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John Scalzi - Krieg der Klone


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30 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

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Geschrieben 30 April 2007 - 21:10

John Scalzi
Krieg der Klone

Eingefügtes Bild

Postet hier eure Eindrücke zum zweiten Teil des Romans.

Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren!
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#2 Scotty

Scotty

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Geschrieben 03 Mai 2007 - 17:20

Bin auf S. 180. Bisher liest sich das Buch weiterhin sehr flott. Irgendwie wie eine zu lang geratene Kurzgeschichte. Die Seiten lassen sich zusammenfassen:Ein paar Rentner melden sich zum Militär, werden in geklonte junge Körper gesteckt und auf den Krieg vorbereitet. Dabei spielen sich spannende Streiche.Klingt wahrscheinlich anders als es gemeint ist. Das Buch macht wirklich Spass, ist aber aus meiner Sicht keine große Literatur. Wer diese nicht sucht, wird hier bestens bedient.Noch eine inhaltliche Anmerkung: Zwischendurch kam ja die Frage auf, warum die Rekruten überhaupt für die Kolonisten kämpfen sollen und nicht lieber selber die Planeten übernehmen. Mich wundert ein wenig, dass als ANtwort nicht auch das Argument gebracht wurde, dass ein Teil der Rekruten am Ende ihrer Dienstzeit ja selber zum Kolonisten wird.

#3 Scotty

Scotty

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Geschrieben 04 Mai 2007 - 08:53

Bin nicht viel weiter, ca, auf S. 220. Es taucht ein ehemaliger Politiker unter den Rekruten auf. Er wird als "ziemliches Arschloch" eingeführt. Ich muss allerdings ehrlich sagen, dass mir seine Einstellung sehr gut gefällt. Er bleibt ruhig und höflich und vertritt berechtigte Ansichten. Spielt Scalzi hier mit dem Leser???

#4 Random

Random

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Geschrieben 04 Mai 2007 - 12:49

Nein, er spielt nicht mit dem Leser. Es geht bei dem Politiker nicht um das was er sagt, sondern das er es zu früh sagt.
Scalzi beschreibt ein paar Seiten vorher, das Neulinge erst mal von den Rekruten, die schon zusammen im Einsatz waren,
ignoriert werden und erst mal die Klappe halten sollten. Der Politiker hält sich nicht daran und gibt als Neuling ungefragt
seine Meinung zum Besten und das kommt eben nicht so gut an.

#5 Scotty

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Geschrieben 04 Mai 2007 - 13:57

Nein, er spielt nicht mit dem Leser. Es geht bei dem Politiker nicht um das was er sagt, sondern das er es zu früh sagt.
Scalzi beschreibt ein paar Seiten vorher, das Neulinge erst mal von den Rekruten, die schon zusammen im Einsatz waren,
ignoriert werden und erst mal die Klappe halten sollten. Der Politiker hält sich nicht daran und gibt als Neuling ungefragt
seine Meinung zum Besten und das kommt eben nicht so gut an.

Klar! Trotzdem ist das Verhalten des Politikers nachvollziehbar. Wenn ich selber in so eine Mannschaft käme, wo jeder mit seiner Knarre schläft und erst schießt und dann nachfrägt, würde ich womöglich auch wissen wollen: Habt ihr schon mal über Verhandlungen nachgedacht?

Klar, der "böse" Politiker kommt von außen und hat keine Ahnung wie so ein Krieg abläuft. Aber dafür stecken die anderen in ihrem System, schmoren sozusagen in eigenem Saft und können Ihre Handlungen nicht mehr richtig in Frage stellen. Ähnlich wie die Lemminge nicht nachfragen, ob das was sie tun richtig ist.

Bei mir war das so, dass ich die Haltung des Erzählers zwar verstanden und nachvollziehen konnte, aber mich nicht mit ihr identifizieren konnte. Ich frage mich, womit sich Scalzi identifiziert hat: Mit dem Erzähler oder mit dem Politiker? Im 2. Fall würde er mit dem Leser spielen.

Bearbeitet von Scotty, 04 Mai 2007 - 13:58.


