Neal Stephenson - Diamond Age
#1
Geschrieben 29 September 2007 - 11:59
Neal Stephenson
Diamon Age - Die Grenzwelt
zweiter Teil bis zum Ende des Romans.
#2
Geschrieben 12 Oktober 2007 - 10:21
#3
Geschrieben 12 Oktober 2007 - 12:56
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 12 Oktober 2007 - 12:56.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#4
Geschrieben 12 Oktober 2007 - 14:54
Miranda hat gerade zwei Maenner kennengelernt, die ihr helfen koennen sollen, Nell zu finden. Nell wurden in der Fibelgeschichte die Schluessel gestohlen.Die Seitennummern sagen mir nicht viel - wäre nett wenn ihr Kapitelangaben "relativ" zu einem markanteren Kapitel macht.
#5
Geschrieben 14 Oktober 2007 - 12:08
Auch gefällt mir die angedeutete Korrelation zwischen den 3 Grazien (so richtig im Dt.? - im Original "graces") und den 3 Mädchen mit Fibeln. Dass Nell die Bedächtige sein würde, hätte ich nicht vorausgesagt...
Interessant fand ich auch Carl Hollywoods Wegschmeiß-Nebensatz vom Grund für den Zusammenbruch der Nationen im 21. Jahrhundert: Weil Banken und andere irgendwie geartete Geldgefüge ihre Transaktionen weltweit geheim buchen können (also via unknackbarem SSL oder so) können die Staaten nicht mehr effektiv Steuern einbeziehen, und kollabieren an unbezahlbaren Kosten. Haltet ihr das für realistisch? Wenn ja, müsste man ja nur darauf achten ob die Gesamtsumme an Steuern über Jahre ständig abnimmt. Bei einem derartigen Zusammenbruch wäre der Effekt auf die meisten Menschen aber bestimmt wie die Folgen eines schweren Weltkriegs...
P.S.: Morn, du schriebst oben noch:
Ich glaube das ist eher zufällig.Mir ist aber aufgefallen, dass Nell in ihrer Fibel mit einem "recht bizarren Kult von Feen" zu tun hat, der sie in ein "unterirdisches Labyrinth" geworfen hat. Dies wird nur kurz nebenbei erwaehnt und erinnert mich an die letzte Hackworth-Episode. Irgendwie muss das zusammenhaengen, nur wie?
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 14 Oktober 2007 - 12:10.
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#6
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 07:23
#7
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 12:03
#8
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 12:36
Bearbeitet von molosovsky, 15 Oktober 2007 - 12:45.
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#9
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 12:41
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#10
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 12:56
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#11
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 13:12
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#12
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 14:21
Die Sache mit dem »Diamond Age« iss ja goor kein Cyberpunk hat mich zu einem kleinen Bildungseintrag getrieben, über Entwicklungsphasen von Genres nach Thomas Schatz und Peter Coogan.
»Diamond Age« gehört (imho, immer schön imho) der barocken Phase des Cyperpunks an. No Na. Immerhin folgte als Übernächstes nach »Diamond Age« ja auch der Barock-Zyklus von Meister Stephenson.
Viel Vergnügen.
Grüße
Alex / molo
Bearbeitet von molosovsky, 15 Oktober 2007 - 14:22.
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#13
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 14:47
Bearbeitet von Rusch, 15 Oktober 2007 - 14:51.
#14
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 15:26
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#15
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 15:36
(Ich nehme an, dass du mit dem Wort "Zessur" Zäsur, also Bruch, meinst...) Ich denke mal das ist nur eine Formsache. Man könnte argumentieren, dass es der Punkt ist ab dem Hackworth (erstmal) verschwindet, und Nell im Ernst ihr "erwachsenes" Leben, also auch außerhalb der Fibel, beginnt. Muss man aber nicht.Welchen Sinn mach die Aufteilung der Romans in zwei Teile? Ich keine keine wirkliche zessur feststellen, warum der Schnitt ausgerechnet da war, außer, dass dieser Punkt ziemlich exakt die Mitte des Buchs markiert.
Ob's Cyberpunk (CP) ist? Ich kenne mich damit auch nicht gut genug aus, aber typische Fragen, die ein Werk dem zuordnen, werden bei Diamond Age eher mit "Ja" beantwortet:
[*]Kommt IT, oder deren Weiterentwicklung (u.a. auch globale Vernetzung), wesentlich zum Einsatz?
