. zu Recht eine Unterstützung in der Helium-Frage erwarten. Tut mir leid, Thomas, ich bin nicht bereit, die "amerikanischen Repräsentanten" aus dieser Verantwortung zu entlassen.
Ich sehe diese "maßlose" Selbstüberschätzung mehr als allemeines Problem in Punkto riskanter Technik, als das ich es Eckener als Person wirklich vorwerfen würde. Das zeigen sehr viele Beispiele der Vergangenheit und gipfelt heute in der vielverbreiteten Einstellung zur Resourcenverbrauch, Klimaveränderung und Gentechnik. Nach dem Motto: Statt auf Nummer sicher zu gehen nichts anzurichten, gehen wir lieber auf Nummer sicher dass jemand viel verdient und Machtzuwachs lukriert- den anderen Blödmännern sezten wir Statistiken vor, schwafeln was von es ist schon immer so gewesen und ansonsten werden wir schon rechtzeitig die richtige Technik entwickeln das Schlimmste zu verhindern. Gruß Thomas PS: ICH HATTE GEHOFFT AUCH ANDERE MEINUNGEN ZU HÖREN !!!! Ich und Konrad können ja nicht als einzige eine Meinung dazu haben - ODERAlso, maßlose Selbstüberschätzung ist wohl deutlich übertrieben. Wasserstoff als Traggas war damals State-of-the-Art. Das Risiko der damaligen Luftfahrt muß man im Kontext der Zeit sehen und ist vielleicht noch am ehesten mit der heutigen Raumfahrt zu vergleichen. Vor der Challenger-Katastrophe hat man auch geglaubt, man hätte alles im Griff. Es ist halt ein grundsätzliches Problem, wenn man mit so einem Haufen brennbaren Material unterwegs ist.
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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Geschrieben 26 April 2007 - 15:16
Der Fall ist schon vergleichbar, aber wenn du willst, können wir ihn noch ähnlicher machen: Der betrunkene Fahrer hantiert an der Autotür und sieht dich mit einem Handy rumstehen. Daraufhin bittet er dich, ihm ein Taxi zu rufen. Du sagst: "Nö, keine Lust." Darauhin steigt er ein und baut den Unfall. Wie ist es damit ?In diesem Fall ja, aber der Vergleich hinkt - in diesem Fall hätten die amerikanischen Verantwortlichen zB grundsätzlich keine Landeerlaubnis erteilen dürfen oder ähnliches da es nicht in ihren Möglichkeiten lag, den Bau oder eine Benutzung zu verhindern. Das war nicht ihre Entscheidung, sondern (sagen wir mal deutsche Entscheidung). Die amerikanischen Repräsendanten sagten "ich habe Helium, aber ich verkaufe dir keines" und die Antwort hätte nur lauten können - dann kann ich den Zeppelin nicht fliegen (wegen zu hohem Risiko). Impliziert man die Antwort - Er wird trotzdem gebaut und dann bist du schuld wenn was passiert, so ist dieses bereits moralisch bedenklich, wenn nicht Erpressung!
