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«Beule» im Staub verrät fernen Saturn


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#1 Lt Lisa Marineris

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Geschrieben 15 Oktober 2002 - 20:08

«Beule» im Staub verrät fernen SaturnEine ungewöhnliche Deformierung in einer Staubscheibe um den Stern «Fomalhaut» hat Astronomen auf die Spur eines Saturn-ähnlichen Planeten gebracht.Ein internationales Astronomenteam hat bei einem der hellsten Sterne am Nachthimmel eine Staubscheibe mit einer ungewöhnlichen Verwerfung entdeckt. Nach Ansicht der Forscher lassen sich die Ausbuchtungen am ehesten durch die Schwerkraft eines Saturn-ähnlichen Planeten erklären. Der Trabant umkreist seine Sonne in ungewöhnlich großer Distanz und lässt damit Raum für einen möglichen Partner in der «Lebenszone» des Sterns.Das Maul des FischesSeit im Jahr 1995 der erste Planet bei einem anderen Stern entdeckt wurde, ist die Zahl dieser Exoplaneten auf rund einhundert gestiegen. Bei fast allen von ihnen handelt es sich um «Hot Jupiters», die eine ähnliche Masse wie der Gasriese in unserem Sonnensystem aufweisen, ihrem Zentralgestirn jedoch sehr viel näher kommen. Wesentlich seltener sind Planeten, die ihren Stern in größerem Abstand umkreisen und damit Platz für erdähnliche Welten in der sonnennahen, «bewohnbaren» Zone des Systems lassen.Ein solches System glauben jetzt die Forscher um Wayne Holland vom UK Astronomy Technology Centre in Edinburgh entdeckt zu haben. Das Team nutzte das «James-Clerk-Maxwell-Teleskop» auf Hawaii, um die Staubscheibe um den Stern Fomalhaut zu untersuchen. Fomalhaut liegt in 25 Lichtjahren Entfernung im Sternbild des Südlichen Fisches (Piscis austrinus) und ist eines der hellsten Objekte am südlichen Sternenhimmel. Sein Name leitet sich vom arabischen «Fum al Hut» ab und bedeutet «Maul des Fischs».Heller Fleck in der Scheibe«Unsere Beobachtungen lassen vermuten, dass es einen Riesenplaneten gibt, der den Staubscheibe in der beobachteten Weise verformt», erläutert Holland. Für die Astronomen ist die Beobachtung von großer Bedeutung, da die Staubscheibe einen Bereich des fernen Systems abdeckt, der in unserem Sonnensystem den Umlaufbahnen von Uranus, Neptun und darüber hinaus entspricht. Mit den gängigen Nachweismethoden für Exoplaneten war diese Zone bislang kaum erfassbar.Den Modellrechnungen der Forscher zufolge wird die «Beule» von einem Planeten ähnlich des Saturn verursacht. Auf seiner Bahn um den Stern «pflügt» der Planet durch das Material der Staubscheibe, wobei seine Schwerkraft eine Art Bugwelle erzeugt. «Die Schwerkraft des Planeten schafft 'Resonanzen' genannte Punkte nahe seiner Umlaufbahn, an denen Kometen gefangen werden können», sagt Hollands Kollege Mark Wyatt. Bei der Kollision solcher Kometen werde eine Wolke aus Staubteilchen freigesetzt, die von der Erde aus als heller Fleck in der Scheibe erscheine.Mit optischen Teleskopen kaum zu entdeckenDer verräterische Staubschleier, der die Astronomen erst auf die Spur des Planeten gebracht hat, könnte sich gleichzeitig auch als Hindernis erweisen. «Wir glauben, dass Fomalhaut ähnlich wie unser eigenes Sonnensystem aussieht, als es gerade 200 Millionen Jahre alt war», so Ben Zuckerman von der University of California, Los Angeles. «Ein Planetensystem hat sich in diesem Alter bereits gebildet. Mit optischen Teleskopen dürfte es bei all dem Staub aber kaum zu beobachten sein.» (nz/jkm) aus der netzeitung vom 15.10.0 2


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