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Weibliche Autoren in der deutschen Science Fiction


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43 Antworten in diesem Thema

#1 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

    Illuminaut

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Geschrieben 13 Oktober 2007 - 21:06

Vorweg: Es betrifft nur SF-Kurzgeschichten!

Anlass für meinen Beitrag sind zwei Statements:

Das jüngste findet sich in Heidrun Jänchens & Armin Rößlers Vorwort zu ihrer neuen Anthologie S.F.X: „Unter den einundsechzig Autoren waren immerhin sechzehn Autorinnen, die in vierundvierzig Storys gegen das Vorurteil anschrieben, SF sei reine Männersache.“

Das wären 26%, jede 4. Story also stammt von einer Autorin, wobei vier von diesen - Jänchen, Tillmans, Vennekohl und Erwin - allein 20 Storys beigetragen haben, also fast jede zweite Erzählung, wie es Stammautoren/-innen eben so an sich haben.

Das erste Statement stammt von Ramona Scholler, die in rattus libri 24 über Plasmasymphonie und andere Visionen (Bd 3) klagte: „...krankt diese Anthologie in einem erschreckenden Maß an klischeehaften Frauenbildern ...“, um alsbald fortzufahren: „Womit wir gleich beim nächsten Kritikpunkt sind: „Eine einzige Frau unter immerhin vierzehn Männern, und diese Frau ist auch „nur“ Co-Autorin? Gibt es denn keine innovativen und kreativen Frauen mehr in der SF?“

Ich zähle in 4 VISIONEN-Anthologien insgesamt 57 Storys von 37 Autoren, davon 4 aus weiblicher Feder. Das wären gut 10% „Frauenanteil“.

Nun bin ich weit entfernt, einer Quote zu huldigen: seien es Junge oder Alte, Farbige oder Weiße, Deutsche oder Österreicher (oder Deutschschweizer), Liberale oder Kommunisten, liebe oder garstige Menschen, das ist mir so wurscht wie etwas. Hauptsache die Story stimmt.

Aber zu denken gibt es mir doch ...

Also befrage ich meine umfangreiche Statistik der deutschen SF-Kurzgeschichten der Jahre 1970-2007:

1) Von 1970-1999 beträgt der Frauenanteil 9%
2) 2002-2007 beträgt er 19%
3) Über den gesamten Zeitraum hinweg liegt der Autorinnen-Anteil bei 13%, bedingt durch den rasanten Anstieg der letzten paar Jahre

Noch ein Faktum:

Von den 620 (alle Zahlen gerundet) registrierten (weil gelesenen) KG-Schaffenden haben deren 80 (also 13%) fünf oder mehr Kurzgeschichten veröffentlicht; die meisten waren Eintagsfliegen oder nur für ein paar Tage gut.

Unter den (wieder gerundet) 80 Autorinnen waren es 9 mit mindestens 5 Veröffentlichungen (11%); ziehe ich aber jene der letzten Jahre ab - Iris Bergmann, Desirée Höse (im Gespann mit Frank) Heidrun Jänchen, Andrea Stevens, Andrea Tillmanns - bleiben nur 5 übrig: Johanna Braun (im Gespann mit Günter), Myra Cakan, Iny Klocke, Irmtraud Kremp, Angela Steinmüller (im Gespann mit Karlheinz). - Natürlich erhebt diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit. So hat Uschi Zietsch gewiss in der einen oder anderen mir nicht zugänglichen Anthologie noch ein paar SF-Storys verfasst... Wie immer, das ändert nichts am Resultat.

Kommen wir zum Punkt:

Was schließen wir daraus? - Ist das Interesse der holden Weiblichkeit an der Science Fiction (an Technik und Wissenschaft?) gewachsen? - Sind die Damen neuerdings schreibwütiger? - Hat sich das Potential der weiblichen Leser in gleichem Maße erhöht? - Oder ist die kurze Form eher eine Domäne der Männer, die lange eher (?) der Frauen?

Fragen über Fragen. Habt ihr Antworten?

#2 heschu

heschu

    Temponaut

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Geschrieben 14 Oktober 2007 - 06:51

Schon mal daran gedacht, dass Frauen auch unter Pseudonymen schreiben, um dem Klischee, nur Männer können vernünftige SF verfassen, zu entgehen? :rolleyes:

Carpe diem!

