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S.F.X - die Storys


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66 Antworten in diesem Thema

#31 Guido Seifert

Guido Seifert

    Biblionaut

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Geschrieben 02 Dezember 2007 - 18:09

Als ich mit dem Schreiben angefangen habe, war ich sehr stark von anglo-amerikanischen Autoren beeinflusst und hab fast automatisch überwiegend englische Namen verwendet. Irgendwann hab ich mich dann bewusst davon gelöst und nahezu alles eingedeutscht, was letztlich auch nicht immer gepasst hat. Mittlerweile sehe ich die Namensgebung sehr viel entspannter - gerade im Bereich SF. :fun:

Ich gebe ja zu, dass es eine Animosität von mir ist. Aber nicht nur. Jemand, der einen "Bruce Michigan" in die Papierwelt schickt, liefert in der Mehrzahl der Fälle gleich einen Indikator für Kitsch mit. Etwas wie "Bruce Michigan" ist schon kein Name mehr, sondern ein Stilmittel - ein gründlich ausgelutschtes Stilmittel. "Bruce Michigan" ist exakt der Name, den sich der deuschte Einwanderer Hans-Peter Kleindorf überstreift, wenn er in Hollywood Karriere machen möchte. Es muß mißtrauisch machen, wenn sich ein Autor aus dem Exotik-Baukasten bedient, der auch jedem Anderen - noch so schlechten Hobbyautor - offensteht. Der Verdacht könnte entstehen, daß die exotischen Namens-Tupfer letztlich nichts anderes als Kaschierungen darstellen: für einen Text, dessen Zwischenzeilen so leer bleiben, wie das Druckbild es behauptet.

Im selben Band kann man sehen, wie man´s besser, überzeugender, erwachsener machen kann: Auch Jakob Schmidts "Wo uns niemand findet" (eine Story, zu der ich vielleicht später noch etwas sagen werde) scheint in einem anglophonen Land situiert zu sein, ohne dass - wie in "Risiken" - ein besonderer Grund dafür auszumachen wäre. Aber Schmidt verzichtet auf das, was ich Namensgeklingel nenne. Da gibt es zwar einen Walt und einen Mister, aber der heißt dann auch gleich Durst, ein anderer Cohn: Eine Geschichte, die etwas Seltsam-Befremdliches transportiert, hat es nicht nur nicht nötig, ihre "Exotik" bis in die Namensgebung auszuweiten, sondern würde sich damit auch gar keinen Gefallen tun: Die eher banalen Namen korrespondieren mit der Wirklichkeitserfahrung des Lesers und werden so zu Elementen einer "realistischen" Grundierung, die überhaupt erst die Evozierung von Befremdlichkeit ermöglicht.

#32 † Christian Weis

† Christian Weis

    Temponaut

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Geschrieben 02 Dezember 2007 - 19:03

Jemand, der einen "Bruce Michigan" in die Papierwelt schickt, liefert in der Mehrzahl der Fälle gleich einen Indikator für Kitsch mit. Etwas wie "Bruce Michigan" ist schon kein Name mehr, sondern ein Stilmittel - ein gründlich ausgelutschtes Stilmittel.

Bruce ist für mich ebenso unverdächtig wie Bernd oder Bruno (wie auch Andrew oder Juliet). Michigan wär jetzt auch kein Nachname, den ich verwenden würde, aber schmerzhaft ins Auge gesprungen ist er mir beim Lesen der Story auch nicht. Da du Hollywood erwähnst - ich schau beim Namensuchen ganz gern mal in einen Filmabspann oder auf ein DVD-Cover, da fallen mir dann (bei Amis!!) Namen wie Klawitter, Guzman, Iacone oder Stroller ins Auge. Wenn allerdings nur derart außergewöhnliche Namen verwendet werden, hat es auch schon wieder einen seltsamen Touch. :fun: Aber wie gesagt - ich seh das relativ entspannt.

