19 Antworten in diesem Thema

[SF Dinner Norddeutschland]

Ich habe gerade "Traumwelten" von Ernst Vlcek und Helmuth W. Mommers bekommen.

Ist schon etwas älter, hatte aber gelesen das es Kurzgeschichten aus der Frühzeit der deutschen SF sind. Klang spannend...darum bestellt!
Also Packung auf und "Bähhhh!!".
Was ist das für ein Buch bzw. Cover. Ich lasse mir noch gefallen das das Papier holzig ist, passt irgendwie zu SF-Classic und alten Leihbüchern. Aber das Cover ist in meinen Augen totaler Mist. In einem Laden hätte ich dem Ding nicht Mal einen ersten Blick gegönnt. Wer verbricht sowas?

Höfliche Frage an Helmuth W. Mommers, ich glaube ihn hier beim Lesen im Forum schon gesehen zu haben. Hat man da keinen Einfluß als Schreiber??
Warum macht der BLITZ Verlag sowas? Fragen über Fragen von einem Käufer.
Es ging ja mit "Im Reich der Dinosaurier" aus dem gleichen Verlag auch besser.

Der Inhalt (ersten zwei Geschichten) hat mir bisher jedenfalls gefallen.

Ad astra

[Naut]

Da musste ich doch gleich mal bei Amazon nachschauen, was Du wohl meinst. Und so hässlich ist es doch gar nicht, im Gegenteil: Ohne den - zugegeben - etwas weniger geschmackvollen Rahmen fände ich es richtig gut.Letztlich ist es mit SF wie mit einem Metal-Plattencover: Die Genrekonventionen bringen zum Teil ziemlich gruselige Resultate hervor, aber für jedes noch so grässliche Cover gibt es mindestens einen Fan, der es wirklich gut findet. Sogar die Kindergarten-Buntstiftzeichnungen auf manchen Fanzines. Sogar die Airbrush-Unfälle auf so manchem Fantasy-Schinken.Also alles halb so wild.

[SF Dinner Norddeutschland]

Die Genrekonventionen bringen zum Teil ziemlich gruselige Resultate hervor, aber für jedes noch so grässliche Cover gibt es mindestens einen Fan, der es wirklich gut findet.

Hi, nochmal...genau das ist doch das Problem hier. Mindestens ein Fan ist doch ein bischen wenig, wenn man Bücher verkaufen will. Im Laden hätte ich das Buch nicht gekauft, wahrscheinlich hätte ich nicht einmal den Text auf der Rückseite gelesen. Somit ist der ganze gute Inhalt für die Katz!!! Dieser Rand ist eine Zumutung. Von den Produktionskosten sollte ein gutes Titelbild doch nicht teurer als ein schlechtes Titelbild sein, oder? Ad astra

[MarcM]

Tja, das mit den Covern ist wirklich eine seltsame Geschichte. Sie sind wohl in erster Linie dazu gedacht, Schlüsselreize anzusprechen. Und vielleicht unterliegt man als Leser gelegentlich dem Trugschluss, SF müsse etwas mit Innovation zu tun haben, und das müsse sich auf einem Cover niederschlagen. Vielleicht ist ein großer Teil eher "herkömmlich", und so auch die äußere Verpackung - oder wenigstens entspricht die Verpackung dem zu erwartenden, damit man dem Kunden auch mals was Neues "unterschieben" kann. "Ein Feuer auf der Tiefe" hätte ich mir nach einem Blick auf den Cover auch nicht gekauft (ein konturloses Raumschiff vor anderen konturlosen Weltraumdingen). Glücklicherweise wusste ich, wnoach ich suchte.Ich würde mir gelegentlich etwas mehr Mut zum Design wünschen; es gibt so phantastische Ideen...--Marc

[Muside]

Mir gefällt das Titelbild gar nicht schlecht. Nicht einmal der Rahmen: Er verleiht dem Bild eine ungewöhnliche Proportionierung. Dass es sich bei dem Cover nicht um ein Meisterwerk handelt, ist klar, aber es fällt angenehm aus den etablierten Konventionen der SF-Artworks heraus. Die von Naut bereits erwähnten, immer gleichen und allgegenwärtigen Airbrush-Cover und Raumschiff- und Planetenmotive haben den einzigen Vorteil, dass der Betrachter das Buch augenblicklich als phantastische Literatur einordnen kann. Über den Inhalt oder Anspruch des Werkes sagen sie fast nie etwas Substanzielles aus - und ästhetischen Wert besitzen sie kaum einmal.Ich würde mir allgemein von der deutschen Illustratorenszene mehr Mut zum Experiment, zu ästhetischen Stilbrüchen und unkonventionellen Techniken wünschen. Schließlich ist SF ja eine Literatur, die sich Innovation auf die Fahnen geschrieben hat. Es wäre doch paradox, wenn sie sich, nach innen wie nach außen, als die rückständigste erweisen würde.

