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EXODUS


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12 Antworten in diesem Thema

#1 My.

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Geschrieben 03 Januar 2008 - 13:43

EXODUS 21
68 Seiten DIN A 4, Mittelheftung, Auflage: unbekannt, 0600, 2er-Abonnement 1200, 4er-Abonnement 2200. Kontakt: René Moreau, Schillingsstr. 259, 52355 Düren, E-Mail: kontakt@sfflohmarkt.de. Internet: www.sfflohmarkt.de.

»Stillstand bedeutet Rückschritt« - diesen Leitsatz vieler Fortschrittsideologen und Marketingexperten haben anscheinend auch die EXODUS-Macher mit der Muttermilch aufgesogen.
Mit jeder neuen Ausgabe ihres Magazins bringen sie Neuerungen und Verbesserungen, die das Werk noch kompletter und lesenswerter machen. Ob es jemals einen Endpunkt geben wird? Gibt es so etwas wie ein ideales Fanzine? Einen idealen Endzustand? Wahrscheinlich nicht! Und Übertreibungen helfen auch nicht weiter. Wie heißt es so schön im Talmud: »Es ist uns aufgetragen am Werke zu arbeiten, aber nicht, es zu vollenden!«
Mit dieser Ausgabe ist Heinz Wipperfürth nicht mehr nur Lektor, sondern auch Mitherausgeber. René Moreau und er bilden nun ein Team, das ständig bemüht ist, »an der Weiterentwicklung von EXODUS zu arbeiten.«

Weitere Details sind nachzulesen unter http://www.geocities...K135.html#zine4

(Holger Marks, Marburg)

Eine weitere Rezi liegt aus den Reihen des DSFP-Komitees vor:

