Dieser Artikel erinnert einen stark an das Motto "alle Männer sind Schweine..." ;-) Warum gibt es keine Amokläuferinnen? Erfurt hat zahlreiche, vor allem soziologische, Erklärungsversuche provoziert. Die Tatsache aber, dass die meisten Gewalttäter männlich sind, ist möglicherweise nur durch eine Kombi- nation aus biologischen und gesellschaftlichen Ursachen zu begründen. Ist es das Sexualhormon Testosteron, das Jungen und Männer aggressiv, zu Gewalttätern, zu Mördern, manchmal zu Amokläufern macht? Ist es ein genetisch oder traditionell verankertes Erbe des Jägers und Kriegers? Sind Jungs sozial weniger lernfähig? In einem in der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» erscheinenden Beitrag wird versucht, die Indizien zusammenzutragen. Jung und männlich Amokläufer sind fast immer jung und männlich. Eine gerade erst veröffentlichte Studie hat sich mit 143 solchen Fällen beschäftigt. Unter den Tätern war keine einzige Frau. Das Sexualhormon Testosteron passt als biologische Erklärung vor allem deshalb, weil Männer deutlich mehr davon haben als Frauen, vor allem junge Männer. Wer will, kann sogar eine deutliche statistische Korrelation ableiten: Männer haben zehnmal mehr Testosteron als Frauen und sie werden siebenmal häufiger zu Mördern. Es gebe, so zitiert die FASZ die Hamburger Endokrinologin Kerrin Christiansen, «genügend Indizien für den Einfluss von Testosteron auf aggressives Verhalten.» Bei manchen Männern könnte auch eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen. Zumindest für ein Gen - es kodiert für das ein Enzym MonoaminooxidaseA - ist ein solcher Zusammenhang schon untersucht worden. Das Enzym regelt unter anderem die Konzentration des Botenstoffs Serotonin im Gehirn. Die entsprechende, «aggressionskrank machende» Mutation scheint aber extrem selten zu sein. Das Erbe der Frühgeschichte Andere Erklärungsmuster, die die Zeitung vorstellt, beziehen sich auf die Entwicklungsgeschichte des Menschen. Sie sind auch nicht wirklich neu: Der Mann als Jäger und Kämpfer, die Frau als ausgleichender und ruhender Pol in der sozialen Gemeinschaft der Horde oder Familie. Auch hier stellt sich allerdings die Frage. Ist die jeweilige Sozialisation des Individuums schuld, oder die Evolution, die über unzählige Generationen die entsprechenden Eigenschaften in den beiden Geschlechtern (genetisch) festgeschrieben hat? Für den Primatologen Richard Wrangham, der aggressives Verhalten bei Schimpansen untersucht hat, greift die Erklärung, alle Gewalt sei kulturbedingt, jedenfalls zu kurz. Allein die Verbannung von Gewaltdarstellungen aus den Medien, zitiert ihn die Zeitung, könne keinen Frieden schaffen. nz 05. Mai 2002 12 : 43
Warum gibt es keine Amokläuferinnen?
Erstellt von
Lt Lisa Marineris
, Aug 02 2002 19:18
Eine Antwort in diesem Thema
#1
Geschrieben 02 August 2002 - 19:18
#2
Geschrieben 05 August 2002 - 19:15
Soziologin müsste frau sein - sich den ganzen Tag im Bürostuhl zurücklehen, über Affen und Urmenschen, Gene und Hormone fabulieren Nur hat das nicht viel mit ersthafter Wissenschaft zu tun  :conf: Mir würden zu Amokläuferns spontan folgende Ursachen einfallen:- Erziehung zu Rücksichtslosigkeit und Gewalt; z. B. LehrerInnen, die Prügeleien auf dem Schulhof dulden und erst aufwachen, wenn einer statt der Fäuste eine Pumpgun benutzt- beim Amokläufer das Gefühl der Ausweglosigkeit, in die Enge getriegen zu sein- zu leichte Verfügbarkeit von Schusswaffen- ein kaputt gespartes Bildungssystem, das die Wahrscheinlichkeit von Amokläufen erhöhtBei Aggressivität, Rücksichtslosigkeit und Destruktivität besteht zwischen den Geschlechtern kein Unterschied. Die Unterschiede kommen erst in der Art, es auszuleben und zwar durch Erziehung und Körperbau. So greifen Männer eher zu physischer Gewalt, weil sie im Durchschnitt grösser und stärker als Frauen sind. Aber in modernen Gesellschaften ist physische Gewalt - so viel Schaden sie auch anrichtet - nur das Machtmittel der Underdogs, der geistig Zurückgebliebenen.
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