  • (Buch) gerade am lesen:Alles, was mich interessiert ...

#3 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 14 Oktober 2007 - 09:21

Schon mal daran gedacht, dass Frauen auch unter Pseudonymen schreiben, um dem Klischee, nur Männer können vernünftige SF verfassen, zu entgehen?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Effekt besonders groß ist. Er wird die oben genannten Zahlen kaum verändern. Der geringe Frauenanteil unter SF-Autoren spiegelt die Verhältnisse in anderen Bereichen wider. Schaut man sich die Frauenanteile z.B. unter Physik-Studenten an oder in Jobs im IT-Umfeld, stellt man dasselbe fest. Hier spielt offenbar eine geschlechtsspezifische Tradition eine Rolle, aber das sollen andere analysieren. Genau umgekehrt sieht es meinem Gefühl nach (Zahlen habe ich leider nicht vorliegen) übrigens in der Fantasy aus. Gerade im Nachwuchsbereich liegt der Frauenanteil sicher sehr hoch. Ich verzichte allerdings sicherheitshalber auf eine weitergehende Beurteilung. Nur soviel noch zur SF: Ohne den Unterschied genau festklopfen zu können, habe ich den Eindruck, dass Frauen andere SF schreiben als Männer. Ich finde das erfrischend und positiv. Der Trend gehört daher gefördert.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktuelles Buch: KI - KOMISCHE INTELLIGENZ (mit Uwe Hermann) ||| edition-übermorgen.de ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de


#4 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 14 Oktober 2007 - 10:50

Nur soviel noch zur SF: Ohne den Unterschied genau festklopfen zu können, habe ich den Eindruck, dass Frauen andere SF schreiben als Männer. Ich finde das erfrischend und positiv. Der Trend gehört daher gefördert.

Dem möchte ich mich gerne uneingeschränkt anschliessen :rolleyes:

#5 Heidrun

Heidrun

    Giganaut

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Geschrieben 14 Oktober 2007 - 17:57

Jede Entwicklung braucht ihre Zeit, nicht nur in der Literatur. Es war auch nicht leicht, als eine von fünf Frauen unter fünzig Männern Physik zu studieren, aber es ging. Als Frau braucht man einen harten Schädel, um in eine Männerdomäne vorzudringen. Deshalb sind vier von unseren Stammautorinnen auch promovierte Naturwissenschaftlerinnen: zwei Physikerinnen (Andrea und ich), eine Chemikerin (Petra) und eine Psychologin (Melanie).Von Frauen bekommt man kaum jemals Storys über Raumschlachten und Cybersex, von Männern selten welche über die Familie der Zukunft, aber bei der großen Menge der (guten) Storys würde man nie rausfinden, was Männlein und was Weiblein ist, wenn kein Name drüberstünde.Und ja - wir haben eine Autorin, die unter männlichem Pseudonym schreibt. Ich habe auch mit diesem Gedanken gespielt, aber der Stolz hat gesiegt...Das Problem ist vielleicht, daß männliche Herausgeber eher typisch männliche Storys drucken, obwohl sie glauben, das nur an der Qualität festzumachen. Insofern ist die Wurdack-Redaktion ausgewogener. Der Anteil der gedruckten Frauen-Storys entspricht etwa dem der Einsendungen. Es gibt also keine Qualitätsunterschiede.
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#6 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 06:20

Übrigens ist der Vormarsch des Weiblichen gar nicht so neu. Letztens auf dem Pentacon habe ich die Suhrkamp-Anthologie "Der Riß im Himmel - Science Fiction von Frauen" gekauft, erschienen 1993 (man verzeihe, daß ich sie jetzt vom Wühltisch mitgenommen habe - die heimische Buchhandlung ignoriert Suhrkamp SF, das Internet war damals gerade im Entstehen, und ich war 93 noch ein schlechtbezahlter Doktorand). Die Originalausgabe aus dem österreichischen Frauenbuchverlag ist sogar noch vier Jahre älter. Drinnen finden sich nicht weniger als 9 österreichische Autorinnen mit durchweg lesenswerten Storys - ein bißchen schwach schienen mir nur einige der Amerikanerinnen, die die andere Hälfte ausmachen. Kann sein, die Damen haben sonst nicht viel SF geschrieben, aber das ist kein Grund, sie als Eintagsfliegen zu deklarieren. Die Literatur ist um einiges größer als die SF, und viele Autor(inn)en schreiben bevorzugt das, wofür sie einen Verleger finden.Wenn wirklich etwas auffällt an den weiblichen Storys, dann die Tatsache, daß sie öfters, aber durchaus nicht immer, weibliche Protagonisten haben, und das ist vermutlich ganz natürlich. Ich glaube, dazu mache ich mal eine Statistik; das Thema hat was.
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#7 Rusch

