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Richard Morgan: Skorpion


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38 Antworten in diesem Thema

#1 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 22 November 2007 - 21:50

Eingefügtes Bild
Skorpion
Richard Morgan



Ab dem 1.12 ist hier Platz für alle Meinungen und Eindrücke zur Ersten Hälfte von "Skorpion" von Richard Morgan.
Wer das Buch noch nicht hat und gerne teilnehmen möchte, kann es hier bestellen.

#2 Dave

Dave

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Geschrieben 01 Dezember 2007 - 17:25

Ich schaue ja oftmals auf Amazon.com nach, weil dort natürlich schon ein paar mehr Kritiken eingetrudelt sind, als es zu den deutschen Ausgaben der Fall ist. Okay, Th1rte3n hat also ganz gute Kritiken bekommen, die sehr schlechten Stimmen erhoben den Vorwurf mangelnder Originalität oder auch den vermeintlichen Angriff auf den christlichen Glauben.
Na ja, als ich mir gestern das Buch zulegte, stutzte ich wegen des Originaltitels Black Man, schließlich meinte ich, Kritiken zum passenden Buch gelesen zu haben. Dann stellte sich heraus, das in Amerika der Titel geändert wurde. Warum das so ist, könnte man sich vielleicht zusammenreimen, aber ich bin mal gespannt, was es da inhaltlich hinsichtlich des Originaltitels auf sich hat.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, es könnte thematisch ein wenig in die Breite gehen und nicht so streng fokussiert sein, wie es in den Kovacs Romanen der Fall ist. Der Beginn bestätigt das nicht gerade, obwohl es sich stilistisch in meinen Augen doch stark von den Kovacs Storys abhebt. Soll ja schließlich auch eigenständig sein, der Roman. Der Begriff 'Dekantierung' im Prolog kam mir allerdings ziemlich vertraut vor.
Da wollte ich doch gleich einmal meinen Ersteindruck verfestigen und im dritten Kapitel wurde es dann richtig spannend...

#3 Kopernikus

Kopernikus

    Temponaut

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Geschrieben 01 Dezember 2007 - 17:47

Ich hatte bisher (ca. Seite 100, ja ich gestehe, ich habe schon vor zwei Tagen angefangen, konnte mich nicht bremsen ;)) den genau gegenteiligen Eidnruck, das Buch erinnert mich extrem stark an die Kovacs-Romane, was aber nicht unbedingt etwas negatives sein muss. Eine weitere inhaltliche Ähnlichkeit wäre noch die Einrichtung des "Autochirurgen", ebenfalls aus den Kovacs-Romanen bekannt.Ansonsten bisher ein typischer Morgan, düster, brutal, trostlos, aber unheimlich spannend zu lesen. Ein sehr gelungener Start. :fun:

#4 Dave

Dave

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Geschrieben 01 Dezember 2007 - 18:04

Für mich gingen die ersten beiden Kapitel sehr stark in Richtung Thriller, natürlich gibt es diese Action auch in den Kovacs Romanen, aber der Stil ist ein ganz anderer, finde ich. Sehr speziell und durch und durch SF (Kovacs).
Das ändert sich in Kapitel drei und vier etwas, soweit habe ich bis jetzt gelesen, aber für mich doch immer noch ein anderes Lesegefühl. Vielleicht ändert sich das ja noch.

Den Prolog fand ich klasse, die ersten beiden Kapitel sind für meinen Geschmack etwas zu cool und zu potent, was den Protagonisten anbelangt.

#5 Dave

Dave

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Geschrieben 03 Dezember 2007 - 20:08

Mir hat dieser kleine Cliffhanger am Ende des dritten Kapitels gut gefallen, und ich würde es sogar ganz interessant finden, wenn es noch eine Rückblende zu den Ereignissen auf der Horcan†™s Pride geben würde.
Aber die Rekonstruktion ist ja auch sehr interessant. Ich finde, man hätte Sevgi Ertekin, die an dem Fall arbeitet, anfangs ein bisschen genauer beleuchten können. Obwohl ihr anscheinend eine wichtigere Rolle zukommt, wird sie nicht sonderlich hervorgehoben.
Übrigens muss bei mir mittels irgend einer Fernsehsendung etwas haften geblieben sein, denn immer wenn ich NYPD lese, höre ich eine innere Stimme dieses Kürzel in den Raum grölen.

Etwas gruselig fand ich dann, wie man herausfand, dass der Autochirurg nicht nur im Dienste der Gesundheit walten kann...
Da sind doch schon einige heftige Szenen dabei, auch die, welche mit einer Verköstigung der besonderen Art zu tun haben.

