Schon wieder ein Neuer
#1
Geschrieben 14 Dezember 2007 - 20:26
#2
Geschrieben 28 Dezember 2007 - 17:01
(...) ist man als SF-Fan ja doch eine aussterbende Spezies, und ab und zu möchte der Mensch doch auch mal mit verständnisvollen Mitmenschen über sein Hobby reden (schnief!).
Hallo Rainer,
das Gefühl kennen wir wohl alle. Während übertrieben zur Schau gestellte Verehrung für Fußballvereine hierzulande gesellschaftlich akzeptiert ist, stehst du als SF-Fan halt oft ziemlich alleine da.
Na, nun hast du ja ein paar Gleichgesinnte gefunden. Viel Spaß in dieser Runde, und bis bald mal!
Achim
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#3
Geschrieben 28 Dezember 2007 - 20:02
#4
Geschrieben 02 Januar 2008 - 17:31
Ich glaube dies gilt nicht nur für SF, sondern auch für andere Bereiche. Das Lesen wird ja schon ziemlich runtergestuft. Teilweise wird man dumm angeschaut, wenn jemand fragt was man Hobbymäsig macht. "Lesen" - Schweigen auf der anderen Seite. Wenn man Glück hat, bekommt man ein trockenes "Aha" zurück. Von Interessenaustausch kann hierbei leider nicht geredet werden.Hallo Rainer,
das Gefühl kennen wir wohl alle. Während übertrieben zur Schau gestellte Verehrung für Fußballvereine hierzulande gesellschaftlich akzeptiert ist, stehst du als SF-Fan halt oft ziemlich alleine da.
Na, nun hast du ja ein paar Gleichgesinnte gefunden. Viel Spaß in dieser Runde, und bis bald mal!
Achim
Ich bin ja noch einer derjenigen, die denken, dass die Zeit besser wird - das die Aufmerksamkeit nicht nur Fussballvereinen gilt... das wird schon... irgendwann
#5
Geschrieben 11 Januar 2008 - 16:17
#6
Geschrieben 11 Januar 2008 - 17:21
@ Achim, Teil 2:
Einmal muss es ja doch raus: Ich liebe Frauenfußball! (Die ausländischen Gegnerinnen sind zwar meist hübscher, aber dafür können sie sich auch nichts kaufen. )
@ Rupert, Teil 2:
Ich muss mich gleich noch mal kundig machen, was Prokop, die Steinmüllers und Matt Ruff angeht.
Ich hätte in meine Lieblingsliste z.B. auch noch C.J. Cherryhs "Der Biss der Schlange" aufnehmen können (von der Frau hast Du ja auch einiges gelesen). Oder z.B. Terry Carrs "Cirque".
Ich glaube, ich mag 'galaktische Heimatromane' mit ein bisschen Niveau - deshalb "Cirque" und auch Michael Coneys "Flut". Letzteres Buch ist eine Art Ökorätsel-Roman, der zwar auf einer fernen Welt spielt, allerdings in einem Fischerdorf, das ganz und gar englisch wirkt. In dem Buch kümmern sich durchschnittliche Menschen um Probleme, die nicht gleich das gesamte Universum erschüttern. So etwas mag ich. Im Grunde ist "Flut" gar nicht sehr phantastisch, nur das Bühnenbild ist ein wenig exotisch. Außerdem belästigt man mich kaum mit Technik .
McKillips "Winterrose" mag ich, weil das Buch das, was es erreichen will, so gut macht, dass ich nicht wüsste, wo etwas zu verbessern wäre. Ich denke an den Roman als eine Mischung aus Neil Jordans "Die Zeit der Wölfe", Goethes "Erlkönig" und einem besseren JULIA-Roman. Kurz: klasse!
(Sir) Angus Wilsons "Die alten Männer im Zoo" ist aus den frühen Sechzigern und beschreibt ein England Ende der Achtziger, das von Kontinentaleuropa besetzt ist. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Verwaltung des Londoner Zoos. Wenn man es erst einmal schafft, die ersten 50 Seiten Verwaltungskleinkrieg zu überleben, wird das Buch immer besser.
Kingsley Amis' "Der grüne Mann" ist mein absoluter Lieblingshorrorroman - obwohl das Horrorelement gar nicht an erster Stelle steht. Hier geht es um einen englischen Gasthofbesitzer mit vier Problemen: 1.) einem bösen Geist aus der Cromwell-Ära, 2.) einer Tochter, die er nicht verlieren will, 3.) einer Vorliebe für Hochprozentiges und 4.) einer fixen Idee, mit seiner Gattin und seiner Geliebten gleichzeitig ins Bett zu gehen.
Ein tolles Buch, und am Ende hat sogar noch Gott einen Gastauftritt als Bourbon-Connaisseur!
