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Harry Harrison - Todeswelten


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41 Antworten in diesem Thema

#1 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 01 Januar 2008 - 15:28

Frohes neues Jahr und willkommen zum ersten Lesezirkel des Jahres 2008.

Wir beginnen das neue Jahr mit einem Golden Oldie:

Eingefügtes Bild
Todeswelten
Harry Harrison
Teil 1: Die Todeswelt

Allen Beteiligten viel Spaß, und bitte beachtet, es gibt für den jeden Teil des Romans einen eigenen Thread, um Spoiler für die Langsam-Leser zu vermeiden.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 22 Juli 2011 - 11:34.


#2 Pogopuschel

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Geschrieben 01 Januar 2008 - 18:17

Jasons Auftritt im Casino finde ich ziemlich uninteressant. Viel interessanter sind die Fähigkeiten und körperlichen Eigenheiten von Kerk, da erfährt man schon einiges über die Welt Pyrrus. Gruß Markus

#3 Rusch

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Geschrieben 01 Januar 2008 - 19:38

Ich fand den Anfang, aber auch die Ankunft auf Pyrrus nicht so den Bringer. Jason wirkt farb- und konturenlos. Was bewegt ihn? Warum hatte er sich Kerk angeschlossen und einen Besuch auf dieser Menschenfeindlichen Welt geplant? Wenn das so weitergeht, dann steht uns bestenfalls durchschnittliche Silver Age SF bevor. Aber ich bin noch voller Hoffnung. Ich denke doch, dass diese Trilogie nicht umsonst so einen guten Ruf hat.

#4 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 01 Januar 2008 - 20:18

Ich muss gestehen, dass ich mit dem ersten Buch schon fast durch bin, da ich gestern arbeiten musste, aber nichts zu tun hatte.Ich kann nur sagen, es wird besser. Allerdings fand ich die Ankunft auf Pyrrus sehr interessant. Ist schon ein lustiger Kindergarten, in den Jason da geht. :smokin: Gruß Markus

#5 Stefan9

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Geschrieben 02 Januar 2008 - 04:54

Ich muss gestehen, dass ich mit dem ersten Buch schon fast durch bin, da ich gestern arbeiten musste, aber nichts zu tun hatte. Gruß Markus

Wo gibt s denn solche Jobs? So einen brauche ich auch:-))) Hallo zusammen Ich muss vorweg schicken, das ich über die Feiertage Gelegenheit hatte, das erste Drittel bereits zu lesen. Den Kindergarten fand ich auch drollig; und noch so ein paar andere Kleinigkeiten. Zum Beispiel benutzt man in Harrissons SF noch Knöpfe, um eine Sprechfunkverbindung an Board eines Raumschiffs zu verwenden. Da gab s noch ein paar ähnliche Dinge, z.B. einen Stereomonitor, an denen man merkt, das die Todeswelt 1960 erschien. Auf der anderen Seite ist er sehr modern. Seine Medipacks kenne ich aus Computerspielen. Die liegen entweder irgendwo rum oder man muss sie dem Gegner klauen. NS: Was ist denn Silver Age SF ?

------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------

 

In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer

 

Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen. 

 

"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min

https://www.youtube....h?v=3mnB5Q5Hay4

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#6 Pogopuschel

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Geschrieben 02 Januar 2008 - 12:48

Wo gibt s denn solche Jobs? So einen brauche ich auch:-)))

Es war halt Silvester. Ansonsten würde ich nicht während der Arbeitszeit lesen. Ich arbeite in der Sozialberatung einer Suchtklinik. Die Patienten waren größtenteils zu Hause und sämtliche Ämter und Versicherungen hatten zu. Selbst meine Kollegen mit alten Arbeitsverträgen hatten automatisch frei. Nur ich mit meinem neuen Vertrag musste arbeiten gehen. Ich finde gut das Harrison nicht viel erklärt, vor allem was die Technik angeht. Nach über 40 Jahren, lässt das eine Geschichte zeitloser wirken, als wenn er mit denn Kenntnissen aus den 60er Jahren, versucht die Technik zu erklären. Gruß Markus (der gerade Mittagspause hat, ansonsten aber fleißig arbeitet.)