Das sechste Kapitel kam mir etwas seltsam vor. Was waren das für Gesellen unter der kalifornischen Sommersonne in ihren Taucheranzügen? Ich vermutete, dass es hier darum ging, vielleicht etwas mehr über Land und Leute zu erfahren, der politischen Lage usw., allerdings musste ich einmal mehr erkennen, das Kombinieren nicht zu meinen Stärken gehört. War ich doch bestimmt wieder einer der letzten, der bemerkte um was es sich bei ihnen handelte - nämlich um Opfer.

Nach seinem knackigen Auftritt zu Beginn, ist Carl Marsalis anscheinend vorübergehend von der Bildfläche verschwunden. Mal sehen, ich lese jetzt im Abschnitt 8 weiter.

Ach ja, was ich im Vorfeld in Sachen kritischer Umgang mit Christen gelesen hatte, könnte tatsächlich ein Thema werden. Da wurde schon jemanden ein paar eindeutige Zeilen in den Mund gelegt, und einen Burschen hat es doch tatsächlich mitten im Vaterunser dahingerafft. Okay, muss man ja nicht gleich überbewerten...
Aber was es mit dem Jesusland auf sich hat, interessiert mich schon. Täusche ich mich, oder schwingt in dieser Bezeichnung eine leicht negative Nuance mit?
Na ja, da brauche ich mich aber nicht großartig zu echauffieren (bezüglich übereifriger Anhänger), ich hoffe nur, es kommen keine Muslime vor. Ich lese nämlich gerade den Koran, und nur kurz am Rande notiert: wer glaubt, Extremisten und Terroristen würden diese Schrift verdrehen oder fehlinterpretieren, der sollte sich diesen Schinken mal dringend zu Gemüte führen.

#6 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 04 Dezember 2007 - 09:15

Ich bin mittlerweile bis Kapitel 14 vorgestoßen und hatte nach dem Beginn mit der Carl Marsalis Ebeneso meine schwierigkeiten den Überblick zu behalten. Ich habe das ausleuchten der Opfer ebenfallserst im Nachhinein kapiert.Für mich nahm die Handlung erst wieder so richtig Fahrt auf nachdem die Story mit dem Widerauftauchen vonMarsalis wieder stringenter wurde. Vorher herrschte für Morgan untypische konfusion, jedenfalls bei mir.Bisher kann ich noch keine auffallende Kritik am Christentum erkennen, welche die entrüstung erklärte, die wegen des Buches offenbar im angelsächsichen Sprachraum aufkam. Gut möglich das dort ähnlich wiemit den Sexgeschichten durch eine etwas stärkere Tabuisierung größere empfindlichkeiten herrschen. Allerdings ist Morgans Sicht auf Religion bislang kaum negativer als in den Beschreibungen seines ersten Buches "Das Unsterblichkeitsprogramm" . Ich gehe aber mal davon aus das da noch mehr kommt.Vom jetzigen Lesestand aus ( Seite 240 ) erscheint mir die restliche Handlung vorhersehbar. Mal sehen ob sich das bewahrheitet.

#7 Holger

Holger

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Geschrieben 04 Dezember 2007 - 09:58

Ansonsten bisher ein typischer Morgan, düster, brutal, trostlos, aber unheimlich spannend zu lesen. Ein sehr gelungener Start.


So würde ich die ersten fünf Kapitel auch beschreiben. Macht auf jeden Fall Spaß! Und mit den verstümmelten Leichen an Bord der Horcans Pride und dem Autochirurgen macht sich auch die Morgansche Brutalität wieder breit!

Ein wenig sonderbar fand ich, dass Marsalis sich so dümmlich von einer Prostituierten einwickeln lässt - in diesem Fall war der Leser um einiges schlauer (was nicht gerade ein guter Kunstgriff des Autors ist) als die Figur, die doch auf den vorhergehenden Seiten ihre Geistesschärfe so eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte!

Einzig ein wenig zerfahren kommt mir der Anfang vor: Prolog, Prolog Marsalis I+II, Prolog zum Absturz der H.P., Auftakt mit Levski ...
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#8 Dave

Dave

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Geschrieben 04 Dezember 2007 - 20:18

Ich habe das ausleuchten der Opfer ebenfalls erst im Nachhinein kapiert.

Das ist für mich beruhigend zu hören...

