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Mondkrater als Spuren des "fünften Planeten"?


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7 Antworten in diesem Thema

#1 Sinaida

Sinaida

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Geschrieben 25 März 2002 - 23:06

Der 'fünfte Planet' - hier ist erst mal eine Begriffserläuterung von Nöten: der 'fünfte Planet' wurde so genannt, weil nur die vier inneren Planeten unseres Sonnensystems, also Merkur, Venus, Erde und Mars, aus fester Materie bestehen. Die fünf äusseren Planeten bestehen aus Gas und Flüssigkeit. Die Bezeichnung 'fünfter Planet' soll verdeutlichen, dass es sich um einen Planeten aus fester Materie handelt. Soweit, so gut. Also, dieser fünfte Planet soll die Sonne nicht auf einer kreisförmigen, sondern auf einer elliptischen Bahn umkreist haben, die ihn bis zum Asteroiden-Gürtel trug. Dabei soll er Gesteinsbrocken von ihrer Bahn abgelenkt haben, die dann unter anderem auf unserem Mond eingeschlagen sein sollen. Da die elliptische Bahn des fünften Planeten sehr unstabil gewesen sein soll, soll er schliesslich in die Sonne gestürzt sein. Das ist im groben eine Zusammenfassung des Berichtes. Den kompletten Bericht findet Ihr hier: http://www.welt.de/d...6astr322575.htx Es ist zwar nur eine Theorie, aber ggf. würde hier auch eine Erklärung für das plötzliche Aussterben der Dinosaurier geliefert, die ja angeblich aufgrund einer plötzlichen Klimaänderung ausgestorben sind? Bis heute lautet die Theorie, dass ein Meteoriteneinschlag diese Klimaänderung verursacht hat, aber ein Planet, der in die Sonne stürzt, würde doch ebenfalls problemlos eine Klimaänderung verusachen, oder?

#2 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 26 März 2002 - 09:03

Ich glaube nicht, daß die Zuführung von Masse in die Sonne auf der Erde eine Klimaveränderung bewirkt... Aber wenn ein Planet im Sonnensystem seine Bahn verändert, verläßt oder sogar verschwindet, dann hat das sicher gravitonische Auswirkungen auf alle anderen Planeten. Bereits eine kleine Veränderung des Neigungswinkels der Erdachse in einem - nach astromechanischen Maßstäben - geringen Zeitraum kann die bewußte abrupte Klimaveränderung bewirkt haben, die zum Aussterben der Dinos führte.Anderseits "stürzt" so ein Planet sicher auch nicht am Stück in die Sonne, sondern wird bereits vorher säuberlich zerbröselt, um dann als Trümmerfeld um die Sonne zu kreisen und nach und nach hineinzustürzen. Die Trümmerstücke, die genug Beschleunigung erfahren, um die Kreisbewegung zu verlassen, gehen dann auf Kurs freier Raum. Und wenn der Mond oder eben auch die Erde dabei im Weg sind, schlagen dort ein. Es wäre angesichts der riesigen Räume ein echter Zufall zu nennen, wenn abgelenkte Trümmerstücke - egal welcher Quelle - ausgerechnet Mond und Erde treffen. Unmöglich ist es natürlich nicht.
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#3 Sinaida

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Geschrieben 27 März 2002 - 21:15

Ich glaube nicht, daß die Zuführung von Masse in die Sonne auf der Erde eine Klimaveränderung bewirkt...

Ich kann mir allerdings schon vorstellen, dass sowas passieren kann, wenn ein ganzer Planet in die Sonne stürzt....

. Es wäre angesichts der riesigen Räume ein echter Zufall zu nennen, wenn abgelenkte Trümmerstücke - egal welcher Quelle - ausgerechnet Mond und Erde treffen. Unmöglich ist es natürlich nicht.

Das der Mond von Meteoriten getroffen wurde, na da braucht man sich ja nur Aufnahmen vom Mond anzusehen, um das zu glauben. Oder hast Du eine Idee, woher die ganzen Krater auf dem Mond sonst kommen sollten? Viel eher frage ich mich, warum der Mond so viele Einschlagskrater hat und die Erde nicht?

#4 MartinHoyer

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Geschrieben 28 März 2002 - 08:29

Ich kann mir allerdings schon vorstellen, dass sowas passieren kann, wenn ein ganzer Planet in die Sonne stürzt....

Die Sonneneinstrahlung ist zwar einer der klimabestimmenden Faktoren, aber er wird dadurch nicht verändert, daß man der Sonne Masse zuführt. Selbst wenn der Planet aus jenen Elementen bestünde, die für die Reaktionen in der Sonne wesentlich sind (also H und He), wäre es in Relation eine dermaßen geringe Menge, die zugeführt wird, daß kein Unterschied meßbar wäre. - Das ist, als ob Du einen Papierschnipsel ist Lagerfeuer wirfst, es wird weder merklich heller noch merklich wärmer.

Das der Mond von Meteoriten getroffen wurde, na da braucht man sich ja nur Aufnahmen vom Mond anzusehen, um das zu glauben. Oder hast Du eine Idee, woher die ganzen Krater auf dem Mond sonst kommen sollten? Viel eher frage ich mich, warum der Mond so viele Einschlagskrater hat und die Erde nicht?