#7 Rusch

Rusch

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Geschrieben 02 Januar 2008 - 13:56

NS: Was ist denn Silver Age SF ?

Hierzu muss man die Entwicklung der SF kennen. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelte sich eine neue Form der Literatur, die Science Fiction genannt wurde. Es gab wohl davor schon Werke, die in diese Richtung gingen, aber die meisten kann man wohl als Utopien bezeichnen. In den 30er aber kam es zu einem Wahren Boom. Dies war die Zeit der SF Magazine und diese hatten unglaubliche Auflagezahlen. Diese Zeit, von Mitte/Ende der 30er bis zum Ende der 40er nannte man Golden Age SF. Diese Zeit war vor allem geprägt von Kurzgeschichten oder Episodenartigen Erzählungen wie z. B. Foundation oder A. E van Vogts Geschichten oder den Lensmen. An das Golden Age schloss das Silver Age an. Hier nun dominierten Romane und SF wurde anspruchsvoller. Vieles im Golden Age bringt ein Lächeln auf unsere Lippen, weil es so ein Unsinn war, aber im Silver Age wurden verstärkt anspruchsvolle Romane verfasst, die auch noch heute lesbar sind. Das Siver Age endete irgendwann in den 60ern. Genau läßt sich das nicht sagen, weil es viele - sich widersprechende Definitionen gebt. Danach gabe es keine Bezeichnung mehr. Die Geschichten wurden noch literarischer und dies zieht sich bis heute durch. Aber genug vom Exkurs: Die Geschichte gewinnt an Fahrt und die Sache mit dem Krieg gegen den Planeten ist durchaus gelungenen. Allerdings finde ich die Reaktionen von Kerk wie auch von der Pilotin auf die Eröffnung, dass die Kolonie zum sterben verurteilt ist, nicht ganz nachvollziehen. Das ist eine stereotypes Bild der 60er. Die impulsiven Reaktionen wirken heute sehr unglaubwürdig. Und weil Du, Stefan Dich über die altertümlichen Begriffe geärgert hat: In einer Stelle war von Datenbändern die Rede. Auch das ist etwas, das man in alten SF Büchern (auch bei Perry Rhodan) immer wieder findet. Die Raumschiffe wurden bis in den 60ern halt mit Hebeln betätigt. Es war vor allem Frank Herberts Buch "Dune", dass diese Vorstellung kippte. In diesem Buch gab es keine Hebel und Lenkräder mehr und nur zu gerne bedienten sich die Autoren dann von diesem Buch. Lies mal von Lem "Der Unbesiegbare". Da kannst Du über 3 Seiten lesen, wie ein schwarzweiss Film entwickelt wird. :wink2:

#8 raps

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Geschrieben 02 Januar 2008 - 15:59