Bisher kann ich noch keine auffallende Kritik am Christentum erkennen, welche die entrüstung erklärte, die wegen des Buches offenbar im angelsächsichen Sprachraum aufkam. Gut möglich das dort ähnlich wie
mit den Sexgeschichten durch eine etwas stärkere Tabuisierung größere empfindlichkeiten herrschen. Allerdings ist Morgans Sicht auf Religion bislang kaum negativer als in den Beschreibungen seines ersten Buches "Das Unsterblichkeitsprogramm" . Ich gehe aber mal davon aus das da noch mehr kommt.

Ja, ich habe das auch nur so im Hinterkopf durch einige aufgeschnappte Kommentare, aber so übermäßig deutlich ist es bislang ja nicht. Nur die Sache mit dem Jesusland könnte ein Hinweis sein, und eine kleine Predigt gab es auch schon.


Ein wenig sonderbar fand ich, dass Marsalis sich so dümmlich von einer Prostituierten einwickeln lässt - in diesem Fall war der Leser um einiges schlauer (was nicht gerade ein guter Kunstgriff des Autors ist) als die Figur, die doch auf den vorhergehenden Seiten ihre Geistesschärfe so eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte!

Kam mir auch komisch vor, wobei es es noch andere irgendwie merkwürdige Sexszenen gab. Es war mir fast so, als sollte das auf einen allgemeinen Werteverfall oder so etwas hindeuten, aber vielleicht hatte der Autor einfach nur Spaß daran.



Ich habe jetzt den ersten Teil zu Ende gelesen, der mir ganz gut gefallen hat. Im Moment habe ich noch etwas Probleme, mir diese zukünftige Welt vorzustellen. Obwohl hier ja nicht wie bei den Kovacs Romanen aus der Ich-Perspektive heraus geschrieben wurde, nutzt der Erzähler bislang nicht die Gelegenheit, einem mal hilfreich unter die Arme zu greifen. Allerdings ist es noch relativ am Anfang, und die Geschichte wird wohl noch deutlichere Konturen annehmen.

Wer fürchtet sich vor dem schwarzen Mann? Zu dem Thema scheint sich etwas abzuzeichnen, ich bin nicht sicher, aber jener welcher scheint ein dunkelhäutiger Bursche zu sein.
Dieser gepimpte Strolch scheint ja nur gentechnisch verändert worden zu sein. Das wird noch interessant werden, etwas mehr über die Variante Dreizehn zu erfahren.

#9 Holger

Holger

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Geschrieben 05 Dezember 2007 - 09:58

So langsam nimmt die Handlung Konturen an. Eine wirklich üble Metzgergeschichte, der Sturz der Horkan's Pride. Es graust einen schon, wenn man in der virtuellen Umgebung der Pathologie so langsam hinter den Sinn der Prologs kommt ...Durch einen netten Plausch zwischen Polizei und COLIN-Mitarbeitern bekommt der Leser die Hintergründe und den möglichen Ablauf der Tat erklärt. Ein klein wenig vordergründig gemacht, finde ich, aber okay und aus Hörspielen wohl bekannt.Kritikpunkt: Morgan überspannt den Bogen m.E. etwas zu sehr, um die Schlächterei in Szene zu setzen. Denn, welchen Sinn hätte eine individuelle, molekulare Programmierung der Kryokappen? Ganz im Gegenteil, sie würde (vermutlich) zusätzliche Kosten erzeugen und wäre einem sinnvollen Sicherheitsprotokoll gegenüber kontraproduktiv. Aber gut, anders lässt sich das Szenario wohl nicht verkaufen.
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#10 Dave

Dave

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Geschrieben 05 Dezember 2007 - 16:54

Kapitel 10,12

Endlich hat die Hauptperson einen Namen, da ist Sevgi zwischendurch wohl noch richtig tätig geworden.
Die Gefängnisszene war nicht gerade geeignet, etwas über Konföderierten Republik zu erfahren, dafür aber wirklich gut geschrieben.
Muss man ja nicht überbetonen, aber das mit den Niggern und Ariern schlägt schon irgendwie eine unangenehme Richtung ein. Allerdings, unsere Held Carl ist auch von dunklem Antlitz, das könnte die Sache etwas entschärfen.

Unter UNGLA und COLIN kann ich mir im Moment noch nicht so wirklich viel vorstellen.

Und was hat es jetzt mit Allen Merris auf sich? Im Moment besteht ja nur dieses Bild von einem blindwütigen Mörder, dem man auf der Spur ist. Das ist ja ein bisschen dünn. Machen sich da seine manipulierten Gene selbstständig, hat er wirkliche Pläne oder handelt er im Auftrag? Mal sehen.
Würde mich freuen, wenn die Reise auch einmal zum Mars ginge, oder man da diesbezüglich ein Kapitel einschieben könnte. Es gibt da wohl eine Art Quarantäne zwischen Mars und Erde, von der ich einmal gerne Näheres wissen würde.

