Schiebung im Weltall: Um Asteroiden, die der Erde gefährlich werden könnten, abzulenken, plädiert ein amerikanischer Mathematiker für sanfte Methoden statt Nuklear-Explosionen. Immer wieder fliegen gefährlich große Asteroiden nahe an der Erde vorbei. Über mögliche Maßnahmen gegen solche Gesteinsbrocken auf Kollisionskurs denken Wissenschaftlers seit langem nach. Der Mathematiker Hermann Burchard von der Oklahoma State University in Stillwater hat jetzt vorgeschlagen, die Flugbahn eines solchen Asteroiden durch ein riesiges Luftkissen abzulenken. Kissen statt hartem Schlag Nach Burchards Meinung sollte ein Raumschiff auf Parallel-Kurs zum Asteroiden gehen und dann einen mehrere Kilometer großen Airbag ausstoßen. Das riesige Luftkissen könne durch chemisch erzeugtes Gas aufgeblasen werden, meint der Forscher. Das Raumschiff müsste den gigantischen Luftsack gegen den Astroiden drücken und so seine Flugbahn ablenken. Die Airbag-Idee versteht Burchard als Alternative zu dem Vorschlag, Asteroiden durch eine nukleare Explosion auf ihrer Oberfläche zu stoppen. Das Problem hierbei: Die meisten Asteroiden sind wahrscheinlich keine festen Körper, sondern verdichtete Geröllhaufen. Eine Explosion würde deshalb nahezu wirkungslos verpuffen, ihre Energie würde einfach absorbiert. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest Erik Asphaug von der University of California in Santa Cruz nach Simulationen am Computer. Asphaug gelangte zu der Einschätzung, dass im günstigsten Fall der große Klumpen in viele kleine zerfallen würde, die aber auf ihrem Kollisionskurs blieben. Zeit-Problem Der vergleichsweise sanfte Stoß per Luftkissen ließe den Asteroiden dagegen intakt, argumentiert Burchard. Der Druck könne einen Geröllhaufen deshalb in vollem Umfang erfassen und auf einen neuen Kurs schieben. Ein Airbag sei für Flugkörper bis zu einem Umfang von zehn Kilometern geeignet, sagte Burchard dem Magazin «New Scientist». Asphaug hält es dagegen für einfacher, dem Asteroidenselbst einen Raketenantrieb zu verpassen und mit diesem die Flugbahn langsam umzulenken. Bedingung beider Ansätze: Der Flugkörper müsste früh genug entdeckt werden, um eine entsprechende Mission auf die Reise zu schicken. (30. Aug nz/jkm)
Airbag gegen Asteroiden???
Erstellt von
Lt Lisa Marineris
, Sep 02 2002 17:49
2 Antworten in diesem Thema
#1
Geschrieben 02 September 2002 - 17:49
#2
Geschrieben 02 September 2002 - 18:22
Es ist ja nicht so, dass man nicht für jeden Vorschlag offen wäre...Im ersten Moment dachte ich, der Komet sollte so den Aufschlag auf die Erde überleben. Warum so umständlich? Ein andocken an den Asteroiden, um anschließend eine Kursänderung vorzunehmen, ist wohl ein ähnlich waghalsiges Unterfangen.Ist es eigentlich richtig, dass ein Airbag nur bei maximal 50km/h funktioniert (oder waren es 30) ?Auf der Autobahn sollte man sich wohl nicht so sehr darauf verlassen...
#3
Geschrieben 02 September 2002 - 21:43
Was für einen Antrieb soll den ein Raumschiff haben, dass es einen Asteroiden (und wir reden ja hier von ZIEMLICH GROSSEN Asteroidern) "wegschieben" kann ? Kann ich mir mit heutigen Antrieben NICHT vorstellen.Ja. Soweit ich auch weiss schützt der (normale Auto-) Airbag(Vorne) nur bis c.a 50 km/h. Dannach nützt der auch nix mehr. Wie das mit Seiten- und Kopfairbags aussieht, weiss ich nicht.
Ad Astra !
SHINING
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