Tja, wer die Anpreisungen auf Buchdeckeln noch für voll nimmt, ist selber Schuld. Das ist mir schon so oft aufgefallen. Weiterhin sollen die Romane aus dem Todesweltzyklus mehrfach preisgekrönt sein. Wofür bloss? Fragen wir uns auch im Sklavenweltthread. Aber sooo miserabel wie hier beschrieben finde ich den Harrison gar nicht. Zugegeben, kein Meilenstein aber doch besser als so einiges, was ich schon gelesen habe. Vielleicht sollte man das Buch als das angehen, was es in erster Linie ist. Eine Kombo aus Unterhaltungs.-Abenteuer.-SF.- Roman mit einem Schuss Sozialkritik, die zumindest ich heute kaum mehr nachvollziehen kann. Grüsse ins boardWer schreibt so einen Mist und kann sich noch ohne Probleme in den Spiegel in die Augen schauen?
Harry Harrison - Todeswelten
#31
Geschrieben 09 Januar 2008 - 15:00
------ ......ob Herr Rossi je das Glück gefunden hat?....------
In motivationstheoretischer Interpretation aus Managementsicht ist Hans im Glück ein „eigennütziger Hedomat und unlustmeidender Glücksökonom“. ---Rolf Wunderer
Niemand hat das Recht auf ein konstantes Klima. Auch Grönländer haben ein historisches Recht auf Ackerbau. Daran sollten unsere Weltenlenker denken, wenn sie sich daran machen, die globale Temperatur mit Hilfe des CO2 neu einzustellen.
"Wir können nicht alle mit einem Mac Book und einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking Space sitzen und die zehnte Dating App erfinden". Marco Scheel 3:50 min
- • (Buch) gerade am lesen:James Blish Gewissensfall
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• (Film) gerade gesehen: Zeugin der Anklage
#32
Geschrieben 09 Januar 2008 - 16:24
Würde ich so unterschreibenT Eine Kombo aus Unterhaltungs.-Abenteuer.-SF.- Roman mit einem Schuss Sozialkritik, die zumindest ich heute kaum mehr nachvollziehen kann. Grüsse ins board
#33
Geschrieben 09 Januar 2008 - 20:01
Nachdem ich nun auch endlich angefangen habe, schließe ich mich dem ebenfalls an, zumindest ist so mein Eindruck nach knapp der Hälfte des ersten Buches. Alles etwas oberflächlich gehalten, die Charaktere lassen sich gut in wenigen Sätzen zusammenfassen, das ganze lock und flüssig geschrieben, kurzum ganz nette Unterhaltungsliteratur ohne zu großen Anspruch an sich selber oder den Leser. Eben typisch Harry Harrison.Würde ich so unterschreiben
Bearbeitet von Kopernikus, 09 Januar 2008 - 20:01.
#34
Geschrieben 09 Januar 2008 - 20:52
Aus heutiger Sicht ist das sicher richtig. Aber die Romane wurden zu einer Zeit geschrieben, als die Grünen Ideen noch garnicht existierten. Und auch das harmonische Zusammenleben mit der Natur war vor 50 Jahren nicht en vogue, da träumte man von technischen Landschaften. Das sollte man nicht vergessen. Daß einem heutzutage die "Todeswelt" als Unterhaltungsschmöker vorkommt liegt auch daran, daß sie (auch) zu unserer verbesserten Weltsicht beigetragen hat.Aber sooo miserabel wie hier beschrieben finde ich den Harrison gar nicht. Zugegeben, kein Meilenstein aber doch besser als so einiges, was ich schon gelesen habe. Vielleicht sollte man das Buch als das angehen, was es in erster Linie ist. Eine Kombo aus Unterhaltungs.-Abenteuer.-SF.- Roman mit einem Schuss Sozialkritik, die zumindest ich heute kaum mehr nachvollziehen kann.