#11 † Christian Weis

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Geschrieben 05 Dezember 2007 - 19:55

ERSTER TEIL Spannender, actiongeladener Auftakt. Es scheint auf zwei interessante Protagonisten mit Ecken und Kanten hinauszulaufen. Hard-SF mit Thrillerelementen, gewürzt mit einer Prise Horror, und Rätsel werden auch aufgegeben - soweit ein Roman ganz nach meinem Geschmack. Dass sich die Handlung gleich nach Beginn von Carl Marsalis wieder entfernt und lange nicht zu ihm zurückkehrt, fand ich nicht ganz glücklich, zumal einige Kapitel, in denen nicht gerade zentrale Dinge behandelt werden, in der zweiten Hälfte des ersten Teils etwas ausführlich und für meinen Geschmack zu lang geraten sind. Morgan macht hier - zumindest hab ich momentan den Eindruck - einige Nebenschauplätze auf, die in all ihren Details für die Story nicht ganz so wichtig sind und den Roman zerdehnen. Kann natürlich sein, dass vieles aus diesen Episoden (ich nenn das jetzt mal so) später noch wichtig wird.

und hatte nach dem Beginn mit der Carl Marsalis Ebene so meine schwierigkeiten den Überblick zu behalten.

Ging mir teilweise auch so, und jetzt weiß ich auch, dass es wohl nicht nur daran gelegen hat, dass ich den Roman bisher in kleinen Häppchen gelesen habe und nicht länger drüberbleiben konnte.

#12 Rusch

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Geschrieben 06 Dezember 2007 - 08:19

So, ich habe jetzt gestern auch begonnen. Nach einem wahrhaft überflüssigen Prolog (rumgesülze, dass man erst im Zusammenhang versteht, dann aber, wenn man die entsprechenden Passagen erreicht hat längst vergessen hat) ging es gleich in die vollen. Ein gelungener Auftackt, auch wenn ich mir nach dem ersten Kapitel gedacht hatte (Oh Gott, der Hauptprotagonist ist ein Arschloch). Zum Glück aber hat sich das dann relativiert. Nur eines wurde mir nicht ganz klar: Er betrauert, dass er Gaby nicht retten konnte, aber er hat ihr doch eine Kugel in den Kopf gejagt. Habe ich da was überlesen (man sollte mir so einem Roman nicht zu spät in der Nacht beginnen).Noch eine Anmerkung zu Cover: Es wirkt sehr von Blade Runner inspiriert. Zusammen mit der Inhaltsangabe erhält man einen vollkommen falschen Eindrück.

#13 Amtranik

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Geschrieben 06 Dezember 2007 - 09:12

Nur eines wurde mir nicht ganz klar: Er betrauert, dass er Gaby nicht retten konnte, aber er hat ihr doch eine Kugel in den Kopf gejagt. Habe ich da was überlesen (man sollte mir so einem Roman nicht zu spät in der Nacht beginnen).

Er wird das im späteren Text nochmals erklären. Dann weißt Du bescheid.Bin mir jetzt im nachhinein gar nicht mehr sicher ob man das erst später kapieren kann oder es schon unmittelbar nach der Szene erklärt wird.

#14 lapismont

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Geschrieben 06 Dezember 2007 - 09:44

So, die hundert Seiten geschafft.Es scheint um einen gezüchteten Killer zu gehen, der vom Mars auf die Erde floh.Wer nun aber Hauptfiguren sind, verschließt sich mir bisher, da der Autor ständig mit neuen Charakteren anfängt. Es gibt einige gute Beschreibungen im ersten Kapitel ansonsten aber sehr viel Gelaber, dessen Sinn sich nicht erschließt.Also bisher sehr schlechter Anfang, ich habe noch nichts gefunden, was mich interessiert oder dessen Auflösung ich wissen will.

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#15 Holger

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Geschrieben 06 Dezember 2007 - 11:24

ansonsten aber sehr viel Gelaber, dessen Sinn sich nicht erschließt.