#6 Random

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Geschrieben 04 Mai 2007 - 17:14

Okay, so erklärt macht die Frage nach dem Spielen mit dem Leser schon Sinn. Ich konnte mich mit der Haltung des Erzählers allerdings auch eher identifizieren als mit der des Politikers und habe die Situationvon daher weniger hinterfragt als Du.

#7 Dave

Dave

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Geschrieben 05 Mai 2007 - 13:14

Meine Güte, was ist das denn?
Ich habe mein Lesetempo verdreifacht, um den zweiten Teil hinter mich zu bringen.
Die Einführung der Protagonisten im ersten Teil hätte man sich sparen können, denn hier löst sich alles in Wohlgefallen auf.
Unversehens findet man sich auf dem Schlachtfeld gegen die Consu wieder, hier wird keine Story mehr erzählt, sondern plump aufgetischt.
In meinen Augen ist das schon sehr, sehr flach, was hier geboten wird.
Man stelle sich im Geiste ein besonders trashiges Videospiel vor, eilt dort von einer hirnrissigen Mission zu nächsten, die sich nur durch besonders alberne Aliengegner unterscheiden, und schon hat man eine exakte Vorstellung vom Niveau und dem Inhalt dieses zweiten Teils.
Da war ich nicht drauf vorbereitet, das ist ja eine fürchterliche Mixtur, aus der dieses Buch gebraut wurde.
Immerhin am Ende dieses Teils noch eine interessante Wendung, ich werde mein Lesetempo nun auf das Fünffache beschleunigen, um den letzten Teil zu bewältigen...

Ähnlich wie die Lemminge nicht nachfragen, ob das was sie tun richtig ist.

...und der passende Abgrund, in den sie sich stürzen können, hat sich im zweiten Teil auch gleich aufgetan. Ich glaube, ich spring gleich hinterher!

;)

#8 Holger

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Geschrieben 05 Mai 2007 - 13:22

Um mir die Spannung nicht nehmen zu lassen, habe ich eure Postings nur knapp überflogen. Habe eben erst den zweiten Teil begonnen. Jetzt fängt's also richtig an zu brummen!

Ganz nett gemacht: Der Leser denkt sich bei den ersten (gebrüllten) Worten von Ausbilder Ruiz: "Ist ja wie in schlechten Militärfilmen!". Im nächsten Absatz brüllt Ruiz dann: "Ihr denkt sicher, ich sei wie einer der Ausbilder in schlechten Militärfilmen!". Ich finde, dass Scalzi da ein gutes Gespür beweist!

Sehr komisch: Die Holzschuhtänzer und Rolli Roller!
;)
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#9 Dave

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Geschrieben 05 Mai 2007 - 14:03

Wenn ein Gewehr möglicherweise intelligenter ist als sein Besitzer, warum dann eigentlich der ganze Aufwand mit der Rekrutierung?
Allein das "Arschloch" ist ja schon überqualifiziert (vielleicht ein ganz passender Name, denn es wird anscheinend mit dem Arsch gedacht).

Sehr komisch: Die Holzschuhtänzer und Rolli Roller!
:rofl1:

Na ja, als der Spieß seine Tätowierung gezeigt hat, habe ich einmal müde gegrinst.
Und am Ende dieses Teils bei einem entsetzlich müden Aliengag.

*demholgereinmaldiestimmungverhageln*

:)

#10 lapismont

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Geschrieben 06 Mai 2007 - 18:45

Der zweite Teil beginnt mies. Billige Millitärausbildung mit dem obligatorischen Gebet an Genossin Kalschnikov, bäh.Hoffentlich endet die stumpfsinnige Ausbildung bald und wir erfahren mehr über die Kriegshintergründe.So recht seh ich noch nicht den Sinn des Ganzen. Wie viele Kolonien braucht die Menschheit und in welcher Geschwindigkeit kann sich solche Expanssion ausbreiten?Die Freund-Feind Erkennung läuft nach dem üblichen Armeedenken ab, fraglich dass sich diese Zivilisation länger halten kann.Mag sein, dass der Autor das alles ironisch oder satirisch meint, derartiges kennt man seit Starship Troopers.Nee, ethisch mag ich das Buch grad nicht.

