Forscher: Leben auf der Venus möglichEigentlich gilt die Venus als ausgesprochen «ungesunde» Welt.Trotzdem könnte es nach Meinung zweier Wissenschaftler Leben auf demPlaneten geben.Die Venus galt bislang nicht unbedingt als aussichtsreicher Ort für dieSuche nach außerirdischem Leben. Mit einer Oberflächentemperatur von 500 GradCelsius und einer von Kohlendioxid und Schwefelsäure dominiertenAtmosphäre bietet der Planet ausgesprochen schlechte Voraussetzungen fürdie zwei Astronomen, dass Leben auf der Venus möglich ist. Ihrer Theorienach könnte es in den oberen Schichten der Venus-Atmosphäre einfacheLebensformen geben.Nischen für das LebenSeit den 70er Jahren, als die Venus Besuch von irdischen Raumsondenerhielt, galt der unter dichten Wolken verborgene Planet alslebensfeindliche Welt. Zu heiß und zu giftig, so das Urteil derPlanetenforscher, die sich daraufhin dem Mars als aussichtsreichstemKandidaten für außerirdisches Leben zuwandten. Für Dirk Schulze-Makuchund Louis Irwin von der University of Texas in El Paso ein vorschnellesUrteil. Auf einer Konferenz in Graz präsentierten sie jetzt dieErgebnisse ihrer Untersuchungen der Venus-Atmosphäre. Demnach könnte esauf der Venus durchaus Nischen für einfache Lebensformen geben.«Aus astrobiologischer Sicht besteht für die Venus noch Hoffnung», soSchulze-Makuch im Gespräch mit dem Wissenschaftsmagazin «New Scientist».Der Forscher und sein Kollege halten es für möglich, dass in den höherenSchichten der Venus-Atmosphäre Bakterien leben. Rund 50 Kilometer überder Oberfläche, wo die Temperatur nur noch 70 Grad Celsius betrage,könnten demnach Einzeller existieren, die das ultraviolette (UV) Lichtder Sonne als Energiequelle nutzen. Für deren Vorhandensein gebe esmehrere mögliche Indizien.Einst von Ozeanen bedecktSo finde man in der Atmosphäre des Planeten sowohl Schwefelwasserstoffals auch Schwefeldioxid. Beide Gase reagieren miteinander und kommendaher normalerweise nicht zusammen vor - außer, es gibt eine Quelle, diediese Gase laufend produziert. Auf der Erde sind bestimmte Mikroben alsSchwefeldioxid-Produzenten bekannt. Das Vorhandensein von Bakterienkönnte auch erklären, weshalb es auf der Venus verhältnismäßig wenigKohlenmonoxid gibt. Eigentlich müsste dieses Gas in großer Mengenachweisbar sein - es sei denn, es wird von etwas oder jemandemverbraucht. Und schließlich könnte der Energieverbrauch der Einzellerauch Ursache der dunklen Flecken auf UV-Bildern von der Venus sein.Nach der Theorie von Schulze-Makuch und Irwin könnten die BakterienÜberreste so die Forscher, dass die Venus einst kühler war und sogarOzeane hatte. «Das Leben könnte hier seinen Anfang genommen haben undsich in stabile Nischen zurückgezogen haben, als der Treibhauseffekteinsetzte», so Schulze-Makuch.(nz, 26. 9.02)
Doch Leben auf der Venus
Erstellt von
Lt Lisa Marineris
, Sep 29 2002 08:50
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