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Wieder mal Neupositionierung


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5 Antworten in diesem Thema

#1 mindblasted

mindblasted

    Cybernaut

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Geschrieben 17 Mai 2007 - 23:45

Ich versuche hier mal zusammenzufassen in welche Richtung mein Gespräch mit Scal letztens so ging und wie ein zukünftiger Dead-Channel aussehen könnte. Ich möchte mir auch erlauben einige noch nicht besprochene Vorschläge unterzubringen und zur Diskussion zu bringen.
Da die in diesem Thread dokumentierte Diskussion an den Grundfesten des Settings rüttelt, wäre es nett wenn es zu einer regen Beteiligung kommen würde.
Hier also ein Einblick in die aktuelle Diskussion um unser Projekt.

Vom klassischen Cyberpunk zum Post-Cyberpunk
Die Hauptkritik die unser Projekt oft einzustecken hatte und schließlich auch zum angefangenen, aber nicht beendeten "Reboot" geführt hat war in etwa diese: Das Projekt ähnelt zu stark althergebrachtem Cyberpunk. Modernisiert dann doch lieber CP 2020 und spart euch die Arbeit.

Tatsächlich trifft diese Kritik trotz einiger Neuerungen weiterhin zu. Und das so stark das es auch uns etwas annervt.
Wir wollen schließlich eine originelle und auch eigenständige Welt erschaffen.
Daher ist die Überlegung zum Umbau weiterhin aktuell und es wird zu radikalen Änderungen kommen. Auch unsere persönlichen Vorlieben ändern sich ja. Ich tendiere zB in letzter Zeit zu "Biopunk"/Überwachungstaat während Scal sich mehr postapokalyptische und Horror-Elemente wünscht. Einig sind wir uns auch das wir weg vom klassischen Cyberpunk wollen und mehr "postmodernere" Aspekte im Setting benötigen.

Biopunk
Es gab im DC schon einige starke Aspekte die sich mit Biotechnologie und ihren Folgen beschäftigt haben. Epidemien die modifizierten Virensträngen geschuldet waren, genmanipulierte Critters, die "Oceanclean"-Alge usw. Diese Aspekte wollen wir in Zukunft verstärken. So wollen wir zum Beispiel weitgehend auf elektronische Cyberware verzichten und diese wenn möglich durch biotechnische Modifizierungen ersetzen. Cyberware im herkömmlichen Sinn soll es zwar gegeben haben, ihre Benutzer gehören aber meistens einer unterpriveligierten Schicht an die sich modernere Modifikationen nicht leisten kann. Bettler mit rostigen Cyberarmen könnten das Straßenbild prägen.
Möglich wäre auch die Ersetzung von Skillchips, Moddys usw. durch maßgeschneiderte "Viren" wie im Film Code 46 gezeigt wird.

Technologie soll eher getragen als implantiert werden. Das ist auch realisitisch. Wer lässt sich ein Auge ersetzen wenn er dieselben Effekte auch mit dem Blick durch eine Spezialbrille erhalten kann. Auch fürs Rollenspiel dürfte diese Änderung dazu führen dass das Powerlevel zwischen einzelnen Charakteren ausgeglichener wird.

Überwachungstaat

Es ist wohl der aktuellen Diskussion um Onlinedurchsuchung, überzogene Razzien, biometrische Pässe usw. geschuldet das ich mich in letzter Zeit immer mehr mit dem Thema Überwachung beschäftige. Was wäre zB wenn die Bürger in den Metropolen der Zukunft absolut gläsern wäre. Wenn ein Mausklick reichen würde die tägliche Bewegung, die soziale Einbindung und politische Orientierung eines einzelnen Bürgers herauszubekommen. Stellt euch eine hochgezüchtete KI vor die zB aus sämtlichen eurer Publikationen im Netz einen Steckbrief zusammenstellt, dazu aber noch alles zur Verfügung hat was an staatlicher Seite über euch gespeichert ist, sowie ein Netz aus festen Kameras und patroullierenden Drohnen mit 1A Gesichtserkennung.
Was wäre nun wenn die Herren über diese Daten sich nicht "demokratisch-rechtstaatlich" orientieren sondern veruschen eine totalitäre Diktatur aufzubauen. Solche Aspekte werden in Zukunt wohl eine starke Rolle spielen.
Außerdem wollen wir die unterschiedlichen Nationen einschmelzen und stattdessen mehr Herrschaft durch politische, wirtschaftliche oder auch kriminelle Netze.
Dafür braucht es aber eine große Katastrophe (siehe nächster Punkt)