René Moreau und Heinz Wipperfürth haben mit EXODUS 21 einmal mehr ein Magazin veröffentlicht, welches seines Gleichen innerhalb der deutschsprachigen SF-Szene sucht. Wie gewohnt bieten sie eine Mischung aus Kurzgeschichten und Grafiken, die dank des A4-Formats und eines sehr sauberen Drucks gut zur Geltung kommen.
Daneben finden die Abonnenten des Magazins »Das EXODUS Hörbuch« vor. Darauf enthalten sind vier Kurzgeschichten von Markus Kastenholz, Michael Tillmann, Uwe Voehl und Jürgen Müller, die von Thomas Franke gelesen werden. Eingebettet in einer musikalischen Untermalung umfasst das Hörbuch eine Laufzeit von 73:30 Minuten.
Weiterhin nimmt der angekündigte Themenband konkrete Formen an. Gesucht werden Stories unter dem Obertitel »Die neuen Menschen«. Wer mehr über diese Story-Ausschreibung erfahren möchte, kann sich unter www.exodusmagazin.de informieren.
Im Vordergrund der aktuellen Ausgabe stehen natürlich einmal mehr die Kurzgeschichten. Insgesamt 12 mehr oder weniger bekannte Autoren/innen sind mit ihren Werken vertreten.
Frank Hebben entführt seine Leser mit »Nostradamus« in die Zukunft des Jahres 2102. Die Computertechnologie hat sich nicht mehr ganz so rasend weiterentwickelt wie dies in den letzten Jahrezehnten der Fall gewesen ist. Ein jugendlicher Computerfreak entdeckt bei den Hinterlassenschaften seines Großvaters ein altes Programm namens »Nostradamus« und spielt dies aus reiner Neugier auf seinen Rechner auf. Vielleicht hilft es ihm ja bei der Formulierung einer SF-Kurzgeschichte, die er im Rahmen eines Kurses für kreatives Schreiben verfassen soll. Ihm selbst fehlt es nämlich an den nötigen Ideen hierfür. Leider handelt es sich um ein Programm, welches ihm in mehr als nur arge Schwierigkeiten bringt. Bevor er sich versieht, befindet er sich in den größten Schlammassel überhaupt und der letzte Satz der Geschichte gibt die Intention dieser wohl am besten wieder: »Das Leben schrieb die besten Stories!«
Solch eine Idee mag einem sicherlich kommen, wenn man vor dem leeren Bildschirm sitzt und einem rein gar nichts Vernünftiges einfallen will. Warum also nicht seine momentane schriftstellerische Unpässlichkeit in eine Story bringen? Mit »Nostradamus« knüpft Frank Hebben nicht an Werke wie »Memories« oder »Das Fest des Hammers ist der Schlag« an, sondern bietet seinen Lesern eher eines seiner durchschnittlicheren Werke. Dies betrifft neben der Idee auch die sprachliche Umsetzung.
Im Vergleich zu vielen anderen Geschichten ist »Die Wand« von Bernd Karwath vom Stil her ein wenig ungewöhnlich. Fast durchweg wörtliche Rede mischt sich mit der Wiedergabe von e-mails. Es fehlen fast durchweg die beschreibenden Passagen, was den Lesefluss keinesfalls stört. Inhaltlich dreht es sich um die Kommunikation zwischen Menschen und Außerirdischen. Wenn man sich nicht über das gesprochene Wort miteinander verständigen kann, wäre dies vielleicht über andere Wege z. B. die Musik möglich. Hat man erst einmal den Schlüssel zur Verständigung gefunden, eröffnet sich eine neue Welt, die bisher vor einem verborgen war. Bis zum Schluss hin bietet der Autor seinen Lesern eine durchaus konventionelle SF-Idee, die dann aber in den letzten Passagen eine völlig andere Wendung nimmt und letztlich nicht mit einem klaren Ende aufwartet. Vielmehr erwartet die Hauptpersonen etwas vollkommen Neues. Was, darauf muss der Leser selbst die Antwort geben.
Armin Möhle lässt das Herz aller Dampflokomotivenfans höher schlagen. In seiner Parallelweltgeschichte »Transatlantik-Express« wurde eine Eisenbahnstrecke über den Atlantik gebaut. Ein Milliardenprojekt, welches nun eine zweite Schienenspur erhalten soll. Da sind neue Erfindungen wie der Zeppelin natürlich bei den Eisenbahnbetreibern gar nicht gern gesehen und entsprechend verfährt man mit aufstrebenden Wissenschaftlern. Das Beharrungsvermögen der Bahnbosse unterscheidet sich in Armins Welt nicht von der unsrigen. Vom Stil her ein wenig zu technokratisch, fasziniert einfach die Idee solch einer gigantischen technischen Leistung. Die schiere Größe dieser Bahnstrecke regt die eigene Phantasie an.
Die aus meiner Sicht emotionalste Geschichte hat Christian Weis verfasst. In »Kinosterben« läst er seine Figur noch einmal zurückschauen in die glücklichen Jahre und Jahrzehnte seiner Tätigkeit als Filmvorführer. Fast sein ganzes Berufsleben hat er im Casablanca verbracht und nun genießt er noch eine letzte Nacht, bevor das alte Gemäuer abgerissen wird. Als Leser konnte ich das Leiden des Vorführers ob des Abrisses seines geliebten Lichtspielhauses richtiggehend nachvollziehen. Kinogänger, die eher kleinere Programmkinos bevorzugen, werden durch diesen Text sicherlich angesprochen.
»Center« von Axel Kruse entführt uns in eine Zukunft, in der die Zivilisation zerstört wurde und einige Familienverbände in einem großen Einkaufszentrum überlebt haben. Bislang konnten sie sich noch von den Resten der Zivilisation ernähren. Was geschieht aber, wenn diese Versorgung irgendwann zusammenbricht? Zerbricht dann nicht auch der bisher eingehaltene Status Quo? Eine Geschichte, in der es keine Hoffnung zu geben scheint, in der die letzten zivilisatorischen Überreste vor dem Ende stehen. Die Sprache entspricht der hoffnungslosen Situation der letzten Überlebenden.
Frank Neugebauer wirft in »Wendels Bruder« aus meiner Sicht den Gedanken auf, ob Menschen bereit wären einen Teil ihrer Intelligenz mit einem geistig zurückgebliebenen Angehörigen zu teilen. In seiner Geschichte geschieht genau dieses. Aus einem normal klugen und einem geistig zurückgebliebenen Menschen werden zwei geistig etwas einfacher gestrickte Menschen kreiert. Zwar hatte man ihnen vorher etwas anderes versprochen, dennoch stellt sich am Ende nun die Frage, ob beide nicht klüglicher sind als vorher. Wer mag dies als Außenstehender beurteilen? Für den Autor selbst ist es schon schwierig die Gedanken eines geistig zurückgebliebenen so zu Papier zu bringen, dass diese noch handlungstragend sind. Rückblickend steht für mich weniger die Story an sich im Mittelpunkt, sondern vielmehr die obigen Punkte, die mich nachdenklich zurückgelassen haben.
Der humorvollste Beitrag stammt von Jürgen Müller, in dessen »Freitag, der 13.« seine Figur sich in eine Welt zurückzieht, in der Flora und Fauna mit den Eigenschaften versehen sind, die sie in ihrem Namen tragen. Dies liest sich größtenteils doch recht amüsant, zumal man sich ansonsten kaum Gedanken darüber macht, was z.B. Blindschleichen und Sichelwespen in ihrem Namen an Möglichkeiten beinhalten.
EXODUS 21 bietet wieder eine bunte Mischung von phantastischen Kurzgeschichten. Dabei wird nicht jedem alles gleich gut gefallen, dafür sind die Geschmäcker einfach zu verschieden. Mir persönlich haben drei, vier Geschichten gut gefallen, etwa die gleiche Anzahl fand ich unterhaltend und das restliche Drittel hat bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
(Andreas Nordiek)


Bearbeitet von Beckinsale, 03 Januar 2008 - 13:44.