Hallo, zusammen, ich möchte gar nicht groß stören. Ich lese nicht mit, ich habe nur die Tage einen alten Aufsatz von Rosemarie Hundertmarck gelesen (Quarber Merkur (1979), "Die Frau als Störfaktor"), in dem die Autorin jede Menge Stellen aus SF-Büchern zitiert, die Bände sprechen über das Frauenbild der 40er bis 60er.Darum belästige ich Euch hier kurz mit einem Zitat aus besagtem Aufsatz:Wenn eine Frau in ihrem Beruf ernstgenommen werden will, muß sie sich ... überlegen, wie sie sich häßlich machen kann. Jawohl, bewußte Häßlichkeit kostet ebensoviel Nachdenken wie bewußte Attraktivität, und eine gepflegte, angezogene Frau mit zivilisiertem Benehmen ist nicht ohne weiteres häßlich, auch wenn sie weiter als bis drei zählen kann. Soll sie sich hinfort nicht mehr den Hals waschen? Soll sie die Klamotten ihrer Großmutter (oder, noch besser, ihres Großvaters) auftragen?Das ist unzumutbar, und so fällt als verzweifelte Entscheidung das zivilisierte Benehmen weg. Manche Frauen kultivieren den Typ "Axt im Walde" so sehr, daß sie sich wiederum freuen können, weiblichen Geschlechts zu sein - einem Mann würde man so etwas nicht durchgehen lassen.Eine solche Frau ist die Pilotin Meta aus dem Roman "Die Todeswelt" von Harry Harrison. Sie trifft den Berufsspieler Jason dinAlt, der zusammen mit einem gewissen Kerk Pyrrus Kerks und Metas Heimatplaneten besucht. Meta erzählt, daß sie in den Restaurants der Raumhäfen oft angesprochen wird, und Jason meint:"'Ein Mädchen ohne männliche Begleitung riskiert eben, daß sich jemand für sie interessiert, wenn sie in einem Restaurant sitzt.''Oh, das weiß ich', antwortete Meta. 'Ich begreife nur nicht, warum sie nicht zuhören, wenn ich ihnen sage, daß sie mich nicht interessieren. Meistens lachen sie nur und ziehen sich einen Stuhl heran. Aber ich habe einen Trick, der überall funktioniert. Ich sage ihnen einfach, daß ich ihnen den Arm brechen werde, wenn sie nicht sofort verschwinden.''Hält sie das ab?' erkundigte sich Jason.'Nein, natürlich nicht, aber sie gehen, nachdem ich ihnen den Arm gebrochen habe ...'"Gruß raps/Rainer

#9 Stefan9

Stefan9

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Geschrieben 02 Januar 2008 - 16:47

@ Raps:Hmmm, dazu fällt mir ein, das unsere Angela Merkel sich ganz sicher nicht hochgeschlafen hat. Oder vielleicht doch;man munkelt, das der Helmut da dran war .....Im Ernst, zumindest für mich ist eine "Beweisführung", den Rosemarie Hundertmarck aus diesem Titel "konstruiert",nicht schlüssig. In Todeswelten reagieren Frauen wie Männer äusserst aggressiv auf ihre Umwelt (Mitmenschen). Dasist im Grunde auch Harrisons Thema. Absolut ungeeignet, ein Frauenbild von damals abzubilden.@Rusch:Herzlichen Dank für deine Ausführungen. Leider kann ich deine Bedenken, das es sich hier um Silver Age SF handelt, nicht ganzentkräften. Hmm, eigentlich finde ich Harison s Schreib und Ausdrucksweise gar nicht so schlecht. Wie Pogopuschel schon richtig bemerkte, wirken manche Szenen dann zeitloser. In 40 Jahren wird man sich vielleicht ob Hologramme, die Eschbach und Co verwenden, den Puckel krumm lachen. Da sind Papier und Lochstreifen aus Rechenmaschinen noch modern.Ein kleinwenig fühlte ich mich beim Lesen an Jack Mc Devitt (Die Suche, Gottesmaschinen) Stil erinnert. Der schreibt genau so drauf los und schert sich einen Deibel um Technologien und Raumreisezeitparadoxen, aus denen andere ganze Trilogien füllen.Grüsse ins BoardStefan

Bearbeitet von Stefan9, 02 Januar 2008 - 16:50.

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#10 Guido Seifert

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Geschrieben 02 Januar 2008 - 17:57

Jasons Auftritt im Casino finde ich ziemlich uninteressant. Viel interessanter sind die Fähigkeiten und körperlichen Eigenheiten von Kerk

Interessant fand ich an der Beziehung Jason - Kerk das, was man vielleicht ödipale Struktur nennen könnte. Kerk ist ein wahrer Ur-Vater an Kraft, Impulsivität und Aggressivität. Jason wird in eine Kinderrolle gedrängt, die er "natürlich" nicht einnehmen will. Bei einer Autofahrt - wenn ich mich recht erinnere - wird Jason von Kerk gewaltsam festgehalten - wird geradezu in einen Schraubstock aus Muskelarmen gespannt, in dem er hilflos wie eine Kleinkind verharren muß. Das ödipale Motiv wird dann für mich durch die Kindergarten-Sequenz bestätigt. Interessant ist auch die zunehmende Emanzipation Jason dinAlts: In der "Barbarenwelt" sieht das Verhältnis Jason - Kerk schon ganz anders aus ... Interessieren würde mich, ob Harrison die ödipale Unterfütterung bewußt vorgenommen hat. Im Moment tendiere ich dazu anzunehmen, daß er nicht gewußt hat, was er da macht: Er ist doch ein herzlich naiver Erzähler.