#33 Heidrun

Heidrun

    Giganaut

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Geschrieben 04 Dezember 2007 - 07:27

Ich gehöre ja selbst zu den Leuten, die den Autoren gern mal um die Ohren hauen, daß wir keine deutschen Autoren verlegen müssen, wenn sie dann als Amerikaner-Klone auftreten. Aber im konkreten Fall kam mir das nicht unlogisch vor. Im Gegensatz zu Deutschland hat Großbritannien kein durchorganisiertes Meldewesen. Das heißt, man kann viel leichter eine andere Identität annehmen als hier. Man muß halt nur nach zehn bis zwanzig Jahren sämtliche Freunde und Kollegen austauschen.Das ist denn auch für mich der wesentliche Grund für das Interesse an der "jungen" Dame: endlich ein Mensch, den man nicht nach ein paar Jahren verlassen muß, damit die eigene Unsterblichkeit nicht auffällt. Diese Sehnsucht dürfte erheblich wichtiger sein als das übliche Rein und Raus. Obwohl - warum sollte etwas, das nach 20 Jahren nicht langweilig geworden ist, nach 200 langweilig sein? Die Zweifel des Psychiaters habe ich eigentlich mehr als Angst vor der Enttäuschung gelesen. Vermutlich hat ihm gegenüber schon öfter mal einer behauptet, er sei unsterblich, allmächtig oder unsichtbar. Er würde schon gern glauben, daß seine Patientin 200 Jahre alt ist, aber er hat Angst, sich darauf einzulassen. Psychiater sind auch nur Menschen, besonders in Liebesdingen. Ich habe mich über diese Geschichte jedenfalls köstlich amüsiert. Vielleicht ist es nicht die Tiefsinnigste von Bernhard, aber menschlich fand ich sie sehr anrührend.
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#34 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 04 Dezember 2007 - 12:25

Hier nun meine Einschätzungen zu den "S.F.X"-Stories.Die beiden Top-Stories:Frank W. Haubold: Heimkehr Seit 8 Jahren ist das FZ Niederlahr durch eine rätselhafte, undurchdringliche "Barriere" von der Außenwelt abschnitten. Weiß Kravitz etwas über die Gründe? Und was haben die Einschlüsse aus einem Meteoriten mit der ganzen Geschichte zu tun?Tolle Idee, bis in die Details überzeugend ausgearbeitet. Nach etwas langsamem Anfang spannend geschrieben. Es tut Frank gut, dass er mal weniger gefühlsduselig und mehr wissenschaftlich-distanziert schreibt. Auflösung überraschend, am Ende hätte ich etwas mehr Action von den Aliens erwartet. Dennoch - die beste Story der Anthologie!Armin Rößler: Cantals Tränen Cantal, das Lonon, wird vom Menschen Homer Vertigo wie ein Zirkustier gehalten und vermarktet. Homer ist süchtig nach den Tränen, die Cantal jeden Abend absondert. Doch Cantal spürt, wie sich sein Körper verändert. Und sehnt sich nach seiner Heimat zurück.Beeindruckend, wie Cantals Leiden und die Reaktionen verschiedener Alienspezies auf seine telepathischen Kunstwerke beschrieben werden. Ideen- und facettenreich, interessante, gut gefädelte Handlung mit stets logischen und überraschenden Wendungen. Rundum gelungen!Ebenfalls gut mit leichten Abstrichen fand ich:Edgar Güttge: Hohenzollernbrücke (Super Charaktere, nette Atmosphäre, aber Idee etwas abgegriffen.)Jakob Schmidt: Wo uns niemand findet (der Elseware-Sender und die Komplikationen sind gut ausgearbeitet und beschrieben, auch wenn das Ende etwas lieblos wirkt)Solide Leistungen lieferten ab Tillmans (gelungene Glosse), Schneider (zu viele Mystery-Klischees), Weis (Handlung überfrachtet, eine Wendung zu viel), Hebben (solider, wenig origineller Krimi aus dem Organmafia-Millieu), Metzenthin (nette Satire auf Überalterung), Jänchen (solide, aber wenig mitreißend), Iwoleit (lieblos runtergeschriebener "Moloch"-Spin-off), Bauer (niedliche Idee, aber ein bis zwei Abenteuer zu viel) und Vennekohl (Plot arg konstruiert und vorhersehbar). Schneider, Jänchen und Iwoleit enttäuschten. Sie haben schon bessere Stories vorgelegt.Durchgefallen sind Becker (keine Idee, kein Plot, lustig ist es auch nicht), Günther (zu betulich am Anfang, auch wenn es gegen Ende Fahrt aufnimmt, Idee nicht ganz klar), Groß (keine schriftstellerisch überzeugende Verbindung der beiden Fehlleistungen, Ende zu gedankenlastig), Flögel (wenig originelle Idee und Story, zu viele Adjektive und Füllwörter), Peinecke (wenig originelle Idee, müde Handlung, unnötige Zitate am Beginn), Riedemann (eine lahme Story in einer noch lahmeren Rahmenstory) und Bucher (auch als Glosse nicht gelungen).So, nun schlagt mich!GrußRalf

