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Nachfolger des Space-Shuttles in der Planung


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7 Antworten in diesem Thema

#1 Catwalk 2

Catwalk 2

    Cybernaut

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Geschrieben 04 Mai 2002 - 03:55

02. Mai 2002 - Die mit der Konzeption und Planung des Shuttle-Nachfolgers beauftragte Space Launch Initiative (SLI) der amerikanischen Raumfahrtagentur NASA hat unter einer Vielzahl von Vorschlägen, die von verschiedenen Luft- und Raumfahrtkonzernen gemacht worden sind, eine erste Vorauswahl getroffen. Im November wird es eine weitere Vorauswahl geben, bei der dann zwei oder drei Entwürfe ausgewählt werden, von denen einer voraussichtlich ab 2005 verwirklicht werden wird.
Die Space Launch Initiative (SLI) ist eine NASA-weite Initiative, um die Anforderungen an ein bemanntes wiederverwendbares Raumtransportsystem der zweiten Generation zu definieren und ein geeignetes Konzept zur Realisierung auszuwählen. Der Nachfolger des Space Shuttle - das wiederverwendbare Raumtransportsystem der ersten Generation - soll vor allem eine höhere Sicherheit und Zuverlässigkeit bei niedrigeren Transportkosten und geringeren Wartungszeiten aufweisen. Daher stehen zuverlässige, langlebige Triebwerke, Rettungssysteme für die Besatzung sowie eine stabile Leichtbauweise ganz oben auf der Anforderungsliste der SLI.

Eingefügtes Bild

Bei der Beurteilung der von drei Unternehmen bzw. Konsortien (Boeing, Lockheed Martin sowie einem aus der Orbital Science Corporation und Northrop Grumman bestehenden Konsortium) eingereichten Entwürfe wurde nicht nur das eigentliche Raumfahrzeug begutachtet, sondern auch die dafür notwendige Infrastruktur am Boden und im All sowie Art und Umfang der vor einem Flug erforderlichen vorbereitenden Arbeiten am Boden.

Sobald eine Entscheidung für ein Konzept getroffen worden ist, kann die Entwicklungsarbeit beginnen. Nach derzeitigem Zeitplan wird damit gerechnet, dass dies Mitte dieses Jahrzehnts der Fall ist. Bereits jetzt zeichnet sich jedoch schon das zukünftige Antriebssystem ab, da die Entwicklung neuer Triebwerke extrem langwierig ist und daher zuerst eine Entscheidung über diese Komponente des zukünftigen Raumtransporters getroffen werden muss. Der Shuttle-Nachfolger wird aller Voraussicht nach über ein zweistufiges Antriebssystem mit Triebwerken verfügen, die entweder ausschließlich mit Kerosin, Wasserstoff oder einer Kombination aus Kerosin und Wasserstoff betrieben werden.

Weitergehende Informationen über die SLI sowie die eingereichten Entwürfe für den Raumtransporter der zweiten Generation finden sich auf der Internetsite der Space Launch Initiative (englisch) sowie auf der Space Transportation-Internetsite (englisch).

Quelle: NASA

#2 Beverly

Beverly

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Geschrieben 07 Juni 2002 - 20:27

Kerosin und Wasserstoff oder Kerosin oder Wasserstoff ....das sind alles Treibstoffe und Antriebe aus dem vorigen Jahrhundert.Wann kommen NASA und co. endlich mit wirklich futuristischen und effizienten Antriebssystemen?

#3 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 07 Juni 2002 - 20:35

@ Beverly
Wenn Du zufällig einen Treibstoff kennst, der sowohl effizienter, als auch in ausreichender Menge verfügbar und außerdem noch rentabel ist, dann schick' der NASA doch eine Probe davon ... :)
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#4 Holger

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Geschrieben 07 Juni 2002 - 21:00

Zu diesem Thema passt sehr gut der Roman "Begenung mit Tiber" von John Barnes und Buzz Aldrin (der zweite Mann auf dem Mond). Die beiden sprechen auf zweihundert Seiten alle möglichen und unmöglichen Transportgeräte als Nachfolge für die Space Shuttle durch. Und auch wie man's finanzieren könnte.
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#5 Beverly

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Geschrieben 09 Juni 2002 - 18:29