@Marim:
Ich meine mich zu erinnern, dass es immer einen gleich bleibenden Prozentsatz der Bevölkerung gibt, der gern liest. Ich selbst habe einige "Leser" unter meinen Freunden - zugegebenermaßen aber nur einen, der SF liest. Mit dem etwa über die besten Witze in Niven/Gerrolds "Die fliegenden Zauberer" diskutieren zu können, macht dann aber auch richtig Spaß!
So, danke erstmal an Euch alle. Gruß, Rainer
#7
Geschrieben 28 Januar 2008 - 17:59
Hallo Rainer,
das Gefühl kennen wir wohl alle. Während übertrieben zur Schau gestellte Verehrung für Fußballvereine hierzulande gesellschaftlich akzeptiert ist, stehst du als SF-Fan halt oft ziemlich alleine da.
Na, nun hast du ja ein paar Gleichgesinnte gefunden. Viel Spaß in dieser Runde, und bis bald mal!
Achim
Dass man als SF-Fan immer alleine da steht, ist nicht ganz richtig. Hören Außenstehende den Begriff Science-Fiction denken sie gleich an "Star Trek" oder "Krieg der Sterne". Ich muss ehrlich sagen, dass ist für mich keine Science-Fiction. Eher überwertete Hysterie und dazu noch stellenweise etwas langweilig. Kein Wunder, dass Leute da zu lachen anfangen.
Wenn man dagegen sagt: Ich interessiere mich sehr für "gegenwärtige kulturelle und soziale Missstände, die in eine denkbare, unangenehme Welt von morgen extrapoliert werden" (die Definition des Terminus Cyberpunk), dann wird man vielleicht etwas stutzig angestarrt, aber die meisten belassen es bei einem leicht interessierten "Aha".
Aber so ist es gute Science-Fiction erzählt immer von der Gegenwart. Es spielt nur in der Zukunft, damit man das ganze mit Abstand betrachten und somit besser verstehen kann. Dabei erzählt die beste Science-Fiction nicht von Technik, sondern von Menschen und deren Beziehungen zueinander.
#8
Geschrieben 04 Februar 2008 - 11:27
#9
Geschrieben 04 Februar 2008 - 23:21
Gut, dass du fragst. Da fällt mir doch grad William Gibsons zweite Trilogie ein, und die ist im Gegensatz zu Neuromancer überhaupt nicht düster. Die Romane heißen "Virtuelles Licht", "Idoru" und "Futurematic". Das ganze spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft und allein schon wegen den beiden Hauptcharakteren Rydell und Chevette sollte man die Bücher lesen. Die zwei sind einfach einmalig, in jeder Hinsicht.Hallo, Neo Tokyo, ich bin wieder etwas spät dran, sorry. Wenn man sich gern im TV Science Fiction anschaut, ist man natürlich überhaupt keine Minderheit. Gerade auf Privatsendern läuft ja eine ganze Menge. Nur die Auflagenzahlen für Bücher sind, glaube ich, seit Jahren im Keller - und werden sich sicher auch nicht mehr erholen. Dafür scheint mir, dass typische SF-Versatzstücke und -Inhalte überall in 'Mainstream'-Büchern auftauchen. Wenn ich das richtig verstehe, ist z.B. zurzeit wieder ein Roman auf der SWF-Bestenliste (von Dietmar Dath), den man auch als SF-Buch bewerben könnte. Definitionen von SF interessieren mich eigentlich gar nicht. Von mir aus darf sich alles SF nennen (solange es damit keine finsteren Absichten verfolgt). Allerdings kann ich mit Star Wars auch nichts anfangen. Star Trek fand ich früher viel besser, habe aber auch das irgendwann aufgegeben, als ich immer wieder die x-te Version derselben Idee vorgesetzt bekam. Außerdem gingen mir irgendwann Details auf die Nerven wie die schwachsinnig unrealistische Art, Krieg zu führen. Wenn in Hightech-Universen noch lebende Fußsoldaten über Schlachtfelder rennen, finde ich ich das kaum noch komisch. (Im Übrigen interessiert mich Action als Selbstzweck sowieso nicht mehr. Action bedeutet in der Realität ja doch nur die Anwendung von Gewalt, bei der Menschen umkommen.) Die Fähigkeit, gegenwärtige Missstände weiterzudenken, ist natürlich eine der interessantesten Möglichkeiten, die die SF bietet. Allerdings muss ich zugeben, dass mich an SF-Romanen oft einfach nur die Exotik reizt. Wenn man in Planetenromanen einigermaßen realistische Personen auftreten lässt, hat man in mir einen treuen Leser. Da ich halt mit Hilfe der SF oft Realitätsflucht betreibe, habe ich auch gar keine Ahnung von Cyberpunk. "Neuromancer" habe ich damals nach 50-100 in die Ecke gelebt, weil mir das zu düster war. Trotzdem: Weißt Du vielleicht noch andere Cyberpunk-Romane, die man unbedingt gelesen haben sollte? (Da existiert bei mir eine echte Wissenslücke.) Gruß, Rainer
#10
Geschrieben 05 Februar 2008 - 10:19
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