Rusch

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 07:17

Schon mal daran gedacht, dass Frauen auch unter Pseudonymen schreiben, um dem Klischee, nur Männer können vernünftige SF verfassen, zu entgehen? ;)

Ich denke so viele Tiptrees gibt es nicht, schon gar nicht in Deutschland. Wenn eine Frau unter einem Pseudonym schreiben würde, dann wäre das hier in Deutschland höchstwahrscheinlich ein Einzelfall. Aber sollte ich falsch liegen: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für das coming out. ;) Was Inhalte betrifft, so habe ich einige der chauvinistischsten Bemerkungen von Frauen gelesen. :D

#8 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 07:28

Frauen schreiben SF - gut. Frauenanteil an SF steigt - auch gut. Problematisch wirds, wenn Frauen SF-Anthologien herausgeben, die auf ein weibliches Publikum zielen.Nicht nur, daß man die Geschichten der Autorinnen einer ganzen Gruppe von Lesern (den männlichen) vorenthält; man/frau grenzt sich selbst aus.Gibts nicht ?Nunja, gabs aber zumindest.... und wenn der Titel einer SF-Antho dann "unter die Haut" heißt, sinkt das Interesse bei den meisten männlichen Lesern unter den Gefrierpunkt.Als ehemaliger Berliner hat ma(n), und da werden mir die jetzigen Berliner rechtgeben, ein eher ungezwungenes Verhältnis gegenüber Buchläden, die ausschliesslich Frauenliteratur anbieten und meist von mißtrauisch schauenden Amazonen geführt werden.(in meinem Fall schauten gleich 3 Frauen eher feindlich, als mißtrauisch, aber da muß man als Leser durch)Die Beute aus dem Laden... eine gebundene und gut zusammengestellte Sammlung von SF-Geschichten mit dem Titel "Unter die Haut".Teilweise elegant geschriebene Geschichten, einige absolut hochklassig UND... es war echter, harter , ehrlicher Cyberpunk darunter !Ärgerlich, daß Titelwahl und Vertrieb so extrem auf eine Chromosomengruppe zugerschnitten war. Was ich damit sagen will.... vielleicht wäre die Anzahl von SF-Autorinnen wesentlich höher, der Output wesentlich massiver, wenn da nicht einige Sachen in der Vergangenheit wirklich schief gelaufen wären.Heidrun steht für eine neue Art selbstbewusster SF-Autorinnen... sozusagen SF-Frau 2.0. Bei der Zusammenstellung ihrer Anthos setzt sie auf Qualität statt Quote und nur dieser Weg kann zum Erfolg führen. Und wenn ich nun hier lese, daß viele den Eindruck haben, Frauen schreiben "anders" als Männer, wird unbewusst wieder eine Art Trennlinie gezogen. Was bekommen wir ?Frauen, die unter männlichem Pseudonym schreiben. Als wenn sie das nötig hätten. PAH !Im Bereich Phantastik haben Autorinnen ihren Plattz längst erobert, im Bereich Thriller rütteln sie so heftig an den Stühlen einiger männlicher Alt-Heroen, daß denen Angst und bange wird.... vielleicht liegt der niedrige Anteil bei der SF lediglich daran, daß sich damit kaum bis wenig Geld verdienen lässt. Dann hätte ich auch die passende Erkärung - Frauen sind die besseren Geschäftsleute!GrußJürgen

Bearbeitet von Jürgen, 15 Oktober 2007 - 07:38.

Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#9 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 08:51

Kann sein, die Damen haben sonst nicht viel SF geschrieben, aber das ist kein Grund, sie als Eintagsfliegen zu deklarieren.