#11 Scotty

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Geschrieben 07 Mai 2007 - 07:49

Hmm, sollten wir wirklich schon zur ethischen Aussage des Buches kommen. Mir ist noch nicht so ganz klar, welche Position Scalzi selber bezieht (siehe hierzu mein Posting weiter oben: "Spielt Scalzi mit dem Leser?").Einige hier regen sich über das Army-Ausbildungs-Gebrüll auf. Ich sehe das nicht ganz so: Ich bin froh, dass dieser Teil so kurz ist. Auch hier frage ich mich: Auf welcher Seite steht Scalzi eigentlich? Noch eine kleine inhaltliche Anmerkung für die, die bis zur Seite 260 gelangt sind:Irgendwie finde ich die Aliens ein wenig simpel dargestellt: "Intelligente Aliens fressen intelligente Menschen! Irgendwie passt das nicht in mein Weltbild. Vielleicht denke ich auch nur zu sehr wie ein Mensch, aber auch das ist ja nicht verwunderlich. Immerhin werden die Aliens sehr menschenähnlich dargestellt: Es gibt Kochrezepte, Unterhaltungen etc. Es gibt keine Hintergründe, nichts, was dieses Verhalten plausibilisieren würde. Es wird einfach nur ein böser Außerirdischer mit platten Effekthaschereien dargestellt. (so unterhaltsam selbst dieser Teil auch ist).

#12 Diboo

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Geschrieben 07 Mai 2007 - 09:03

"Meine eigene Ansicht zum Thema Krieg ist (als ein amerikanischer Staatsbürger) irgendwo in der Mitte: ich denke, Krieg kann notwendig sein, aber ich denke er ist nicht unbedingt so oft notwendig, wie viele andere Leute glauben. Ich glaube auch nicht, dass Krieg eine große Chance bietet, um Ruhm zu erwerben - ich denke, dass die meisten, die sich als Soldaten wieder finden, sich mehr darüber Gedanken machen, wie sie den Tag überleben, ohne eine Kugel in den Bauch zu bekommen. Mein Roman spiegelt diese Auffassung wider - in dem Universum, das ich erschaffen habe, erscheint Krieg absolut notwendig, aber „notwendig“ ist nicht das Gleiche wie „ruhmreich“ oder „erstrebenswert“." John Scalzi

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#13 lapismont

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Geschrieben 07 Mai 2007 - 09:15

Warum schreibt er dann nicht von Alternativen?Der militärische Drill wird ja immer wieder begründet mit der Notwendigkeit, funktionierende Soldaten zu bekommen. Warum das nicht auch durch menschenwürdige Ausbildung zu erreichen sein soll, ist mir schleierhaft.Letztendlich bekämpft man nur den Humanismus, macht aus normalen Bürgern primitive Barbaren. Immer wird dann gern damit argumentiert, dass es solche Typen braucht, um im Krieg erfolgreich sein zu können. Eine Gesellschaft, die solche Opfer verlangt und erbringt, ist es meiner Meinung nach nicht wert, dass man für sie kämpft.

#14 Holger

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Geschrieben 07 Mai 2007 - 16:54

Nee, ethisch mag ich das Buch grad nicht.

Wie jetzt? Ethisch? Was meinst Du?

Letztendlich bekämpft man nur den Humanismus, macht aus normalen Bürgern primitive Barbaren. Immer wird dann gern damit argumentiert, dass es solche Typen braucht, um im Krieg erfolgreich sein zu können. Eine Gesellschaft, die solche Opfer verlangt und erbringt, ist es meiner Meinung nach nicht wert, dass man für sie kämpft.

Mit diesen Phrasen kann ich nichts anfangen, sorry. Dir muss doch spätestens beim Klappentext klar gewesen sein, dass es hier um MilSF geht, nichts anderes. Aufgrund dessen kann ich Deine Äußerungen nicht nachvollziehen.

Hmm, sollten wir wirklich schon zur ethischen Aussage des Buches kommen.