#2 ar-moe

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Geschrieben 14 Oktober 2008 - 12:23

EXODUS 22
72 Seiten DIN A 4, Mittelheftung, Kontakt: René Moreau, Schillingsstr. 259, 52355 Düren, E-Mail: renemoreau@exodusmagazin.de.
Internet: www.sfflohmarkt.de.

Was kommt nach einem Höhepunkt? Noch einer? Und noch einer? Das erscheint kaum möglich. Irgendwann ist ein Status erreicht, der sich kaum noch übertreffen lässt. Dann lehnt sich das Publikum zurück und es kehrt so etwas wie Routine ein. Eine gespannte Routine auf hohem Niveau, aber eben doch Routine.
Während die letzte Ausgabe von EXODUS noch mit einigen Neuerungen und einer fulminanten Hörbuch-CD aufwarten konnte, bietet Ausgabe 22 die gewohnt gute, qualitativ hochwertige Kost. Aber mehr auch nicht. Keine Überraschungen, keine weiteren Verbesserungen oder Neuerungen.
So ist das eben, wenn man die Messlatte so hoch legt. Die Erwartungen steigen ständig. Und selbst wenn es auch an dieser Ausgabe aus objektiver Sicht nichts auszusetzen gibt, so fehlt diesmal die Amarena-Kirsche, das I-Tüpfelchen das allem eine Krone aufsetzt. Das passiert, wenn man seine Leser zu sehr verwöhnt: sie werden gierig, unersättlich und schließlich unverschämt ...
Aber Spaß beiseite. Natürlich bietet auch diese Ausgabe des Magazins für „Science Fiction Stories und phantastische Grafik“ die gewohnt exzellente Qualität an Geschichten und Zeichnungen.

Mehr unter http://www.geocities...ml?200814#zine5

Holger Marks, Marburg

#3 ar-moe

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Geschrieben 14 Oktober 2008 - 13:07

EXODUS 23
68 Seiten DIN A 4, Mittelheftung, ISSN 1860-675X, Auflage: unbekannt. Kontakt: René Moreau, Schillingsstr. 259, 52355 Düren, E-Mail: renemoreau @exodusmagazin.de.
Internet: www.exodusmagazin.de.

Fast scheint es, als wenn die beiden im Heft abgedruckten Zitate den Inhalt des Heftes konterkarieren sollen. Das erste stammt von Anton Tschechow: „Je mehr du kürzest, desto häufiger wirst du gedruckt.“ Nun ist die Ausgabe 23 ausgerechnet der etwas längeren Form gewidmet. Nur sechs Stories sind diesmal drin, von denen vier etwas länger geraten sind. Wollen die EXODUS-Macher posthum Tschechow widerlegen? Aber im Grunde hat das die Serienmassenware schon längst getan. Also eher eine Form von Selbstironie?
Bedenkenswerter ist das zweite Zitat aus dem literaturwissenschaftlichen Lehrbuch einer Autorin namens Ruth Kilchemann: „Das Wesen der Kurzgeschichte ist aber aggressiv, provozierend, anti-bürgerlich, erregend.“ Das ist eine hoch gelegte Messlatte, die sich die Herausgeber diesmal selbst aufgelegt haben. Und es hat einen Hauch von Avantgarde, Revolution und - Unanständigkeit. Was wäre besser dazu geeignet, diese Vorgaben zu erfüllen, als die phantastische Literatur, deren besten Werke die Eigenschaften per Definitionem schon haben sollten. Schauen wir mal!
Es beginnt mit einem „Triptychon“ von Frank Hebben. Dieses bildet drei lose zusammenhängende Skizzen ab, die angefangen vom Exodus der Menschheit von ihrem Heimatplaneten bis zu ihrem Schicksal auf fremden Planeten reichen. Frank Hebbens Sprache wirkt gewollt literarisch und irgendwie ist mir beim dritten Bild des Triptychons der rote Faden verloren gegangen.

Mehr unter http://www.fanzine-k...K139.html#zine6

Holger Marks, Marburg

#4 My.

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Geschrieben 24 Oktober 2008 - 16:36

EXODUS 24
erscheint im November

»Science Fiction Stories & phantastische Grafik«

EXODUS 24 - erstmals in Farbe - präsentiert:

†¢ Helmut Hirsch: »Rückkehr nach Nomori«
Die Welt des großen Waldes im Umbruch - es droht ein Konflikt mit den Kolonisten von der Erde.
Die langerwartete Fortsetzung von »Besucher aus der Ferne« (EXODUS 22). Illustriert von Hubert Schweizer.

†¢ Axel Kruse: »Eine Schriftstellerin«
Die hundert Leben der Tansu Dönmez - ein Mann entdeckt das Geheimnis ihrer Herkunft.

†¢ Guido Seifert: »Titania«
Am Ende der Rosentage - die KI-Dominanz ist allgegenwärtig.
(Seifert schreibt da weiter, wo sich Burroughs und Gibson nicht hingetraut haben.)