Bearbeitet von ShockWaveRider, 04 Dezember 2007 - 12:31.

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#35 Armin

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Geschrieben 04 Dezember 2007 - 12:56

So, nun schlagt mich!

Sollten wir?

#36 Jakob

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Geschrieben 04 Dezember 2007 - 14:01

So, nun schlagt mich! Gruß Ralf

Ich sehe keinen Grund zum Schlagen - bin sehr zufrieden mit meiner Note!
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#37 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 05 Dezember 2007 - 07:24

Sollten wir?

Er weiß nicht, worauf er sich da einläßt ... Hab ich schon erwähnt, daß ich ... ?
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#38 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 05 Dezember 2007 - 12:40

Er weiß nicht, worauf er sich da einläßt ... Hab ich schon erwähnt, daß ich ... ?

Sprich es nicht aus, liebe Heidrun, sprich es nicht aus! Aarrghhhh....

#39 ShockWaveRider

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Geschrieben 05 Dezember 2007 - 15:25

Er weiß nicht, worauf er sich da einläßt ... Hab ich schon erwähnt, daß ich ... ?

... DDR-Landesmeisterin im Kommunismuskritiker-Kickboxen warst? Hmm. Vielleicht sollten wir das Gespräch über PN fortsetzen... :)

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#40 Armin

Armin

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Geschrieben 05 Dezember 2007 - 15:29

... DDR-Landesmeisterin im Kommunismuskritiker-Kickboxen warst?

Nahe dran. Obacht.

#41 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 05 Dezember 2007 - 15:39

Nach einer kleinen Pause habe ich gestern auch mal wieder drei Storys gelesen, hier die wie üblich, äh, gnadenlosen Kritiken. Nächstes Jahr könnt ihr dann auch mal auf mir rumhacken :ufo:

Haubold, Die Heimkehr:
Spannend, farbig, hervorragend erzählt. Ich habe mich hervorragend unterhalten gefühlt, und die liebevollen Details, die manch einer als überflüssig bezeichnen würde, erzeugen ein intensives Ambiente. Selbst wenn die Funktionsweise der Artefakte etwas aus der Luft gegriffen erscheinen mag - in jeder Akte-X-Folge wird zehnmal soviel Unfug verzapft, und ich liebe sie trotzdem - weil sie sich nicht bierernst nimmt, sondern auf gehobene Unterhaltung setzt und diesen Anspruch voll erfüllt. Ein Highlight der Antho und des ganzen Jahres!

Rößler, Cantals Tränen:
Ich bin nicht Ralfs Meinung. Vielmehr bleibt die Geschichte in meinen Augen blass. Eine Geschichte aus der Perspektive eines völlig fremdartigen Wesens zu schreiben, ist sehr mutig - leider fehlt es völlig an Farbe oder Intensität, es bietet sich keine Identifikationsmöglichkeit. Wo Haubold über leckeres Rumkirsch-Mousse schreibt, hat Rößlers Hauptfigur einfach eine irgendwie leuchtende Haut mit Flaum, und selbst die geschilderten Gedankenprojektionen bleiben weitgehend abstrakt, obwohl da die Gelegenheit bestanden hätte, richtig viel Leben reinzubringen. Wo Haubold Spannung aufbaut, indem er geschickt geheimnisvolle Handlungselemente einflechtet, feiert Rößler solche normalerweise für Spannung und Dramatik tauglichen Sequenzen wie Cantals Flucht und später die Jagd auf ihre Landsleute in wenigen, neutralen Sätzen ab. Warum Ralf die Wendungen als logisch bezeichnet, will mir nicht in den Kopf: Zufälligerweise wird durch Cantals Geschlechtlichkeit die Träne hochgiftig für Menschen - und rein zufällig weiß sie das durch irgendeine Art von Eingebung auch ganz genau. Das ist deus ex machina! Und wie handelt das doch so fremdartige Wesen am Ende? Zutiefst "menschlich": Selbstjustiz, Rache, kaltblütiger Mord; wie in einem Billigthriller vom Ramschtisch.
Fazit: Ãœberhaupt nicht mein Ding.

