Ich habe den Roman inzwischen angelesen (bis Kapitel 5) und auf den ersten Blick wirkt das Ganze auf mich, wie ein, an die Schwarze Serie angelehnter, Kriminalroman, welcher in einer Umgebung spielt, die mich ein wenig an das Computerspiel
Grim Fandango erinnert (falls das hier noch jemand kennt).
An und für sich eine nette Idee, aber ich habe das Gefühl, daß der Autor zu wenig aus den sich bietenden Möglichkeiten rausholt. Oder besser gesagt, er trifft für mich öfters den falschen Ton. Denn viele Details im Roman sind meinem Geschmack nach doch wenig elegant ausgearbeitet. Wenn z.B. der Held sich gleich im ersten Kapitel aus dem 26. Stock seines Büros per Kabel abhangelt,
einfach nur weil er es eilig hat, oder die Tatsache, daß er zum Joggen ins Mausoleum geht,
weil ihm auf den Straßen zu viele Autos rum fahren 
, ist das einfach nur befremdlich -- und auch wenn all dies wohl dazu dient, die Andersartigkeit dieser Welt zu unterstreichen, diese Sachen wirken doch arg bemüht und übers Knie gebrochen. Ich glaube ja, daß einiges davon später im Roman noch eine Rolle spielen wird, aber trotzdem!
Ein weiteres Problem ist, daß zuviel Zeit auf die tägliche Routine des Helden (also Dinge, welche nichts unmittelbar mit dem eigentlichen Fall zu tun haben) verwendet wird. Dies dient zwar auch dazu, dem Leser die Welt vorzustellen, verzögert die Handlung aber zu sehr. Ist aber wohl Geschmackssache.
Nebenbei bemerkt, ich hoffe wirklich, daß der Direktor der Energiebehörde sich NICHT als einer der Antagonisten herausstellt. Der Mann wurde so unsubtil eingeführt ... der könnte genauso gut „Bringt Unheil“ auf der Stirn eintätowiert haben.
So richtig begeistert bin ich bis jetzt noch nicht.