Habe jetzt den ersten Teil abgeschlossen und lapismonts Formulierung trifft so ziemlich meinen Hauptkritikpunkt. Morgan schreibt zuviel um den heißen Brei. Bislang ist eigentlich nicht viel passiert (Raumschiff Notlandung, verstümmelte Leichen, spektakuläre Flucht eines gezüchteten Killers vom Mars)! Jedes Kapitel beginnt dagegen mit einer Fülle von Nebensächlichkeiten, die einen Charakter betreffen, der ohnehin gleich stirbt (am besten wird das an einem Zuhälter deutlich, der sich seitenweise und detailreich über seine Lieblingshure ärgert, um dann sofort erschossen zu werden - warum muss ich also alles über Chrissies Brustimplantate lesen???). Ich hoffe sehr, dass Morgan da noch ein wenig Zug in die Story reinbringt. Ansonsten ist es halt ein richtiges Männerbuch, Die Hard 4.0 für SF-Fans, scheint mir. Mit den ersten Seiten des zweiten Teils wird (nun endlich) Marsalis Handlungsstrang wieder aufgenommen. Ich würde mir wünschen, dass er sich jetzt ein wenig als Leitfigur des Romans herausstellt, nachdem es Morgan im ersten Teil so schwer fiel, sich für ihn, Levski oder Norton zu entscheiden.
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#16 Dave

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Geschrieben 06 Dezember 2007 - 17:45

Eiderdaus, jetzt trudeln ja ganz schön negative Kommentare ein. Kann ich allerdings absolut nachvollziehen, die sind nicht aus der Luft gegriffen. Ich bin jetzt bei einschließlich Kapitel 14 angelangt und eigentlich alles, was für den Roman von Belang sein könnte, wurde bislang unbefriedigend abgehandelt. Selbst die angesprochenen aufgebauschten Nebensächlichkeiten summieren sich bei mir nicht zu einem ungefähren Bild, was ich mir machen könnte.
Langsam habe ich den Eindruck, Morgan versucht ein mehr oder weniger anspruchsvolles SF-Thema zu einem handlichen Thriller zu entschlacken. Aber als ein solcher kommt das Buch einfach nicht in die Gänge. Statt fieberhaft nach dem Knülch zu fahnden, scheint man eher mit den Füßen auf dem Schreibtisch in seinen heißen Kaffee zu starren. Wobei, dem Schlawiner selbst wird erzählerisch bislang auch nicht gerade die größte Aufmerksamkeit zuteil.

Ich mag aber den Schreibstil, und wenn man mich jetzt nicht mit der Nase draufgestoßen hätte, dann hätte ich nun wahrscheinlich nicht ganz so einen negativen Eindruck. Schließlich lese ich den Roman bisher ganz gerne.
Was Übersetzungen angeht, so überlege ich mir so gut wie nie, wie es nun im Original sein müsste oder wo man etwas bekritteln könnte. Ausnahme könnte aber ein solcher Satz sein:

Nur eines war klar: Etwas kratzte an Sevgi Ertekins Kanten, und zwar seit ihrer ersten Begegnung. (S. 213)

Ist hier der Google Übersetzer am Werk gewesen, oder was ist los?

Apropos Sevgi, sie ist Muslimin (musste wohl so kommen) und der letzte Imam, den sie gesprochen hatte, war eine Frau. Auweia, die beiden werden wohl nie in die Gärten eingehen, durch denen Bäche fließen...
Gedankenblase:
Gestern schalte ich die Nachrichten ein und was sehe ich? Abgeschlachtete Frauen, wie Abfall auf die Straßen geworfen, weil sie kein Kopftuch trugen.
Fast bin ich in der Stimmung, einen utopischen Roman zu lesen, in dem Milch und Honig fließt.
Wahrlich, eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als das ich fünffach meine Füße wüsche (es stünde ihnen gut) und mich vor dem Qur†™an in den Staub würfe.

#17 † Christian Weis

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Geschrieben 06 Dezember 2007 - 18:50

Noch eine Anmerkung zu Cover: Es wirkt sehr von Blade Runner inspiriert. Zusammen mit der Inhaltsangabe erhält man einen vollkommen falschen Eindrück.

Hm, abgekupfert träfe es besser, oder? :) Eigentlich seltsam, dass Heyne hier das Cover ganz anders gestaltet hat als bei den anderen Morgan-Büchern - die anderen Cover gefallen mir wesentlich besser.

#18 Dave

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Geschrieben 06 Dezember 2007 - 19:31

Eigentlich seltsam, dass Heyne hier das Cover ganz anders gestaltet hat als bei den anderen Morgan-Büchern - die anderen Cover gefallen mir wesentlich besser.

Ja, mit dieser aufgeplusterten Schrift sieht es ein bisschen wie Stephen King aus, allerdings ist das Bild dann doch ziemlich eindeutig SF. Nicht unbedingt so ganz gelungen, finde ich.