Vielleicht ein wenig zu früh!!
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#15 Diboo

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Geschrieben 07 Mai 2007 - 18:03

Letztendlich bekämpft man nur den Humanismus, macht aus normalen Bürgern primitive Barbaren. Immer wird dann gern damit argumentiert, dass es solche Typen braucht, um im Krieg erfolgreich sein zu können. Eine Gesellschaft, die solche Opfer verlangt und erbringt, ist es meiner Meinung nach nicht wert, dass man für sie kämpft.

Du musst mir mal erklären, warum Du einen MilSF-Roman liest. Ich verstehe das gerade nicht.

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#16 lapismont

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Geschrieben 07 Mai 2007 - 18:26

Ich lese den aktuellen Lesezirkelband, egal worums da nun geht. ;) Klappentexte von Heyne-Büchern lese ich grundsätzlich nur bei Rezensionsexemplaren. :D Ich habe keine Erfahrungen mit dem Untergenre Military-SF, wenn ich das Buch aber wegen seiner ethischen Aussage bedenklich finde, dann sag ich das, ist ja nur meine Meinung.Was ich darunter verstehe, ist zum Beispiel platte Armeebejubelung. Nur das ihr mich versteht, ich mag so etwas wie in X-Wing, wo militärische Leistungen durch Teamarbeit und persönliche Fähigkeiten erreicht werden, wo es nicht darum geht irgendeine triviale Zivilisation mit menschlichen Kampfmaschinen abzusichern. Ich bin im Buch noch nicht so weit, um dazu etwas sagen zu können, mir missfiel nur das indirekte Loblied auf den Drill.

#17 Holger

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Geschrieben 07 Mai 2007 - 19:14

Ich lese den aktuellen Lesezirkelband, egal worums da nun geht.
:rolleyes:

Das finde ich sehr cool!
:D

Klappentexte von Heyne-Büchern lese ich grundsätzlich nur bei Rezensionsexemplaren.
:angry:

Das finde ich sehr konsequent!
;)

.
Was ich darunter verstehe, ist zum Beispiel platte Armeebejubelung.
[...]
Ich bin im Buch noch nicht so weit, um dazu etwas sagen zu können, mir missfiel nur das indirekte Loblied auf den Drill.

Okay. Jetzt bin ich besser im Bilde. Allerdings habe ich bis weit über die Mitte des zweiten Teils (ich bin beim Einsatz gegen ein 2,54 cm-kleines Volk) keine Armeebejubelung bemerkt. Im Gegenteil, Scalzi setzt sich kritisch mit den KVA auseinander (z.B. in der Person des ehemaligen Senators Bender, einem heulenden John Perry, etc.).

Auch das Loblied auf den Drill ist mir entgangen. Dass die Ausbildungszeit von Scalzi abgehandelt werden muss, ist klar. Ich hatte nun eigentlich so ein bisschen "Full Metall Jacket"-Zeugs befürchtet, aber auch damit hat er uns verschont (keine Züchtigungen, keine Demütigungen - okay, über 6-Min.-Tauchgänge können wir reden). Und Ruiz zeigte sogar eine menschliche Seite (Rolli Roller, *lach*).

Unversehens findet man sich auf dem Schlachtfeld gegen die Consu wieder, hier wird keine Story mehr erzählt, sondern plump aufgetischt.
In meinen Augen ist das schon sehr, sehr flach, was hier geboten wird.
Man stelle sich im Geiste ein besonders trashiges Videospiel vor, eilt dort von einer hirnrissigen Mission zu nächsten, die sich nur durch besonders alberne Aliengegner unterscheiden, und schon hat man eine exakte Vorstellung vom Niveau und dem Inhalt dieses zweiten Teils.