Diskussionspunkt: Wollen wir Sauger-Apparate wie bei Shirly, Zugriff und Löschen auf Erinnerungen, Brainscans und Ghosthacks ?

Postapokalypse und Horror
Die meisten Cyberpunk-Szenarien stehen stets einen Schritt vom Abgrudn entfernt. Was wäre jedoch wenn dieser Schritt bereits getan wäre.
Der DC war immer schon eine sehr kaputte Welt. Klimawandel, Chemtrails(wofür Verschwörungstheorie gut sein kann :offtopic: ), Algenverseuchung der Weltmeere, zwei Atomkriege, sich fortpflanzende modifizierte Organismen welche die natürlichen Ökosysteme vernichten usw. Außerdem eine Zombie-Epidemie :rolleyes:
Diese Elemente wollen wir aufgreifen und sogar noch verstärken. Im Endeffekt wollen wir eine Gesellschaft wie sie zB in Appleseed oder Code 46 beschrieben wird. Wohlhabende, blühende Metropolen welche sich von einer verarmten Außenwelt abschotten. In besagter Außenwelt wütet jedoch auch eine Seuche die evtl. aus einem mutierten Kampf-Virus entstanden sein könnte. Diese Seuche ist inzwischen über die gesamte Welt verbreitet. Die Befallenen wandeln sich zu kanniblaistischen, gewalttätigen Raubtieren, eine Art Zombies. Allerdings keine langsamen "Eat-your-Brain" Kadaver sondern eher schnelle, tollwütige Killer wie sie zB im Film "28 Days later" zu sehen sind. In unterschiedlichen Regionen wüten verschiedene Varianten dieser Seuche. Mancherorts werden ganze Landstriche äußerst schnell und vollständig befalle. Solche Epidmien werden meist mit militärischen Einsätzen ausgerottet. Andernorts ist die Seuche "ziviler", eine "arme-Leute-Krankheit" die sich nur langsam ausbreitet. Diese "Zombies" werden vielleicht sogar garnicht von der Öffentlichkeit wahrgenommen, wahrscheinlich wird eher der blosse Anstieg psychopathischer Gewaltverbrechen registriert. So könnte sich auch die Seuche anfangs über den Globus verbreitet haben.
Die Katastrophe hat wie bereits oben angedeutet zu einer Auflösung der politischen Ordnung geführt. Stattdessen besteht die Welt aus abgeschotteten Stadtstaaten, das ehemalige, globale Netz ist teilweise zusammengebrochen. Allerdings wird es wohl eine oder mehrere internationale Organisationen geben welche als Hegemonen des Planeten auftreten. Deren Natur ist allerdings noch ungeklärt, Vorschläge sind willkommen.
Ein gravierender Vorteil dieses Modells ist natürlich auch für uns Entwickler das wir nicht 500 verschiedene Settigns ausarbeiten müssen, sondern ganz nach Bedarf einen Stadtstaat nach dem andern aus dem Taufbecken heben können.


Andere Möglichkeiten und Vorschläge für eine Modifizierung der DC-Welt:
- Was ich ebenfalls interessant finde ist die Digitalisierung des menschlichen Geistes, wie sie zB in Morgans Unsterblichkeitsprogramm beschrieben wird, oder ja auch bei Gibson mit der Dixie-Flatline auftaucht. Die Möglichkeiten sind schier endlos. Kopien der eigenen Persönlichkeit ,Körpertausch, Datenbanken- Knäste, "P2P Teleport" mit Hilfe von Klonkörpern, Körperverkauf sind nur einige davon.