[SF Dinner Norddeutschland]

Persönlich hätte mich zu einem Buch aus der Reihe SF-Classic auch ein klassisches Bild angespochen. Das hätte dann auch zum Inhalt gepasst und mich als Käufer angesprochen. Wobei das subjektiv ist und auf mein Kaufverhalten jetzt anspricht.

[HoudiniNation]

Wasser auf meine Mühlen. Viele SF Cover haben bestenfalls Fan-Niveau. Da steckt oft überhaupt keine Idee mehr dahinter, sondern nur noch irgendwelches Digitalgeschrubbel, hauptsache Raumschiffe, düster, Planeten sind super.Da gefallen mir die völlig grundlos und halbnackt abgebildeten Mädels aus den siebzigern ja noch besser.Ich werde nicht müde, den Verlagen zu raten, etwas mehr Mut zur Differenzierung an den Tag zu legen. Gerade den kleinen! Gute Illustratoren kosten ja tatsächlich nicht die Welt! Und es ist in meinen Augen sehr gut Investiertes Geld.Heyne hat sich da mit der Philip K. Dick Reihe fast schon aus dem Fenster gelehnt, was ich richtig gut fand. Ein PKD braucht einfach keine Illustrationen auf dem Cover. Nicht, dass mir diese Bücher besonders gefallen würden, aber es war wenigstens mal was anderes.Gruß, Tommi.

[SF Dinner Norddeutschland]

...sondern nur noch irgendwelches Digitalgeschrubbel, hauptsache Raumschiffe, düster, Planeten sind super.

Hmmm, einer der Gründe warum ich mir fast keine neuen Bücher mehr kaufe und stattdessen auf antiquarische Bücher zurückgreife. Ad astra

[HoudiniNation]

Hmmm, einer der Gründe warum ich mir fast keine neuen Bücher mehr kaufe und stattdessen auf antiquarische Bücher zurückgreife. :angry: Ad astra

Ich verweise hier gerne nochmal auf einen meiner Lieblingsillustratoren Eyke Volkmer. ;)

[My.]

Ich hab den Thread mal in die "PhantaKunst" verschoben. Das Ding paß da inzwischen besser rein als in den "Flohmarkt".

Ich verweise hier gerne nochmal auf einen meiner Lieblingsillustratoren Eyke Volkmer.

Hey, feine Seite. My.

[Electric Wizard]

Bastei ist ja richtig schlimm, was das angeht... hab mir neulich "Station der letzten Helden" von Allen Steele gekauft & das Cover hat ja sowas von überhaupt nichts mit der Handlung zu tun... des sieht aus, wie ein 08/15 Perry Rhodan-Abklatsch...

Bearbeitet von Electric Wizard, 02 Oktober 2007 - 19:45.

[SF Dinner Norddeutschland]

Schade das Herr Mommers sich bisher nicht zu diesem Thema gemeldet hat? Ich wäre an seiner Meinung echt interessiert. Habe das Buch jetzt auch durch und bin mit dem Inhalt über weite Strecken total zufrieden. Es ist doch richtig nett was die "alten" Recken früher an Ideen hatten.Ad astra

[Martin Stricker]

Ich verweise hier gerne nochmal auf einen meiner Lieblingsillustratoren Eyke Volkmer.

Tolle Seite, in der Tat. Wilhelm Goldmann hat jedenfalls recht... Mein Ding sind diese abstrakt-sinnlosen Titelbilder jedenfalls nicht. Titelbilder sind immer Geschmackssache. Ich mag Titelbilder, von denen ich auf den Inhalt schließen kann, idealerweise mit einer Szene aus dem Buch. Bei Kurzgeschichtensammlungen ist das natürlich schwieriger. Besonders ärgerlich finde ich, wenn dasselbe Titelbild für zwei unterschiedliche Bücher verwendet wird - die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß ich das zweite nie kaufen werde, da ich aufgrund des Titelbilds der Meinung bin, es bereits zu haben...

[Rusch]

Tolle Seite, in der Tat. Wilhelm Goldmann hat jedenfalls recht... Mein Ding sind diese abstrakt-sinnlosen Titelbilder jedenfalls nicht.