Ich fand den Anfang, aber auch die Ankunft auf Pyrrus nicht so den Bringer. Jason wirkt farb- und konturenlos. Was bewegt ihn? Warum hatte er sich Kerk angeschlossen und einen Besuch auf dieser Menschenfeindlichen Welt geplant?

Wenn ich mich recht erinnere, war es die Herausforderung dieser menschenfeindlichen Welt, die den Spieler Jason reizte. Aber ich finde auch, daß diese Motivation sehr dünn ist. Letztlich mußte Harrison Jason nach Phyrrus bringen. Und hätte sich dabei ruhig mehr anstrengen dürfen, ja.

Gruß, Guido

#11 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 03 Januar 2008 - 05:34

Da ich diesmal wohl etwas hinterherhinke auch mal ein schnelles Statement von mir nach knapp 60 Seiten und 6 Kapiteln.Für mich kommt das Buch nach dem Skorpion und Perdido Street Station genau zum richtigen Zeitpunkt.Vermutlich liegts am derzeitigen Umzugsstreß das ich selbst das so hochgelobte Buch von China Mievillenicht so recht genießen konnte. Vermutlich war die Informationsdichte und der Detailreichtum nicht das richtige. Eine Lektüre zum entspannen mußte wohl her um die Freude an meinem Lieblingshobby widerzufinden.Und soviel kann ich schon sagen, dieser Harrison ist genau nach meinem Geschmack. Leicht zu lesen,gute Unterhaltung ohne das man sich besonders bemühen oder sehr aufmerksam sein müßte.Dann habe ich sowieso ein faible für diese Klassiche Science-Fiction der 60er Jahre mit "ratternden Lochstreifen" und angedeutenden Psikräften. Schliesslich bin ich mit Perry Rhodan großgeworden.Auch an der Darstellung der Begegnung Jason und Meta ist klar erkennbar wann der Roman entstand.Eine Abenteuergeschichte halt. Da stört es mich weniger wenn die Charakterisierung von bspw Jasonverglichen mit anderen Werken etwas dünn bleibt. Eine Zeit wo Kerle noch echte Kerle waren und sich des Abenteuers willen hinein in die Gefahr stürzen ;) Harrison scheint mir einer von den geborenen Erzählern zu sein falls Ihr wißt was ich meine. Also mir gefälltsbisher ziemlich gut.

Bearbeitet von Amtranik, 03 Januar 2008 - 05:37.


#12 Rusch

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Geschrieben 03 Januar 2008 - 21:08

Ich habe den ersten Teil jetzt durch. Im Mittelteil wurde es besser, aber zum Ende hin versagt Harrison völlig darin, seine Personen plausibel handelt zu lassen. Aber gut, ich bin da ein wenig überkritisch und andere Sachen, die andere aufregen, stecke ich einfach weg.Eine jedoch merkt man: Dem Buch haben die Jahre nicht gut getan. Das Setting ist 60er mäßig, Meta ist da die rühmliche Ausnahme, wie Rosemarie Hundertmark so treffend bemerkte. Das Buch bot gut Unterhaltung, aber als Highlight würde ich es nicht bezeichnen. Übrigens: Ist Euch der Wandel von Jason aufgefallen: Zuerst nichtsnutziger Gauner, dann später sagt er, sein Lebensinhalt sei der eines beratenden Ökonoms. Irgendwie ein wenig sprunghaft.Und wegen Silver Age: Damit ist nicht ein Qualitätsmerkmal gemeint, sondern die Epoche. Im Silver Age ich auch noch genug Schund geschrieben worden, der diese Buch hier wie hochliteratur wirken lassen würde.

