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Aliens im Licancabur?


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5 Antworten in diesem Thema

#1 Lt Lisa Marineris

Lt Lisa Marineris

    Giganaut

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Geschrieben 14 Oktober 2002 - 23:50

Alienforscher suchen Leben im VulkanseeEine Expedition zum höchstgelegenen Süßwassersee der Welt soll Forschern bei der Suche nach außerirdischem Leben helfen.Den höchstgelegenen Süßwassersee der Welt wollen Wissenschaftler demnächst als Versuchslabor für die Suche nach außerirdischem Leben nutzen. Mitte Oktober wird eine Expedition aus chilenischen, europäischen und US-amerikanischen Wissenschaftlern den Vulkan Licancabur in den chilenischen Anden besteigen. Der eingestürzte Krater des Vulkans - die Kaldera - birgt einen See, der Lebensbedingungen bietet, wie Wissenschaftler sie auf fremden Planeten oder Monden vermuten.«Wenn es früher einmal Leben auf dem Mars gegeben hat, könnte es die gleichen Defensivmechanismen benutzt haben, mit denen die Organismen auf dem Licancabur ihr Überleben sichern», erläutert Nasa-Forscherin Nathalie Cabrol. Die Wissenschaftlerin des Ames Research Center der US-Weltraumbehörde leitet die Expedition auf den Vulkan. Vor Ort wollen die Wissenschaftler Mikroorganismen untersuchen, die sich der extremen Umwelt des Vulkansees angepasst haben.Niedriger Luftdruck, wenig Sauerstoff, dafür intensive Ultraviolett-Strahlung und extreme Kälte - dies sind nur einige der Faktoren, die das Leben auf dem Licancabur erschweren. Für Astronomen klingt eine solche Beschreibung jedoch vielversprechend, ähnelt der Vulkan damit doch dem Steckbrief des Mars wie kaum eine andere Region auf der Erde. Und noch immer gilt der Rote Planet als einer der hoffnungsvolleren Kandidaten für extraterrestrisches Leben - zumindest für Leben in einfachster Form. «Die Expedition soll uns helfen, Strategien und Techniken für die Untersuchungen früherer Seen auf dem Mars zu entwickeln», so Cabrol.Leben unter dem Eis Doch der Licancabur hat nicht nur Ähnlichkeit mit dem Roten Planeten, er gleicht zumindest in einer Hinsicht einem anderen Himmelskörper, der für Exobiologen von Interesse ist: dem Jupitermond Europa. Den größten Teil des Jahres über ist der Kaldera-See von einer dicken Eisdecke überzogen, unter der eine wärmere Wasserschicht liegt, die vermutlich von Wärme aus dem Erdinnern aufgeheizt wird. Auch unter dem Eispanzer von Europa vermuten Forscher einen Ozean aus flüssigem Wasser, der Mikroorganismen möglicherweise ein Überleben gestattet.Um die Mechanismen zu studieren, die das Wasser des Kaldera-See aufheizen, sind während der 25-tägigen Mission mehrere Tauchgänge geplant. Dabei wollen die Forscher Temperatur und Bodenbeschaffenheit untersuchen sowie Wasser- und Gesteinsproben sammeln. Ein Teil der Proben wird gleich vor Ort im nahen Antofagasta untersucht, die übrigen Materialien sollen in den USA ausgewertet werden. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Probelauf eines zweirädrigen Mini-Rovers, der irgendwann einmal auf dem Mars zum Einsatz kommen könnte.Starttermin der Expedition, die auch via Internet verfolgt werden kann, ist der 16. Oktober. «Diese Expedition wird uns entscheidende Erkenntnisse über die Grenzen des Lebens auf der Erde liefern», zeigt sich Cabrol überzeugt. «Sie soll uns aber auch bei Auswahl der Planeten helfen, die für die Suche nach außerirdischem Leben infrage kommen.»gesehen in der netzeitung 12.10.02

#2 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 16 Oktober 2002 - 14:42

Nun ist es ja mittlerweile bekannt, dass sich das Leben auch an den unwirtlichsten Orten bildet, wie in Regionen der Tiefssee, die noch nie einen Lichtstrahl erblickt haben.Oder angepasste Bakterienstämme, die sich unter Laborbedingungen nur von schnödem Plastik ernähren können bzw müssen.Beachtlich ist auch, dass selbst acht Kilometer unterhalb der Erde noch Bakterien zu finden sind. Im Grunde sind sie die erfolgreichste Lebensform, zusammen genommen bringen sie genau soviel Gewicht auf die Waage, wie die gesamte Menschheit. Ich finde solche Forschungen sehr spannend, obwohl ich nicht den geringsten Zweifel daran hege, dass es alleine in unserem Sonnensysteme Orte gibt, die zumindest rudimentäres Leben ermöglichen könnten.Die Frage ist nur, ob das Leben ein sich selbst erzwingendes Phänomen ist, das allerorten aus dem Boden sprießt, oder basiert es auf der astronomisch geringen Wahrscheinlichkeit des Zufalls.Als das Leben an Land kroch, gab es nur diesen einen gigantischen Kontinent Pangäa. Selbst die erstaunliche Konvergenz der Evolution nach der späteren Kontinentaldrift hat ihren Ursprung eben in der Urzeugung vor über vier Milliarden Jahren. So weit ich weiß, gab es seither nicht eine einzige neue Entstehung von Leben. Das ist meiner Ansicht nach das wirklich Faszinierende daran.Sollte auf Europa eines Tages Leben gefunden werden, wäre es spannend zu wissen, wie dieses Leben sich selbst repliziert. Wenn Adenin mit Citosin, Tymin mit Guanin in Triplets innerhalb einer Doppelhelix chemisch reagieren würden, wäre ich doch etwas enttäuscht. Ich denke aber, die chemischen Grundlagen wären dort gar nicht gegeben. Wenn doch, dann verlagert sich die Urzeugung an einen geheimnisvollen Ort in unserem Universum. Auch interessant! Die Expetition kann im Internet mitverfolgt werden.Nur wo?