Jau, wär' nicht schlecht, noch ein paar Leute mehr bei der Diskussion zu haben.PS: ICH HATTE GEHOFFT AUCH ANDERE MEINUNGEN ZU HÖREN !!!! Ich und Konrad können ja nicht als einzige eine Meinung dazu haben - ODER
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Geschrieben 26 April 2007 - 19:26
Ich muss natürlich zugeben, dass du auf der moralischen Grundebene, in der jeder Mensch verpflichtet ist, Schaden von Anderen nach bestem Vermögen abzuhalten, recht hast. Da sollte auch Jedermann zustimmen können. Gehen wir aber von der Wertung aus, so gibt es für jeden von uns so viel Schuld zu tragen, dass man sich fragen muss wie wir damit leben können? Das finge bei unserer moralischen Schuld an Mitbürger unter Harz IV leben zu lassen an und endet noch nicht bei der Fragen von tausenden Menschen die täglich verhungern. Wie sieht es dann auch aus, wenn ich weiß, dass jemand gerne, mit Leidenschaft schneller fährt als erlaubt? Habe ich da auch eine moralische Mitschuld an einem eventuellen Unfall? Das Beispiel hinkt meiner Meinung nach an der eingeschränkten Urteilsfähigkeit eines Alkoholisierten. Denn sonst muss jede Ablehnung einer Kreditantrages und ein darauf folgender Firmencrash mit daraus resultierendem Selbstmord eines Arbeitsloswerdenden den Bankdirektor in eine moralische Krise führen. Sowas schon mal gehört? Wie sieht es mit der moralischen Mitschuld eines erschossenen Lehrers aus, der einen bekanntermaßen labilen Schüler durchfallen ließ und dieser darauf Amok lief und seinen Lehrer und Klassenkamaraden meuchelte? Es läßt sich mit Schuld vielleicht leichter leben, wenn man jemanden auch eine moralische Mitschuld zuweisen kann, aber es gibt Spielregeln. Und nach diesen Spielregeln ist es legitim sein Eigentum nicht jedem verkaufen zu müssen. Es gab einige Wahlmöglichkeiten damit umzugehen, auch wenn keine so bequem war wie das fliegen mit Wasserstoff. Gruß ThomasDer Fall ist schon vergleichbar, aber wenn du willst, können wir ihn noch ähnlicher machen: Der betrunkene Fahrer hantiert an der Autotür und sieht dich mit einem Handy rumstehen. Daraufhin bittet er dich, ihm ein Taxi zu rufen. Du sagst: "Nö, keine Lust." Darauhin steigt er ein und baut den Unfall. Wie ist es damit ?
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
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Geschrieben 26 April 2007 - 22:29
scherst du Einiges über einen Kamm. Ob Technik riskant ist oder nicht, ergibt sich oft erst nach und nach. In der Annahme, dass es Einführungstests gibt und diese erfolgreich waren: Wenn Technik Schaden anrichtet, muss dies untersucht werden, und möglichst schnell darauf reagiert werden - keine Frage - allerdings unter Einschätzung der Kosten und effektiven Wirkung eines Gegensteuerns. Aber "Nummer sicher .. nichts anrichten" klingt mir zu Luddistisch; ich reise viel und kenne keinen Europäer (mich inkl.) der, wenn er einmal die Zustände anderswo gesehen hat, in der Menschen mit wenig Technik/Bildung heuer oft leben müssen, nicht dankbar ist in unserem komfortablen/informierten Heim-Umfeld leben zu können. Dass wir dieses Leben oft auf den Rücken dieser ärmeren Leute schaffen, ist natürlich ein Unding. Aber dewegen würde ich auf die Praktiken der Firmen/Planer/Konsumenten achten und diese verbessern oder einschränken, anstatt gleich jegliches große und kleine Werkzeug weg zu werfen und wieder in die Höhle zurück zu ziehen (da gibt's weder Internet noch TV!).Ich sehe diese "maßlose" Selbstüberschätzung mehr als allemeines Problem in Punkto riskanter Technik ... Das zeigen sehr viele Beispiele der Vergangenheit und gipfelt heute in der vielverbreiteten Einstellung zur Resourcenverbrauch, Klimaveränderung und Gentechnik. Nach dem Motto: Statt auf Nummer sicher zu gehen nichts anzurichten, gehen wir lieber auf Nummer sicher dass jemand viel verdient und Machtzuwachs lukriert- den anderen Blödmännern sezten wir Statistiken vor, schwafeln was von es ist schon immer so gewesen und ansonsten werden wir schon rechtzeitig die richtige Technik entwickeln das Schlimmste zu verhindern.
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 26 April 2007 - 23:04.
/KB
Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
"In the sprawling city forums of the galaxy, where chaos reigns and time flows differently, true power is found not in dominance, but in moderation. The wise use their influence to temper ambition with reason, and chaos with order."
