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Warum gibt es keine  Amokläuferinnen?


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Eine Antwort in diesem Thema

#1 Lt Lisa Marineris

Lt Lisa Marineris

    Giganaut

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Geschrieben 02 August 2002 - 19:18

Dieser Artikel erinnert einen stark an das Motto "alle Männer sind Schweine..." ;-)                                 Warum gibt es keine  Amokläuferinnen?                 Erfurt hat zahlreiche, vor allem soziologische,                 Erklärungsversuche provoziert. Die Tatsache                 aber, dass die meisten Gewalttäter männlich                 sind, ist möglicherweise nur durch eine Kombi-                 nation aus biologischen und gesellschaftlichen                 Ursachen zu begründen.                 Ist es das Sexualhormon Testosteron, das Jungen und                 Männer aggressiv, zu Gewalttätern, zu Mördern,                 manchmal zu Amokläufern macht? Ist es ein genetisch                 oder traditionell verankertes Erbe des Jägers und                 Kriegers? Sind Jungs sozial weniger lernfähig? In                 einem in der «Frankfurter Allgemeinen                 Sonntagszeitung» erscheinenden Beitrag wird                 versucht, die Indizien zusammenzutragen.                 Jung und männlich                 Amokläufer sind fast immer jung und männlich. Eine                 gerade erst veröffentlichte Studie hat sich mit 143                 solchen Fällen beschäftigt. Unter den Tätern war                 keine einzige Frau. Das Sexualhormon Testosteron                 passt als biologische Erklärung vor allem                 deshalb, weil Männer deutlich mehr davon haben als                 Frauen, vor allem junge Männer. Wer will, kann                 sogar eine deutliche statistische Korrelation ableiten:                 Männer haben zehnmal mehr Testosteron als Frauen                 und sie werden siebenmal häufiger zu Mördern. Es                 gebe, so zitiert die FASZ die Hamburger                 Endokrinologin Kerrin Christiansen, «genügend                 Indizien für den Einfluss von Testosteron auf                 aggressives Verhalten.»                 Bei manchen Männern könnte auch eine genetische                 Veranlagung eine Rolle spielen. Zumindest für ein Gen                 - es kodiert für das ein Enzym MonoaminooxidaseA                 - ist ein solcher Zusammenhang schon untersucht                 worden. Das Enzym regelt unter anderem die                 Konzentration des Botenstoffs Serotonin im Gehirn.                 Die entsprechende, «aggressionskrank machende»                 Mutation scheint aber extrem selten zu sein.                 Das Erbe der Frühgeschichte                 Andere Erklärungsmuster, die die Zeitung vorstellt,                 beziehen sich auf die Entwicklungsgeschichte des                 Menschen. Sie sind auch nicht wirklich neu:                 Der Mann als Jäger und Kämpfer,                 die Frau als ausgleichender und ruhender Pol in der                 sozialen Gemeinschaft der Horde oder Familie. Auch                 hier stellt sich allerdings die Frage. Ist die jeweilige                 Sozialisation des Individuums schuld, oder die                 Evolution, die über unzählige Generationen die                 entsprechenden Eigenschaften in den beiden                 Geschlechtern (genetisch) festgeschrieben hat?                 Für den Primatologen Richard Wrangham, der                 aggressives Verhalten bei Schimpansen untersucht                 hat, greift die Erklärung, alle Gewalt sei kulturbedingt,                 jedenfalls zu kurz. Allein die Verbannung von                 Gewaltdarstellungen aus den Medien, zitiert ihn die                 Zeitung, könne keinen Frieden schaffen.                 nz 05. Mai 2002 12 : 43

#2 Beverly

Beverly

    Temponaut

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Geschrieben 05 August 2002 - 19:15

Soziologin müsste frau sein - sich den ganzen Tag im Bürostuhl zurücklehen, über Affen und Urmenschen, Gene und Hormone fabulieren ;) Nur hat das nicht viel mit ersthafter Wissenschaft zu tun  :conf: Mir würden zu Amokläuferns spontan folgende Ursachen einfallen:- Erziehung zu Rücksichtslosigkeit und Gewalt; z. B. LehrerInnen, die Prügeleien auf dem Schulhof dulden und erst aufwachen, wenn einer statt der Fäuste eine Pumpgun benutzt- beim Amokläufer das Gefühl der Ausweglosigkeit, in die Enge getriegen zu sein- zu leichte Verfügbarkeit von Schusswaffen- ein kaputt gespartes Bildungssystem, das die Wahrscheinlichkeit von Amokläufen erhöhtBei Aggressivität, Rücksichtslosigkeit und Destruktivität besteht zwischen den Geschlechtern kein Unterschied. Die Unterschiede kommen erst in der Art, es auszuleben und zwar durch Erziehung und Körperbau. So greifen Männer eher zu physischer Gewalt, weil sie im Durchschnitt grösser und stärker als Frauen sind. Aber in modernen Gesellschaften ist physische Gewalt - so viel Schaden sie auch anrichtet - nur das Machtmittel der Underdogs, der geistig Zurückgebliebenen.


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