#35
Geschrieben 09 Januar 2008 - 21:13
Da muss ich Dir recht geben. Es gab zwar schon Szenarien vom Ende der Zivilisation, aber auf die Umweltzerstörung wurde das nicht zurückgeführt sondern meinsten auf Atomare Vernichtung. SF, die sich mit der Auswirkung der Technik auf die Natur und mit dem Verhältnis von Mensch und Natur beschäftigtigen, kam in den 70ern: LeGuin - Das Wort für Welt ist Wald 1972 Lenier - Hieros Reise 1973 Foster - Die denkenden Wälder 1975 Wilhelm - Hier sangen früher Vögel 1976 Das sind jetzt Beispiele, die mir so auf die Schnelle eingefallen sind. Aber Harrison deswegen als Visionär zu bezeichnen liegt fern.Aus heutiger Sicht ist das sicher richtig. Aber die Romane wurden zu einer Zeit geschrieben, als die Grünen Ideen noch garnicht existierten. Und auch das harmonische Zusammenleben mit der Natur war vor 50 Jahren nicht en vogue, da träumte man von technischen Landschaften.
#36
Geschrieben 12 Januar 2008 - 15:56
Keine Diskussion, visionäre Romane lesen sich anders. Nichtsdestotrotz hat Harrison den Boden für die 70er vorbereitet, unter anderem auch mit den Todeswelten. Und das sollte man nicht vergessen.SF, die sich mit der Auswirkung der Technik auf die Natur und mit dem Verhältnis von Mensch und Natur beschäftigtigen, kam in den 70ern: LeGuin - Das Wort für Welt ist Wald 1972 Lenier - Hieros Reise 1973 Foster - Die denkenden Wälder 1975 Wilhelm - Hier sangen früher Vögel 1976 Das sind jetzt Beispiele, die mir so auf die Schnelle eingefallen sind. Aber Harrison deswegen als Visionär zu bezeichnen liegt fern.
#37
Geschrieben 12 Januar 2008 - 18:13
Der Gedanke drängt sich beim Schluß von "Die Todeswelt" zumindest auf, weht hier dich eindeutig ein Hauch von Ökobewegung und 68-Harmonie-Bedürfnis durch (Nach dem vorher nicht einmal die Atombombe das Problem lösen konnte). Insgesamt wirkt das Buch zwar heute hoffnungslos antiquiert und ist definitiv kein zeitloser Klassiker (Zumindest ersteres nicht), aber zumindest nach Abschluss des ersten Bandes kann ich nachvollziehen, warum dieses Buch von vielen in den Kultstatus erhoben wird, ist es doch zweifelsohne einer der ersten SF-Romane, der die Botschaft "Weniger Technik ist manchmal mehr" rüberbringt. Ein paar jahre zuvor hätte der Autor wohl noch einen Atombetriebenen Todesstrahl erfunden, der alles böse wegbrennt und dafür sorgt, das am Ende die Technik über die barbarische Natur siegt... Wie so oft bei Autoren mit guten ideen bleiben leider handwerkliche Dinge wie Spannungsbogen und Charakterisierugnen etwas auf der Strecke, die Handlung plätschert im wesentlichen ohne echte Höhepunkte vor sich hin und die Figuren bleiben blass und langweilig. Ausser historischem Interesse sicherlich recht lesenwert, aber ansosnten sit mir auch von Harrison schon besseres untergekommen (Z.B. die Stars and Stripes Reihe oder die Hammer und Kreuz Trilogie) Mal sehen, wie sich der zweite Band so entwickelt.Nichtsdestotrotz hat Harrison den Boden für die 70er vorbereitet, unter anderem auch mit den Todeswelten.