Vennekohl, Kettenreaktion:
Das ist eine der Geschichten, die schlechtes Licht auf die SF werfen, weil Katastrophenszenarios an den Haaren herbei gezogen werden, die wissenschaftlicher Betrachtung nicht standhalten können. Das fängt damit an, dass niemals innerhalb weniger Minuten ein Effekt wie in der Geschichte beschrieben auftreten könnte; davon abgesehen, dass zu seiner Erzeugung dermaßen viel Energie erforderlich wäre, dass man sie kaum beziffern kann. Kommt hinzu, dass mal wieder jegliche Sicherheitsvorkehrungen, die schon im 20. Jahrhundert gang und gäbe waren (sprich: starke Kryptographie, mit Smartcards), bei einer derart wichtigen Mission ignoriert werden und damit den fatalen Angriff überhaupt erst ermöglichen. Dass im Nebensatz auch noch künstliche Schwerkraft als selbstverständlich hingestellt wird (oder rotiert die Station und ich habe den diesbezüglichen Hinweis überlesen?), will ich mal gar nicht weiter anmeckern. Geschichten, die so tun, als wären sie wissenschaftlich, aber in Wirklichkeit völlig unwissenschaftlich sind, mag ich nicht. Liegt sicher daran, dass ich selbst Physiker bin... Hinzu kommt die in meinen Augen zu routinierte, fast lieblose Erzählweise. Fazit: Mag ich nicht bis ärgerlich.


Uwe

:)
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#42 Armin

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Geschrieben 05 Dezember 2007 - 17:23

Rößler, Cantals Tränen:
Ich bin nicht Ralfs Meinung. Vielmehr bleibt die Geschichte in meinen Augen blass. [...]Fazit: Ãœberhaupt nicht mein Ding.

... und ich wollte schon übermütig werden ...

#43 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 05 Dezember 2007 - 19:28

... wobei ich vergaß zu erwähnen: Die Idee mit den Tränen, die quasi als Abfallprodukt der telepathischen "Session" entstehen, finde ich gut.
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#44 † Christian Weis

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Geschrieben 05 Dezember 2007 - 20:03

Weis (Handlung überfrachtet, eine Wendung zu viel)

Es ist immer wieder interessant, welch unterschiedliche Meinungen bezüglich "zu viel" oder "zu wenig" geäußert werden. Ein "genau richtig" gibt es da wohl nicht - dazu sind die Geschmäcker oder Interessen bzw. Vorlieben einfach zu unterschiedlich, denke ich. :)

#45 ShockWaveRider

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Geschrieben 06 Dezember 2007 - 09:29

Es ist immer wieder interessant, welch unterschiedliche Meinungen bezüglich "zu viel" oder "zu wenig" geäußert werden. Ein "genau richtig" gibt es da wohl nicht - dazu sind die Geschmäcker oder Interessen bzw. Vorlieben einfach zu unterschiedlich, denke ich. :ufo:

Ich denke, das denkst Du genau richtig! :)

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#46 V.Groß

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Geschrieben 07 Dezember 2007 - 16:45

Groß (keine schriftstellerisch überzeugende Verbindung der beiden Fehlleistungen, Ende zu gedankenlastig) So, nun schlagt mich!

Keine Prügel. Stimmt. :whistling: Gruß V.
V

#47 Armin

Armin

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Geschrieben 14 Dezember 2007 - 15:02

Auf den Seiten des Science Fiction Clubs Baden-Württemberg ist eine sehr ausführliche Rezension von Michael Baumgartner zu "S.F.X", dem zehnten Band der Wurdack-SF-Reihe, online gegangen.