Alternative 1:Das Shuttle wird mit einem Fusionreaktor angetrieben. So läuft das doch in den meisten Weltraumstorys, um von einem Planeten in den Weltraum zu kommen. Allerdings krebst die Fusionsforschung vor sich hin und es dürfte noch dauern, bis es geeignete Reaktoren gibt.Alternative 2:Als Treibstoff wird Antimaterie benutzt. Einige Gramm Antimaterie sollten ausreichen, um ein Shuttle in den Orbit zu befördern. Der Treibstoff wiegt zwar so gut wie nicts, es gibt aber noch keine Verfahren, um Antimaterie in Mengen von Gramm herszustellen. Ausserdem explodiert Antimaterie, wenn sie in Kontakt mit normaler Materie kommt. Ein Shuttle mit Antimaterie als Treibstoff wäre quasi eine fliegenden Bombe; das ist ein Shuttle mit chemischen Treibstoff allerdings auch.Alternative 3:Das Shuttle hat für den Flug von der Erdoberfläche in den Orbit keinen eigenen Treibstoff, sondern erhält per Laserstrahl oder Mikrowelle Energie von einem Kraftwerk am Boden. Vorteil: es muss nur die Nutzlast abheben, Treibstoff - der bei chemischen Antrieben das meiste Gewicht ausmacht - entfällt. Abgesehn von geeigneten Sendern und Empfängern für die Energie hat das den Nachteil, das alles, was in den Strahl gerät, vermutlich geröster wird, Wolken blockieren den Strahl ... Also funktioniert das nur, wenn die Shuttles in abgelegenen Wüstengegenden starten.Alternative 4:"Weltraum-Fahrstuhl", wie ihn Arthur C. Clarke entwickelt hat. Ein Kabel wird vom Äquator bis in 36000 km Höhe gespannt und die Shuttles fahren mit einem Linearmotor daran hoch und runter. Braucht einen super-reissfesten Werkstoff.Alternative 5:das Beamen wird nicht nur für die Koppelung von Quantenzuständen zwischen einzelnen Teilchen verfügbar, sondern auch für Gegenstände und Menschen. Weil die Alternativen 1 bis 4 alle ihre Tücken haben, beamt man sich dann in den Orbit.Die fünf Alternativen zu chemischen Treibstoffen sind nicht neu oder originell, SF-Leser kennen einige oder alle davon. Nur habe ich bei NASA und co. den Eindruck, sie kennen sie NICHT. So ist mir an einem Bericht über den russischen "Weltraumbahnhof" Baikonur sauer aufgestossen, dass einer der Verantwortlichen damit prahlte, sie hätten die Technik von 1964 perfektioniert. Warum nicht die Technik von 1064? Die Chinesen kannten damals ja schon Raketen ...

#6 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 09 Juni 2002 - 20:17

:) Wir wollen doch bitte ernst bleiben ...

Fusionsreaktoren erzeugen Energie und nur Energie bringt kein Shuttle ins All. Es wäre auch viel zu gefährlich; ein Unfall genügt, und schweres Fusionsmaterial könnte riesige Gebiete verseuchen.

Die Reaktion von Antimaterie mit Materie muß in einem versiegelten System stattfinden. Die Wucht einer unversiegelten AM-Explosion ließe sich nicht steuern; ganz zu schweigen davon, das auch harte Strahlung emittiert würde. Es reicht ein Gramm Antimaterie, aber man müßte immer noch entsprechende Mengen Materie mitführen.

Energieübermittlung: Schön, das Shuttle hat Energie. Und wie setzt es diese bitteschön in Schub um, der es fortbewegt?

Superfester Werkstoff: Welcher?

Beamen: Erfordert utopisch große Informationskapazität sowie praktisch unendlich Energie. Für Teilchen mit Masse bisher nicht einmal theoretisch von der Wissenschaft in Betracht gezogen.
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#7 Lt Lisa Marineris

Lt Lisa Marineris

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Geschrieben 09 Juni 2002 - 20:47

Warum muß man die Shuttles eigentlich immer senkrecht in den Himmel schießen??? Das verbraucht doch unheimlich viel Energie! Könnte man sie denn nicht wie ein Flugzeug starten lassen, evtl. in der Luft nochmal auftanken oder in der oberen Atmospäre einen dieser "gefährlichen" Treibstoffe zünden?Oder sogar mit einem riesigen Träger-Heißluftballon aufsteigen und von dort aus ins Weltall starten - das braucht doch sicher dann weniger Energie.Und warum startet man eigentlich nicht gleich vom Mount Everest, sondern immer von tiefen Ebenen???Und warum erfindet nicht endlich einer mal Warp- oder Slipstreamantriebe??? Auch Transmitter würden fürs erste reichen...*g*

#8 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 10 Juni 2002 - 06:51

Warum muß man die Shuttles eigentlich immer senkrecht in den Himmel schießen???

Nein, muß es nicht. :) Die NASA hat bereits Shuttles mittels Trägerflugzeugen bis auf große Höhe gebracht und dort gestartet. Einige der zukünftigen Shuttle-Konzepte (X-33, wenn ich mich recht entsinne ...) hat sowohl einen normalen Strahlantrieb wie beim Flugzeug als auch einen Raketenanrieb.

in der oberen Atmospäre einen dieser "gefährlichen" Treibstoffe zünden?

Das wäre bei Fusion oder Antimaterie ziemlich egal ... Eventueller strahlender Müll würde sich beim Unfall noch weiter verteilen und die bei einer AM/M-Reaktion entstehende harte Strahlung erreicht die Erdoberfläche auch, wenn sie erst weit oben einsetzt.

Oder sogar mit einem riesigen Träger-Heißluftballon aufsteigen und von dort aus ins Weltall starten - das braucht doch sicher dann weniger Energie.

Ein Heißluft- oder sonstiger Ballon basiert darauf, daß das Gas in seinem Inneren dünner ist als die Luft um ihn herum. Die obere Atmosphäre ist aber dermaßen dünn, daß der Auftrieb eines Ballon nicht mehr genügt.

Und warum startet man eigentlich nicht gleich vom Mount Everest, sondern immer von tiefen Ebenen???

Man braucht eine größere freie Fläche und der Startplatz muß gut und schnell erreichbar sein. Und vermutlich hätten auch einige Leute etwas dagegen, wenn der Mount Everest zur Startrampe gemacht wird. :wink:
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