Naja, es wirkt ein wenig wie in einem Film mit schnellen Schnitten. Ich finde das aber nicht schlecht, denn so verdeutlicht Scalzi quasi im Schnelldurchlauf, dass

    [*]es da draußen vor fremdartigen Kreaturen (Flugsaurier, Schleimpilze) nur so wimmelt
    [*]wir mit dem Verhalten einer fremden Spezies möglicherweise gar nichts anfangen können (waren das die Consu, die alle Fremdweltler durch den Tod erlösen wollen?)
    [*]das Leben in der KVA sehr gefährlich ist (zwei alte Scheißer sind schon nach kurzer Zeit tot)
    [*]sich Perry gut macht(schnelle Beförderungen) aber sehr unter dem Töten leidet
    [*]sich die KVA-Soldaten längst nicht so sicher sind, ob die militärischen Maßnahmen das Gelbe vom Ei sind
    [/list]

    Wenn ein Gewehr möglicherweise intelligenter ist als sein Besitzer, warum dann eigentlich der ganze Aufwand mit der Rekrutierung?

    Weil man trotz fortgeschrittener Technik auf die Flexibilität und Innovation von Menschen (besser: dem menschlichen Geist) angewiesen ist. Beispiel: Die Doppelschusstechnik (gegen die Consu?)

    *demholgereinmaldiestimmungverhageln*

    Niemals!
    :fun:
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#18 Kopernikus

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Geschrieben 07 Mai 2007 - 22:13

Das Buch ist eine Interessante Gratwanderung zwischen plattem MilitarySF ala John Ringo (Aber selbst in den schwächsten Phasen besser) und einem Antikriegsroman. Hatte man während des Teils mit der Ausbildung noch das Gefüh, alles läuft nach Schema F ab, so stellen die ersten Einsätze von Perry eine, was Stil und Umsetzung angeht, schöne Wendung dar. Sehr positiv fallen mir vor allem die definitv nicht antropozentrisch ausgelgten Ausserirdischen auf, hier beweißt Scalzi, das er ein enorm kreativer Autor ist und geschickt die einladenden Sterotypen von allzu menschlichen Aliens umgeht.Was die ethische Aussage des Buches betrifft:Platten Hurra-Patriotismus oder Militarismus kann man Scalzi sicherlich nicht vorwerfen, das zeigt der zweite Teil deutlich. Er betrachtet das Thema Krieg schon sehr differenziert und akzeptiert es letztendlich als ein notwendiges Übel, die angenehmere Alternative bei der Auswahl zwischen Schlecht (Krieg führen) und noch schlimmer (Verspeist zu werden). Eine recht pragmatische Einstellung, der ich mich durchaus anschliessen kann.

#19 lapismont

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Geschrieben 08 Mai 2007 - 06:40

S.232Erste Kampfeinsätze für Perry, unsrem Mann im All. Zwar stimme ich auch dem Hinweis auf ein kreatives Aliendesign zu, leider verbindet Scalzi das nicht mit einen entsprechend interessanten Handlung.Bender darf die Fragen stellen, die mir als Leser auch kamen. Er stirbt in einer dämlichen Situation.Der Mann ist Berufspolitiker gewesen. Wie blöd muss man sein, um vor eine "betende" Menge mitten in einem Vernichtungskrieg zu treten? Da haben böse Aliens gerade die Zivilisation eines System in Schutt und Asche gelegt, ohne Sinn zudem, und Bender glaubt, dass die Überfallenen um Frieden beten? Hier wird vom Autor eine Figur absichtlich verdreht, um das Argument zu untermauern, dass man mit den anderen nicht reden kann.Da sind wir auch gleich bei den Figuren. Perry der militärische Überflieger - nicht grad die gelungene Fortsetzung des ersten Teiles. Alan natürlich die perfekte Nummer 2, gähn.Bisher ist der zweite Teil deutlich schwächer.

#20 Random

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Geschrieben 08 Mai 2007 - 08:00

S.232 Da sind wir auch gleich bei den Figuren. Perry der militärische Überflieger - nicht grad die gelungene Fortsetzung des ersten Teiles. Alan natürlich die perfekte Nummer 2, gähn. Bisher ist der zweite Teil deutlich schwächer.

