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Nano-Beschichtung im Alltag?


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#1 Lt Lisa Marineris

Lt Lisa Marineris

    Giganaut

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Geschrieben 26 Juli 2002 - 19:20

Jaja, ich weiß, viele User hier finden das Thema sicher langweilig, aber ich denke, daß es für jeden, der einen eigenen Hausstand hat, durchaus von Interesse ist! ch jedenfalls HASSE diese ewig wiederkehrende Hausarbeit und kann es kaum erwarten, bis Putzroboter a la Jetsons oder so ähnlich Standard bei uns werden   Nano-Beschichtung schützt empfindliche Oberflächen   Fenster reinigen sich von allein   Von HEIKE LISCHEWSKI   Kalk abweisende Sanitärarmaturen, kratzfeste Autolacke   und Glasscheiben, die immer sauber sind: Ein neues   chemisches Verfahren zur Herstellung von   Nano-Beschichtungen bietet vor allem für empfindliche   und glänzende Oberflächen den perfekten Schutz.   Experten erwarten ein Milliardengeschäft.   DÜSSELDORF. Die Nano-Technologie wird in Zukunft für   Hochglanz sorgen: Mit einem neuen Verfahren lassen sich glatte   Oberflächen so verändern, dass Schmutz oder Wasser darauf   keinen Halt mehr finden. Dazu werden die Haftungskräfte   geschwächt, die beispielsweise auf Badarmaturen für hässliche   Flecken sorgen. Ein Verbund mehrerer Firmen und   Forschungseinrichtungen hat den Überzug mit einer Schicht aus   Sol-Gel entwickelt, die die Oberflächenspannung von   metallischen Gegenständen senkt.   Ein Sol ist eine Lösung mit sehr kleinen, frei beweglichen   Teilchen. Ihre Partikel bilden nach einer Wärmebehandlung   starke und stabile Quervernetzungen. Sol-Gel-Oberflächen sind   nicht nur Wasser abstoßend und Schmutz abweisend, sondern   erhöhen auch den Korrosionswiderstand des beschichteten   Bauteils. Damit unterscheidet sich die Methode vom Lotuseffekt   - dabei wird die Struktur verändert, um eine Wasser und   Schmutz abweisende Oberfläche herzustellen. „Das   Gel-Sol-Verfahren ist der geeignete Schutz für dekorative   Flächen, wenn man die Struktur nicht modifizieren möchte“, sagt   Siegfried Berg, Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für   Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart.   Stahlwolle kann neuem Autolack nicht anhaben   Die chemische Rezeptur für das Sol-Gel stammt aus dem Haus   der FEW-Chemicals in Wolfen. Die Qualität des Schutzes hängt   aber davon ab, wie gut die winzigen Partikel der   Nano-Beschichtung auf der Oberfläche haften. „In der Regel ist   deren Haftung sehr schlecht“, sagt Siegfried Berg. Dieses   Problem hat das IPA mit Hilfe verschiedener chemischer und   physikalischer Methoden gelöst, mit denen die Oberflächen   vorher behandelt werden. Erst danach wird die Beschichtung auf   den jeweiligen Gegenstand aufgetragen und ausgehärtet. Die   Stuttgarter Hansa-Metallwerke AG wird dieses Verfahren   voraussichtlich bis September dieses Jahres als erstes   Unternehmen in der Fertigung einsetzen.   Auch das Saarbrücker Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM)   entwickelt Nano-Materialien, die über den Sol-Gel-Prozess   hergestellt werden. Etwa einen superkratzfesten Autolack, dem   selbst Stahlwolle nicht schaden kann. Ausgestattet mit einer   hauchdünnen Beschichtung aus winzigen Keramikpartikeln ist die   Lackoberfläche fast so stabil wie mineralisches Glas. Und auch   für Windschutzscheiben will das INM die High-Tech-Werkstoffe in   Kooperation mit der Leverkusener Bayer AG nutzen. „Wir   arbeiten derzeit an kratzfesten Schichten für   Polycarbonatscheiben aus Kunststoff, die robust und viel leichter   sind als herkömmliche Scheiben“, sagt INM-Geschäftsführer   Helmut Schmidt.   Tropfen wie eine Murmel auf der Oberfläche   Doch nicht nur ihre Widerstandsfähigkeit gegen Schrammen   macht die über den Sol-Gel-Prozess hergestellten   Nano-Materialien so interessant. Ihr Einsatz als transparente   Schmutzabweiser könnte dabei helfen, Reinigungskosten   erheblich zu reduzieren. So hat das Wiesbadener   Technologie-Unternehmen Nanogate, ein Spin-off des INM, für   einen Hersteller keramischer Druckwalzen eine spezielle   Oberflächenbeschichtung entwickelt. Und die Kölner   Bayer-Ausgründung Sunyx Surface Nanotechnologies arbeitet an   selbstreinigenden Fensterscheiben. Deren Oberfläche ist so   beschaffen, dass ein Regentropfens statt üblicherweise mit 40 %   nur noch mit 0,6 % seiner Fläche die Scheibe berührt. „Der   Tropfen liegt wie eine Murmel auf der Oberfläche“, erläutert   Fraunhofer-Wissenschaftler Berg. „Und wenn er abfließt, nimmt   er den Schmutz einfach mit.“   Bei Fenstern oder Solarmodul-Flächen lasse sich so allein durch   den Regen ein fast vollständiger Selbstreinigungseffekt erzielen,   sagt Christine Neuy, Geschäftsführerin der   Interessengemeinschaft zur Verbreitung von Anwendungen der   Mikrostrukturtechniken. Die Beschichtungen eignen sich für   Brillengläser und Autoscheiben, Spiegel und Glasfassaden. Für   die Nachfrage nach den neuen Beschichtungen ist sie   zuversichtlich: „Es wird ein Milliardenmarkt prognostiziert.“   HANDELSBLATT, Sonntag, 21. Juli 2002, 10:43 Uh :help:  ;)


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