Das mit den "Eintagsfliegen" sollte nicht despektierlich sein: es gilt in annähernd gleichem Maße für den Grossteil der männlichen Kollegen. - Nur besagt meine statistische Erhebung, dass der Prozentsatz weiblicher Autoren, die öfter SF veröffentlicht haben, deutlich geringer ist als jener bei den Männern. Das mag auch daran liegen, dass sich Frauen eben mal so in der SF versucht haben, sozusagen einen Anusflug in andere Gefilde machten - von Fantasy oder was-weiss-ich. Ausser Irmtraud Kremp und Myra Cakan ist mir keine bekannt, die solo in den Jahren 70-99 zehn und mehr SF-Storys publiziert hat.

Bearbeitet von Helmuth W. Mommers, 15 Oktober 2007 - 08:54.


#10 ShockWaveRider

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 09:31

Ich denke so viele Tiptrees gibt es nicht, schon gar nicht in Deutschland. Wenn eine Frau unter einem Pseudonym schreiben würde, dann wäre das hier in Deutschland höchstwahrscheinlich ein Einzelfall. Aber sollte ich falsch liegen: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für das coming out. ;)

Der einzige mir bekannte Fall: David Chippers aka Friedl Crap. Ich weiß nicht, ob die Dame auch SF-Stories verbrochen hat. Die Publikation ihrer Romane "Zeit der Wandlungen" und "Die Botschaft" im Heyne-Verlag kann Wolfgang Jeschke wohl nur mit dem "SF aus Deutschland"-Hype Anfang der 80er Jahre rechtfertigen. (Viele Veröffentlichungen von echt männlichen Kollegen aus der Zeit sind übrigens nicht besser.) Ansonsten: Kürzlich verfasste ich als einziger männlicher Teilnehmer einer Schreibwerkstatt ein Fragment mit dem Titel "Childhood Replay". Ich hatte mir da eine Nanotechnik-Anwendung ausgedacht. Schon beim Verlesen des Titels bekam ich Gegenwind von den Damen zu spüren (Das ist doch hoffentlich nicht ganz in Englisch?). Auch die Details zu der erfundenen Anwendung musste ich noch lang und breit erklären. Anscheinend lassen sich viele Frauen von technisch-wissenschaftlichen Themen immer noch abschrecken. Gruß Ralf

Bearbeitet von ShockWaveRider, 15 Oktober 2007 - 09:32.

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#11 Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 12:04

Das Problem ist vielleicht, daß männliche Herausgeber eher typisch männliche Storys drucken, obwohl sie glauben, das nur an der Qualität festzumachen. Insofern ist die Wurdack-Redaktion ausgewogener. Der Anteil der gedruckten Frauen-Storys entspricht etwa dem der Einsendungen. Es gibt also keine Qualitätsunterschiede.

„ausgewogener“ ist eine wenig fundierte Aussage. Ausgewogen wäre etwa 50 : 50 - allerdings nur bei gleichen Voraussetzungen: z.B. Bildungsgrad, Neigungen, Berufstätigkeit. Wenn der Prozentsatz der von der Wurdack-Redaktion veröffentlichten Autorinnen bei hohen 26% liegt, kann über die Gründe nur spekuliert werden. - Etwa eine Bevorzugung weiblicher Einsender? (wohl kaum). - Eine bewusste Durchmischung geschlechtsspezifischer Sichtweisen? Mehr Abwechslung in der Zeichnung von Protagonisten? (Schon eher). - Oder schlicht und ergreifend der Umstand, dass in der Damenwelt das Bedürfnis wächst, sich schriftstellerisch zu betätigen und sich daher immer mehr Frauen auch für das Metier der SF interessieren - heute, da es einem so leicht gemacht wird zu publizieren. Deiner eigenen Aussage zufolge entspricht der Anteil der veröffentlichten Autorinnen etwa dem der eingesandten Beiträge... Ob das bei NOVA auch so ist? - Ich zähle in 12 Ausgaben 53 Autoren/innen, davon exakt 2 weiblicher Natur, einmal eine Übersetzung, das andermal Nadine Boos in der letzten Ausgabe. - Gewiss würdest Du Ronald Hahn keine Frauenfeindlichkeit unterstellen wollen! - Oder mir. Oder Jeschke. Oder sonst einem männlichen Kollegen. - Vielleicht akzeptierst Du ganz einfach, dass es uns um Qualität geht und nicht um Weltanschauung. Das heißt ja nicht, dass Frauen es nicht ebenso gut können - im Gegenteil, die Hirnforschung besagt, dass ihr Sprachgefühl und Sozialwesen besser ausgeprägt sind als bei Männern. Aber vermutlich fehlte bislang (und evtl auf weiteres) das Interesse für Science Fiction - und vor allem die Praxis! Interessant ist auch die Auswertung aller 1987 bis Frühjahr 2007 in der C†™T erschienenen Storys: Von insgesamt 120 Autoren sind deren 18 weiblich, also 10%, begünstigt durch die letzten paar Jahre, in denen vermehrt Frauen auftreten. - Ein Prozentsatz, der etwa dem Mittel aller in Deutschland erschienenen SF-Storys entspricht. - Dabei ist das weibliche Geschlecht im IT-Bereich seit Jahrzehnten stark vertreten! Das alles den männlichen Herausgebern anzulasten, wäre sicher verkehrt. Von Myra Cakan kenne ich 13, von Irmtraud Kremp 15 Storys. Von den männlichen Kollegen sind es 1970-1999 insgesamt 33, die 10 und mehr Storys veröffentlicht haben, darunter einige gleich mehrere Dutzend. SF war eher eine Domäne der Männer; mir soll†™s recht sein, wenn´s eine der Frauen wird. Das kann nur eine Bereicherung darstellen (auf gleichem Niveau, natürlich), auch auf die Gefahr hin, dass die männlichen Leser sich dann über ein falsches stereotypes Männerbild beklagen. Aber das könnte man dann „ausgewogen“ nennen. ;)