Das ist auch mein Kritikpunkt am zweiten Teil, ich mag es nicht besonders wenn beim Hauptcharakter alles zu glatt läuft. Bei Perry fängt es bei der Ausbildung an, der einzige bei dem der Ausbilder nichts negatives finden kann, und setzt sich dann bei den Einsätzen fort. Ein paar Probleme oder ein kleiner Fehlschlag hätten Perry ganz gut getan. Ansonsten ist auch der zweite Teil locker zu lesen und für mich nicht "deutlich schwächer" aber eben nicht so gut wie der erste Teil.

#21 Rusch

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Geschrieben 08 Mai 2007 - 08:03

Das Buch ist eine Interessante Gratwanderung zwischen plattem MilitarySF ala John Ringo (Aber selbst in den schwächsten Phasen besser) und einem Antikriegsroman. Hatte man während des Teils mit der Ausbildung noch das Gefüh, alles läuft nach Schema F ab, so stellen die ersten Einsätze von Perry eine, was Stil und Umsetzung angeht, schöne Wendung dar. Sehr positiv fallen mir vor allem die definitv nicht antropozentrisch ausgelgten Ausserirdischen auf, hier beweißt Scalzi, das er ein enorm kreativer Autor ist und geschickt die einladenden Sterotypen von allzu menschlichen Aliens umgeht.

Also ich finde, mir kommt das Buch so vor als ob es ein "Remake" von Heinleins Starship Troopers. Das ist der ganze Aufbau, der Kampf der Menschen gegen konkurrierende Rassen, der Zweifel an der Richtigkeit, einfach alles, nur dass manche Details anders sind und Scalzi humorvoller schreibt. Sogar der Streit darüber, ob es nun ein Kriegsroman oder ein Antikriegsroman ist. Ich persönlich glaube ja, dass es nur sehr wenig wirkliche Antikriegsromane gibt, denn das Wesen eines Kriegsromans schließt auch das darstellen von Leid mit ein, aber das wird oft als der Inhalt eines Antikriegsromans missgedeutet. Für mich sind beide Bücher (Starship Trooper und Old Mens War) keine Antikriegsbücher. Dazu wird zu viel auf Klischees herumgedroschen und der Held dann doch glorifiziert. Interessant übrigens, dass der Sergant in der der Grundausbildung zuerst über Klischees in Büchern und Filmen schreibt, dann aber diese genau umsetzt. Hahaha. Der Gag war nicht gut. Das Verhältnis zu den Außerirdischen und das gegenseitige "gefresse" finde ich jetzt nicht so abwägig. Fressen und gefressen werde... :D Im Gegensatz zu Heinlein macht Scalzi aber keine politischen Statements. Die Sache mit dem Politik hatte keine Bedeutung. Es war nur ein Beispiel dafür, was passiert, wenn ein Rekrut eben zuviel denkt und glaubt er wüsste alles besser Die war überigens auch wieder eine sehr Klischeehafte Szene. Ich frage mich, ob Scalzi die bewußt macht oder ob er es einfach nicht schaffte, die ausgetretenen Wege zu verlassen.

#22 Axel

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Geschrieben 08 Mai 2007 - 13:32

Im Gegensatz zu Heinlein macht Scalzi aber keine politischen Statements.

Für mich einer der Pluspunkte Old Man Wars gegenüber Heinleins Starship Troopers.
Die Zukunft hat begonnen, wenn Geräte intelligent genug sind, um die Dummheit ihrer Nutzer auszugleichen.
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#23 Holger

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Geschrieben 08 Mai 2007 - 15:21

Also ich finde, mir kommt das Buch so vor als ob es ein "Remake" von Heinleins Starship Troopers.

Schade! Hier endet unsere Einigkeit. :D Ich erachte das Buch ganz und gar nicht als Remake. Und Scalzi unterstelle ich auch eine völlig andere Intension das Buch zu schreiben. ST wird bestimmt durch Heinleins mehr als rechtskonservative Grundhaltung (Beispiel: nur wer in der Armee diente, hat Bürgerrechte), das ist in KDK vollkommen anders. Die Bücher haben nichts gemein, außer dem groben Handlungsrahmen.
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#24 Rusch

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Geschrieben 08 Mai 2007 - 15:29

Schade! Hier endet unsere Einigkeit. :D Ich erachte das Buch ganz und gar nicht als Remake. Und Scalzi unterstelle ich auch eine völlig andere Intension das Buch zu schreiben. ST wird bestimmt durch Heinleins mehr als rechtskonservative Grundhaltung (Beispiel: nur wer in der Armee diente, hat Bürgerrechte), das ist in KDK vollkommen anders. Die Bücher haben nichts gemein, außer dem groben Handlungsrahmen.