(auf Bing.de generierter Monolog von der Copilot-S/W - die ich hiermit NICHT bewerbe! - nach Aufforderung nach einem "s.f. quote" mit einem bestimmten Wort darin; ich ersetzte nur das 4. Wort mit "city forums")
Geschrieben 27 April 2007 - 16:41
Tja, die Versuchung ist schon groß, die Problematik auszuweiten, und dann zu sagen, es ist zu schwierig, gelle.Gehen wir aber von der Wertung aus, so gibt es für jeden von uns so viel Schuld zu tragen, dass man sich fragen muss wie wir damit leben können? Das finge bei unserer moralischen Schuld an Mitbürger unter Harz IV leben zu lassen an und endet noch nicht bei der Fragen von tausenden Menschen die täglich verhungern. Wie sieht es dann auch aus, wenn ich weiß, dass jemand gerne, mit Leidenschaft schneller fährt als erlaubt? Habe ich da auch eine moralische Mitschuld an einem eventuellen Unfall?
Ja, m.E. ist er das, und zwar nicht, weil er ihn hat durchfallen lassen, sondern weil er nicht auf die Signale geachtet hat, die es immer im Vorfeld eines Amoklaufs gibt. Die Reaktion der Politik, die glaubt, man brauche nur ein Gesetz gegen Ballerspiele und alles wäre wieder im Lot, beleuchtet schlaglichtartig den Stil der heutigen Politik, medienwirksame Schnellschüsse ohne Tiefenwirkung. Das Thema psychische Gewalt und Mobbing in der Schule wird man so nicht lösen.Wie sieht es mit der moralischen Mitschuld eines erschossenen Lehrers aus, der einen bekanntermaßen labilen Schüler durchfallen ließ und dieser darauf Amok lief und seinen Lehrer und Klassenkamaraden meuchelte?
Da bist du in guter Gesellschaft mit dem Autor Helmut Braun, dessen Artikel ich im ersten Posting verlinkt habe. Der sieht als eine wichtige Ursache für die Helium-Verweigerung die Fehde zwischen dem sturen US-Innenminister Harold Ickes und dem US-Außenminister Cordell Hull. Die Heliumgesetze boten Ickes die Möglichkeit, durch eine Blockadehaltung sowohl seinem Konkurrenten Hull als auch dem verhaßten NS-Regime eins auszuwischen, als auch gleichzeitig innenpolitisches Profil zu gewinnen. Dazu muß man allerdings sagen, daß Brauns Analyse sich hauptsächlich mit der Situation nach der Hindenburg-Katastrophe befaßt. Harold Ickes gehörte als Innenminister zum Team von Franklin D. Roosevelt, der erst 1933 Präsident wurde. Dr.Eckeners 1.Versuch, Helium für die Hindenburg zu erwerben, fand aber schon 1930 statt. Und hier schreibt Braun nur lapidar "Als er damit scheiterte, mußte LZ129 wieder für einen Betrieb mit Wasserstoffgas umkonstruiert werden". Ich vermute, daß hier ganz simpler nationaler Egoismus den Ausschlag gegeben hat. Amerika hat sich 1923 mit einem Trick alle Zeppelin-Patente gesichert, indem man den Deutschen vorgemacht hat, daß unter den Franzosen und Engländer im Kontext der Versailler Verträge die Zerschlagung der Zeppelin-Werke drohe und sie nur dann wenigstens eine teilweise Verfügung über die Patente behalten werden, wenn sie diese auf die Goodyear-Zeppelin Co. übertragen würden, was die Deutschen dann auch brav getan haben. Jetzt stand der Bau der US-Luftschiffe "USS Akron" und "USS Macon" durch die Goodyear-Zeppelin Co. an und man wollte kein Helium an die sowieso abgemeldeten alten Zeppelin-Werke verschwenden.Ok, ich geb meine Meinung kurz ab: Ich glaube dass das Heliumverbot aus innenpolitischen Gründen gemacht wurde, und dann nach außen mit dem Argument "verkauft" wurde, die kriegerischen Deutschen zu bremsen. So läuft es meistens in der Politik - was einem (Politiker) näher ist, ist wichtiger als das Gemeingut. Was ja ein Grund für "checks & balances" ist in Demokratien - weil man dem Einzelnen auf Dauer nicht trauen kann.