#12 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 15 Oktober 2007 - 15:18

:whistling:

Frauen in der SF sozusagen einen Anusflug in andere Gefilde machten

:blink: :fun: Das nenne ich mal einen echten freudschen Versprecher :lol:. :offtopic:

#13 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

    Illuminaut

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Geschrieben 16 Oktober 2007 - 10:35

:whistling: :blink: :fun: Das nenne ich mal einen echten freudschen Versprecher :lol:. :offtopic:

Uiiiiiiuiiiiii! :blink: ;) ;) :blink:

#14 ShockWaveRider

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Geschrieben 16 Oktober 2007 - 16:20

Und ja - wir haben eine Autorin, die unter männlichem Pseudonym schreibt.

Jetzt ist es raus: Armin, Du bist enttarnt! Obwohl: als Mann warst Du echt überzeugend! :shifty: :huh: Gruß Ralf

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#15 Armin

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Geschrieben 16 Oktober 2007 - 16:33

Jetzt ist es raus: Armin, Du bist enttarnt!

Mist. :shifty:

#16 Nina

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Geschrieben 16 Oktober 2007 - 17:56

Da bin ich ja bei einer echten Minderheit dabei! Ich hab´ mir übrigens schon mal während eins Lektorats vorwerfen lassen müssen, ich würde frauendiskriminierend schreiben ... Also das ist ja echt mal was Neues! (Und nein, ich bin kein Mann, der unter weiblichem Pseudonym schreibt.) :shifty: Aber das mit den Ausflügen in andere Genres, wie Helmuth es schreibt, stimmt auch bei mir in letzter Zeit. Der Grund ist meiner Ansicht nach einfach, dass die SF-Leute eine sehr fixe Vorstellung haben, wie eine SF-Geschichte zu sein hat. Gerade was das Vorhandensein technischer Komponeten anbelangt. Bei anderen Genres wie z.B. Horror habe ich erlebt, dass man da wesentlich weniger rumdefiniert und es mehr auf die schaurig-grausliche Grundstimmung ankommt. Wo und wann das spielt und welche Themen verwurstet werden, scheint da weniger Belang zu haben. Und nachdem anzunehmen ist, dass die wenigsten Frauen typische, sprich von Männern als typisch angesehene SF schreiben, ist es naheliegend, dass sie nach ein paar Ablehnungen in ein anderes Genre rüberrutschen. Sei es nun, dass sie überhaupt was anderes schreiben oder auch einfach ein und dieselbe Geschichte - sofern sie sich an Genregrenzen bewegt - statt bei SF-Ausschreibungen bei anderen Ausschreibungen einsenden.Aber dass es tatsächlich so wenige Frauen in den SF-Anthologien sind, wundert mich immer wieder. Bei den Visionen (hab zugegebenermaßen nur die ersten zwei) ist mir das schon aufgefallen, aber jetzt in Exodus (21, weiß nicht, ob das noch die aktuellste ist) wieder. Da war auch grade eine dabei - nicht mal bei den Leserstimmen war noch eine weibliche dabei.