- Gattaca/Code46 Komplex: Genetisch aufgebesserte Menschen sind besser als "Norms". Ihnen werden verantwortungsvolle Posten eher zugesprochen, sie bilden sehr schnell eine Führungskaste. Die Hormone im Trinkwasser, die raidoaktive Strahlung (whatever) haben zu einer sich ausbreitenden Unfruchtbarkeit geführt, so das nicht wenige Kinder Klone sind die in Vitro "geboren" werden.

- Androiden und ihre Jäger: Was wäre wenn es Androiden als "Sklaven" gegeben hätte wie bei Blade Runner. Was wäre aber wenn diese Androiden nicht genutzt werden um ferne Planeten zu kolonisieren sondern auf der Erde selbst Dienste zu leisten. Und was wenn einer dieser Androiden seine Schöpfer tötet...
Wird die Jagd auf sie nicht viel eher Pogromen und Genoziden gleichen als Polzeidienst und Kopfgeldjäger-Jobs?

- Lokale Netze und Gated-Communities: Ich finde das CP3 Setting von Talsorian zum ko...., aber es hat einige interessante Aspekte die vielleicht aufgegriffen werden könnten. So zB die subjektive Geschichtsschreibung (da könnte auch 1984 als düstereres Beispiel dienen) und die Zerstückelung des Netzes.
Die Zerstückelung von Städten andererseits ist bei Snow-Crash interessant. Man braucht Visen für einzelne Bereiche, wenn man sich in einem anderen Viertel aufhält, ist es wie in einem anderen Land. Träger einer solchen Kultur müssen ja nicht einmal Konzerne sein, aber eine Herausbildung voneinander unabhängier Barrios ist schon interessant.

Dronen und Exoskelette: Sind die Waffen der Zukunft. Ich glaube darüber brauchen wir uns nicht zu streiten. Was sollen diese Maschinen können, was nicht ? Ich fände eine sich anpassende Camouflage wie es sie in zB GitS oder Renaissance gibt interessant. Man stelle sich damit ausgestattete Überwachungsdrohnen vor *grusel.

So, für jetzt erst mal soviel. Weitere Infos folgen dann noch.
"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
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#2 scal

scal

    Giganaut

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Geschrieben 19 Mai 2007 - 22:51

So auf was wollte ich alles antworten?ach ja pseudowissenschaftliches Gelaber bezüglich der Zombies. Die Erklärung wird sich darauf beschränken das bekannt ist das diese Krankheit (für die wir noch nen guten Namen brauchen) durch ein stark mutierendes Virus verursacht wird das das Hirn angreift und Grundlegend verändert. Es wird vermutet das die Hormon Produktion hochgefahren wird (vorallem Stresshormone wie Testosteron und Adrenalin). Vieel mehr soll es dazu nicht geben. Sollte ausreichen, um es plausibel zu machen, ohne zuviel blah blah eben...Die Aufteilung in Stadtstaaten finde ich aus mehreren Gründe: echt super:1. man kann verschiedene Gesellschaftmodelle aufbauen.2. es vereinfacht Kontent zu schaffen3. es bleiben einige "weiße Flecken" für SpielleiterZu den Geistestransfers muss ich Ionflux recht geben, das kann schön arg in richtige SF ausarten udn ist anfällig für PowerGaming, aber ich bin ein Transhumanismusfan, also sollten wir das stark begrenzen, aber möglich machen...hab ich was vergessen?Achja mindblasted hat bezüglich der Zombieplage etwas vergessen, man kommt in die Städte nur mit gesicherten Transporten oder Flugzeug, wer ohne eines dieser Fortbewegungsmittel kommt, muss eine bestimmte Zeit in ein Quarantänelager, um sicher zu gehen, dass keine Seuche in der Stadt ausbricht... Wir sollten eher einen Begriff wie Beyond-Cyberpunk wählen, als Genre Bezeichnung wählen.Aber mindblasted wollte eigentlich eh nur zum Ausdruck bringen das Dead-Channel Nach-Cyberpunk ist, also einen Schritt weiter und wir beide leiben eben Dystopien, weshalb die Welt definitiv nicht besser wird.An sich sind Genrebezeichnungen eh nur Schubladen und absolut unwichtig, aber sie klingen meistens so schön :wink2:
The Moment of Terror was the Beginning of Life!
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#3 mindblasted

mindblasted

    Cybernaut

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Geschrieben 22 Mai 2007 - 13:52