Ich frage mich dann noch, was es mit dem Titel "Skorpion" auf sich hat. Ich habe das Wort zwar schon einmal gelesen, habe aber ehrlich gesagt total vergessen, welche Bedeutung es hier hat.
Vielleicht wird es später im Roman noch deutlich.

#19 Holger

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Geschrieben 06 Dezember 2007 - 20:02

@Rusch:Ist ja hier ein Lesezirkel, und dessen Sinn ist es ja, zu diskutieren, deswegen will ich das Thema Cover auch nicht abwürgen. Aber dazu mache ich mir schon seit langer Zeit keine Gedanken mehr (und nicht nur bei Heyne)! :) @Dave:Ich meine der (Spitz-)name "Skorpion" wäre so gegen Ende des 1. Teils in Zusammenhang mit dem flüchtigen Dreizehner gefallen. Warum der Titel im amerikanischen allerdings geändert wurde und "Skorpion" nun für die dt. Ausgabe steht, verstehe ich auch nicht so recht ...Es scheint also allen Lesern aufgefallen zu sein, dass Morgan ein wenig über das Ziel hinausschießt und zuwenig am Kern der Handlung arbeitet. Gerade eben ist mir eine Stelle untergekommen, in der Levski (völlig deplaziert) in ihrem ersten Gespräch mit Marsalis an ihre Cousine Sowieso denkt, die an einer Immunschwäche verstarb. Eigentlich wieder ärgerlich, dass Morgan durch diese überflüssige Rückblende das (spannende) Gespräch der beiden zerreißt.Andererseits habe ich langsam den Eindruck, dass es Morgan viel weniger um den Thriller und die Jagd auf den Mars-13er geht, sondern vielmehr um seine Zukunftswelt, die er Stück für Stück zusammensetzt. Und so genau bin ich auch noch nicht dahintergekommen, was es mit "Jesusland", dem Rim und der Konförderation auf sich hat. Auf jeden Fall liefert er dieses mal einen echten Gegenentwurf zu der "Kovac"-Welt, denn hier ist nix mit kortikalem Stack und Transhumanismus. Hier gibt es stattdessen die erzkonservativen, bibeltreuen Republikaner die im Mittelwesten rassistische Zoten reißen und offenbar als gewichtige Bevölkerungsgruppe weit weg von Hightech sind. Auch die Rolle der Chinesen ist noch nicht so klar. Aber auf jeden Fall muss da etwas drastisches geschehen sein ...Insofern gewöhne ich mich langsam an die Ausschweifungen und versuche das Buch nicht mehr als reinen Thriller einzuordnen.
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#20 Dave

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Geschrieben 06 Dezember 2007 - 20:16

Andererseits habe ich langsam den Eindruck, dass es Morgan viel weniger um den Thriller und die Jagd auf den Mars-13er geht, sondern vielmehr um seine Zukunftswelt, die er Stück für Stück zusammensetzt. Und so genau bin ich auch noch nicht dahintergekommen, was es mit "Jesusland", dem Rim und der Konförderation auf sich hat.

Ja, es würde mich freuen, wenn es sich so entwickelt und der Roman diesbezüglich am Ende überzeugt. Das ist eigentlich die größte Erwartung, die ich habe. Was mich auch sehr interessiert, ist die gentechnische Richtung, die bislang nur angedeutet wurde. Hier könnte der Roman noch richtig einen Brikett auflegen. Das ist bislang sehr spärlich ausgefallen.

#21 lapismont

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Geschrieben 07 Dezember 2007 - 08:21

Ich habe etwas das Problem, dass mir Morgans Art, seine Welt zu schildern, nicht zusagt.Tom redet mit seinem Bruder, es geht ums Eheleben und Fehltritte, aber das eigentliche, etwa der 13er und das Laborzeug bleiben weiterhin unklar.Die Storyline um Scott und Ren kann ich gar nicht einordnen. Plötzlich ist der Gesuchte Jesus? :blink: Morgan scheint mir ein typischer Vetreter jener amerikanischen SF zu sein, die bei ihrem Blick in die Zukunft auf dem amerikazentralistischen Weltbild beharren. Wir sollten mal etwas die Kontinente wechseln für einen der nächsten Zirkel. :whistling:

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#22 Matthias

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Geschrieben 07 Dezember 2007 - 11:48

Ich habe jetzt auch angefangen zu lesen, bin allerdings erst in den ersten Kapiteln angelangt.Der Anfang erweist sich als ein wenig zäh aber bemüht. Ich kann mir noch nicht so recht vorstellen,wie sich die Welt darstellt.
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#23 Dave

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Geschrieben 07 Dezember 2007 - 12:13

Die Storyline um Scott und Ren kann ich gar nicht einordnen. Plötzlich ist der Gesuchte Jesus? :wacko:

:blink: Ich hab mir vorgenommen, Randbemerkungen zu unterlassen, aber wenn es in diese Richtung geht... kann ich für nichts garantieren. :whistling:

Ein umfassendes Bild dieser Welt erschliesst sich mir auch im Kapitel 41 das ich mittlerweile erreicht habe nicht.

