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Odyssee


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5 Antworten in diesem Thema

#1 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 25 März 2008 - 23:13

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Sie besuchen die Erde schon seit Äonen. Lange Zeit tat man sie als Hirngespinst von Wichtigtuern ab. Manche nennen sie UFOs, andere Wetterballons und wieder andere halten sie für Besucher von einer fremden Welt. Im 23. Jahrhundert hat man einen anderen Namen für die mysteriösen Lichter am Himmel: Moonrider. Und plötzlich geschieht das bislang Undenkbare: Die Moonrider werden aggressiv. Die Menschheit gerät in Zugzwang. Gregory McAlister begibt sich aufeine gefährliche Odyssee. Sein Ziel: das Geheimnis der Moonrider zu ergründen. Ein Geheimnis, das noch weit schrecklicher ist als angenommen ...

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Und mal wieder ein neues Büchlein von McDevitt. Ach was sag ich, hat ja auch wieder 600 Seiten, aber die sind erneut recht kurzweilig.

Hutchins ist wieder mit von der Partie, aber doch auch nicht so ganz. Die eigentliche Mission startet nämlich ohne sie, wobei dieses Abenteuer eher einer Sightseeing-Tour ähnelt als einem wissenschaftlichen Unterfangen. Da werden dann auch bekannte Orte besucht und jede Menge Konversation betrieben. Besonders tut sich hierbei der spitzzüngige Herausgeber MacAllister hervor.
Und da zu der kleinen Besatzung auch ein fünfzehnjähriger weiblicher Teenager gehört, lässt sich erahnen, dass nicht der großartige Konfrontationskurs angepeilt ist.

Ich würde mal sagen, das Thema Moonrider ist so schnell verschwunden wie es aufgekommen ist. Man könnte es allgemein als UFO Thematik ansehen, wie sie sich uns heute auch stellt. Ich meine, ein wenig Ironie in dem Buch zu erkennen, vielleicht sogar bis hin zu dem Punkt, an dem sich der Autor selbst in Frage stellt.
Und die Poente ist dann durchaus gelungen, ohne aber letztlich wirklich eindeutig zu sein. Aber so ist es nun mal bei diesen außerirdischen Phänomenen.

Meiner Meinung nach hätte der Roman auch funktioniert, wenn er nicht in der Hutchins Reihe angesiedelt gewesen wäre. Allerdings fehlte dann die Möglichkeiten, jede Menge Füllstoff einzubringen, um auf die 600 Seiten zu kommen.

#2 Teletubbie

Teletubbie

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Geschrieben 25 März 2008 - 23:53

Ach was sag ich, hat ja auch wieder 600 Seiten, aber die sind erneut recht kurzweilig.

[...]

Meiner Meinung nach hätte der Roman auch funktioniert, wenn er nicht in der Hutchins Reihe angesiedelt gewesen wäre. Allerdings fehlte dann die Möglichkeiten, jede Menge Füllstoff einzubringen, um auf die 600 Seiten zu kommen.

Ich lese ihn gerade, ach was sage ich, seit zwei Wochen. Bin bisher über 172 Seiten nicht hinaus gekommen und bisher nix von Moonridern, wie im Klappentext steht. Nur ein Paar Sichtungen. Finde ihn recht langweilig bisher.

#3 Dave

Dave

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Geschrieben 26 März 2008 - 19:23

Halt durch... :rofl1: Ich überlege gerade, ob ich das Buch mit 'kurzweilig' richtig beschrieben habe. Es ist wohl mehr die Art und Weise unterhaltsam, in der Autor erzählt, nicht so sehr inhaltlich, dass es vielleicht vor Wendungen und Spannung nur so strotzen würde.So richtig interessant wird es erst im letzten Drittel. Ich will ja nicht zuviel verraten, aber irgendwie sind diese Moonrider so etwas wie ein Phantom, dem man nachjagt, würde ich sagen.Nachjagen ist auch schon wieder unpräzise formuliert, wenn ich's recht überlege...