Michael geht auf alle Storys der Anthologie ein und schreibt unter anderen:
"S.F.X" ist, wie der Titel schon andeutet, der zehnte Band der SF-Reihe im Wurdack Verlag. Das ist fast schon eine kleine Erfolgsgeschichte, und man kann nur hoffen, dass es so weiter geht, denn diese Anthologie hat mir wieder recht gut gefallen.
[...]
So, jetzt habe ich über jede Geschichte dieses Bandes etwas geschrieben. Ich hätte es mir auch leicht machen und nur einige herausgreifen können. Aber ich habe auch meinen Spaß dabei, mit dieser Vielfalt umzugehen. Wer will, kann dann in dieser Anthologie die ganzen Facetten der SF insgesamt erblicken.


Die komplette Rezension gibt es hier zu lesen.

#48 Naut

Naut

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Geschrieben 17 Dezember 2007 - 20:41

Ach, na ja. Ich bin über jeden froh, der meine Geschichten liest, auch wenn sie ihm dann nicht gefallen. Daher erstmal vielen Dank, an die Herren Kritiker.Und auch ich habe inzwischen alle Geschichten gelesen, und natürlich haben mir nicht alle gefallen. Aber einige schon & manche sehr. Und obwohl es ja langweilig ist, immer die selben Namen zu nennen, tu ich's trotzdem. Die Top 3 sind Haubold, Jänchen, Rößler. :D
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#49 Nadine

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Geschrieben 07 Januar 2008 - 07:46

Nachdem ich als Ewighektikerin Die Tänzerin in den Visionen abgebrochen hatte, habe ich Heimkehr von Frank W. Haubold sehr genossen. Besonders Uwe kann ich mich anschließen. Eine farbige Geschichte mit schön ausgearbeiteten Charakteren. Sprachlich sehr flüssig und angenehm zu lesen. Für mich der einzige Wehmutstropfen: Das tolle Rededuell mit Willems scheint nur (atmosphärisch sehr gutes) Infodropping zu sein. Das Duell Holländer-Physiker, auf das ich mich gefreut hatte, kam auf den letzten Seiten leider nicht. Vom Aufbau her hatte ich erwartet, dass diese aufeinander lauernden Charaktere zum Showdown aufeinander treffen.
Trotzdem eine der besten Geschichten, die ich aus 2007 gelesen habe.

Bearbeitet von Nadine, 07 Januar 2008 - 18:44.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#50 Armin

Armin

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Geschrieben 02 Februar 2008 - 20:56

Bei fictionfantasy.de ist eine Rezension von Rupert Schwarz zu „S.F.X“ online gegangen, dem zehnten Band der Wurdack-SF-Reihe. Rupert geht auf einige Geschichten näher ein, findet Licht und Schatten und schließt mit folgendem Fazit:

Die Sammlung enthält einige sehr gelungene Kurzgeschichten und Erzählungen, die geeignet sind, für einen der Deutschen SF-Preise nominiert zu werden. Erfreulicherweise war keine Geschichte dabei, die als Ausrutscher betrachtet werden könnte. Hier und da dachte man sich beim Lesen: Das kann der Autor besser, er hat es schon bewiesen. Und machmal war die Wahl des Themas ein wenig unglücklich, denn die x-te Variation eines Themas wird nicht unbedingt besser als das Original. Da hätte ich mir mehr Originalität gewünscht - ganz so wie es die Vorgängeranthologie Lazarus gezeigt hatte.
Doch ich will die Anthologie nicht schlecht reden. Der Band hat mir einige Stunden guter Unterhaltung beschert und es waren einige wirklich gelungene Erzählungen dabei, die mich als Leser auch noch nach Beendigung der Lektüre beschäftigten.


Die komplette Rezension gibt†™s hier.

#51 Armin

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Geschrieben 01 März 2008 - 08:52

Auf den Seiten von Martin Stricker ist eine Rezension zu „S.F.X“ aufgetaucht. Für jede Geschichte gibt†™s einen eigenen Kommentar und schließlich das folgende Fazit:

Auch mit dem 10. Band der Science-Fiction-Reihe im Wurdack Verlag legen die beiden Herausgeber wieder eine gute Mischung aus Geschichten vor. Die Geschichten gehen in die verschiedensten Richtungen, und wenn einige davon meiner Meinung nach auch nicht mehr zur Science Fiction gehören, so sind sie doch nahe dran. Eine Zusammenstellung mit einigen Höhepunkten und keiner wirklich schlechten Geschichte. Ich hoffe auf viele weitere SF-Bücher aus dem Wurdack Verlag! Empfehlenswert!