Ach Du meine Güte, das sind ja rosige Aussichten... Ich habe jetzt zwei weitere Kapitel (15/16) gelesen, in denen es wohl um so etwas wie Profiling ging. So mit Cyperspace und rekonstruiertem Tathergang. Nicht besonders bemerkenswert.

#24 Rusch

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Geschrieben 07 Dezember 2007 - 16:31

@Rusch: Ist ja hier ein Lesezirkel, und dessen Sinn ist es ja, zu diskutieren, deswegen will ich das Thema Cover auch nicht abwürgen. Aber dazu mache ich mir schon seit langer Zeit keine Gedanken mehr (und nicht nur bei Heyne)! :whistling:

Also ich finde, dass Heyne eigentlich schon immer ein recht gutes Händchen für Cover hat. Hier aber ist es misslungen. Ich bin jetzt auf Seite 152 und ein wenig enttäuscht. Wir wissen jetzt, was der Prolog zu bedeuten hatte, aber eigentlich war er vollkommen unnötig. Auch bei den Kapiteln stelle ich fest, dass das sich Morgan oft viel Zeit nimmt. Ein etwas flotterer Schreibstil hätte dem Roman durchaus gut getan. Spontan will ich sagen, dass Morgan ein wenig selbstverliebt über seine Welt schreibt und gar nicht warnimmt, dass er so das Tempo aus seinem Roman herausnimmt.

#25 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 08 Dezember 2007 - 12:21

Ein etwas flotterer Schreibstil hätte dem Roman durchaus gut getan. Spontan will ich sagen, dass Morgan ein wenig selbstverliebt über seine Welt schreibt und gar nicht warnimmt, dass er so das Tempo aus seinem Roman herausnimmt.

Ich bin jetzt beim dritten Teil angekommen und sehe das ähnlich. Einen flotten Schreibstil hat Morgan eigentlich schon - im Sinne der Lesbarkeit - aber er schreibt für meinen Geschmack zu ausschweifend, gibt auch Nebensächlichkeiten einen breiten Raum und scheint darüber die eigentliche Story phasenweise zu vergessen.

Bearbeitet von ChristianW, 08 Dezember 2007 - 12:23.


#26 Dave

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Geschrieben 08 Dezember 2007 - 16:19

Richard Morgan hat eine elegante Art und Weise, seine Kapitel einzuführen, was dann aber oftmals etwas zerläuft und dann nicht mehr so ganz überzeugt, finde ich.
Stellenweise war ich schon etwas gelangweilt, sogar als der Überfall auf Marsalis beschrieben wurde, was ja eigentlich eine spannende Stelle ist.
Aber dann wurde ich auch mal wieder hellhörig, als er zum Beispiel darüber spekulierte, dass bei diesen Taten jedes einzelne Detail einen Sinn ergibt und nicht das blindwütige Wirken eins Psychopathen darstellte. Auch das er, ja selbst ein Dreizehner, eine gewisse Verbindung zu Merrin verspürt. Oder diese morgenendliche Szene, in der ihm der eigene Körper Qualen verursacht, die man noch nicht so richtig zuordnen kann.

Sehr gut gefallen hat mir das zwanzigste Kapitel, meiner Meinung nach das beste bisher. Marsalis ist der Ansicht, es könnte eine gute Idee sein, den Dschinn der Horkan†™s Pride einmal näher zu befragen. Fand ich auch.
Komisch, ich habe mir nie die Frage gestellt, wie eine künstliche Intelligenz wohl virtuelle Räume erschaffen würde, sie müssten ja ganz anderen Kriterien entsprechen. Sehr interessant. Dementsprechend schön ist auch der Beginn des Kapitels gelungen. Auch gibt es hier die besten Dialoge bisher. Träume können analysiert werden, ein faszinierender Aspekt.
Besonders gut hat mir dieser Art Koan gefallen, der linguistisch keinen Sinn ergibt, oder zumindest für den Menschen schwer zu verstehen ist.