#4 lapismont

lapismont

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Geschrieben 17 April 2008 - 09:30

Ein entspannter nicht-Mainstream-Roman.McDevitt macht es seinen Lesern nicht leicht. Der gesamte erste Teil ist scheinbar ein Handlungsloch, ein Gedümpel in Banalitäten.Was Dave schon sagte, McDevitt will gar nicht mit uns über Weltraumphänomene labern. Vielmehr kocht er eine würzige Suppe aus bösen Anspielungen, zeitkritischen Betrachtungen und verharmlosender Figurenpflege.Leider fehlt ihm das stilistische Format, das sein oft zitiertes Vorbild, Mark Twain, besaß. Denn meiner Meinung nach versucht McDevitt sich an einem modernen "Ein Yankee aus Connecticut an König Artus' Hof". Nur bekommt man es sehr spät mit, was der Autor da versucht, viele Leser halten wohl gar nicht so lange durch.Auch ich halte die MacAllister-Zitate für das eigentliche Credo. Es sind Analysen in twainscher Manier. Nicht umsonst beschäftigt sich McAlister sosehr mit dem Höllenfeuer-Fall und die Aufdeckung des Galactic-Skandals ist ebenfalls Twain zu verdanken, indirekt.Man könnte das Buch also für eine Altersweisheit halten, für ein fröhliches Spiel mit der Intelligenz und der Ausdauer der Leser.Selbst die eigentliche Handlung, das Überdecken der einen Auflösung durch eine andere steckt voller Humor.Also Teletubbie lies das Buch einfach nicht als SF, sondern als feingeistiges Feuilleton, dann macht es gleich viel mehr Spaß. :lol:

Bearbeitet von lapismont, 17 April 2008 - 09:31.

Ãœberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

Moderator im Unterforum Fantasyguide
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  • • (Buch) gerade am lesen: C. C. Holister – Die Farbe der Knochen von Alpakas am Strand

#5 Teletubbie

Teletubbie

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Geschrieben 17 April 2008 - 11:27

Also Teletubbie lies das Buch einfach nicht als SF, sondern als feingeistiges Feuilleton, dann macht es gleich viel mehr Spaß. <_<

Jeo, danke. Bin auch schon mittlerweile bei ca. S. 530. Es ist definitiv besser geworden und ja, die Mac-Weisheiten am Anfang der Kapitel sind schon sehr intelligent. Nur hab ich immer noch den Eindruck, dass der Autor bei dem Buch sehr viele Fliegen mit einer Klatsche erwischen will und das macht das Buch nun eben nicht zum Fastfood. Es ist sicher kein schlechtes Buch.

Bearbeitet von Teletubbie, 17 April 2008 - 11:28.


#6 toms23

toms23

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Geschrieben 17 April 2008 - 19:04

Ein entspannter nicht-Mainstream-Roman. McDevitt macht es seinen Lesern nicht leicht. Der gesamte erste Teil ist scheinbar ein Handlungsloch, ein Gedümpel in Banalitäten. Was Dave schon sagte, McDevitt will gar nicht mit uns über Weltraumphänomene labern. Vielmehr kocht er eine würzige Suppe aus bösen Anspielungen, zeitkritischen Betrachtungen und verharmlosender Figurenpflege. Leider fehlt ihm das stilistische Format, das sein oft zitiertes Vorbild, Mark Twain, besaß. Denn meiner Meinung nach versucht McDevitt sich an einem modernen "Ein Yankee aus Connecticut an König Artus' Hof". Nur bekommt man es sehr spät mit, was der Autor da versucht, viele Leser halten wohl gar nicht so lange durch. Auch ich halte die MacAllister-Zitate für das eigentliche Credo. Es sind Analysen in twainscher Manier. Nicht umsonst beschäftigt sich McAlister sosehr mit dem Höllenfeuer-Fall und die Aufdeckung des Galactic-Skandals ist ebenfalls Twain zu verdanken, indirekt. Man könnte das Buch also für eine Altersweisheit halten, für ein fröhliches Spiel mit der Intelligenz und der Ausdauer der Leser. Selbst die eigentliche Handlung, das Überdecken der einen Auflösung durch eine andere steckt voller Humor. ;)

Unterschreibe Deine Anmerkungen voll. Und es bleibt dabei: Verglichen mit dem meisten anderen, was derzeit als SF in Deutschland verkauft wird, sind die McDevitt-Bücher immer noch ganz weit vorne dabei. <_< Da wird eben nicht einfach geballert, sondern fein ziseliert eine Geschichte erzählt - garniert mit "Anmerkungen" und "Schlagzeilen". Ich finds nicht schlimm, wenn man mitdenken muss - und wenn auch nicht jedes "Zitat" voll ins Schwarze trifft, bleibt es doch immer eine vergnüglich Lektüre. Natürlich haben gerade die ersten Hutch-Abenteuer noch eine deutliche Prise mehr "sense of wonder" (Chindi, Gottes Maschinen, Sanduhr Gottes). Dafür versucht er die Lücke scheinbar mit seinem zweiten "Universum" um Alex Benedict (Legende von Christopher Sim, Die Suche, Polaris) zu füllen. Als ausgesprochener McDevitt-Fan freue ich mich jedenfalls, dass es demnächst da eine Fortsetzung geben wird.


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