#17 Nadine

Nadine

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Geschrieben 16 Oktober 2007 - 22:20

@Nina: Ich habe Helmuth dahingehend verstanden, dass Frauen in der Regel ein Basisgenre haben, das nicht SF ist und "nebenher" mal einen Ausflug machen.

Bei mir stimmt diese Definition übrigens sehr gut. Im Romanbereich schreibe und lese ich Fantasy und Surreales, während mich die wenigsten SF-Romane hinter dem Ofen hervorlocken können ("Blumen für Algernon" ist so einer, für den sich das Vorkommen lohnt!). Dafür lese ich sehr gerne SF-Kurzgeschichten und SF-Novellen, mache meine schreiberischen Ausflüge in diesem Genre deswegen auch in die Kurzprosa. Die SF bietet einfach ein großes Spektrum, in dem sich herrlich experimentieren lässt!
Eine "echte" SF-Lady bin ich also nicht und (leider) auch keine Naturwissenschaftlerin. Trotzdem freue ich mich, die erste nicht-übersetzte und nicht im Tandem schreibende Frau in Nova zu sein und werde sicher nicht aufhören, SF-Geschichten zu schreiben :shifty:

Edit: Uwe fragt gerade über die Schulter, ob ich "Frauen-SF" schreibe. Kann man nicht so pauschal sagen. Wenn ich Heidruns Geschichten lese, dann sehe ich eine eindeutig andere Linie dahinter, als bei den von Männern geschriebenen Geschichten und sie sprechen mich teilweise auch stärker an. Vielleicht liegt das an den realistischen Frauenfiguren?
Auf jeden Fall lesen Frauen SF anders, vor allem, wenn sie keine Naturwissenschaftlerinnen sind. Das fiel mir auf, als ich Anil Menons indische Erzählung in Nova 12 las. Uwe folgte der Geschichte als Mann und Physiker stark entlang des wissenschaftlichen Elements, während ich emotional an Indus Emanzipation teilnahm und die Physik für mich der Nebenplot war. In Heidruns Geschichten beeindrucken mich zuerst die Charaktere, dann die Wissenschaft (da sind in "Regenbogengrün" ein paar schöne Sachen dabei!) und irgendwann auch die Kulisse.
Raumschlachten dagegen interessieren mich nicht, Cyberpunkt wenig. Hard-SF dagegen finde ich absolut interessant, wenn sie mit einer Handlung oder wenigstens guten Charakteren verknüpft ist.

Wenn man sieht, wieviele Frauen Babylon 5, Galaktika und andere Serien sehen und auch auf den Cons in Gewandung auftreten, ist es wirklich verwunderlich, warum der Frauenanteil in diesem Genre beständig niedrig ist. Die Entwicklung der letzten Jahre lässt dennoch hoffen, dass die Frauen sich in der SF so selbstverständlich bewegen werden wie die Männer.

Bearbeitet von Nadine, 16 Oktober 2007 - 22:29.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#18 Frank

Frank

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Geschrieben 17 Oktober 2007 - 03:12

Uwe fragt gerade über die Schulter, ob ich "Frauen-SF" schreibe.

Also, dein "Fernweh" fürs NOVA-12-Online-Special ist tatsächlich kristallklare "Frauen-SF", jedenfalls was ich darunter verstehe ... :shifty: :huh: *wegrenn*

Bearbeitet von Frank, 17 Oktober 2007 - 03:13.

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#19 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 17 Oktober 2007 - 06:14