Weil der Mond keine Atmosphäre hat. Er wird sogar aufgrund seiner geringeren Basisfläche von weniger Weltraumgestein getroffen als die Erde, aber dort verglühen die meisten Brocken nicht schon in der Atmosphäre. Weiterhin muß Du bedenken, daß es auf dem Mond keine oberflächenverändernden Faktoren gibt, wenn dort ein Stein einschlägt, bleibt der Krater ewig bestehen. Was Du dort siehst, sind die Einschläge seit dem Zeitpunkt, an dem sich die Masse des Mondes abgekühlt und verhärtet hat. Auf der Erde werden sämtliche Bodenerscheinungen durch Wind und Wetter abgeschliffen; hinzu kommt noch, daß ein Großteil der Erdoberfläche von Wasser bedeckt ist. Was die Chancen angeht, das Teile aus dem Asteroidengürtel ausgerechnet auf Mond und Erde einschlagen, stell Dir einfach Folgendes vor: Du läßt unter freiem Himmel (wir denken uns jetzt einmal, wir hätten ein Vakuum vor der Haustür) ein Tischfeuerwerk hochgehen... Wie groß wäre die Chance, daß ein beliebiger Punkt in mehreren Kilometern Entfernung von Konfetti getroffen wird?
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#5 Sinaida

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Geschrieben 29 März 2002 - 10:18

Was die Chancen angeht, das Teile aus dem Asteroidengürtel ausgerechnet auf Mond und Erde einschlagen, stell Dir einfach Folgendes vor: Du läßt unter freiem Himmel (wir denken uns jetzt einmal, wir hätten ein Vakuum vor der Haustür) ein Tischfeuerwerk hochgehen... Wie groß wäre die Chance, daß ein beliebiger Punkt in mehreren Kilometern Entfernung von Konfetti getroffen wird?

hm, lt. astronom shoemaker (schreibt man den so? ich weiss es im moment nicht) in k1 - die reportage gestern im fernsehen ist die chance, dass die erde von asteroiden getroffen werden, die nicht in der atmosphäre verglühen, ziemlich hoch. der grösste bekannte krater auf der erde hat - wenn ich mich jetzt recht erinner - einen durchmesser von 300 km (nein - es ist kein tippfehler, ich meine kilometer). es gibt wohl sehr viele asteroiden, die die bahn der erde kreuzen, was natürlich die chance des treffers enorm erhöht. 1992 sind wir wohl nur 6 minuten an einem aufschlag vorbeigekommen, ein andermal nur 4 minuten. für mich ist das schon recht knapp - findest du nicht? machdem shoemaker dieses theorie bewiesen hat, wurde festgestellt, dass es sehr viele einschlagskrater auf der erde gibt. die erde steht lt. shoemaker laufend unter beschuss von asteroiden oder meteoriten, nur dass eben die meisten, wie du schon geschrieben hast, in der atmospäre verglühen. die chancen, dass die erde von einem grossen asteroiden oder meteoriten getroffen wird, ist also recht gross. die chance, dass wir das dann überleben, ist recht klein - teilweise haben sie in dem bericht gestern die wucht des aufschlages mit dem an einem-ort-zünden aller auf der erde befindelichen atomraketen verglichen.

#6 MartinHoyer

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Geschrieben 29 März 2002 - 13:07

Das sich die Bahn der Erde mit dem von Weltraumgestein schneidet, ist mir klar, mir ging es nur darum zu verdeutlich, wie groß die Chance ist, daß irgendwo aus der Bahn gebrachte Asteroiden Kurs auf die Erde nehmen, um dort die Saurier auszurotten.Der Einschlagkrater bei Yucatan spricht eine recht deutliche Sprache und beweist, das es schwere Einschläge auch auf der Erde gegeben hat. Lediglich die These, daß diese durch einen 5. Planeten auf Erde/Mond-Kurs gebrachten Steine etwas damit zu tun haben, halte ich für sehr weit hergeholt...Vor 3,9 Milliarden Jahren gab es auf der Erde noch nichts, was dadurch hätte aussterben können. :)
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#7 Sinaida

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Geschrieben 30 März 2002 - 01:27

Naja, ob diese Theorie der Wahrheit entspricht, werden wir wohl kaum feststellen. Für mich klingt sie auch sehr weit hergeholt. Nichts desto trotz kann ich mir schon gut vorstellen, dass ein Planet, der in die Sonne stürzt, ein Chaos verursacht. Kommt natürlich auf die Grösse des Planeten an. Er müsst dann schon sehr gross sein, denke ich mal.Wobei die Erklärung, dass die Dinos durch einen Meteoriteneinschlag plötzlich verschwunden sind, für mich doch greifbarer ist.

#8 MartinHoyer

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Geschrieben 30 März 2002 - 10:04

Nichts desto trotz kann ich mir schon gut vorstellen, dass ein Planet, der in die Sonne stürzt, ein Chaos verursacht.

Zumindest auf dem Planeten. :wink: Aber wie gesagt, der Planet erreicht die Sonne gar nicht in einem Stück, sondern zertrümmert bereits vorher. Die Trümmerstücke, die auf Kurs bleiben (ein Großteil, der Anziehungskraft wegen), verdampfen bereits, bevor sie die Chromosphäre erreichen und bilden dann eine Art Dunstschleier, der durch Protuberanzen und den Sonnenwind aufgelöst wird. Nehmen wir einmal an, ein Planet von der Masse des Jupiter (= 1,9 x 10^24 Tonnen) würde auf die Sonne zukommen... Den entstehenden Dunstschleier könnte man vor der "Hintergrundaktivität" der Sonne ohne technische Hilfsmittel noch nicht einmal wahrnehmen. Die Wirkung entspräche dem bereits erwähnten Beispiel mit den Papierschnipsel im Lagerfeuer.
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