Die komplette Rezension gibt es hier zu lesen.

#52 Armin

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Geschrieben 07 März 2008 - 13:49

Doppel-Nominierung für "S.F.X" zum Kurd-Laßwitz-Preis 2008:- in der Rubrik "Beste deutschsprachige SF-Kurzgeschichte" ist Frank W. Haubolds Story "Heimkehr" nominiert.- als "Beste Graphik zur SF (Titelbild, Illustration) einer deutschsprachigen Ausgabe" wurde das Titelbild von Ernst Wurdack nominiert.

#53 Armin

Armin

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Geschrieben 02 April 2008 - 09:30

Frank W. Haubolds Erzählung "Heimkehr" aus "S.F.X" wurde nach dem Kurd Laßwitz Preis auch für den Deutschen Science Fiction Preis 2008 nominiert. Glückwunsch, Frank!

#54 Jakob

Jakob

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Geschrieben 15 April 2008 - 12:49

Anlässlich der anstehenden KLP-Abstimmung habe ich mir jetzt noch mal S.F.X vorgenommen und ein paar der Stories gelesen, die ich beim ersten Mal übersprungen hatte - und meinen diesbetreffenden Senf will ich natürlich niemandem vorenthalten:

Niklas Peinecke - Deformationen: Eigentlich schade, dass diese Geschichte nicht nominiert wurde, ich finde sie nämlich die bisher gelungenste des Autors, die ich gelesen habe. Sicher, die eigentliche Mordgeschichte bleibt unerzählt, aber die Stimmung ist dicht und die Hassliebe-Figurenkonstellation effektiv auf den Punkt gebracht. Ich mag auch das Transhumanismus-Thema und finde es angenehm, dass die Story zwar einerseits den Grusel vor'm Monströsen ausspielt, andererseits aber nicht in irgendwelches pseudoanthetisches Moralisieren verfällt - im Kern der Geschichte, war zumindest mein Fazit, steht weniger die Frage, wie sehr menschen an sich rumschrauben dürfen, und mehr der gute alte Schrecken darüber, was menschen einander so antun, ganz unabhängig davon, ob sie nun Transhumanisten oder nicht sind.

Armin Rößler - Cantals Tränen: Nach und nach lese ich jetzt Armins Stories und habe eigentlich immer Freude daran - jedes Mal mindestens ein einfallsreiches neues Alien-Wesen. Ich finde, diese Story flacht zum ein bisschen ab. Ich hatte zum Ende eher die "Reintegrationsprobleme" Cantals als Thema erwartet, die ganze Geschichte, in der Vertigo seine Strafe kriegt, hat mich dagegen nur marginal interessiert. Trotzdem eine gelungene Story - es gibt derzeit wirklich nur wenige deutsche Autoren, die ähnlich abgefahrene Aliens hinkriegen!

Frank W. Haubold - Die Heimkehr: Habe ich jetzt tatsächlich gelesen. Fand ich gut und rund, wenn ich mich auch nicht vor Begeisterung überschlage. Pluspunkte sind auf jeden Fall: einwandfrei erzählt, gelungene Figuren, glaubwürdige Dialoge, ruhiger, unangestrengter Erzählton. Die Idee selbst fand ich nicht so aufregend, und das Ende ging mir etwas schnell - so wie ich das interpretiert habe, ist Kravitz ja scheinbar tatsächlich eine Art Kontaktaufnahme gelungen, und die Art, wie das vonstatten ging, war mir zu einfach, zu idealistisch.

