Geschrieben 29 Oktober 2007 - 20:59
Kap. 24 bis EndeWilson versteht es, die Dinge sich zuspitzen zu lassen, und in dieser Phase ist das Buch enorm spannend. Man will nun natürlich nicht nur wissen, ob die Protagonisten mit heiler Haut davonkommen, sondern logischerweise auch, was in der Anlage vor sich geht und was es mit diesem ominösen Spiegelmädchen auf sich hat.Ab Kap. 33 folgen die erwarteten Erklärungen, die mysteriös und recht breit angelegt sind, und in den folgenden Kapiteln sinkt dann leider die Spannungskurve. Das liegt nicht an der Art, wie sich die Story jetzt verändert, sondern für meinen Geschmack daran, dass diese Passage zu ausführlich geraten ist und die Geschichte dabei nicht vorwärtskommt. Bei "Spin" gab es im Mittelteil Passagen, die ähnlich breit angelegt waren und durch die die Geschichte ebenfalls etwas auf der Stelle trabte. Die Erklärungen selbst bieten eine Lösung, die sich abgezeichnet hat, die aber in ihrer gesamten Bandbreite für mich nicht vorhersehbar war. Zwar gefällt mir der Schluss, allerdings hätte er mir besser gefallen, wenn es sich nicht derart hinziehen würde.Insgesamt finde ich "Quarantäne" ähnlich gut wie "Spin". Beide Romane haben für mich kleine Schwächen (z.B. erscheint mir das passive, teils etwas sorglos wirkende Verhalten der Stadtbewohner bei "Quarantäne" auch am Ende nicht ganz schlüssig, auch wenn ich akzeptieren kann, dass sie angesichts der Maßnahmen außen herum keinen Aufstand proben), beide lassen sich aber sehr gut lesen und fesseln über weite Strecken.