#38 Gast_Jorge_*
Geschrieben 13 Januar 2008 - 21:26
Das würde ich so nicht sagen: Rachel Carsons "Der stumme Frühling"(The Silent Spring) erschien damals um diese Zeit (1962) und sorgte mit seiner Aussage("nicht abbaubare Schadstoffe reichern sich in gefährlichen Konzentrationen in der Nahrungskette an") für gehöriges Aufsehen und erstes Umdenken - und Geschichten über besondere Beziehungen zwischen Flora und Fauna fremder Welten, die durch den Menschen gestört werden, tauchen z.b schon bei James H. Schmitz "Opa"(Grandpa) bzw. "Ausgeglichene Ökologie"(Balanced Ecology), Richard Milton McKennas "Der Wald der Phytos"(Hunter, Come Home) oder Mark S. Cliftons Roman "Der Berg aus Quarz"(Eight Keys to Eden) auf.Aber die Romane wurden zu einer Zeit geschrieben, als die Grünen Ideen noch garnicht existierten. Und auch das harmonische Zusammenleben mit der Natur war vor 50 Jahren nicht en vogue, da träumte man von technischen Landschaften.
Bearbeitet von Jorge, 13 Januar 2008 - 21:27.
#39
Geschrieben 13 Januar 2008 - 22:44
Danke Jorge, ich war mir sicher, dass es bestimmt ein paar Beispiele gab, aber die bekanntesten Werke ware wohl aus den 70ern. Wie immer ziehe ich meinen Hut vor deinem unglaublichen Wissen.Das würde ich so nicht sagen: Rachel Carsons "Der stumme Frühling"(The Silent Spring) erschien damals um diese Zeit (1962) und sorgte mit seiner Aussage("nicht abbaubare Schadstoffe reichern sich in gefährlichen Konzentrationen in der Nahrungskette an") für gehöriges Aufsehen und erstes Umdenken - und Geschichten über besondere Beziehungen zwischen Flora und Fauna fremder Welten, die durch den Menschen gestört werden, tauchen z.b schon bei James H. Schmitz "Opa"(Grandpa) bzw. "Ausgeglichene Ökologie"(Balanced Ecology), Richard Milton McKennas "Der Wald der Phytos"(Hunter, Come Home) oder Mark S. Cliftons Roman "Der Berg aus Quarz"(Eight Keys to Eden) auf.
#40
Geschrieben 14 Januar 2008 - 16:05
Du scheinst ja wirklich ein wandelndes Science-Fiction Bücher Lexikon zu sein. Wo immer es um anfragen zu Büchern geht hast Du manigfaltige Beispiele parat. ReschpektDas würde ich so nicht sagen: Rachel Carsons "Der stumme Frühling"(The Silent Spring) erschien damals um diese Zeit (1962) und sorgte mit seiner Aussage("nicht abbaubare Schadstoffe reichern sich in gefährlichen Konzentrationen in der Nahrungskette an") für gehöriges Aufsehen und erstes Umdenken - und Geschichten über besondere Beziehungen zwischen Flora und Fauna fremder Welten, die durch den Menschen gestört werden, tauchen z.b schon bei James H. Schmitz "Opa"(Grandpa) bzw. "Ausgeglichene Ökologie"(Balanced Ecology), Richard Milton McKennas "Der Wald der Phytos"(Hunter, Come Home) oder Mark S. Cliftons Roman "Der Berg aus Quarz"(Eight Keys to Eden) auf.
#41
Geschrieben 18 Januar 2008 - 15:29
Gut, der Erzählstil und die Augenzwinkerei sind nicht ganz mein Fall, aber ein bisschen Abwechslung ist ja auch ganz angenehm.
Ich kann mir schon vorstellen, dass der Roman ganz erfolgreich war bzw. ist, wobei ich mich frage, ob dies nun von den Lesern ausging, oder ob einige Fachleute entschieden haben, dass es sich um ein bemerkenswertes Werk handelt. Das kann man ja oftmals gar nicht so richtig deuten.
Wäre auch eine perfekte Vorlage für einen Film, finde ich. Bräuchte man gar nicht viel dran zu schrauben. Deathworld, mit Vin Disel in der Titelrolle. Nur der esoterisch angehauchte Schluss, da müsste man was machen, der lässt sich wohl nur schwer unters Volk bringen.
#42
Geschrieben 26 Mai 2009 - 08:07
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