So, jetzt mache ich erst mal wieder völlig unsystematisch mit Lazarus weiter, bis dann die Nova 13 kommt.
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R. Scott Bakker

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#55 Naut

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Geschrieben 16 April 2008 - 20:24

Niklas Peinecke - Deformationen: Eigentlich schade, dass diese Geschichte nicht nominiert wurde, ich finde sie nämlich die bisher gelungenste des Autors, die ich gelesen habe. Sicher, die eigentliche Mordgeschichte bleibt unerzählt, aber die Stimmung ist dicht und die Hassliebe-Figurenkonstellation effektiv auf den Punkt gebracht. Ich mag auch das Transhumanismus-Thema und finde es angenehm, dass die Story zwar einerseits den Grusel vor'm Monströsen ausspielt, andererseits aber nicht in irgendwelches pseudoanthetisches Moralisieren verfällt - im Kern der Geschichte, war zumindest mein Fazit, steht weniger die Frage, wie sehr menschen an sich rumschrauben dürfen, und mehr der gute alte Schrecken darüber, was menschen einander so antun, ganz unabhängig davon, ob sie nun Transhumanisten oder nicht sind.

So ähnlich hatte ich das beabsichtigt. Ich sehe es so, dass ich "Deformationen" auf verschiedenen Ebenen zeigen wollte, auch in ihrer Allmählichkeit. Stein macht eine recht schleichende Veränderung vom Übermut in den Abgrund durch. Es stimmt, dass am Schluss eine Lücke besteht, allerdings war die ursprünglich noch größer, die letzte Folgerung wollte ich zunächst dem Leser überlassen, vielleicht, weil ich mich nicht für ein Ende entscheiden wollte. Ich finde es auf jeden Fall gut, dass Du, Jakob, Dich so ausführlich zu den Geschichten äußerst. Danke!
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#56 Armin

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Geschrieben 19 April 2008 - 06:48

Armin Rößler - Cantals Tränen: Nach und nach lese ich jetzt Armins Stories und habe eigentlich immer Freude daran - jedes Mal mindestens ein einfallsreiches neues Alien-Wesen. Ich finde, diese Story flacht zum ein bisschen ab. Ich hatte zum Ende eher die "Reintegrationsprobleme" Cantals als Thema erwartet, die ganze Geschichte, in der Vertigo seine Strafe kriegt, hat mich dagegen nur marginal interessiert. Trotzdem eine gelungene Story - es gibt derzeit wirklich nur wenige deutsche Autoren, die ähnlich abgefahrene Aliens hinkriegen!

Auch von mir natürlich danke, Jakob. Für die Einschätzung zu den beiden anderen Geschichten und zu meiner. Interessant, was du von der Story erwartet hast. Das wäre sicher auch eine Möglichkeit gewesen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich daran beim Schreiben in keiner Sekunde gedacht habe, sondern völlig darauf fixiert war, dass sich Vertigo und Cantal im Finale erneut gegenüberstehen.

#57 Armin

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Geschrieben 23 Juni 2008 - 08:46

Doppel-Nominierung für "S.F.X" zum Kurd-Laßwitz-Preis 2008: - in der Rubrik "Beste deutschsprachige SF-Kurzgeschichte" ist Frank W. Haubolds Story "Heimkehr" nominiert. - als "Beste Graphik zur SF (Titelbild, Illustration) einer deutschsprachigen Ausgabe" wurde das Titelbild von Ernst Wurdack nominiert.

Die KLP-Ergebnisse sind ja jetzt bekannt: - Frank W. Haubolds Story "Heimkehr" ist auf Platz fünf gelandet - Ernst Wurdacks Titelbild zu "S.F.X" hat den dritten Platz belegt

#58 Armin

Armin

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Geschrieben 20 Juli 2008 - 10:52

In Mühltal bei Darmstadt wurde gestern der Deutsche Science Fiction Preis verliehen:Gewinner in der Sparte Kurzgeschichte wurde Frank W. Haubold (der mit „Die Schatten des Mars“ auch bei den Romanen gewonnen hat und damit den ersten Doppelsieg in der Geschichte des seit 1985 verliehenen Preises perfekt machte) mit „Heimkehr“ aus „S.F.X.“. Preiskomitee-Mitglied Ralf Bodemann sagte in seiner Laudatio auf die Erzählung „Heimkehr“, Frank habe damit „eine Geschichte vorgelegt, in der er seine bekannten Stärken mit einem für ihn untypischen Thema vereint“, und weiter: „Die Synthese ist ihm auf hervorragende Weise gelungen. Hier passt einfach alles: Eine gut gezeichnete Hauptperson, ein interessantes und zunächst unerklärliches Phänomen und dann die langsame, zielsichere Heranführung an die Lösung. Haubold präsentiert sich als einer der profiliertesten Stilisten der deutschen SF-Szene.“