Phantastik aus der guten alten Zeit
†¢ Kurd Laßwitz: »Die neue Welt« (1907)
Von der Königin der roten Grütze zum Herrn des Grammatiklandes - drei Jungen auf der Suche nach Amerika.
Ein Jugendabenteuer vom Grand Seigneur der deutschen SF, erstmals nach 80 Jahren wiederveröffentlicht.
Illustriert von Thomas Franke.

In der GALERIE:
»Space-people«. Futurealistische Phantasie in den Bildern von Gabriele L. Berndt.

Und weitere faszinierende SF-Stories von Horst-Dieter Radke (»Komm zu den Engeln«), Sami Salamé (»Singularität, Baby! †¢ Eine Liebesgeschichte«), Uwe Schimunek (»Die Barriere«), Michael Tillmann (»Terra - Sterben Legenden mit den Planeten?«) und Verena Wolf (»Schalt mal ab«).

Illustrationen von Lothar Bauer, Thomas Franke, Thomas Hofmann, Christine Schlicht, Martin Schmidt, Hubert Schweizer und Robert Straumann.

72 Seiten
Preis Inland: 7.90€ | Preis Ausland: 8.90€ (incl. Versand)
ISSN 1860-675X

Bestellungen unter http://www.exodusmag...ellformular.php

#5 ar-moe

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Geschrieben 02 Mai 2009 - 17:43

EXODUS 24
72 Seiten DIN A 4, Mittelheftung, ISSN 1860-675X, Auflage: unbekannt.
Kontakt: René Moreau, Schillingsstr. 259, 52355 Düren, E-Mail: renemoreau@ exodusmagazin.de.
Internet: www.exodusmagazin.de.

Mit EXODUS 24 wird das Magazin bunt. Die Galerie ist im Vergleich zum Front- und Backcover zum ersten Mal farbig. Damit wird das Magazin auch eher seinem Untertitel gerecht. Es ist nicht nur ein Magazin für "Science Fiction Stories" - eine Einschränkung, welche es schon lange nicht mehr gibt -, sondern jetzt auch verstärkt für "phantastische Grafik". Heinz Wipperfürths launisches Vorwort stellt die einzelnen Geschichten und Mitarbeiter kurz vor. Nach jeder einzelnen Story werden der Grafiker und der Autor noch einmal separat mit Foto vorgestellt. Eine empfehlenswerte Einrichtung. Insgesamt neun Kurzgeschichten hat die Redaktion für die vorliegende Ausgabe zusammengestellt, wobei Helmut Hirschs "Rückkehr nach Nomori" die längste Arbeit der vorliegenden Ausgabe ist.
Verena Wolfs "Schalt mal ab"" spricht gleich zu Beginn die voyeuristischen Begierden einer überwiegend männlichen Lesergeneration an, in dem sie die Frau zum willigen/unwilligen Sexobjekt degradiert. Erst später stellt sich heraus, dass es sich bei diesen perfekten Geschöpfen um künstlich geschaffene Kreaturen handelt. Die Pointe der Geschichte ist zwar bösartig, aber auch vorhersehbar und keine sonderliche Überraschung. Dafür ist die kurzweilig zu lesende Story stilistisch ansprechend und von Robert Straumann plakativ illustriert.

Mehr unter http://www.fanzine-k...K141.html#zine8.

Thomas Harbach, Lübeck.

#6 ar-moe

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Geschrieben 17 Januar 2010 - 16:02

EXODUS 25
102 Seiten DIN A 4, Mittelheftung, ISSN 1860-675X, Auflage: unbekannt.
Kontakt: René Moreau, Schillingsstr. 259, 52355 Düren, E-Mail: rene.moreau@ exodusmagazin.de.
Internet: www.exodusmagazin.de.

Unter dem Titel "Die neuen Menschen" präsentiert die 25. Ausgabe von EXODUS zehn Geschichten.
Christian Weis schildert in "Wiederkehr" das Seelenleben eines psychiatrischen Versuchsobjektes, das unter massiven Störungen seines Erinnerungsvermögens leidet. Der Patient versucht verzweifelt, auszubrechen, scheitert jedoch an seinem Geisteszustand. Die Story ist einfühlsam und überzeugend umgesetzt. Die Idee, menschliche Versuchsobjekte mit Bewusstsein vorzuhalten, erscheint allerdings etwas weit her geholt und riecht nach Verschwörungstheorie.
Von einer Auseinandersetzung zwischen alten und neuen Menschen (Androneos) berichtet Olaf Kemmler in "Sectio Aurea". Winkelzüge und alte menschliche Eigenschaften gewinnen Gewicht für die Entscheidung. Die Story bietet kurzweilige Lektüre und singt eine Ode auf die Unvollkommenheit.
Christoph von Zastrow lässt den Leser in "Frost" an den Gedanken eines todkranken Tiefkühlschläfers teilhaben, der seiner Erweckung und - mittlerweile möglichen - Heilung entgegensieht. Die Geschichte ist brillant geschrieben und hat einen schönen Schluss.
"WWW" handelt von einer Menschheit, die ihr Leben vollständig in den Cyberspace verlegt hat. Die wahre Welt ist verrottet, seelenlose Automaten erhalten die physische Existenz der Personen aufrecht, und es herrscht Friedhofsatmosphäre. Achim Stößer bietet damit einen interessanten, gut aufbereiteten Denkanstoß zur wachsenden Fixierung auf virtuelle Ersatzwelten.