Bearbeitet von Rusch, 03 Januar 2008 - 21:09.


#13 Pogopuschel

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Geschrieben 03 Januar 2008 - 21:29

Der Wechsel von Jason kam mir auch ein bisschen schnell. In einem Moment hängt er noch antriebslos herum, und im Nächsten hat er schon die Lösung für alle Probleme parat.

Bearbeitet von Pogopuschel, 03 Januar 2008 - 21:31.


#14 Amtranik

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Geschrieben 03 Januar 2008 - 21:51

Der Wechsel von Jason kam mir auch ein bisschen schnell. In einem Moment hängt er noch antriebslos herum, und im Nächsten hat er schon die Lösung für alle Probleme parat.

Vielleicht gehe ich ja fehl in der Annahme, aber ich denke zu der Zeit als der Roman geschrieben wurde war die Fokussierung auf eine Motivation der Hauptperson nicht so gefragt. Es ging klar um die Message die transportiert werden sollte. Persönlich kann ich damit in diesem Buch sehr gut leben. @Rusch Ich bin in der Tat der Meinung es ist etwas überempfindlich in jedem Buch die totale plausibilität der Akteure anzumahnen. Es gibt Bücher da ist es sehr schmerzlich und welche da tut es weniger weh. Für mich ist es bei diesem Buch kein direkter Makel. Eher ein Punktabzug wenn man so will.

#15 Pogopuschel

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Geschrieben 03 Januar 2008 - 22:21

Vielleicht gehe ich ja fehl in der Annahme, aber ich denke zu der Zeit als der Roman geschrieben wurde war die Fokussierung auf eine Motivation der Hauptperson nicht so gefragt. Es ging klar um die Message die transportiert werden sollte. Persönlich kann ich damit in diesem Buch sehr gut leben.

Weiter gestört hat es mich auch nicht. Im ersten Moment habe ich gestutzt, es dann akzeptiert und weitergelesen. Jason Din Alt erinnert mich an den Helden aus Jack Vance Planet der Abenteuer. Weiß aber nicht, welches Buch älter ist.

#16 Rusch

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Geschrieben 04 Januar 2008 - 11:50

Vielleicht gehe ich ja fehl in der Annahme, aber ich denke zu der Zeit als der Roman geschrieben wurde war die Fokussierung auf eine Motivation der Hauptperson nicht so gefragt. Es ging klar um die Message die transportiert werden sollte. Persönlich kann ich damit in diesem Buch sehr gut leben. @Rusch Ich bin in der Tat der Meinung es ist etwas überempfindlich in jedem Buch die totale plausibilität der Akteure anzumahnen. Es gibt Bücher da ist es sehr schmerzlich und welche da tut es weniger weh. Für mich ist es bei diesem Buch kein direkter Makel. Eher ein Punktabzug wenn man so will.

Naja, stimmt schon: Diese Buch hier ist eine reine Abenteuer Geschichte und da ist das wirklich nicht so wichtig. Aber es regt mich schon auf, wenn Jason im zweiten Buch schon wieder den Beruf wechselt und zum Allround Wissenschaftler wird...

#17 †  a3kHH

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Geschrieben 04 Januar 2008 - 11:59

Naja, stimmt schon: Diese Buch hier ist eine reine Abenteuer Geschichte und da ist das wirklich nicht so wichtig.

Nö. Es benutzt zwar die Stilmittel des Abenteuerromans, es hat aber deutlich mehr Inhalt. Nicht umsonst unterhalten wir uns hier über einen 50 Jahre alten Schmöker ...

#18 Rusch

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Geschrieben 04 Januar 2008 - 12:01

Ich bin in der Tat der Meinung es ist etwas überempfindlich in jedem Buch die totale plausibilität der Akteure anzumahnen. Es gibt Bücher da ist es sehr schmerzlich und welche da tut es weniger weh. Für mich ist es bei diesem Buch kein direkter Makel. Eher ein Punktabzug wenn man so will.