#59 Armin

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Geschrieben 23 Juli 2008 - 17:58

Inzwischen sind die Laudationes auf www.dsfp.de online. Ich darf Ralf Bodemanns Laudatio auf "Heimkehr" hier zitieren:

Frank W. Haubold „Heimkehr“
Deutscher Science Fiction Preis 2008
Kategorie: „Beste Kurzgeschichte“


Seit einem rätselhaften „Ereignis“ vor 8 Jahren ist das Forschungszentrum Niederlahr durch eine undurchdringliche "Barriere" von der Außenwelt abschnitten. Innerhalb der Barriere scheint die Zeit stillzustehen. Kravitz, ein früherer Mitarbeiter des Forschungszentrums, dessen Frau Miriam in der Zeitblase gefangen ist, nimmt wie jedes Jahr am Tag vor Heiligabend im selben Hotelzimmer Quartier. Ob sich wohl dieses Jahr die „Barriere“ lüften wird? Und was haben die zigarrenförmigen, superschweren Artefakte damit zu tun, die sein Forscherkollege Komarow in einem Meteoriten entdeckte - und die sich hartnäckig jeder bekannten Untersuchungsmethode widersetzen?

Frank W. Haubold hat mit „Heimkehr“ eine Geschichte vorgelegt, in der er seine bekannten Stärken mit einem für ihn untypischen Thema vereint. Die Synthese ist ihm auf hervorragende Weise gelungen. Hier passt einfach alles: Eine gut gezeichnete Hauptperson, ein interessantes und zunächst unerklärliches Phänomen und dann die langsame, zielsichere Heranführung an die Lösung. Haubold präsentiert sich als einer der profiliertesten Stilisten der deutschen SF-Szene. „Heimkehr“ ist spannend und farbig erzählt und geprägt von jener düster-melancholischen Atmosphäre, die das Wasserzeichen der Hauboldschen Prosa darstellt.

Während die meisten seiner SF-Geschichten im Grenzbereich zur Fantasy oder zum Horror angesiedelt sind, ist Haubold mit „Heimkehr“ eine lupenreine Hard-SF-Story gelungen. Seine reiche, geradezu übersprudelnde Fantasie wird von einem wissenschaftlichen Rahmengerüst im Zaum gehalten. Der Gegensatz aus phantastischen, unerklärlichen Ereignissen und der rationalen Vorgehensweise des Helden trägt wesentlich zur Intensität der Geschichte bei. Haubold versteht es meisterlich, Figuren und Orte im Angesicht phantastischer, aber dennoch plausibler Ereignisse real und lebendig werden zu lassen. Mit disziplinierter Fantasie führt er den Leser zu einer überraschenden Auflösung, bei der das Fremde immer noch fremd bleibt.

Der Jahrgang 2007 hat mit etwa 200 deutschsprachigen SF-Storys nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ ein außergewöhnlich hohes Niveau erreicht. Es sind die literarischen Qualitäten, die Frank W. Haubolds „Heimkehr“ aus dieser starken Konkurrenz herausheben. Dafür verleiht das Preiskomitee den „Deutschen Science Fiction Preis 2008“ in der Kategorie „Beste Kurzgeschichte“.

Dr. Ralf Bodemann
- für das Preiskomitee -



#60 Armin

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Geschrieben 29 Mai 2009 - 21:20

Bei fictionfantasy.de ist jetzt eine Rezension zu S.F.X online gegangen. Alfred Kruse geht auf alle Geschichten ein und schreibt als Fazit:

Ein Feuerwerk der großen SF, eine Anthologie, die sich nicht hinter den großen Story-Sammlungen angloamerikanischer Autoren verstecken muss. Auch wenn einzelne Geschichten nicht gefallen, so ist doch der persönliche Geschmack hier meistens der Grund, objektiv betrachtet kann es jede dieser Geschichten mit einer von Asimov oder Silverberg aufnehmen. Sehr schön ist auch die Auswahl, die einen breiten Bereich der SF abdeckt. Diese Anthologie macht Lust auf mehr.

Die komplette Rezension gibt es hier.


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