So, die Digitalisierung des Geistes und Androiden scheinen unter Dach und Fach zu sein. Erstere am Besten aber als High-Tech für die Oberschicht.Ich werde mir demnächst mal Gedanken zu realistischen Biomods und internationalen Fraktionen machen. Wer Fragen, konstruktive Kritik, Anregungen oder Ideen zu diesen zwei Punkten oder anderen Sachen hat darf die natürlich hier gerne reinstellen.
"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
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#4 Yoscha

Yoscha

    Cybernaut

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Geschrieben 22 Mai 2007 - 21:53

Wie üblich mein Senf zum ganzen (auf den schön zerheckten Scheibchen deines Posts) :lol:.


Ich versuche hier mal zusammenzufassen in welche Richtung mein Gespräch mit Scal letztens so ging und wie ein zukünftiger Dead-Channel aussehen könnte. Ich möchte mir auch erlauben einige noch nicht besprochene Vorschläge unterzubringen und zur Diskussion zu bringen.
Da die in diesem Thread dokumentierte Diskussion an den Grundfesten des Settings rüttelt, wäre es nett wenn es zu einer regen Beteiligung kommen würde.

Grundfesten des Settings zu rütteln? Klingt grundsätzlich nie falsch.


Vom klassischen Cyberpunk zum Post-Cyberpunk
Die Hauptkritik die unser Projekt oft einzustecken hatte und schließlich auch zum angefangenen, aber nicht beendeten "Reboot" geführt hat war in etwa diese: Das Projekt ähnelt zu stark althergebrachtem Cyberpunk. Modernisiert dann doch lieber CP 2020 und spart euch die Arbeit.

So schlimm fand ich es dann doch wieder nicht, weil eben nicht die 80er und 5kg Handies als Basis da waren, aber stimmt im Grunde schon. Die alte Existenzfrage, wobei es bei Cyberpunk noch besser aussieht als bei dem 300. Versatzstück aus D&D Generik, Tolkien-Fragmenten und eine winizge Prise exotischer Märchen und Mythen aus Papua Neuguinea.



Biopunk
Es gab im DC schon einige starke Aspekte die sich mit Biotechnologie und ihren Folgen beschäftigt haben. Epidemien die modifizierten Virensträngen geschuldet waren, genmanipulierte Critters, die "Oceanclean"-Alge usw. Diese Aspekte wollen wir in Zukunft verstärken. So wollen wir zum Beispiel weitgehend auf elektronische Cyberware verzichten und diese wenn möglich durch biotechnische Modifizierungen ersetzen. Cyberware im herkömmlichen Sinn soll es zwar gegeben haben, ihre Benutzer gehören aber meistens einer unterpriveligierten Schicht an die sich modernere Modifikationen nicht leisten kann. Bettler mit rostigen Cyberarmen könnten das Straßenbild prägen.
Möglich wäre auch die Ersetzung von Skillchips, Moddys usw. durch maßgeschneiderte "Viren" wie im Film Code 46 gezeigt wird.

Zu "Biopunk" von meiner Seite nur ein kommentar: Bloß nicht übertreiben.
Maßgescheiderte Viren klingen mir a) etwas zu hochgestochen und :thumb: zu steril.
Macht es dreckig. Lasst irgendwelche Leute Zuchtparks für Rohmaterial machen. Organhandel war gestern, jetzt kommen schon die Organfarmen. Irgendwelche Superorgane wachsen nicht in sterilen Tanks vor sich hin. Ein Organ braucht einen Menschen um sich herum. Und wenn das Organ gebraucht wird, arrividerci. Und die ungarische Gräfin benötigt jährlich 10 junge Frauen um dem Organversagen vorzubeugen.