Mir war ja völlig klar, daß ich mit der Bemerkung, männliche Herausgeber bevorzugten vielleicht männliche Storys, im Wespennest gebohrt habe. Aber warum sollten ausgerechnet Herausgeber anders sein als andere Menschen? Als Professoren, Abteilungsleiter, Politiker ...? Frauen, die in Männerdomänen vorstoßen, fallen immer und überall auf. Und so, wie tendenziell gewisse Schreibunterschiede bestehen, bestehen auch gewisse Leseunterschiede (ich gebe Nadine völlig recht: Frauen konzentrieren sich mehr auf Beziehungen zwischen den Personen und gesellschaftliche Themen, tendenziell zumindest).Ich habe gerade "Aphromorte" von Thor Kunkel gelesen. Wäre es in unserem Verlagsbriefkasten gelandet, dann hätte ich mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. Für mein Gefühl transportiert die Story neben einer Menge reichlich pornographischer Beschreibungen vor allem die sexistische Aussage, daß Männer unter allen Umständen, selbst unter Lebensgefahr, schwanzgesteuert sind. Ich hatte immer die Hoffnung, da kommt noch irgendein Twist am Ende, der dem Ganzen einen Sinn gibt ... Also, ich finde das Ding gräßlich und hege die Vermutung, daß mein weiblicher Standpunkt nicht ganz unwesentlich ist.Was ich damit sagen will: zwischen frauenfeindlich und männlich geprägten Lesegewohnheiten gibt es einen deutlichen Unterschied. Frauenfeindlich heißt: drucke ich nicht, weil von einer Frau. Männlich geprägt: was soll an dieser Story interessant sein? Ein Haufen Gefühlsgedöns, aber keine neue Idee.Was die Ausgewogenheit betrifft: bei durchschnittlich drei Mann in der Redaktion ist 50:50 nicht hinzukriegen, da Armin einfach nicht zu einer partiellen Geschlechtsumwandlung bereit ist ... (knapp daneben, Ralf!) Aber wir haben eine Frau, einen Ossi und einen Physiker - und damit die wichtigsten Minderheiten der SF in der Redaktion. Außerdem einen Journalisten, einen Programmierer und einen Fotografen. Falls sich da noch irgendwo einen kinderreiche, lesbische Krankenschwester aus Österreich mit Spezialgebiet Space Opera berufen fühlt ... Gelegentlich gehen unsere Einschätzungen weit auseinander, was die Qualität von Storys betrifft, weil jeder von uns einen anderen Erfahrungsfilter im Kopf hat. Rein handwerkliche Kriterien sind trivial; die meine ich dabei nicht. Tatsächlich neige ich dazu, auch extrem weibliche Storys abzulehnen - schließlich bin ich Physiker. Bei Frauenliteratur in Frauenliteraturläden befällt mich jedenfalls ein leises Grauen, ebenso wie bei Wendo-Kursen und dem Begriff "Mitgliedsfrau".Von Nadine haben wir übrigens in "Lotus-Effekt" (Frühjahr 2008) eine Story drin, in der ausschließlich Frauen vorkommen. Fand ich eine ziemlich schräge Idee und hat mich sofort fasziniert, zumal es auch noch einen anderen, höchst interessanten Protagonisten gibt... (Ende der Werbung :shifty: )
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#20 Armin

Armin

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Geschrieben 17 Oktober 2007 - 06:57

wir haben eine Frau, einen Ossi und einen Physiker

... und das in Personalunion ...

einen Journalisten, einen Programmierer und einen Fotografen.

... das wiederum sind drei verschiedene ...

#21 Nadine

Nadine

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Geschrieben 17 Oktober 2007 - 08:51

Wo Du Recht hast, Frank, hast Du Recht :P "Recht haben" ist im Französischen übrigens ein weiblicher Ausdruck, während "Unrecht haben" eindeutig männlich ist ...

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#22 Frank

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Geschrieben 17 Oktober 2007 - 08:58

"Recht haben" ist im Französischen übrigens ein weiblicher Ausdruck, während "Unrecht haben" eindeutig männlich ist ...

Aha. Dann wäre jetzt der ideale Zeitpunkt gekommen, deinen BH zu verbrennen ... :P

Bearbeitet von Frank, 17 Oktober 2007 - 08:58.

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#23 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 17 Oktober 2007 - 09:13

Aha. Dann wäre jetzt der ideale Zeitpunkt gekommen, deinen BH zu verbrennen ... :P

JA JA !!!! :P Spaß beiseite. Interessant wäre es zu erfahren, wie sich die Leserschaft, sprich Käufer, in weiblich und männlich aufteilen. Im Falle von zwischendurch einfach ignorieren. Hallo NOVA, hallo Ernst. - Von Shayol kann ich leider, mangels Wissen, nichts dazu beitragen.

#24 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 17 Oktober 2007 - 10:09

Spaß beiseite. Interessant wäre es zu erfahren, wie sich die Leserschaft, sprich Käufer, in weiblich und männlich aufteilen.