Mehr unter http://www.fanzine-k...K144.html#zine4.

Clemens Nissen s. ps., Schortens

#7 ar-moe

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Geschrieben 30 Juli 2010 - 22:18

EXODUS 26
106 Seiten DIN A 4, Mittelheftung, ISSN 1860-675X, Auflage: unbekannt.
Kontakt: René Moreau, Schillingsstr. 259, 52355 Düren, E-Mail: renemoreau@exodusmagazin.de.
Internet: www.exodusmagazin.de.

Darf ich ziemlich kurz sein? EXODUS 26 enthält als gutes und teils auch hervorragendes Magazin eben nicht nur viel Licht, sondern auch etwas Schatten. Und das gelegentlich in einem einzigen Zug. So hat mich die Galerie mit den Wenske-Bildern angesprochen, wenngleich dieser surrealistisch versponnene Stil typisch „Siebziger“ ist und eben doch angejahrt erscheint. Die Person Wenskes, sein Lebenslauf, sein „Jargon“ und so weiter haben mich dagegen eher verstört.
Bei den Geschichten habe ich viel Solides gelesen, aber ich will mich einmal auf das schlimmste und auf das beste Werk beziehen.
Gar nicht gut fand ich (mal wieder) den ziemlich lachhaften Satiretext von Horst Pukallus. Er hält eisern am PPP (Prinzip der Provokation durch Penisse) fest, aber leider in der Art und Weise, wie sich ein Jugendlicher Provokation vorstellt. Die Penisfixierung ist bei Pukallus nun schon vollständig habitualisiert. Meine persönliche Pukallus-Penis-Statistik weist folgende Ergebnisse aus: In der vorliegenden Story Peniserwähnung in Zeile 4; 2002 wird in „Schatten ohne Lächeln“ (NOVA 1) schon in Zeile 1 „gewichst“, 1981 in „Held des Universums“ (in GEMISCHTE GEFÜHLE, Moewig 3527) Peniserwähnung in Zeile 7. Fazit: Der Mann lernt nichts dazu. Gar nicht lustig, gar nicht provokant.
Blöderweise - blöd für Wenske, vielleicht auch blöd für die Magazin-Redakteure - fand ich eine Story, die ausgerechnet nichts mit Wenskes Bildern zu tun hat, am besten. Und zwar das grundsolide Werk von Axel Kruse. Axel ist der freundliche, nicht mehr ganz junge Mann auf dem Foto im Autorenporträt, der sich nicht zu schade ist, mit einer EXODUS-Ausgabe in der Hand vor einer mit SF vollgestellten Bücherwand zu posieren. Das ist keine Anbiederei, sondern wahrscheinlich der Verweis darauf, dass Axel sein Metier kennt.
In „9,81 m/sec²“ schildert er aus der Froschperspektive die zugleich detektivische und zauderhafte Emanzipation der Insassen eines Generationenraumers. Bei einer Außenmission stellt sich heraus, dass sich die Raumer gar nicht im All befinden - Betrug! -, sondern in einer Art Bunker! Und das, damit man vor einer verseuchten Umwelt geschützt ist (Archemotiv). Zuletzt wartet dann noch das Motiv der Welt in nuce, der Experimentierwelt, auf den geneigten Leser.
Und tatsächlich! Ich war und bin geneigt, über solche wiederbelebten SF-Klischees gewebte Geschichten zu lesen. Weil es spannend ist, weil es große Vorbilder* gibt und weil Axel seine Story Schritt für Schritt entwickelt. *Apropos Vorbilder: Die Langerzählung von Lino Aldani namens „Verfinsterung“ (in Heyne 3990), die eine der besten europäischen SF-Storys überhaupt ist, arbeitet mit ziemlich genau der gleichen Motivlage: Generationenraumer - Bunker/Archemotiv - verseuchte Umwelt! Fast möchte ich Gift darauf nehmen, dass Axel Aldanis Geschichte kennt. Aber er gibt dem Stoff ein eigenes Gepräge. Alte Schule zwar, doch für mich der Höhepunkt der Ausgabe.

Frank Neugebauer, Jaderberg

#8 ar-moe

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Geschrieben 29 Oktober 2010 - 13:14

EXODUS 26
106 Seiten DIN A 4, Mittelheftung, ISSN 1860-675X
Kontakt: René Moreau, Schillingsstr. 259, 52355 Düren, E-Mail: renemoreau@ exodusmagazin.de.
Internet: www.exodusmagazin.de.