#3 Lt Lisa Marineris

Lt Lisa Marineris

    Giganaut

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Geschrieben 16 Oktober 2002 - 21:40

Die Expedition kann man verfolgen unter www.extremeenvironment.com

#4 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 17 Oktober 2002 - 17:55

Dankeschön...

#5 Holger

Holger

    Temponaut

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Geschrieben 18 Oktober 2002 - 10:25

Vielen Dank für den interessanten Hinweis und den Link. Dieses Thema interessiert mich brennend. Werde die Sache mal mitverfolgen.

Sollte auf Europa eines Tages Leben gefunden werden, wäre es spannend zu wissen, wie dieses Leben sich selbst repliziert. Wenn Adenin mit Citosin, Tymin mit Guanin in Triplets innerhalb einer Doppelhelix chemisch reagieren würden, wäre ich doch etwas enttäuscht. Ich denke aber, die chemischen Grundlagen wären dort gar nicht gegeben.

Hm. Ich denke da an das Miller-Experiment. Für alle, die es nicht kennen: Der Student [!] L.S. Müller führte 1953 ein Experiment durch, bei dem er chemische Reaktionen in der Uratmospäre nachvollziehen wollte. Er gab Ammoniak, Methan, Wasserstoff und Wasserdampf in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen und Konzentrationen in ein geschlossenes System und führte Energie entweder durch Erwärmung, elektrische Entladungen, hohem Druck oder Bestrahlung mit ultraviolettem Licht zu. Nach kurzer Zeit konnte Miller eine Vielzahl organischer Moleküle in der entstandenen Lösung nachweisen: Formaldehyd, Cyanid, organische Säuren, Aminosäuren, etc. Er konnte zeigen, dass Cyanide (Salze der Blausäure) unter abiotischen Bedingungen nach UV-Bestrahlung zu Purinen wie Adenin und Guanin, kondensieren können. Die molekularen Grundlagen des Lebens scheinen also relativ einfach zu bewerkstelligen sein, was einen universellen Mechanismus vorschlägt. Deshalb wäre ich sehr überrascht, wenn der genetische Code innerhalb unseres Sonnensystems an anderen Orten völlig anders wäre. Außerdem setze ich auf die Panspermie-Theorie, die Du auch ansprichst!
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#6 Dave

Dave

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Geschrieben 19 Oktober 2002 - 14:37

Ja, dieses Experiment ist klasse. Man häufe einige Zutaten zu einem üblen Gebräu, sorge für einige elektrische Entladungen und warte...ja wie lange eigentlich? Die Natur hat sich einige Hundertmillionen Jahre Zeit gelassen. Miller konnte es nicht abwarten und ist wohl gleich am nächsten Tag ins Labor gerannt. Und siehe da, es haben sich doch tatsächlich verschiedene Aminosäuren gebildet. Es gibt schon Dinge, die einen wirklich umhauen...Und je tiefer man eintaucht, desto zahlreicher und komplizierter werden die Fragen. Wie entsteht nun eigentlich das Leben? Geht es wirklich vom Schlichten zum Komplizierten, immer nur hier und da ein Atömchen oder Melekühl hinzufügen? Wie kann dann ein so kompliziertes Makromolekühl wie das Hämoglobin entstehen, das sofort in sich zusammenbricht und zu nichts mehr zu gebrauchen ist, wenn auch nur eine Winzigkeit verändert wird? Fast könnte man glauben, es gab immer ein Ziel, auf das hingewerkelt wurde. Und wenn das Hämoglobin Sauerstoff gebunden hat, woher weiß es dann, dass der Körper es an einer bestimmten Stelle gut gebrauchen könnte und es zweckmäßig ist, es wieder abzugeben?Wenn wir uns in den Finger schneiden, das Blut gerinnt, woher wissen die Zellen, wann es an der Zeit ist, aufzuhören mit dem Wachsen?Und frag nur nicht, wie es möglich ist, das wir überhaupt in der Lage sind, uns diese Fragen zu stellen!Das Phänomen emergenter Systeme, das Wunder, mehr zu sein, als nur die Summe seiner Teile...Amen


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