Für die Direktverkäufe kann ich das problemlos abfragen, da die Bestellungen die Anrede Frau/Herr beinhalten. 63% Männer 37% Frauen Nur SF-Kurzgeschichtenbände, wohlgemerkt. Bei den Barsortiments- und Buchhandelsbestellungen sowie Verkäufen auf Cons kann ich es leider nicht feststellen.

Bearbeitet von Ernst Wurdack, 17 Oktober 2007 - 10:11.


#25 ShockWaveRider

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Geschrieben 17 Oktober 2007 - 10:22

Für die Direktverkäufe kann ich das problemlos abfragen, da die Bestellungen die Anrede Frau/Herr beinhalten. 63% Männer 37% Frauen Nur SF-Kurzgeschichtenbände, wohlgemerkt. Bei den Barsortiments- und Buchhandelsbestellungen sowie Verkäufen auf Cons kann ich es leider nicht feststellen.

Ich nehme mal an, die Direktverkäufe machen den Löwenanteil aus. Oder?

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ShockWaveRiders Kritiken aus München
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#26 Ernst Wurdack

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Geschrieben 17 Oktober 2007 - 11:15

Ich nehme mal an, die Direktverkäufe machen den Löwenanteil aus. Oder?

Inzwischen, gottseidank, ja. Und deshalb sind die Zahlen halbwegs aussagekräftig. Leser, die Anfangs über Amazon bestellt haben, bestellen jetzt vermehrt direkt, weil ich ja auch kein Porto verlange. Allerdings steigt der Anteil an Buchhandelsdirektbestellungen und liegt derzeit bei 20%. Der Anteil der Bücher, die bei Cons oder Lesungen vekauft werden, ist aber nicht zu unterschätzen. Wobei natürlich Leute, die bei Cons kaufen, nicht mehr bestellen und die, die es schon haben, auf dem Con nicht mehr kaufen. Mit einem weit verbreiteten Vorurteil möchte ich an dieser Stelle auch gleich mal aufräumen: Wenn SF-Kurzgeschichtenbände in den Regalen der Buchhändler stehen, werden sie deswegen nicht automatisch gekauft, sondern liegen meist wie Blei. Die Remissionsquote ist in diesem Fall für einen Kleinverlag ein echter Kostenfaktor, da die zurückgegebenen Bücher in der Regel nicht mehr verkaufsfähig sind.

Bearbeitet von Ernst Wurdack, 17 Oktober 2007 - 11:19.


#27 lapismont

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Geschrieben 17 Oktober 2007 - 13:25

Die Remissionsquote ist in diesem Fall für einen Kleinverlag ein echter Kostenfaktor, da die zurückgegebenen Bücher in der Regel nicht mehr verkaufsfähig sind.

kurze Geschichten kann man eben schnell mal vor Ort lesen...

#28 Ernst Wurdack

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Geschrieben 17 Oktober 2007 - 13:36

kurze Geschichten kann man eben schnell mal vor Ort lesen...

Oh. So hab ich das noch gar nicht gesehen. Könnte was dran sein.

#29 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 17 Oktober 2007 - 17:54

Auf sächsischen Cons sind traditionell viele Frauen (ein Drittel vielleicht?), und die kaufen wie die Teufel. Eine hat mir 9 Bücher abgekauft (auch Fantasy und Horror), dann ihr Restgeld gezählt und noch zwei mitgenommen. Da ist man als Autor und Buchhändler schlicht sprachlos.UND IMMER WIEDER STOLZ, EIN SACHSE ZU SEIN. :P
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#30 Nina

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Geschrieben 17 Oktober 2007 - 18:55

Ich denke überhaupt, dass auf Cons viele Frauen sind. Das liegt meiner Ansicht daran, dass es nicht so naheliegend ist, dass eine Frau mit ihren Freundinnen über SF-Themen quatscht, während es zumindest unter jugendlichen Burschen nicht unüblich ist. Habe ich zumindest in der Schule so erlebt - die Buben haben eher über Serien und Filme (mit starkem SF-Anteil) gesprochen, die Mädchen ... tja, als Mann dürfte ich das vermutlich gar nicht sagen! - tatsächlich fast ausschließlich über Beziehungskisten, was mich auch immer voll genervt hat.Also wenn man als Frau über SF reden will, dann muss man, so denke ich, so richtig ins Fanwesen eintauchen. Beim Kaffeeklatsch wird das nämlich nichts!


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