Technologie soll eher getragen als implantiert werden. Das ist auch realisitisch. Wer lässt sich ein Auge ersetzen wenn er dieselben Effekte auch mit dem Blick durch eine Spezialbrille erhalten kann. Auch fürs Rollenspiel dürfte diese Änderung dazu führen dass das Powerlevel zwischen einzelnen Charakteren ausgeglichener wird.

Was soll ich da noch groß sagen. Ganz meine Meinung.


Überwachungstaat

Es ist wohl der aktuellen Diskussion um Onlinedurchsuchung, überzogene Razzien, biometrische Pässe usw. geschuldet das ich mich in letzter Zeit immer mehr mit dem Thema Überwachung beschäftige. Was wäre zB wenn die Bürger in den Metropolen der Zukunft absolut gläsern wäre. Wenn ein Mausklick reichen würde die tägliche Bewegung, die soziale Einbindung und politische Orientierung eines einzelnen Bürgers herauszubekommen. Stellt euch eine hochgezüchtete KI vor die zB aus sämtlichen eurer Publikationen im Netz einen Steckbrief zusammenstellt, dazu aber noch alles zur Verfügung hat was an staatlicher Seite über euch gespeichert ist, sowie ein Netz aus festen Kameras und patroullierenden Drohnen mit 1A Gesichtserkennung.
Was wäre nun wenn die Herren über diese Daten sich nicht "demokratisch-rechtstaatlich" orientieren sondern veruschen eine totalitäre Diktatur aufzubauen. Solche Aspekte werden in Zukunt wohl eine starke Rolle spielen.
Außerdem wollen wir die unterschiedlichen Nationen einschmelzen und stattdessen mehr Herrschaft durch politische, wirtschaftliche oder auch kriminelle Netze.
Dafür braucht es aber eine große Katastrophe (siehe nächster Punkt)

Zu viel Überwachungsstaat ist imho in einem RPG nicht unbedingt zum Vorteil. Wenn man da nicht aufpasst hat man am Ende Plausibilitätslücken größer als Scheunentore drin. Warum tu ich das überhaupt, wenn die Chance erwischt zu werden gegen 100% tendiert.
Natürlich kann man dann versuchen, das ganze Spiel zu einem einzigen "dem System entkommen" Trip machen. Die Frage wäre, ob eure Zielgruppe an so was Interesse hätte.



Postapokalypse und Horror
Die meisten Cyberpunk-Szenarien stehen stets einen Schritt vom Abgrudn entfernt. Was wäre jedoch wenn dieser Schritt bereits getan wäre.
Der DC war immer schon eine sehr kaputte Welt. Klimawandel, Chemtrails(wofür Verschwörungstheorie gut sein kann ;) ), Algenverseuchung der Weltmeere, zwei Atomkriege, sich fortpflanzende modifizierte Organismen welche die natürlichen Ökosysteme vernichten usw. Außerdem eine Zombie-Epidemie :thumb:
Diese Elemente wollen wir aufgreifen und sogar noch verstärken. Im Endeffekt wollen wir eine Gesellschaft wie sie zB in Appleseed oder Code 46 beschrieben wird. Wohlhabende, blühende Metropolen welche sich von einer verarmten Außenwelt abschotten. In besagter Außenwelt wütet jedoch auch eine Seuche die evtl. aus einem mutierten Kampf-Virus entstanden sein könnte. Diese Seuche ist inzwischen über die gesamte Welt verbreitet. Die Befallenen wandeln sich zu kanniblaistischen, gewalttätigen Raubtieren, eine Art Zombies. Allerdings keine langsamen "Eat-your-Brain" Kadaver sondern eher schnelle, tollwütige Killer wie sie zB im Film "28 Days later" zu sehen sind. In unterschiedlichen Regionen wüten verschiedene Varianten dieser Seuche. Mancherorts werden ganze Landstriche äußerst schnell und vollständig befalle. Solche Epidmien werden meist mit militärischen Einsätzen ausgerottet. Andernorts ist die Seuche "ziviler", eine "arme-Leute-Krankheit" die sich nur langsam ausbreitet. Diese "Zombies" werden vielleicht sogar garnicht von der Öffentlichkeit wahrgenommen, wahrscheinlich wird eher der blosse Anstieg psychopathischer Gewaltverbrechen registriert. So könnte sich auch die Seuche anfangs über den Globus verbreitet haben.
Die Katastrophe hat wie bereits oben angedeutet zu einer Auflösung der politischen Ordnung geführt. Stattdessen besteht die Welt aus abgeschotteten Stadtstaaten, das ehemalige, globale Netz ist teilweise zusammengebrochen.