Also die Sache mit den Bürgerrechten ist nicht unbedingt rechtskonservativ. Sozialisten könnten sich z. B. auch eines solchen Instrumentes bedienen. Es ist immer eine Frage der Argumentation. Der Ausspruch, das beide Bucher nur den groben Handlungsrahmen gemein haben, kann ich nicht stehen lassen. Ich zähle mal auf, was mir an Gemeinsamkeiten auffällt: In beiden Büchern tritt jemand in die Armee ein, ohne zu wissen, worauf er sich einläßt. In beiden Büchern stehen die Kolonien gegen Aliens und liefern sich unschöne Schlachten. Die Soldaten haben übermenschliche Vorteil (In SST über anzüge in OMW über die Körper) Die Ziele der Kolonien sind unklar und es besteht Zweifel an der Redlichkeit Beide Bücher beschreiben den Werdegang und den Aufstieg eines Soldaten. Beide Bücher sind Kriegsromane und ergötzen sich in der Gewaltdarstellung In beiden Büchern gibt es einen männlichen Protagonisten. Also das dann doch mehr als der grobe Handlungsrahmen.

#25 Scotty

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Geschrieben 08 Mai 2007 - 16:18

Das ist auch mein Kritikpunkt am zweiten Teil, ich mag es nicht besonders wenn beim Hauptcharakter alles zu glatt läuft.

Auch ich finde, dass es mit John Perry ein wenig zu glatt läuft. Zu glatt, um glaubwürdig zu sein! Aber auch zu glatt, um gut zu unterhalten? Mitnichten! Trotz all der unglaublichen Zufälle, trotz all der "Joshua-Calvert-Glattheit" ändert das nichts an dem astreinen Unterhaltungs-Niveau. Ich finde es gut, dass Scalzi sich ziemlich kurz fasst. Ich habe nämlich keine Lust, 100e Seiten Pseudo Logik und Pseudo Wissenschaft zu lesen, die am Ende doch wieder ein Schmarrn ist zu lesen. Ich bin inzwischen auch davon überzeugt, dass all das Deuteln, was uns der Autor mit diesem oder jenem sagen will, vergebene Liebesmüh ist. "Der Krieg der Klone" ist reinste Unterhaltung!

Bearbeitet von Scotty, 08 Mai 2007 - 20:15.


#26 Holger

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Geschrieben 08 Mai 2007 - 18:37

In beiden Büchern tritt jemand in die Armee ein, ohne zu wissen, worauf er sich einläßt. In beiden Büchern stehen die Kolonien gegen Aliens und liefern sich unschöne Schlachten. Die Soldaten haben übermenschliche Vorteil (In SST über anzüge in OMW über die Körper) Die Ziele der Kolonien sind unklar und es besteht Zweifel an der Redlichkeit Beide Bücher beschreiben den Werdegang und den Aufstieg eines Soldaten. Beide Bücher sind Kriegsromane und ergötzen sich in der Gewaltdarstellung In beiden Büchern gibt es einen männlichen Protagonisten. Also das dann doch mehr als der grobe Handlungsrahmen.

OK. Das nenne ich mal eine Argumentation! Akzeptiert. :fun:

Ich finde es gut, dass Scalzi sich ziemlich kurz fasst. Ich habe nämlich keine Lust, 100e Seiten Pseudo Logik und Pseudo Wissenschaft zu lesen, die am Ende doch wieder ein Schmarrn ist zu lesen.

Ebenfalls ganz meine Meinung.

Ich bin inzwischen auch davon überzeugt, dass all das Deuteln, was uns der Autor mit diesem oder jenem sagen will, vergebene Liebesmüh ist. "Der Krieg der Klone" ist reinste Unterhaltung!