[*]Wird Technologie beschrieben, die mit dem Menschen verschmelzt, oder Mensch-Maschine thematisiert?
[*]Findet das Szenario der Geschichte in einer post-/prä-apokalyptischen Welt statt?
[/list]Da ich Vorrednern Recht gebe, dass der Roman sich vom Stil her oft anders als CP verhält (obwohl ich lapismont widersprechen würde, dass der Stil NUR Dickensisch ist), finde ich die Bezeichnung "barocker CP" auch passend. Das viktorianische Element erinnert mich an die CP-Abart "Steampunk" - also könnte man evtl. von einem 21.-Jahrhundert-Steampunk reden?
P.S. @lapismont: Miranda bekommt mit, wenn Nell der Fibel befiehlt, oder Prinzessin Nell Worte in den Mund legt. Auch stellt Nell ja oft Fragen. Ich denke Nells Reaktionen werden der Darstellerin immer nur als Promptertext mit gegeben, wenn überhaupt (wird im 1. Teil glaub ich kurz beschrieben). Dadurch dass Nell für Miranda so sehr im Dunklen bleibt, wird sie für Miranda aber auch um so interessanter. Aus Sicht des Autors, geschieht ja fast das Gleiche mit uns: Woimmer die Fibel irgend etwas erreicht, das wir uns nicht so ganz vorstellen können, deutet er's an und wir füllen's in der eigenen Fantasie aus; damit wird die in der Fibel enthaltene K.I. in der Wahrnehmung des Lesers übermächtig.
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 15 Oktober 2007 - 16:59.
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#16
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 15:40
#17
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 15:45
Na, na! Bitte erstmal molos interessantes Kurz-Essay dazu (s. Link in seinem letzten Post oben) lesen...Und was bitte soll Barocker Cyberpunk sein? Das Ist ein Neologismus für die Mülltonne.
________________________________________________________ (late night addendum)
Gerade habe ich das Kapitel durch in dem die "gerade zur Frau gewordene" Nell auf dem Nanotech-Pferd OHNE die Fibel ihren Bruder im Vatikan-Hospiz besucht - für mich bisher der Höhepunkt des Romans. Man stellt sich das Ergebnis des Überlebenswillens des Mädchens aus dem Slum gepaart mit der "subversiven" K.I.-Fibel hier recht bildlich vor - und ich hab auch, als ich das zum 1. Mal vor einigen Jahren las, zum 1. Mal verstanden warum Frauen vor 100 Jahren so "verpackt" waren, wannimmer sie sich öffentlich präsentierten. (Genial auch der Nanotech-Schleier!) Die Szene mit dem Bruder ist auch sehr geladen, mit den vielen gemeinsamen Erlebnissen, die vorher nach zu lesen waren. Das Ende ist mir ein Tick zu melodramatisch, aber realistisch finde ich, dass Harv im Wesentlichen erkennt was er Nell geben konnte, welches Nell ihm nie wieder gut machen kann. Außerdem wirft Harvs Zustand nebenbei die Frage auf, ob asthmatische Menschen in einer von Nanorobotern durchdrungene Welt eine wesentliche kürzere Lebenserwartung haben...?
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 01 Dezember 2007 - 18:37.
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#18
Geschrieben 22 Oktober 2007 - 18:59
#19
Geschrieben 25 Oktober 2007 - 13:42
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
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#20
Geschrieben 31 Oktober 2007 - 18:37
Schön, dass auch Harv noch dabei ist, wenn auch in einer ganz anderen Zustand als erwartet (im Spital als Schwerkranker statt auf der Strasse als Kleinkrimineller).
Zuerst war ich skeptisch, doch nun immer mehr überzeugter von dieser Welt, wo viele (neue) Nationen nebeneinander in einer Stadt existieren. Schon interessant eine solch kompakte Umwelt, wo man um jede Ecke eine völlig andere Umgebung erwarten kann.