HM, wie meint ihr das. Ich finde die Goldmann Titelbilder abstrakt und sinnlos. Das ziehe ich liebe ein moderenes Cover vor (aber keines jener, die vor ca. 10 Jahren rauskamen. Damals war man wirklich auf einen ganz miesen Tripp.

[Uschi Zietsch]

Schade das Herr Mommers sich bisher nicht zu diesem Thema gemeldet hat? Ich wäre an seiner Meinung echt interessiert.

Warum sollte er? Über die Ausstattung und das Design des Buches entscheidet der Verlag. Also wenn, musst du den Hersteller beim Verlag fragen.

[Uschi Zietsch]

Tolle Seite, in der Tat. (...) Ich mag Titelbilder, von denen ich auf den Inhalt schließen kann, idealerweise mit einer Szene aus dem Buch.

Aber gerade bei diesen Titelbildern ist das doch überhaupt nicht der Fall, die sind einfach nur abstrakt. Das ist ein bestimmtes durchgehendes Design, speziell dafür geschaffen, zum Wiedererkennungswert. edit: iiiihhhh, also das Cover 108 ist doch grauslich. Und da sind noch einige andere Beispiele, die sich kaum von dem hier beanstandeten Cover unterscheiden.

Bearbeitet von Uschi Zietsch, 17 April 2008 - 12:18.

[Martin Stricker]

Tolle Seite, in der Tat. (...) Ich mag Titelbilder, von denen ich auf den Inhalt schließen kann, idealerweise mit einer Szene aus dem Buch.

Aber gerade bei diesen Titelbildern ist das doch überhaupt nicht der Fall, die sind einfach nur abstrakt. Das ist ein bestimmtes durchgehendes Design, speziell dafür geschaffen, zum Wiedererkennungswert.

Öhm, wenn schon Zitate kürzen, dann bitte sinnwahrend...

Tolle Seite, in der Tat. Wilhelm Goldmann hat jedenfalls recht... Mein Ding sind diese abstrakt-sinnlosen Titelbilder jedenfalls nicht.

Die *Seite* ist toll - muß ne Menge Arbeit gewesen sein! Die dort ausgestellten Bilder gefallen mir aber nicht. In einem separaten Absatz sage ich dann, was mir gefällt:

Ich mag Titelbilder, von denen ich auf den Inhalt schließen kann, idealerweise mit einer Szene aus dem Buch.

Um jetzt mal ein Beispiel zu bringen, Uschi: Deine Novelle "Der Alp" (Titelbild in meiner Rezension) hat ein Titelbild und eine Reihe von Inneniullustrationen, die mir eigentlich nicht gefallen und auch keine Szene aus dem Buch bringen (und es eher so aussehen lassen, als ob es sich um Horror handele, was ja in gewisser Weise sogar stimmt), aber die Bilder pasen trotzdem perfekt zum Inhalt, bleiben dabei aber eigenständig. Eine kongeniale Komposition aus zwei Kunstwerken, die voneinander unabhängig sind und sich dennoch ideal ergänzen. Hmm, das sollte ich bei der Rezi noch ergänzen... Und den Link zum Verlag anklickbar machen. Uschi, gibts noch Restexemplare?

Bearbeitet von shugal, 17 April 2008 - 12:32.

[Uschi Zietsch]

Öhm, wenn schon Zitate kürzen, dann bitte sinnwahrend...

Hab ich dann falsch verstanden.

Eine kongeniale Komposition aus zwei Kunstwerken, die voneinander unabhängig sind und sich dennoch ideal ergänzen.

Stimmt. Das Cover hat der Künstler zufälligerweise unter dem Titel "Der Alp" als Bewerbung zu mir geschickt, als ich das Buch gerade fertig hatte. Ganz klar, dass ich das nahm und ihn dann noch um die Innenillus bat.

Uschi, gibts noch Restexemplare?

Nicht nur - das Buch ist noch ganz normal lieferbar, über unsern Shop oder auch im Handel bestellbar. Wir behalten unsere Bücher laaaang im Programm

[Martin Stricker]

Nicht nur - das Buch ist noch ganz normal lieferbar, über unsern Shop oder auch im Handel bestellbar. Wir behalten unsere Bücher laaaang im Programm

Ich wünschte, mehr Verlage würden das so machen! Danke dafür! Ich habe die Rezi aktualisiert.

[Uschi Zietsch]

Ich habe die Rezi aktualisiert.

Super, freut mich!