Was will uns Hamilton mit seinem AZ sagen, was Reynolds mit "Unendlichkeit", was Simmons mit "Hyperion"? Ich sehe es genauso: Das Buch soll gut unterhalten, und diesem Anspruch wird es gerecht (bislang auf jeder Seite). Zudem gibt es dem Leser ein Quentchen zu denken mit auf den Weg: vielleicht über den Einsatz von Gewalt? Vielleicht über blinden Gehorsam? Vielleicht über die Natur der Intelligenz und ihre Kosten? Wenn's nur ein Punkt ist, reicht das schon.
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#27 Holger

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Geschrieben 08 Mai 2007 - 19:13

Noch ein paar lose Anmerkungen:

    [*]rührend: Perry vermisst (als einziger) seine Ehe (S.249)
    [*]schauerlich: Susans Tod - im Schlund eines Großmauls in die Tiefe gezogen (S.251)
    [*]krass: Perry als kieferloser Schwerverwundeter in einer grünen Idylle
    [/list]Eigentlich bemerkenswert, wieviele unterschiedliche Eindrücke und "Bilder" Perry so gebündelt auf nur wenigen Seiten beschwört!
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#28 lapismont

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Geschrieben 09 Mai 2007 - 07:06

Bin jetzt auch mit dem zweiten Teil durch. Wenig befriedigend diese flache psychologische Analyse der Soldatenseele.Zwar nimmt er eine wirklich krasse Szene - Perry zertritt Liliputaner - doch der Aufstand ist eher ein Sturm im Wasserglas und bald vorbei."Wenn ich erstmal groß bin, geb ich die Befehle!" :fun: Klar doch, erstmal fleißig mitmorden. Ist ja auch egal, bevor du soweit bist, biste eh tot.Wenn das nicht zynisch ist.Mich hat dieser Teil nicht unterhalten. Wenig glaubwürdig das Ganze. Aber wenigstens nicht unnütz in die Länge gezogen. Und immer noch Kreativität im Aliendesign, bis auf die unerklärliche Aggressivität.Ich stelle mir Intelligenz immer tendentiell friedlich vor.Rein wirtschaftlich sind doch Kolonien immer zuerst Verlustgeschäfte, oder? Man buttert rein, dann machen sie sich selbständig und treten in Konkurrenz. Aber letztendlich muss die Kolonie auf einem niedrigeren Level anfangen, als die Muttergesllschaft. Was Scalzi hier an aggressiven Zivilisationen mit beständiger Expansion beschreibt, scheint mir arg unrealistisch. So schnell breiten sich Zivilisationen nicht aus. Was sagen unsere Volkswirte dazu?

#29 Holger

Holger

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Geschrieben 09 Mai 2007 - 09:27

Ich stelle mir Intelligenz immer tendentiell friedlich vor.

Ich fürchte da liegst Du falsch. Beispiel Mensch. Alle weiteren Säuger, die nachweislich über rudimentäre Intelligenz verfügen (Delphine, Schimpansen, etc.) neigen (trotz oder aufgrund der Fähigkeit zur Empathie) zur Grausamkeit.

Rein wirtschaftlich sind doch Kolonien immer zuerst Verlustgeschäfte, oder?

Würde ich auch sagen, zumindest kurzfristig betrachtet.

Was Scalzi hier an aggressiven Zivilisationen mit beständiger Expansion beschreibt, scheint mir arg unrealistisch. So schnell breiten sich Zivilisationen nicht aus.

Er sagt ja nichts darüber, wie lange welche Spezies schon da sind. Allerdings gebe ich Dir in Bezug auf die Menschen recht. Die KU ist im Verhältnis zu den Menschen viel zu weit fortgeschritten und wie es sich darstellt ja schon ein echter "Big Player". Aber immerhin, der Handlung tut es sehr gut. Schade, dass Dich das Buch nicht so begeistert.
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#30 lapismont

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Geschrieben 09 Mai 2007 - 11:10

hehe, wir sind doch zum Zerreißen hier :fun: Den ersten Teil fand ich doch gut, steht quasi 50/50. Mal sehn, was das Finale bringt.

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