Soweit finde ich die Bestrafung völlig daneben. Brauchen beide Seiten ihn nicht? (Als Ingenieur bzw. als Spion) Hackworth hätte seine Aufgaben wohl besser und kooperativer lösen können, wenn er nicht 10 Jahren ins Sexdeliriumsloch darben müsste, weit weg von seiner Familie. (Übrigens fand ich es in Kapitel 1 sehr merkwürdig, dass die Luftschiffe unbekannte Bestimmungen haben...)Der zweite Teil faengt gleich mit einer seltsamen Episode an, die mir bisher nicht so recht zum Rest des Buches passen will. 60 Seiten weiter hat man darueber und ueber Hackworths weiteres Schicksal nichts mehr erfahren. Und es scheinen inzwischen etliche Jahre vergangen zu sein.
Auf der englischen Version steht nix vom Cyberpunk; da ich auch nicht mit Cyberpunk gerechnet hatte, emfinde ich das Buch, als ob es zu viel Cyberpunk gibt. Auch das Sexgefängnis ist reiner Cyberpunk im Stil - und wie man liest dient der Feuchtigkeitsaustausch zur Datenübertragung: reiner Cyberpunk im Inhalt.eine Frage habe ich: Ein richtiges Cyberpunk Buch, wie es auf dem Umschlag angeprisen wird, ist eigentlich nicht. Es finden sich einige Elemente, aber der gesamte Strang um Nell hat eigentlich gar nichts mit Cyberpunk zu tun. Wie seht ihr das?
#21
Geschrieben 31 Oktober 2007 - 20:12
#22
Geschrieben 05 November 2007 - 15:56
Aber ähnlich meinem Vorredner war auch mir das Ende zu kurz. Ich hatte konkret den Eindruck dass der Autor am Ende keine Lust mehr hatte, und deshalb nur noch seine eigene Plotzusammenfassung abtippte, insbesonders bei dem einen Satz den Nell ausspricht über Hackworths Plan mittels dem "wet net" der Trommler die Saat ("seed", anstatt "feed") zu entwickeln.
(Achtung - besonders rocky - hiernach wird kräftiger geSPOILERt!...)
Neben dem plötzlichen Stopp am Ende - nachdem man, scientific-romance-verwöhnt, sich ein Sequel erhofft, in dem man erfährt was denn Nell & Miranda & die vielen Mäuse sich nun danach zu sagen hatten - kommt mir zu kurz, wie die ganzen Fibeln überhaupt voneinander wussten, und so Märchen und Realität gegen Ende des Buches (dem das WIR hier gerade lasen ) so verschwimmen konnten. Woher wusste z.B. Nell dass sie das Prinzessinnen-Logo auf ihren Wolkenkratzer schreiben sollte? Woher weiß ihre Fibel von den anderen Fibeln, wenn sie ursprünglich als Einzelstück konzipiert war?
Ich weiß schon - das alles hat Hackworth in seiner halb-ohnmächtigen Genie-Phase bei den Trommlern vorprogrammiert... Ich deutete es ja schon gegen Anfang an: Mir geht es besser wenn ich dieses Buch als sehr dekorativen Weltenbau-Manual und lose Folge von Szenen sehe, und nicht als Erzählung. Was ja durchaus erlaubt ist, aber eben etwas Geduld oder mehrfaches Lesen benötigt, bis alle Groschen fallen. Oder?
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 06 November 2007 - 09:15.
/KB
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Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
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Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
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(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#23
Geschrieben 05 November 2007 - 18:02
Bearbeitet von mindblasted, 05 November 2007 - 18:03.
- • (Buch) gerade am lesen:Walter Jon Williams-Hardwired
-
• (Buch) Neuerwerbung: Neal Stephenson-Confusion
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• (Film) gerade gesehen: Jin-Roh
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• (Film) als nächstes geplant: Ghost in the shell SAC
#24
Geschrieben 05 November 2007 - 19:36
Dann lies mal was von Jack Vance, z. B. Empirio, Durdane oder Alastor. Ich denke, Du wirst diese Bücher mit großen Vergnügen lesen.Im Gegensatz zu vielen mag ich ja diesen "Bauerntölpel wird zu Superheld"- Plot ganz gern wenn er überzeugend geschrieben ist...
#25
Geschrieben 30 November 2007 - 20:27
#26
Geschrieben 30 November 2007 - 23:42
Mir gefällt also der Roman (außer - im Gegensatz zu dir - dem plötzlichen Ende) so sehr, dass ich ihn locker in meine persönlichen Top 10 SF-Romane aller Zeiten stellen würde.
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 30 November 2007 - 23:44.
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