Auf den ersten Blick hin sieht das Magazin für „Science Fiction Stories & Phantastische Grafik“ namens EXODUS sehr professionell aus und lässt sich mit Titeln wie MEPHISTO, PHANTASTISCH! oder auch der SOL vergleichen. Ein farbiges Front- und Backcover auf Hochglanzpapier zieht den Blick des Betrachters auf sich. Im Innenteil findet man gängiges, stabiles Papier (Schwarz/Weiß-Druck) und acht Seiten mit Farbillustrationen.
Auch auf den zweiten Blick hin verspricht EXODUS nicht zu viel, denn der Band erfüllt mit zwölf Kurzgeschichten, einigen Sekundärtexten, einer Galerie und zusätzlichen, für Auflockerung sorgenden Illustrationen die geweckten Erwartungen.
Es fällt auf, dass alle Beiträge von Autoren und Künstlern stammen - mit Chris Schlicht ist eine einzige Zeichnerin vertreten. Woran das liegt, wissen die Herausgeber allein; Spekulationen sind müßig.
Im Vorwort bedauern die Herausgeber, dass die Science Fiction ihre Vorreiterrolle, ihre Aufgabe, innovatives Gedankengut zu verbreiten und gegen Missstände aufzubegehren, vor langem eingebüßt hat. Die Autoren bieten nur noch Mainstream und greifen sattsam bekannte Themen auf, und die Leser gehören entweder zum wohl situierten Establishment oder interessieren sich für nichts anderes als TV-, Videogame- und Onlineberieselung.

Mehr unter http://www.fanzine-k...K147.html#zine4.

Irene Salzmann, Kranzberg

#9 ar-moe

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Geschrieben 17 Januar 2011 - 21:18

EXODUS 22 (Nachdruck 2010)
72 Seiten DIN A 4, Mittelheftung, ISSN 1860-675X, Auflage: unbekannt, 9,90 EUR.
Kontakt: René Moreau, Schillingsstr. 259, 52355 Düren, E-Mail: renemoreau@ exodusmagazin.de.
Internet: www.exodusmagazin.de.

Zuzüglich zu den fortlaufenden Nummern des phantastischen Magazins EXODUS erschien ein Nachdruck einer älterer Ausgabe, die sich durch ein Farbcover und eine farbige Künstler-Galerie von der Erstauflage unterscheidet. Dadurch hat sich der Titel optisch vergleichbaren Magazinen wie PHANTASTISCH! oder SOL angenähert.
Inhaltlich bietet EXODUS 22 (jenen Lesern, die die erste Auflage versäumten) den bewährten Mix aus Leserbriefen, Geschichten, der Vorstellung eines Künstlers und zu den Storys passend gewählte bzw. extra erstellte Illustrationen.
Insgesamt elf SF-Erzählungen verschiedener Autoren sind in der vorliegenden Ausgabe zu finden, deren Bandbreite von humorig-satirisch über kritisch und nachdenklich stimmend bis spannend reicht.
"Der Instant Man" kommt aus der Tüte, lässt sich leicht und schnell heran züchten, ist dann für wenige Wochen ein treuer Begleiter, lässt sich nach Ablauf seiner †šLebensspanne†˜ leicht entsorgen und durch den nächsten ersetzen. Ab und zu kommt es jedoch vor, dass das humanoide Haustier anders reagiert, als es sollte, und verschwindet. Dann suchen Leute wie Allwin von "LookyLooky" nach dem Vermissten. Im aktuellen Fall wurde dieser von einer Terror-Organisation entführt und als Selbstmordattentäter missbraucht ...

Mehr unter http://fanzine-kurie...K148.html#zine8.

Irene Salzmann, Kranzberg

Bearbeitet von ar-moe, 17 Januar 2011 - 21:18.


#10 ar-moe

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Geschrieben 26 April 2011 - 20:33

EXODUS 27
108 Seiten DIN A 4, Seitenbindung, ISSN 1860-675X, Auflage: unbekannt.
Kontakt: René Moreau, Schillingsstr. 259, 52355 Düren, E-Mail: rene.moreau@ exodusmagazin.de.
Internet: www.exodusmagazin.de.

