Exotische und seltsame Materie
#1
Geschrieben 30 Mai 2007 - 00:15
#2
Geschrieben 30 Mai 2007 - 01:42
#3
Geschrieben 30 Mai 2007 - 08:04
Du sprichst gleich mehrere Formen "exotischer" Materie an: 1. Antimaterie Sie besteht aus negativ geladenen Protonen, Antineutronen und positiv geladenen Elektronen (Positronen). Chemisch gleicht sie gewöhnlicher Materie und unterliegt auch den gleichen Wechselwirkungen - Schwerkraft, elektrostatische Anziehung/Abstoßung, Magnetismus -, aber mit normaler Materie zerstrahlt sie zu Energie (Gammastrahlung). Als Werkstoff daher nicht zu gebrauchen, sie wäre aber der ideale Energieträger, weil einige Gramm Antimaterie ausreichen würden, z. B. ein Shuttle in den Erdorbit zu befördern. 2. Dunkle Materie Sie soll ca. 80 Prozent der Masse des Universums ausmachen und ihre Anziehung die Form der Galaxien bestimmen. Woraus sie besteht, ist noch unklar, man weiß über sie im Wesentlichen nur, dass sie mit gewöhnlicher Materie nur über die Schwerkraft wechselwirkt. Da sie auf uns keine elektrischen Kräfte ausüben, könnten Objekte aus Dunkler Materie durch uns hindurchfliegen, ohne dass wir außer ihrer Anziehung etwas merken würden. Man weiß auch nicht, ob Dunkle Materie speziellen Wechselwirkungen unterliegt, die ihr analog zur Chemie normaler Materie die Bildung komplexer Strukturen und damit vielleicht sogar von Lebewesen ermöglicht. 3. Neutronium Ich glaube, bei "Star Trek" verwenden das die Iconianer als Baustoff. Wäre es bei einer Atmosphäre und Zimmertemperatur stabil, ergäbe Neutronium - ein nur aus Neutronen bestehender Stoff - einen Werkstoff, der in jeder Hinsicht "super" ist: 1. Nichtleiter 2. Da nur aus Neutronen, hat er keine Elektronenhülle und geht keine chemischen Bindungen ein, ist also korrosionsfest 3. Er wäre so dicht wie ein Atomkern, also würde schon ein Stecknadelkopf davon Tonnen wiegen, aber es wäre auch ein idealer Strahlenschutz 4. Hätte er die gleichen Bindungskräfte wie Atomkerne, würde sein "Schmelzpunkt" in der Größenordnung von Millionen Grad Kelvin liegen und ein Fusionsreaktor könnte Wände aus Neutronium haben Leider zerfallen freie Neutronen ziemlich schnell und "Neutronium" ist nur im Innern von Neutronensternen bei extrem hohen Drücken stabil 4. Strangelets Objekte, die aus up-, down- und strange-Quarks bestehen. Im Gegensatz zu Neutronium sollen sie auch unter normalen Drücken stabil sein. Ließen sich aus ihnen Objekte mit einer Atomkernen vergleichbaren Dichte und Bindungskräften erzeugen, hätte man auch einen "Super"-Werkstoff wie beim hypothetischen Neutronium. Nur wandeln Strangelets beim direkten Kontakt mit normalen Atomkernen diese auch in Strangelets um, also könnte man nur positiv geladene Strangelets (mit einer Hülle aus Elektronen) verwerden, weil hier die Abstoßung normale Atomkerne fern hält.Interessanter Gedankengang. Ich weiß leider auch nichts genaueres über die dazugehörigen Theorien (Antimaterie? Dunkle Materie?), würde aber wie du näheres darüber erfahren. Evtl. die Basis für eine neue technologische Revolution, vergleichbar mit dem Wechsel von der Steinzeit zur Bronzezeit? - Man darf ja wohl noch träumen
#4 Gast_Jorge_*
Geschrieben 30 Mai 2007 - 08:12
http://www.scifinet....?showtopic=5026
http://www.scifinet....e...24&start=24
In dere Geschichte der SF schon früh behandelt:Das würde von "seltsamer Materie" zu "seltsamen Elementen" mit einem eigenen Periodensystem, einer seltsamen Chemie und "seltsamen" Verbindungen führen.
Werkstoffe in der SF mit Eigenschaften wie einem Schmelzpunkt von 100 000 Grad (bei Perry Rhodan), die mit konventionellen Elementen nicht herstellbar sind, ließen sich vielleicht aus "seltsamer" Materie herstellen.
In einem anderen Forum wurde die Idee solcher Werkstoffe angedeutet, die z. B. als Schutzschild gegen Strahlung dienen könnten.
In Atomgewicht 500 von Hans Dominik erschafft ein genialer Wissenschaftler ein neues Element, das für Deutschland ein goldenes Zeitalter einläutet.
In E. E. Smith`s Die Abenteuer der Skylark ist es der nicht minder geniale Dr. Richard Seaton, der bei einem Experiment zufällig(die von ihm benutzte Badewanne zischt dabei ins All ) Kupfer in reine Energie verwandelt.
Isaac Asimov läßt in der Kurzgeschichte Das Jupiter-Problem ebenfalls zwei Wissenschaftler einen Werkstoff aus seltsamer Materie erfinden, der u.a. eine Revolution des Raumschiffsbaus(und eventuell eine Invasion übermächtiger Aliens) verheißt.
Harry Harrison parodiert in Die Galaxis-Rangers diese Art der Zukunftsalchimie, indem er zwei wackere Erfinder aus Camenbert mittels Teilchenbeschuß ein neues Element erschaffen läßt - was für ein Käse ...
Bearbeitet von Jorge, 30 Mai 2007 - 08:18.
#5
Geschrieben 30 Mai 2007 - 09:08
und früher hatte ich diese Superstoffe immer für "Käse pur" gehalten, weil sie mit der Chemie konventioneller Materie nicht machbar sind. Nun muss ich allerdings feststellen, dass diese Materie nicht das Einzige ist, was im Universum existiert.In dere Geschichte der SF schon früh behandelt (...)
#6
Geschrieben 30 Mai 2007 - 12:32
#7
Geschrieben 30 Mai 2007 - 15:41
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