Ist es denn wirklich so schlimm ?
Kann ich mir bei den Veröffentlichungen Visionen, SFX etc.) eigentlich garnicht so recht vorstellen.

Es ist noch schlimmer, wobei 'schlimm' wohl nicht das richtige Wort ist. Wenn jemand als Herausgeber oder Lektor arbeitet, egal ob professionell, semiprofessionell oder für ein FanZine, muss er sich dem stellen ohne zu jammern. Es ist seine Aufgabe, die Spreu vom Weizen zu trennen UND möglichst den Geschmack vieler Leser zu treffen. Er muss also innerhalb der guten Texte noch einmal die 'gängigen' auswählen. Meinem Empfinden nach muss eine Publikation nicht immer noch besser sein als die vorhergehende, sondern nur 'anders gut'. Das kann ein Lektor/Redakteur aber nur dadurch erreichen, dass er sich durch möglichst viele Texte liest, die ihm angeboten werden. Das ist meine ganz persönliche Arbeitsauffassung, die ich nicht als allgemeingültig für andere Verleger und Herausgeber verstanden wissen möchte. Ersetze also schlimm durch 'großer Arbeits- und Zeitaufwand'.
Was du in Visionen, SFX, NOVA etc. zu lesen bekommst, ist ja bereits eine Auswahl, die ein Lektorat durchlaufen hat. Hinzu kommt, dass in diesen Publikationen viele Autoren veröffentlicht werden, die bereits Erfahrung mit dem Schreiben haben. Insofern ist es in diesen Fällen nicht so 'schlimm'.
Wirklich krass ist es bei Fantasy. Hier wird man mit Manuskripten zugeschüttet, selbst dann noch, wenn man auf die Verlagswebseite schreibt, dass man keine Manuskripte mehr annehmen kann. Es ist, als meint beinahe jeder, der Tolkien gelesen und schon mal ein Rollenspiel gespielt hat, er könne locker selbst ein mehrbändiges Epos verfassen. In diesen Fällen genügen meist wirklich die ersten 5 Sätze, um zu sehen, was Sache ist.
@ Ronald und Martin:
Ich habe mal nachgerechnet. Bei Storyolympiade und Wurdackverlag werkeln in den verschiedenen Redaktionen (SF, Phantastik, Krimi, Märchen, S-O) derzeit 21 Leute.
Das klappt ganz gut, und so komme ich gelegentlich auch noch zu Vertrieb und Kommunikation, wobei ich für den Vertrieb aber gerne viel mehr Zeit zur Verfügung hätte.
Und Unterstützung im Vertrieb suche ich immer ...