Naja, stimmt schon: Diese Buch hier ist eine reine Abenteuer Geschichte und da ist das wirklich nicht so wichtig. Aber es regt mich schon auf, wenn Jason im zweiten Buch schon wieder den Beruf wechselt und zum Allround Wissenschaftler wird...

#19 †  a3kHH

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Geschrieben 04 Januar 2008 - 12:10

Aber es regt mich schon auf, wenn Jason im zweiten Buch schon wieder den Beruf wechselt und zum Allround Wissenschaftler wird...

Stichwort Nexialismus. Der Wissenschaftler weiss immer mehr über immer weniger, bis er alles über nichts weiss. Dieser Tendenz wird seit den 60ern versucht entgegenzutreten. Relativ erfolglos, leider. Jason dinAlt ist eben kein Wissenschaftler, er hat "nur" eine ziemlich gute Allgemeinbildung. Und damals wie heute werden solche Leute von der Gesellschaft ausgegrenzt. Dies wird von Harrison präzise dargestellt. Tatsächlich beleuchtet Harrison in den drei Todeswelten einzelne Teile der damals bestehenden Gesellschaftsform, zeigt sie als Dystopien und lässt dinAlt als utopisches Alter Ego eben diese Negativ-Welten korrigieren.

#20 Rusch

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Geschrieben 04 Januar 2008 - 15:15

Tatsächlich beleuchtet Harrison in den drei Todeswelten einzelne Teile der damals bestehenden Gesellschaftsform, zeigt sie als Dystopien und lässt dinAlt als utopisches Alter Ego eben diese Negativ-Welten korrigieren.

Darüber sollten wir dann im zweiten Thread zu "Sklavenwelten" sprechen. Was Du aber über Nexialismus geschrieben hast ist interessant: Wir müssen immer mehr wissen und uns mehr spezialisieren. Das scheint ein Fluch zu sein und irgendwie kommt man nicht dagegen an, weil es eben auch keine Alternative gibt. Das Wissen der Menschheit verdoppelt sich immer noch alle fünf Jahre und um Forschungen zu betreiben muss man sich immer mehr Fachwissen aneignen um eben was erreichen zu können. Leute mit einem Universalwissen hingegen wissen von allem etwas, aber nirgends genug um den aktuellen Forschungen dienlich zu sein. Kein Wunder also, dass solche Menschen eher belächelt und vielleicht sogar ausgegrenzt werden. Auf der anderen Seite gibt es noch genug Berufe, die hauptsächlich einen scharfen Verstand fordern.

#21 †  a3kHH

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Geschrieben 04 Januar 2008 - 18:14

Wir müssen immer mehr wissen und uns mehr spezialisieren. Das scheint ein Fluch zu sein und irgendwie kommt man nicht dagegen an, weil es eben auch keine Alternative gibt. Das Wissen der Menschheit verdoppelt sich immer noch alle fünf Jahre und um Forschungen zu betreiben muss man sich immer mehr Fachwissen aneignen um eben was erreichen zu können. Leute mit einem Universalwissen hingegen wissen von allem etwas, aber nirgends genug um den aktuellen Forschungen dienlich zu sein. Kein Wunder also, dass solche Menschen eher belächelt und vielleicht sogar ausgegrenzt werden. Auf der anderen Seite gibt es noch genug Berufe, die hauptsächlich einen scharfen Verstand fordern.

Alle Berufe erfordern genau und nur einen scharfen (analytischen) Verstand. Spezialisiertes Fachwissen ist, gerade im Zeitalter des extrem schnellen Datenzugriffs, praktisch irrelevant. Und wird nur noch von der Kaste der Elfenbeintürmler proklamiert, die so ihre Pfründe vehement verteidigen. Nicht umsonst ist die aktuelle Forschung praktisch in allen Gebieten zu einem Stillstand gekommen.