Es ist immer wieder ein besonderes Ereignis und ein leider viel zu seltenes Vergnügen eine neue Ausgabe von EXODUS in der Hand zu halten. Auch die neue Ausgabe bietet viel fürs Auge und für den literarisch interessierten Geist. Die Mittelheftung ist einer Klebebindung gewichen. Was angesichts des Umfangs einen wesentlichen besseren und solideren Eindruck macht.
Das Cover besticht durch ein nicht gewolltes umlaufendes Titelbild von Crossvalley Smith, das - auch wenn die Ausgabe bereits im Oktober erschienen ist - gut zur Weihnachtszeit passen will. Dem Künstler aus dem sauerländischen Kreuztal ist im Mittelteil des Heftes auch die Galerie nebst einer ausführlichen Vorstellung gewidmet. Klaus N. Frick stellt den Künstler, der sich in den letzten Jahren innerhalb der deutschsprachigen Science Fiction und Phantastik-Szene einen Namen gemacht hat, wie er schreibt, vor. In einem Interview erhält Smith dann Gelegenheit die Philosophie seiner Kunst zu beschreiben. Smith arbeitet mit Computergrafiken, weil er damit seine Ideen besser umsetzen kann. Dabei entstehen phantastische Landschaften und surreale Bilder wie "First Contact" oder "End of all days". Es sind Bilder, in denen sich der Betrachter verlieren, eintauchen in eine fremde Welt und der Phantasie freien Lauf lassen kann. Aber sie bleiben manchmal ein wenig steril, leblos, vermitteln keinen eigenen Geist - wohl auch, weil kaum Personen abgebildet werden. Das schmälert nicht die künstlerische Kompetenz und Virtuosität von Crossvalley Smith, sondern beschreibt eher eine persönliche Vorliebe, die man teilen kann oder auch nicht. Sicherlich ist es ein großes Verdienst der EXODUS-Redaktion, diesem Künstler ein breites Forum und ein Format zu bieten, bei dem seine Arbeiten zur Geltung kommen.

Mehr unter http://fanzine-kurie...K149.html#zine3.

Holger Marks, Marburg

#11 ar-moe

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Geschrieben 28 Januar 2012 - 21:45

EXODUS 28
102 Seiten DIN A 4, Seitenbindung, ISSN 1860-675X, Auflage: unbekannt.
Kontakt: René Moreau, Schillingsstr. 259, 52355 Düren, E-Mail: rene.moreau@exodus- magazin.de.
Internet: www.exodusmagazin.de.

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Vielleicht ist Literatur so überhaupt erst entstanden: An Lagerfeuern erzählte Erlebnisse von Reisenden aus fremden Ländern mit anderen Kulturen und Gebräuchen, zuerst nur mündlich überliefert und schließlich auf einer beschreibbaren Unterlage festgehalten. Noch heute deckt die Reiseliteratur einen Großteil des Buchmarktes ab.
Warum sollte es also in der Zukunft anders sein? „Von fernen und anderen Reisen“ lautet der Untertitel einer neuen Ausgabe von EXODUS, die den hier schon hochgelobten Vorgängerausgaben in nichts nachsteht.
Dem Rezensenten bleibt in diesem Fall nur, Eulen nach Athen zu tragen (auch eine schöne Reise, aber kein Beitrag zum Schuldenabbau....). Habe ich am Ende der Besprechung von EXODUS 27 noch geklagt, dass der Zeitraum bis zum Erscheinen der nächsten Ausgabe viel zu lang wäre, zeigt sich nun, wie relativ Zeit und Raum doch sind. Und um Reisen durch Raum wie auch Zeit geht es in EXODUS 28.
Und es geht rasant los. Helmuth W. Mommers präsentiert zum Auftakt mit „Goodbye James“ eine sprintstarke Agentengeschichte die ganz harmlos und mit einer alltäglichen Situation beginnt. Handelsreisender Rudi Gerngross (sic!) gelangt aus Versehen bei der Gepäckrückgabe am Flughafen an einen fremden Koffer, der es in sich hat. Er enthält hochmoderne Waffen, u. a. eine sprechende Kamera, die ganz andere Funktionen ausführt, als nur Bilder zu schießen. Wieder Erwarten geht die Geschichte für Rudi Gerngross sogar verhältnismäßig glimpflich aus. Denn natürlich bleibt die Verwechslung nicht unbemerkt und Rudis Ausflug in die Welt der Geheimagenten endet kurz nachdem sie begonnen hat. Helmuth W. Mommers ist eine mit sehr viel Tempo und Ironie erzählte Geschichte gelungen, die Sinn für skurrile Situationen hat. Ein gelungener Auftakt der Reisegeschichten, auch wenn die Entfernungen überschaubar sind.

Mehr unter http://fanzine-kurie...151.html#zine6

Holger Marks, Marburg

Bearbeitet von ar-moe, 05 Februar 2012 - 22:32.


#12 ar-moe

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Geschrieben 24 April 2014 - 20:53

EXODUS 29
112 Seiten DIN A 4, Seitenbindung, ISSN 1860-675X, Auflage: unbekannt.
Kontakt: René Moreau, Schillingsstr. 259, 52355 Düren, E-Mail: rene.moreau@ exodusmagazin.de.
Internet: www.exodusmagazin.de.