Bearbeitet von Konrad, 27 April 2007 - 21:25.
Geschrieben 27 April 2007 - 18:11
Geschrieben 27 April 2007 - 21:20
Was meinen denn andere Foren zu Guidos Doku? Kritische Meinungen dürften wahrscheinlich selten sein, oder? Gruß, Konradauf der Suche nach Meinungen bin ich in diesem Forum fündig geworden und habe mich gleich registrieren lassen.
Bearbeitet von Konrad, 27 April 2007 - 21:46.
Geschrieben 14 Mai 2007 - 09:46
Geschrieben 14 Mai 2007 - 16:57
Ich kann diese aufgemotzten, von Halbwahrheiten triefenden Artikel des "Spiegels" nicht ausstehen. Man kommt gar nicht so schnell mit, wie aus einer Theorie plötzlich die einzig mögliche Wahrheit wird.Noch ein Nachschlag zu dem Thema...
Wie schön, daß man sich bei diesem Artikel auf Bildzeitungsniveau nicht mit den unübersichtlichen Möglichkeiten einer Ursachenanalyse aufhalten lassen muß. Daß die Gutachtertruppe zu keiner eindeutigen Erklärung kam (Abschlußbericht:"...ist für keine der oben aufgeführten Möglichkeiten ein völlig sicherer Beweis zu finden."), und daher auch nichts "herausgefunden", sondern lediglich unter mehreren Theorien eine nach damaligen Kenntnisstand wahrscheinliche benannt hat, könnte einen Leser ja nur verwirren. Ebenso die Tatsache, daß es einige Argumente gegen diese Theorie gab, nämlich z.B., daß niemand den Geruch des austretenden Gases bemerkt hat, obwohl das Gas mit einem penetranten Knoblaucharoma "odoriert" war. Wie schön, daß wir jetzt dank des "Spiegels" so genau Bescheid wissen...Die binationale Gutachtertruppe fand heraus: Die "Hindenburg" war bereits vor der Explosion leckgeschlagen. Ein gerissenes Seil hatte beim Landeanflug eine der Gaszellen des Riesen aufgeschlitzt, die sich in der Mitte des gewaltigen Rumpfs befanden (siehe Grafik).
Bearbeitet von Konrad, 14 Mai 2007 - 18:04.
Geschrieben 17 Mai 2007 - 18:52
Geschrieben 07 Juli 2009 - 04:03
Geschrieben 05 Dezember 2009 - 20:27
Geschrieben 06 Februar 2011 - 13:58
Bearbeitet von Konrad, 06 Februar 2011 - 16:41.
Geschrieben 10 Februar 2011 - 10:31
Tja, da sieht man mal wieder, daß ein paar beeindruckende CGI-Szenen noch keinen guten Film machen.Nun folgt heute Abend in RTL der nächste Schwung Diskussionsstoff.
http://www.suedkurie...t372474,4709381
Mal sehen, was diesmal geboten wird.
Bearbeitet von Konrad, 10 Februar 2011 - 10:40.
Geschrieben 10 Februar 2011 - 12:41
PS: Vielleicht hätten sie besser diesen Plot gedreht.
Geschrieben 10 Februar 2011 - 15:22
Den Film hätte ich mir auch angesehen. Am besten in 3DPS: Vielleicht hätten sie besser diesen Plot gedreht.
Geschrieben 12 August 2011 - 12:26
Bearbeitet von Konrad, 13 August 2011 - 01:19.
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