Ich denke dabei ein wenig an ein Vortrag, den ich gestern auf YouTube gesehen habe.
Karlheinz Stockhausen ist ja nun gerade verstorben.
Nehmen wir ein seltsam komplexes Klangebilde, das auf uns befremdlich wirkt, und bei näherer Betrachtung ist es eine komplette Symphonie Beethovens, auf wenige Sekunden in der Zeit gerafft, oder womöglich auch, als Gegenstück, gedehnt.
So stelle ich es mir auch bei einem solchen Koan vor, bei dem der Inhalt so verborgen ist, dass wir ihn nicht wahrnehmen können.
Oder Stockhausen weiter: was ist eigentlich ein Klang, was für eine komplexe Welt ist in ihr verborgen?

Stockhausen on 'sounds', 1972

#27 Rusch

Rusch

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Geschrieben 09 Dezember 2007 - 14:59

Ich bin jetzt beim dritte Kapitel von Teil II angelangt. Jetzt weiß man, warum Gaby erschossen wurde, aber die Frage bleibt, warum man eine solche Waffe einsetzt, wenn Zivilisten in der Nähe sind. Das zeigt doch nur, dass unserem Supersoldaten das so ziemlich scheißegal war.

#28 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 09 Dezember 2007 - 19:49

ZWEITER UND DRITTER TEILDas Zusammenspiel von Marsalis und Ertekin bringt wieder mehr Pepp rein, nachdem die zweite Hälfte des ersten Teils gegenüber dem Beginn des Romans doch etwas abgefallen ist. Diese beiden Teile drehen sich vornehmlich um die beiden und beleuchten ihren Hintergrund, wobei es mir zu viele und zu breit ausgetretene Details waren, die zwar ein Gesamtbild ergeben, die Spannung dabei aber teilweise ausbremsen. Kürzungen und Straffungen hätten dem Roman hier gut getan.Morgan flicht immer wieder recht drastische Actionszenen ein, die aber nicht überhand nehmen oder in den Vordergrund treten. Die Welt in 100 Jahren, die er beschreibt, wird teilweise sehr plastisch (z.B. die Trucks ohne Fahrer bzw. der Auto-Autopilot :lol2:), hinsichtlich politischer, religiöser und gesellschaftlicher Zusammenhänge bleibt aber das eine oder andere etwas verschwommen - was aber auch daran liegen kann, dass bei den teils recht ausschweifenden Abschweifungen Konzentration gefragt ist, um nicht in eher unwichtigen Passagen wichtige Details zu verpassen. Vielleicht hab ich da auch was überlesen.

#29 Matthias

Matthias

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Geschrieben 10 Dezember 2007 - 13:34

I) Teil.Die sehr intensiven (teilweise ausufernden) Beschreibungen gefallen mir sehr gut. Auch dasSzenario erweist sich als spannend und atmosphärisch, auch wenn die Thematik starkan Shadowrun und Neuromancer erinnert. Interessant finde ich ebenfalls die verschleierten Andeutungen - Zusammenhänge, diedem Leser zunächst vorbehalten bleiben.Sehr negativ sind die "expliziten" Szenen (Menschenfresser hat bei mir den Bogenüberspannt).Morgan hat das Buch offenbar in einer Phase des Trauerns um den Tod seiner Mutter geschrieben (oder abgeschlossen). Ich frage mich, ob seine Stimmungden Roman etwas beeinflusst hat.Edit: Tippfehler

Bearbeitet von mlich, 10 Dezember 2007 - 18:07.

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#30 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 10 Dezember 2007 - 15:30

Ich stecke aktuell mitten im zweiten Teil, kurz nach dem wiedererscheinen von Marsalis.Insgesamt stimme ich dem Grundtenor zu, etwas schwerfällig und mit zu vielen Anekdoten, die nur dem "worldbuilding" dienen, nicht aber der Geschichte. Wobei ich aber sagen muss, das ich schon finde, das Morgan den Punkt ganz gut macht, so wird zB die politische Struktur der ehemaligen USA (Fundamental-Chrisliche Konföderation im Mittleren Westen und Süden, Hochtechnologischer "Rim" an der Pazifikküste und die Rumpf-USA im Nordosten) schon recht deutlich erklärt.Ansonsten habe ich langsam den Verdacht, das Morgan uns hier eine "Prä-Unsterblichkeitsprogramm"-Welt präsentiert, die politische Struktur, in der Großkonzerne langsam die Funktion von nationalstaaten übernehmen, erinnert doch zumindest sehr daran.


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