Wieder einmal liegt ein dickes Ding auf dem Tisch. 112 Seiten mit Erzählungen, die themenbezogen illustriert sind und sich lesefreundlich aufgemacht dem Interessenten präsentieren. Die Eckdaten sind wie immer vielversprechend. Zwölf Erzählungen hat das nimmermüde Trio um René Moreau, Heinz Wipperfürth und Olaf Kemmler dieses Mal zusammengetragen und verzichtete dabei darauf, ein Leitthema für die Kurzgeschichten vorzugeben.
Den Einstieg bestreitet Rolf Krohn mit seiner Erzählung „Die Schraube“. Er schildert den Alltag einer Raumschiffsbesatzung, deren Job die Raumreinigung ist. Ja, ernsthaft, kein Witz! Die Besatzung der AUGUSTIN C 121 durchstreift das Sonnensystem, um den interplanetaren Raum nach Meteoriten, Trümmerstücken und ähnlichen Dingen zu durchsuchen, die auf Kollisionskurs zur Erde gehen könnten. Also eine durchaus sinnvolle Weltraum-Putze. Natürlich bleibt es nicht bei der Routine – denn auf diesem Flug kreuzt ein Fundstück ihre Bahn. Allerdings ein gänzlich unerwartetes, denn es enthält Metall, reines Metall! Was könnte das wohl sein? Und nein, ich verrate es nicht. Nur soviel, die Lektüre dieser Geschichte lohnt sich.
Opinion Engineering“ von Michael Iwoleit führt uns in eine Welt, die der unsrigen gar nicht so unähnlich ist. Auch hier ist das Internet weltumspannend und Meinungsbildung geschieht im Web. Seine Hauptfigur geht Kontrakte auf Honorarbasis ein. Er ist ein Freischaffender. Das ist erst einmal nichts Ungewöhnliches. Jedoch die Art der Tätigkeit. Sein Job besteht darin, sich Informationen über eine Zielperson zu beschaffen, Gerüchte, Halbwahrheiten und Verleumdungen zu Meldungen zusammenzustellen, um diese sowohl ins Internet zu stellen als auch über die Medien zu verbreiten. Keine Frage, moralisch ist das nicht. Seine neueste Zielperson ist Konrad Balkhausen, der ein Import-/Export-Unternehmen in Schwerin gründete, in die Politik ging und in der CDU-Landtagsfraktion den Moralapostel gibt. Sein Klient ist bereit, eine ganze Stange Geld in die Hand zu nehmen, um die Glaubwürdigkeit von Balkhausen zu erschüttern. Am besten eine Enthüllungsstory, etwas Sexuelles zum Beispiel.

Mehr unter http://www.fanzine-k...K153.html#zine3

Günther Freunek, Osnabrück

Bearbeitet von ar-moe, 24 April 2014 - 21:33.


#13 ar-moe

ar-moe

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Geschrieben 24 April 2014 - 21:34

EXODUS 30
128 Seiten DIN A, Seitenbindung, ISSN 1860-675X, Auflage: unbekannt.
Kontakt: René Moreau, Schillingsstr. 259, 52355 Düren, E-Mail: rene.moreau@exodusmagazin.de.
Internet: www.exodusmagazin.de.

Eine Maschine braucht doch eine Mechanik, oder nicht?“ fragt sich der junge Robert in Thorsten Kuipers „Grosvenors Räderwerk“. Zahnräder, Pleuelstangen, stählerne Gehäuse, Schmieröle und dreckige Mechaniker mit großen Schraubenschlüssel vor dampfenden Motoren, die schwitzend und fluchend ihre Arbeit verrichten. Das ist ein Bild aus der guten alten Zeit, als fachkundige Menschen noch in der Lage waren mit ihrer Hände Arbeit die Maschinen und damit die Welt zu reparieren.
Diese Zeit ist vorbei, vergangen, aber nicht vergessen. Sie lebt weiter. In den Phantasien der Retro-SF und des Steampunks. Fast scheint es wie ein unlösbares Paradoxon: rückwärtsgewandte Zukunftsentwürfe, Geschichten, die eine vergangene Zukunft beschreiben, oder eine die hätte sein können. Als „(...) anachronistische Collage von Ungleichzeitigem“ beschreibt Heinz Wipperfürth in einem kurzen erläuternden Beitrag diesen zwar nicht unbedingt ganz neuen, aber doch momentan sehr angesagten Trend. Und ist die Verführung nicht groß, den unzähligen Möglichkeiten und Spielereien des Subgenres zu erliegen und selbst einmal ein „Was wäre wenn?“ auszuprobieren. Eine prall gefüllt neue Themen-Ausgabe von EXODUS wäre schön Beweis genug. Aber es ist ja nur ein Beispiel und ein Trend, dem auch EXODUS folgt. Retro-SF und gar Steampunk sind so etwas wie der Sommerhit einer Saison, die nicht nach Jahreszeiten gezählt wird.

Mehr unter http://www.fanzine-k...de/FK155.html#9

Holger Marks, Marburg

Bearbeitet von ar-moe, 24 April 2014 - 21:34.



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