#22 Amtranik

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Geschrieben 04 Januar 2008 - 19:58

So, die Todeswelt liegt hinter mir und ich muß sagen es lies sich locker flockig lesen und die etwas über 200 Seiten gingen im nu vorbei.Harrison schreibt wie mir scheint munter drauf los und schert sich eher weniger um die perfekte Logik seinerStory und der handelnden Personen. So wird in einem munteren Sätzchen nebenbei quasi nachgeschoben warum Jason das Beiboot steuern kann.. er hat zwischendurch viel geübt hmm ok. Aber wie schon in meinem vorherigen Post angedeutet stört mich dies und andere etwas herbeizitierten Eigenschaften und Fähigkeitendes Hauptakteurs kaum. Wenn die Storys um Jason dinAlt so weitergehn bin ich in jedem Falle zufrieden undes hat sich gelohnt. Es muß nicht immer tiefgründige SF sein. Und trotz der aus heutiger Sicht sicherlich ehersimplen Auflösung zum Ende habe ich mich gut unterhalten und zu keinem Zeitpunkt gelangweilt.

#23 †  a3kHH

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Geschrieben 05 Januar 2008 - 08:53

Es muß nicht immer tiefgründige SF sein. Und trotz der aus heutiger Sicht sicherlich eher simplen Auflösung zum Ende habe ich mich gut unterhalten und zu keinem Zeitpunkt gelangweilt.

Zwei Gedanken dazu : Ist der Unterhaltungsfaktor nicht das Relevanteste eines Romans ? Und ist ein Buch mit einem hohem Unterhaltungswert, das man auch mehrfach liest, nicht auch tiefgründiger, als es beim ersten oberflächlichem Lesen erscheint ?

#24 Amtranik

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Geschrieben 05 Januar 2008 - 09:48

Zwei Gedanken dazu : Ist der Unterhaltungsfaktor nicht das Relevanteste eines Romans ? Und ist ein Buch mit einem hohem Unterhaltungswert, das man auch mehrfach liest, nicht auch tiefgründiger, als es beim ersten oberflächlichem Lesen erscheint ?

Ich glaube schon, ja! Ich liebe beinah die ganze Bandbreite der SF. So hängt es dann auch sehr von meiner jeweiligen Stimmung ab ob ein Buch bei mir genial ankommt oder einfach nur ganz ok war. So sehr ich auch bspw Stross Accelerando etwas abgewinnen konnte, immer wäre ich für diese art SF nicht drauf. Manchmal muß es einfach das Abenteuer sein das im Fokus steht. Jüngstes Beispiel wie Stimmungsabhängig ich bin war für mich das hochgelobte Perdido Street Station. Vielleicht waren meine Erwartungen einfach in die falsche Richtung gegangen oder zu hoch gewesen. Ganz sicher war es aber auch nicht die rechte Zeit für mich das zu lesen. An manchen Stellen glaubte ich zu spüren wie gut Mieville eigentlich schreibt. Über weite Strecken fehlte mir jedoch die aufmerksamkeit für seinen üppigen Schreibstil. Ich bin mir ziemlich sicher das dieses Buch in etwas ruhigeren Zeiten gelesen,( derzeit bin ich im Umzugsstreß ) noch um 1,2 Ecken besser angekommen wäre. Manchmal dürste ich nach der simplen leicht verständlichen Abenteuergeschichte und manchmal möchte ich anspruchsvoll in die Abgründe menschlicher oder nichtmenschlicher Psyche entführt werden. Zumeist gelingt mir die vorabauswahl, welches Buch denn nun das richtige für die derzeitige Stimmung ist aber natürlich nicht immer. Um so mehr freue ich mich, das im Lesezirkel mit H Harrison derzeit genau der richtige Nerv bei mir getroffen ist. Der Skorpion war da schon ziemlich schwerer zu verdauen.

Bearbeitet von Amtranik, 05 Januar 2008 - 09:52.