In einem Wort: MadMax Teil1!
Machtlose Polizeireste, marodierende Banden, selbst die Oma hat ihr Schießgewehr.

In einem Wort: Beneath a Steel Sky!
Autoritäre Stadtstaaten, vernetzt und computerisiert, und außen drumherum nur noch fast unbewohnbare Einöde.

Ich mag sowohl den Film, als auch das Spiel.

Wobei ich nicht unbedingt nur Stadtstaaten nehmen würde. Einige Gebiete sollte such noch flächenhaft brauchbar sein. Bzw. das Gefälle zwischen Stadt und land noch etwas gemäßigter ausfallen.

Allerdings wird es wohl eine oder mehrere internationale Organisationen geben welche als Hegemonen des Planeten auftreten. Deren Natur ist allerdings noch ungeklärt, Vorschläge sind willkommen.

Die Illuminaten (in DeusEx hat es funktioniert), autonome KIs, Das Internationale Seuchenkontrollbüro (82% aller Staaten haben das Protokoll unterzeichnet, dass dem Seuchenkontrollbüro angesichts diverser grasierender Seuchen, die mit nationalen Mitteln nicht einzudämmen sind, Sondervollmachten und exekutive Aufgaben in Seuchengebieten übertragt), BP-Shell-Gazprom-.... (die Überölfirma, besitzt praktisch ALLES, was noch an Ölresten zu finden ist und ganz kann immer noch nicht drauf verzichtet werden), die Internationale Meeresbodenbehörde (die bekanntlich die gesamte Tiefsee als 'gemeinsames Erbe der Menschheit' verwaltet, inklusive aller Bodenschätze)




OK, das waren die ersten schnellen Kommentare, ich hoffe ich komm in nächster Zeit dazu ein wenig mehr Senf dazu zu schmieren ;).
Willkommen am Teufelsmeer.
Eine nicht ganz ernsthafte Zukunftsvision.
Coming Soon.

#5 Citizen X

Citizen X

    Bambinaut

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Geschrieben 07 Oktober 2007 - 10:01

Es werden echt interessante Ansätze verwendet die sich sicher gut ausarbeiten lassen auch wenn mir der Faktor mit den Zombies auf den Magen schlägt.ps. gibt es eine Möglichkeit dich (mindblasted) über ICQ zu erreichen.Gretz Citizen X

#6 mindblasted

mindblasted

    Cybernaut

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  • 387 Beiträge

Geschrieben 07 Oktober 2007 - 11:13

Es werden echt interessante Ansätze verwendet die sich sicher gut ausarbeiten lassen auch wenn mir der Faktor mit den Zombies auf den Magen schlägt. ps. gibt es eine Möglichkeit dich (mindblasted) über ICQ zu erreichen. Gretz Citizen X

Hi Citizen, danke für dein Lob. Was die Zombies angeht gebe ich zu bedenken das es sich nicht um die Standard-tumben Eat-your-brain Untoten handelt sondern um aufgeputschte, semi-intelligente Killer. Wobei auch das natürlich nicht jedermanns Sache ist. Ich schick dir mal meine ICQ Nr per PN.
"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
  • (Buch) gerade am lesen:Walter Jon Williams-Hardwired
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