#25 klox

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Geschrieben 07 Januar 2008 - 19:54

Hallo,bin erst am Wochenende mit dem Buch angefangen und im ersten Band auf Seite 120. Mir gefällt es bisher ganz gut, aber nur weil ich vorher einen relativ kopflastigen Roman (Nachtzug nach Lissabon) gelesen habe.Die Personen sind relativ eindimensional. Weder versteh ich bisher warum dinAlt unbedingt auf die Toedeswelt wollte, noch was ihn dort eigentlich hält. Genau sowenig versteh ich die Bewohner: Warum bleiben Sie dort, warum fahren Sie aus der Haut wenn man Sie auf die rückläufige Einwohnerzahl anspricht? Und was es mit den Grubbern auf sich hat ist mir auch noch nicht ganz klar.Was mir im Moment gefällt ist das die Handlung zügig vorangeht. Auch warum die Natur sich so gezielt auf die Siedler stürzt und sie bekämpft ist einen interessante Fragestellung. Insgesamt für mich im Moment der genau richtige Lesestoff. Wenn es so weitergeht bin ich garantiert bis Mittwoch mit dem ersten Teil fertig. Ich hoffe das Harrisson noch ein schönes Ende einfällt und die Geschichte nicht allzu banal endet.

Bearbeitet von klox, 07 Januar 2008 - 19:55.


#26 klox

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Geschrieben 08 Januar 2008 - 21:48

Bin mit dem ersten Buch jetzt durch und muss leider sagen das ich ziemlich enttäuscht bin! Die Grubber haben sich als die besseren Pyrraner herausgestellt, weil sie einfach besser mit der Natur im Einklang leben. Durch die letzte Aktion von Jason konnten die Junkmen eines besseren belehrt werden und bilden nun, sofern sie sich nicht den Grubbern anschließen, die Superman Besatzung für Jasons zukünftige Todeswelt Missionen.Zumindest der Stil ist ziemlich flüssig. Es ist eigentlich nie langweilig, und am besten lässt man sich, ohne allzu große Reflexionen über Sinn und Unsinn der eben passierten, mitreißen. Die Logik der Handlung hält sowieso keinem ernsthaften Gedanken stand. Das ganze würde mich nicht so sehr stören wenn der Autor zumindest ein paar interessante Ideen hätte, aber selbst für einen Roman aus dem Jahr 1960 ist die Handlung eigentlich nur eine in den Weltraum transportierte billige Abenteuergeschichte. Der SenseOfWonder Faktor ist bestenfalls null, wenn nicht sogar negativ.Mal schauen wie es in Band zwei wird. Eventuell schafft es Harrison ja in Teil 2 oder 3 etwas aus den Grundlagen zu machen die er in Teil 1 gelegt hat.

#27 Guido Seifert

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Geschrieben 09 Januar 2008 - 10:07

Die Logik der Handlung hält sowieso keinem ernsthaften Gedanken stand. Das ganze würde mich nicht so sehr stören wenn der Autor zumindest ein paar interessante Ideen hätte, aber selbst für einen Roman aus dem Jahr 1960 ist die Handlung eigentlich nur eine in den Weltraum transportierte billige Abenteuergeschichte.

Dem kann ich nur zustimmen.

#28 Rusch

Rusch

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Geschrieben 09 Januar 2008 - 10:35

Ich frage mich, wer diesen unsäglichen Ausspruch auf dem Backcover verbrochen hatte:"Eines der besten SF Bücher, das je geschrieben wurde." (oder so).Es wird einem schon nach den ersten Seiten klar, dass einem gediegende Abenteuer SF erwartet, aber sicherlich kein Meilenstein oder Highlight. Wer schreibt so einen Mist und kann sich noch ohne Probleme in den Spiegel in die Augen schauen?

#29 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 09 Januar 2008 - 10:52

Ich frage mich, wer diesen unsäglichen Ausspruch auf dem Backcover verbrochen hatte: "Eines der besten SF Bücher, das je geschrieben wurde." (oder so).

Vorne heißt es: "Die drei >Todeswelten<-Romane sind sein wohl beliebtestes Werk." So, wie mir die Welt bislang in meine eigene Welt gefahren ist, könnte das sogar stimmen. Wundern würde es mich nicht.

#30 klox

klox

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Geschrieben 09 Januar 2008 - 11:42

Eventuell hat hier auch die Übersetzung eine generelle Tendenz ("vergiss die Logik") noch einmal verstärkt. Hat jemand das Buch im Original auf englisch gelesen?


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